Raymond Bär ist Honorary Chairman der Züricher Privatbank Julius Bär. Seit gestern ist Bär auch noch Formel-1-Rennstall-Bigboss. Bär ist Präsident von Longbow, welche Sauber gekauft hat.
Die Nachricht schlug im Headquarter der Bank wie eine Bombe ein. Die Julius Bär ist selbst im Rennsport tätig – aber im sauberen. Sie ist stolze Sponsorin der Formel E des globalen Autorennsports.
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Das passe zur Bank, heisst es auf der Bär-Webseite.
„Die Formel E mit ihrem visionären Ansatz und ihrer weltweiten Ausstrahlung ist für Julius Bär eine ideale Sponsoring Plattform, da sie viele Werte wie Innovation, Nachhaltigkeit und zukunftsgerichteten Pioniergeist mit Julius Bär teilt.“
Entsprechend ist die ganze Werbung der Privatbank auf diese Begriffe ausgerichtet. Julius Bär, das ist die moderne, nachhaltige Bank, so das Versprechen.
Das Sponsoring der Formel E des Weltsportverbands bildet nichts Anderes als den Kern dieser Botschaft von Julius Bär.
Mit der richtigen Formel 1 wollen die Chefs der Zürcher Privatbank an der Bahnhofstrasse hingegen am liebsten gar nichts zu tun haben.
Auf eine Anfrage, ob die Julius Bär am 100-Prozent-Kauf des Formel-1-Teams der Hinwiler Sauber durch ihren Ehrenpräsidenten beteiligt sei, kam umgehend ein Njet.
Es gebe „kein Engagement von Julius Bär beim Formel-1-Rennstall Sauber“, lautete die Stellungnahme.
Und sogleich wurde betont, was der Bank und ihren Verantwortlichen wirklich wichtig sei, nämlich: die „langfristige Partnerschaft mit der FIA Formula E Championship“.
Umso fragwürdiger ist, was Raymond Bär dazu getrieben hat, Sauber mit dem Geld der vermögenden skandinavischen Tetra-Pak-Familie zu übernehmen.
Er fällt damit der Bank, die immer noch irgendwie seine ist, in den Rücken. Denn er desavouiert die angestrebte Positionierung von Boris Collardi und seiner Bär-Truppe als Bank der Zukunft.
Und diese lässt es zu.
Wie sehr Raymond Bär weiter mit der Julius Bär in Verbindung steht, geht aus wenigen Eckpunkten hervor.
Er gibt dem Unternehmen immer noch den Namen und war dort viele Jahre lang im obersten Management. Von 2003 bis 2012 war Bär ein Jahrzehnt lang Vollzeit-Präsident des Verwaltungsrats.
In dieser Zeit überliess Raymond Bär das Steuer mehr und mehr Managern von Grossbanken, umgekehrt bezog er viel Salär.
Im Verlauf des US-Steuerkriegs, der sich im 2011 intensivierte, gab Raymond Bär das Präsidium bei der Privatbank ab, blieb aber deren Ehrenpräsident.
Dafür kassierte Raymond Bär in der Anfangszeit als Honorary Chairman ab 2012 die Summe von maximal 250’000 Franken, was sehr viel ist für ein Ehrenamt.
Begründet wurde das Entgelt damit, dass Bär weiter wichtige Aufgaben erfülle, insbesondere rund um den amerikanischen Steuerkonflikt.
Raymond Bärs Lohn wurde mit der Zeit kleiner. Doch auch im letzten Jahr erhielt der Bär-Ehrenpräsident 103’000 Franken von seiner Ex-Arbeitgeberin.
Für ihn wohl ein Zubrot, da er sich an grosse Deals gewohnt ist; mit seinen langjährigen Bär-Vertrauten Daniel Sauter, seinem Nachfolger, und Michel Vukotic, einem einflussreichen Bär-Trader.
Raymond Bär kassierte nicht nur Geld. Sondern er ist gemäss Handelsregister bis heute aktiv in Pensionskassen der Bank Bär. Und zwar als Präsident.
Raymond Bär ist somit immer noch aufs Engste mit Julius Bär verknüpft: Er ist Ehrenpräsident, er erhält regelmässig Lohn, er ist Namensgeber der Bank, kurz: Raymond ist Bär.
Dieser gleiche Bär fährt nun einen Sonderzug. Und was für einen. Formel 1 ist das Gegenteil von Formel E: laut, grossspurig, teuer, gigantisch.
Old world.
