Letzte Woche gab die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt, dass sie für dieses Geschäftsjahr eine Milliarde Franken an Bund und Kantone ausschütten wird. Von der Presse wird dies unterschiedlich interpretiert. Einerseits nimmt man mit Genugtuung zur Kenntnis, dass die SNB überhaupt eine Milliarde ausschütten kann. Andererseits wird mit Blick auf drohendes negatives Eigenkapital der SNB gewarnt, diese müsse dringend Reserven bilden.
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Was ist nun korrekt? Darf die SNB angesichts von drohendem negativen Eigenkapital überhaupt noch Ausschüttungen vornehmen? Und wenn ja, wie hoch dürfen diese allenfalls sein?
Jahrzehntelang schüttete die SNB lediglich 80 Rappen pro Kopf der Bevölkerung an die Kantone aus. Das entsprach bei der damaligen Bevölkerung einem Betrag von rund 5 Millionen pro Jahr. Das war stossend, da die SNB eine Bilanz von gegen 70 Milliarden besass, was einer Verzinsung von weniger als einem Zehntel Promille p.a. entsprach.
Im Jahre 1996 trat ich vor die Generalversammlung der Aktionäre der SNB im alten Casino in Bern. Ich argumentierte, Geld sei eine Schuld der Notenbank gegenüber der eigenen Volkswirtschaft. Aus diesem Grund solle die SNB ihre Geldmenge marktgerecht verzinsen.
Ich nahm die damalige Durchschnittsrendite der Schweizerischen Bundesobligationen als Richtschnur und argumentierte, die SNB müsse einen Betrag von über einer Milliarde abliefern.
Ich beschwerte mich insbesondere darüber, dass die SNB mit ihren angehäuften Reserven die US-Volkswirtschaft unterstütze anstatt die schweizerische, wo in den Jahren zuvor die Arbeitslosigkeit rasant angestiegen war.
Mein Vorstoss trug Früchte, und die SNB musste in der Folge über eine Milliarde abliefern. Diese Milliarde liefert die SNB nun dieses Jahr ab – also sollte ich doch zufrieden sein. Mein damaliges Anliegen wurde ja erfüllt.
Leider hat sich die Situation der SNB in den vergangenen Jahren aufgrund ihrer unnötigen Devisenspekulationen dramatisch verschlechtert. Mein damaliger Vorstoss ist somit nicht mehr zeitgemäss.
Wie die Presse nun auch langsam erkennt, droht der SNB bald negatives Eigenkapital. Dazu reicht eine Korrektur bei den Zinsen, verbunden mit einem Rückgang der Aktien und einem Anstieg des Frankes um rund zehn Prozent. Eine solche Korrektur kann jederzeit stattfinden – und dann ist die SNB Konkurs.
Die Einführung des Mindestkurses zum Euro bei 1.20 war de facto eine Gratis-Option der SNB an die Exporteure. Aufgrund des Währungsgeflechtes (cross-rates) musste die SNB nicht nur Euros, sondern auch Dollars und andere Währungen in masslosen Beträgen aufkaufen.
Es gibt kein riskanteres Geschäft als das Schreiben von ungedeckten Call-Optionen. Die SNB schrieb also eine gigantische ungedeckte Call-Option auf den Schweizerfranken. Diese war ungedeckt, da die SNB sich zu rund 90 Prozent mit Fremdkapital finanziert.
Eine Call-Option ist sehr teuer. Veranschlagt man einen Minimalpreis von zehn Prozent pro Jahr, so kostet eine Call-Option über einen Betrag von 600 Milliarden rund 60 Milliarden Franken jährlich. Dieser Preis ist mehr als gerechtfertigt, trägt doch der Schreiber der Option ein grosses Risiko. Der Jahresgewinn der SNB sollte also in dieser Grössenordnung liegen.
Mit ihrem Mindestkurs ist die SNB mittlerweile gescheitert, und die prognostizierten Verluste traten prompt ein. Nun bastelt die SNB aber bereits wieder an einem neuen inoffiziellen Mindestkurs bei 1.08, an dem sie am Scheitern ist.
Die SNB schuldet der Schweizer Volkswirtschaft also einen höheren zweistelligen Milliardenbetrag pro Jahr für die Risiken, welche sie zulasten der Schweizer Steuerzahler eingeht. Die Risiken der SNB sind weiterhin latent, da sie ihre Verluste nicht realisiert hat, die verlustbringenden Positionen weiterhin offen sind und de facto ein neuer inoffizieller Mindestkurs existiert.
Im Hinblick auf weitere ungedeckte Verluste bei der SNB muss nun der Staat beginnen, seinerseits Reserven zu bilden, um allfällig negatives Eigenkapital bei der SNB aufzufangen.
SNB-Chef Thomas Jordan hat klipp und klar gesagt, dass die SNB im Falle von negativem Eigenkapital ihre Bilanz nicht deponieren wird. Damit wälzt er das Risiko erneuter SNB-Verluste, die über das SNB-Eigenkapital hinausgehen, auf die gesamte Volkswirtschaft ab.
Jordan sieht die Risiken, welche von negativem Eigenkapital auf die Schweizer Volkswirtschaft ausgehen, nicht. Er kann sie nicht sehen, weil er Notenbankgeld fälschlicherweise als liquide Mittel der SNB betrachtet.
Aber diese Risiken sind nichtsdestotrotz da. Die Frage stellt sich: Wer trägt nun diese Risiken, wenn die SNB sie erstens nicht sieht oder sehen will und zweitens nicht tragen will und kann?
In erster Linie tragen sie die kreditgewährenden Banken, die ihrerseits von der SNB als „Too big to fail“ eingestuft und vom Staat im Konkursfall gerettet werden müssen.
Gehen aber diese Banken Konkurs wegen der SNB, so kann die SNB diese nicht retten – sie ist ja der Grund für deren Konkurs und selber Konkurs. Der Staat muss also als Retter einspringen.
In anderen Worten: Die SNB hat quasi eine Put-Option auf die „Too big to fail-Institute“ geschrieben. Das bedeutet, dass sie diesen Instituten deren Vermögenswerte zu einem höheren Preis abkaufen muss als dem Marktpreis. Dazu ist sie aber nicht in der Lage.
Also muss der Staat der SNB deren abgewertete Devisenanlagen zu einem Preis abkaufen, der über dem Wechselkurs des Marktes liegt. Nur so kann das negative Eigenkapital der SNB wieder aufgestockt werden – nicht mit Geld drucken, wovon das SNB-Direktorium träumt.
Wer trägt also letztlich das Risiko? Ab dem Punkt, wo negatives Eigenkapital erreicht ist, trägt der Staat – das heisst Bund und Kantone, also letztlich wir Steuerzahler – das Risiko. Und wer das Risiko trägt, der muss im Hinblick darauf auch Reserven bilden können. Alles andere ist nicht realistisch.
Wie weiter oben dargelegt, sollte die SNB aufgrund ihres hohen Risikos eine Risikoprämie von mindestens 60 Milliarden Franken p.a. erwirtschaften und davon einen substantiellen Teil abliefern über entsprechende Ausschüttungen an den Staat.
Damit werden zwei Ziele verfolgt. Erstens: Der Bund kann beginnen, seinerseits Reserven zu bilden für den Fall von negativem Eigenkapital bei der SNB. Zweitens: Der Bund muss die entstehenden Reserven ausserhalb des Klumpenrisikos der SNB anlegen. Das bedeutet: Er muss diese Reserven ohne Währungsrisiko im Inland anlegen, wo sie sicherer sind und zudem die Schweizer Volkswirtschaft ankurbeln.
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Guten Abend Herr Meyer,
Ich bin heute durch Zufall auf diese Seite gekommen und habe mir alle Beiträge durchgelesen. Ich habe seit 2003 CHF Kredite, die ich vierteljährig seit 2003 zurückzahle und bin Österreicher und habe der NZZ geglaubt. Wo sehen Sie in 6 Monaten die Negativzinsen und wo den CHF Kurs zum Euro?
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Guten Abend Joe
Ich bin zwar nicht mehr als Aktienstratege der UBS tätig, wage aber dennoch folgende Prognose:
Der Euro wird sich kontinuierlich über die nächsten Jahre abwerten. Ihre Schulden in Franken werden dadurch teurer.
Die Negativzinsen rühren daher, dass die SNB ihre Gewinne maximieren möchte im Hinblick auf kommende Verluste auf ihren Euro-Investitionen.
Dieses Problem wir in einem halben Jahr nicht gelöst sein. D.h. die SNB wird ihre negativen Passivzinsen beibehalten und wenn möglich noch tiefer senken, um noch mehr Gewinn zu erwirtschaften.
Daraus kann aber nicht abgeleitet werden, dass die Zinsen generell noch mehr fallen. Es könnte eher zu einem Auseinanderdriften von diversen Zinssätzen kommen.
Die SNB wird ihre Passivzinsen möglichst negativ halten und noch mehr drücken, auch wenn das allgemeine Zinsniveau aufgrund schon allein wegen des Basiseffektes bereits zu steigen beginnt.
mfG
P.S.
Sie sollten in der Finanzwelt niemandem „glauben“, da jeder für seine Position spricht. Die Bank beispielsweise hält immer die Gegenposition zum Kunden – hat also ein ureigenes Interesse daran, das Gegenteil von dem zu tun, was sie Ihnen sagt.