Die Stereotypen sind zahlreich, reichen von Boxenluder bis Zigarren-Deals.
Formel 1 ist Big Business im Stil der 1980er und 1990. Leonardo DiCaprio in „Wolf of Wallstreet“ kommen einem in den Sinn.
Für Raymond Bär eine Welt, die ihm liegt. Mit seiner neuen Partnerin Carolina Müller-Möhl ist er Teil der Zürcher Schickeria.
Auch zu Sonnenkönig Boris Collardi und seinem Hang zu Glamour und Showtime ist der Abstand kein planetarischer.
Doch für die Bank Julius Bär ist der Imagetransfer, der wegen des Formel-1-Abenteuers ihres Ehrenpräsidenten unweigerlich geschieht, ein Debakel.
Die ganze Anstrengung mit Nachhaltigkeit verpufft im Röhren der Boliden.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Oh mann, ich habe mir gerade mal diesen Hässig angsehen.
http://www.srf.ch/news/wirtschaft/der-koenig-der-banken
Was ist das ein schleimiges Arschloch. Fremdschämen Hoch 10. Der muss über hochtrabende deutsche Banker mal gar nichts sagen.
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Warum? Der Herr Hässig hinterlässt in diesem Video einen sehr kompetenten Eindruck. Aber Ihre Art zu kommunizieren ist unter der Gürtellinie und vermutlich strafrechtlich zu beurteilen!
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Der interessante Teil der Meldung in diesem Artikel ist wohl die, dass RB neuerdings mit Carolina Müller-Möhl liiert ist. Tu quoque brute kann man da nur feststellen.
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Ganz nach dem Motto: Jeder darf mal (falls er Kohle hat…)
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Ich hätte für diese Seite einen besseren Titel: „Rundumschlag Paradeplatz“
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Ball mal flach halten, bitte! Interbow ist sehr weit weg von JB, und Entscheidungen werden in der Regel von Gremien gefällt und nicht von irgendeinem Diktator/VRP/CEO (wenngleich natürlich oft stark beeinflusst). Also jetzt so etwas zu konstruieren wie „RB fällt jetzt BC“ in den Rücken ist schon ziemlich aufgebauscht, wir wollen doch lieber Diversität und Wettbewerb anstatt Einheitsbrei und Absprachen überall.
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Übrigens war das Business in den 80ern und 90ern noch ehrlich gegenüber dem, was heute abgeht. Steueroptimierung ist nützlich und sinnvoll, auch wenn sie exzessiv betrieben wird, es nützt der Wirtschaft und auch unseren Banken. Wir müssen diese wieder zulassen, andere Länder inkl. USA machen es auch, und unsere Bankinstitute gegen internationale Predatoren und deren Anwälte schützen statt ausliefern. Nummernkonti statt FATCA. Es werden genug Steuergelder blödsinnig von linken Regierungen und der Verwaltung verprasst.
Und ja, Wolf of Wall Street ist ein guter Film. Wir brauchen wieder solche Banker. -
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Hä? Was sollen die privaten Investitionen von Herrn Bär mit JB zu tun haben?
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wir sagten schon in den 90er jahren, dass LH sich in Lukas G.Hässig umtaufen sollte. sein dem ist er ja in sachen journalismus ziemlich am sinken.
immerhin attestiere ich ihm – wie einige andere – einen gewissen humorfaktor und ein wenig „anderssein“.
allerdings nutzen all seine reportagen und die zum teil G.Hässigen kommentare REIN GAR NICHTS, um den unaufhaltsamen untergang der bankenwelt und der dort abkassierenden, realitätsfremden manager aufzuhalten.
leider auch hier:
der normalo mit gutem leistungsausweis erhält keine vorzugsbehandlung, beim generalbashing (sprich „banker sind doch alle…..“) ist er aber vorne dabei. finde ich genauso daneben, wie der filz der immer mehr einzug hält.
leute, gewöhnt euch daran:
die wirtschaft/gesellschaft fährt rasant und ungebremst auf die mauer zu, inklusive banken!
full stop
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Ist bei der CS nichts mehr los? UR und TT im Urlaub?
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bär ist die einzige schweizer privatbank, die noch irgendwie ernst zu nehmen ist, und vor allem in den lttzen jahren nicht irgendwie durch den dreck gehen musste. ich bin eigentlich kein freund dieser branche an sich, weil es vor allem um steuerhinterziehung geht, aber so rein unternehmerisch hat sich bär sehr gut gemacht, verglichen mit früher. da passt der rennstall so gut dazu wie alinghi zur ubs. die wird sicher auch bald wieder mondlfüge sponsorn, damit man an die reichen der welt diskret rankommen kann.