Zudem sollten Sie auch der NZZ nicht „glauben“. Die ist stark verbunden mit den Banken und der SNB und wird immer deren Position vertreten.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die NZZ Bankkredite hat und von den Banken abhängig ist. Sie will es also mit den Banken nicht verderben.
Und zu der SNB hat die NZZ nur solange einen guten Draht, als sie die Meinung der SNB vertritt.
Also bitte alles selber gedanklich nachvollziehen.
mfG
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Guten Abend Herr Meyer
Interessanter Artikel. Für einen (Klein)Sparer bedeutet dies, dass er das Bankguthaben abheben und in Gold, Immobilien, etc. anlegen soll? Bei einem Konkurs der SNB wäre ja auch das Bargeld wertlos. Das Buchgeld bei den Geschäftsbanken würde in die Konkursmasse (Forderung ggü. der Bank) fallen und die Immo-Preise würden gleichzeitig einbrechen. Schöne Aussichten…..
Besten Dank für Ihr kurzes Feedback.-
@Bürge (r)
Danke
Treffendes Pseudonym
Es ist so, dass zuerst das Eigenkapital der Banken zur Tilgung herangezogen würde (Crash der Bankaktien). Anschliessend die Einlagen der Kunden.
Vorerst wird aber noch der Steuerzahler zur Kasse gebeten werden.
Und für diese miserable SNB-Bonität verlangt die SNB noch einen Negativzinsen – und das nota bene für Einlagen die gezwungernermassen bei der SNB angelegt werden müssen und die – gemäss Behauptungen von SNB-Chef Jordan – von der SNB nicht einmal abgezogen werden dürfen.
Absurd. Eine Frechheit.
Die SNB führt uns alle vor.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Will man dem Handeln der SNB auf den Grund gehen, so lautet die zentrale Frage doch: woher kommt der massive Aufwertungsdruck auf den Schweizerfranken? Die Antwort ist nach meinem Verstädnis sehr einfach und zwar aufgrund vom massiven Leistungsbilanzüberschuss, der im wesentlichen von den Überschüssen im Aussenhandel, im Transithandel und den Dienstleistungsexporten (der Finanzbranche) getrieben ist.
Damit die Zahlungsbilanz der Schweiz wieder ausgeglichen ist, muss im wesentlichen ein entspechendes Defizit in der Kapitalbilanz entstehen. Das heisst die inländischen Firmen müssen entsprechend viel Kapital ins Ausland schaffen, indem sie dort investieren. Tun sie dies nicht oder zu wenig, wertet sich das inländische Kapital gemessen in einer Fremdwährung auf, was in den letzten Jahren verstärkt der Fall war. Die SNB versucht das zu korrigieren, indem sie mittels Devisen- und Aktienkäufe massiv inländisches Kapital ins Ausland schafft. Wie Herr Meyer richtig bemerkt ist dies ein sehr risikobehaftetes Unterfangen, das die eingegangen Risiken bei weitem nicht entschädigt. Auch aus meiner Sicht ist dies der falsche Weg. Der viel bessere Weg ist die inländische Geldmenge entsprechend zu erhöhen und das Geld in den wirtschaftskreislauf zu bringen. Das könnte beispielsweise mittels Bürgerdividende geschehen.-
@Marcel Stadelmann
Danke für ihren Beitrag.
Ein Exportüberschuss hat zur Folge, dass die Exporteure ihre gelösten Euros in Franken umtauschen. Dadurch fällt der Euro.
Es ist ein Widerspruch in sich, den Export ankurbeln zu wollen und gleichzeitig den Franken abzuschwächen.
Das geht nicht.
Der starke Franken ist das Resultat des starken Exportes.
Zudem ist es grundsätzlich falsch wenn unsere Schweizerische Nationalbank mit Auslandinvestitionen die ausländischen Volkswirtschaften ankurbelt auf Kosten der Schweiz.
Das ist nicht der Auftrag an unserer SNB per Bundesverfassung.
Es kann nicht sein, dass die SNB weniger als 1 Prozent ihres Vermögens in der Schweiz anlegt und den Rest im Ausland, wo es jenem zugute kommt.
Ganz zu schweigen vom gewaltigen Risiko, welches die SNB mit ihren Auslandinvestitionen eingeht.
Die SNB hat uns immer noch nicht erklären können, wie sie mit Investitionen in US-Waffenhersteller oder US Privatgefängnisse den Schweizer Tourismus und den Schweizer Export ankurbeln kann.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@ Marc Meyer, Dr.
Der Widerspruch bei der Exportförderung trifft doch ebenso so auf den Tourismus zu.
Die Touristen müssen ihre Euros in Franken tauschen. Dadurch fällt der Euro.
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@Sokrates
Danke
Ja genau so ist es auch beim Tourismus. Sie haben vollkommen Recht.