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Bär steckt tief im Sumpf, weil die Bank Konten für mehrere korrupte FIFA-Funktionäre führte. Das FBI ermittelt.
Bär ist auch involviert im Fall Petrobras, Betrug und Geldwäsche.
In den USA musste Bär 547 Millionen bezahlen, wegen Beihilfe zu Steuerbetrug. In Deutschland 50 Millionen. -
tommy: Keine Ahnung von gar nix, aber hier gross JB promoten wollen. Geht gar nicht, mein Lieber. Entweder bist du ein bezahlter PR-Büttel oder ein branchenfremder Dünnbrettbohrer – oder beides, I don’t care, solange Du Deine unbedarften Kommentare in der Glückspost oder ähnlichen Postillen postest. Hier lieber nicht, okay?
Danke für Dein Verständnis und hab noch ein schönes Leben.
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Tommy: richtig erkannt und geschrieben und weit entfernt von Abstrafers billigem Glücks Post Horizont
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Also jetzt spürt LH auch die Hitze – wir wollen es ihm nachsehen. Denn wer uns treue Leser mit einem Artikel so zum lachen bringt hat ja irgendwie auch erfüllt 😉
Das Thema ist an den Haaren herbeigezogen und wer glaubt, dass alle Manager, welche mit der Fahne „Nachhaltigkeit“ wedeln, es ernst meinen, sollte lieber die Finger von der Werbung lassen…. seine Leichtgläubigkeit könnte ausgenutzt werden … -
Longbow-VRP Raymond Bär sieht offenbar das enorme technische Potential rund um den SAUBER-Deal. Das high-tech Wissen der Firma neben der Rennstrecke wurde bisher nur unzureichend gepflegt und verwertet.
Klar könnte Sauber auch innert kurzer Zeit ein Formel E – Team bereitstellen und nebenher betreuen (ca. 10M p.a.). Der Think-Tank Sauber – ähnlich wie SOLARIMPULSE – kann noch so manchem Big Player aus der Industrie einen Impuls und Vorteil bieten. Ein paar dieser Kandidaten sind auf den Tableau der Börsenplätze geführt.
Und Insider wissen, dass VW/AUDI und Sergio M./FIAT sowie handverlesene Asiaten in die Formel 1 wollen –
damit dürften die anerkannte FIA-Lizenz und Startplätze
gem. Concorde-Agreement, sowie die Infrastruktur in Hinwil gegenüber dem gestrigen Kaufpreis ein Plus er- & einfahren… Fazit: Viel Honig für beschauliches Investment.-
wo Du nicht bist, Du „Motorist“, da schweigen alle, roten, Zylinder!
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„Raymond Bär fällt Boris Collardi in den Rücken“.
Really?
Ein gelungener Coup…Bravo, bravo. Boris wird’s gefallen!
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Herr Hässig, war es gestern zu heiss in Zürich oder was soll diese an den Haaren herbeigezogene Bank Bär Schelte? Meines Wissen sind die Tetra Pak Inhaber noch nicht „entmündigt“ und können somit ihr Geld investieren wo sie wollen.
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Was soll diese Artikel?
Wohl keine wichtigen Themen aktuell!!Besser in beiden engagiert als nicht.
Formel E, hääääääää?
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Da der Artikel äusserst mau ist, können wir ja über E-Autos uns austauschen. Empfehlenswert, die E-Autos. Richtig Sinn machen die jedoch erst, wenn man diese Autos zu Hause mit Solarstrom laden kann. Vorteile: keine Benzinkosten, keine Motorenservices (Oel wechsel), weniger Bremsenverschleiss, keine Zahnriemen etc, keine Strassenverkehrsabgabe (obwohl ich die gerne bezahlen täte, denn auch ich will gute Strassen). Nachteile: bessere Planung der Fahrwege (begrenzt auf 170 km), relativ lange Ladezeiten, teure Batterien. Unter dem Strich ist ein E Auto für Kleinhandwerkerbetriebe wie mich ideal. Nissan E VN200. 160 km Reichweite, 700 kg Zuladung. 5 Jahre Batteriegarantie, 10 Jahre auf Karosserie. Und wenn ich das Gaspedal durchdrücke geht mächtig die Post ab. Schlicht ein hervorragendes Auto, kostengünstiger im Unterhalt als ein Benziner. Dafür teurer in der Anschaffung. Auf die dauer rechnet es sich jedoch trotzdem. Machen Sie mal eine Probefahrt mit irgendeinem E Auto. Es ist schlicht der Hammer. Tesla, Nissan, Renault haben schon recht passable Modelle zur Verfügung. Und einfach am Rande: Formel E Boliden sind garantiert schneller von 0 auf 100 als jeder Formel 1 Karren.
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Haaahaahaaaa! Banker und Sportsfreunde haben einfach einen aberputzigen Humor! Hihihi, ihr macht mir echt Freude, ihr Affen, mit solchen Aussagen und Vergleichen! „Werte wie Innovation, Nachhaltigkeit und zukunftsgerichteten Pioniergeist“! Weiter so, ihr Scheuklappenbrüder!
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‚Wolf of Wall Street‘, about a runt of the litter that never worked anywhere near Wall Street.
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Lieber L.H.
Schlage vor Sie gehen in die Ferien uns entspannen sich ein wenig – scheint dringend nötig -
Na ja, etwas an den Haaren herbeigezogen. Was allerdings die Rausings von ihrem Sauber-Engagment ernsthaft erwarten, weiss ich allerdings bei bestem Willen nicht.
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wahrscheinlich nicht allzu viel, es ist zuviel geld da und ich glaub sie wollen einfach einen Schwedischen Fahrer unterstützen, vielleicht erhofft man sich auch spill over effekte im Bereich Marketing
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die Frage ist doch, was an Formel E überhaupt nachhaltig sein soll!
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Das Bekannt machen der E-Autos? Googeln Sie doch mal den EMPA Bericht über den Vergleich eines Lithium Ionen Batterie betrieben Autos mit einem herkömmlichen Benziner an. Sie werden staunen, wie nachhaltig diese Batterien sind. Machen Sie doch mal eine Probefahrt mit einem solchen Batterie Göppel. Nissan, Tesla, Renault haben entsprechende Modelle.
Nachhaltig ist übrigens ein Formel 1 Rennen auch nicht. Persönlich kann ich weder mit dem Einen noch dem Anderen was anfangen.
Zum Artikel ansich gibts nichts zu schreiben, da auch nichts drinsteht, was sich darüber zu schreiben lohnen täte.
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Und jetzt? Darf sich der private R. Bär nicht im Formel 1 Sport engangieren?
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Ich glaube nicht, dass der Kauf bei Collardi Aerger auslöst, im Gegenteil, der Unterschied wird klarer. Die Investition in die F1 ja ein Zeichen für, wie Sie es schreiben, 80er und 90er Jahre, also die Vergangenheit – einfacher Kommerz, Tabakwerbung, Massenveranstaltung mit Massenmarken, Sexismus/Grid Girls, ihr Hobby finanzierende CEOs (Grübel) etc. JB investiert da nicht, und dies schärft das Profil der JB.
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Die schönste Aussage ist hier: Die Julius Bär ist selbst im Rennsport tätig – aber im SAUBEREN – Formel E. Das passe zur Bank.
Wenn man beobachtet, wie „SAUBER“ Collardi Politik in der Bank betreibt und wie grossspurig er auftritt, sieht das für mich wie eine grosse Täuschung aus. Wie kommen die Formel E Boliden denn zu den Rennstrecken? Hmm, ich glaube nicht mit E-Lastwagen oder -Flugzeugen. Womit fliegt Collardi in der Welt herum? Mit einem Solarflugzeug? Also, CO2 Bilanz der Julius Bär ist damit schon vernichtet. Eine Täuschung und ein Pseudosponsoring aber sicher ein Zukunftszirkus, den sich Luxus-Collardi sicher nicht entgehen lässt. -
Sehr seltsamer ‚Bericht’…. in verschiedenster Hinsicht. Longbow ist ein familydriven Anlagevehikel. Und wenn die Family in F1 investieren will, dann wirds getan. Bär hin oder her. Hier so eine null-Story zu konstruieren ist niveaulos und lässt mich am ganzen insideparadeplatz zweifeln…
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Dann zweifle mal Andreas, vielleicht kündest Du dann dein Stelle bei JB.
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Ganz nach dem Motto: Jeder darf mal (falls er Kohle hat...)
Der interessante Teil der Meldung in diesem Artikel ist wohl die, dass RB neuerdings mit Carolina Müller-Möhl liiert ist. Tu…
bär ist die einzige schweizer privatbank, die noch irgendwie ernst zu nehmen ist, und vor allem in den lttzen jahren…