Vergleich: Es ist als wollte man die Nachfrage nach Äpfeln steigern und die Preise für Äpfel müssten als Folge davon fallen.
Ein Widerspruch in sich selbst.
Das SNB-Direktorium versucht die Quadratur des Kreises und lässt sich das Milliarden und Milliarden kosten.
Unserer Nationalbank ist einfach nicht ganz bei Trost.
Sorry.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Wir sind uns alle einig, dass man die Exportwirtschaft, den Tourismus und vieles mehr nicht auf dem Altar einer nicht funktionierenden europäischen Gemeinschaftwährung opfern soll. Zuviele Arbeitsplätze hängen daran, ja unsere ganze Volkswirtschaft ist im wesentlichen auf Exportüberschüsse ausgerichtet. Es ist also richtig wenn die SNB eine massive Aufwertung des CHF bekämpft. In der gegenwärtigen weltweiten Wirtschaftslage fliesst nicht mehr genügend inländisches Geld für Investitionen ins Ausland um die Überschüsse aus dem Export zu kompensieren. Deshalb ist es auch richtig, wenn die SNB ihre Währungsreserven im Rahmen der Überschüsse ausweitet, um so den Aufwertungsdruck auf den CHF zu verhindern. Die Zahlungsbilanz ist dann wieder ausgeglichen (Leistungsbilanzüberschuss – Kapitalabfluss – Ausweitung der Währungsreserven = Zahlungsbilanz = 0 ). Sie schafft damit mehr Geld im Sinne von mehr Tauschmittel für die existierenden inländischen Produkte. Dieser Mechanismus drückt tendenziell den CHF, was ja das Ziel ist. Im Idealfall heben sich der Aufwertungsdruck duch die Überschüsse mit dem Abwertungsdruck durch die Ausweitung der Geldmenge auf. Früher hätte man auch gesagt die Notenpresse anwerfen, was aber im Zeitalter mit elektronischem Zahlungsverkehr nicht mehr ganz zutreffend ist. Überigens wird das die nächsten Jahre so weitergehen, wahrscheinlich werden wir erst eine Normalisierung erleben, wenn das intellektuelle Fehlkonstrukt namens Euro rückgebaut wird. Nun gut, soweit macht die SNB eigentlich einen guten Job.
Was die SNB aber nicht gut macht: Es ist nicht notwendig die geschaffenen Devisen ins Ausland zu bringen, indem sie ausländische Devisen kauft. Es birgt nur Risiken, für welche die SNB kein Mandat hat und deren Renditen auf lange Sicht nur negativ sein können. Sie vernichtet damit also ihr Eigenkapital, was sich früher oder später negativ auf die Kantone und deren Bürger auswirken wird. Es hat auch keinen längerfristigen Einfluss auf den Frankenwert, man kann damit höchstens Spitzen am Devisenmarkt brechen. Ich bin mir nicht sicher ob Jordan diesen Mechanismus versteht. Seine Formulierungen wie „Interventionen am Devisenmarkt“ erklären jedenfalls nicht wirklich den Sachverhalt.
Was sollte die SNB besser tun: Die geschaffenen Devisen im Inland möglichst grossflächig in den Wirtschaftkreislauf einbringen. Zum Beispiel mit der Schaffung einer Bürgerdividende. Andere nennen es auch Helikoptergeld, die Linken nennen es Grundeinkommen, es ist aber im Grunde alles das selbe, nämlich das Anheizen von Inflation. Denn Inflation ist in einer Situation, wo die Investoren die Überschüsse nicht mehr im Ausland investieren wollen, für jede Volkswirtschaft überlebenswichtig. Japan sitzt im gleichen Boot. Auch für Deutschland träfe das zu, sie umgehen das Problem jedoch mit der faktisch schon existierenden Transferunion.
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@Socrates
Due SNB kann die Schweizer Volkswirtschaft nur ankurbeln, wenn sie in der Schweiz investiert.
Hier investiert sie Schweizerfranken.
MfG
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Nach nochmaligem Durchlesen finde ich diesen Vorschlag im Grundsatz wirklich der erste, praktikable Vorschlag, der SNB einen gewissen regulatorischen Rahmen gegen die ausufernde Geldinflation zu setzen.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob sich – aufgrund der Komplexität der Materie mit Optionen etc. – stimmenmässig eine Mehrheit finden lassen würde, leider.
Wie schon erwähnt wäre ich auch eher skeptisch, ob die Politik schlussendlich solche ausgesonderten Reserven bewirtschaften könnte und würde. Erfahrungsgemäss schaffen volle Honigtöpfe beinahe unweigerlich neue Begehrlichkeiten und der Zeithorizont von diesbezüglich verwalteten Fonds entspricht nicht demjenigen, welcher für eine nachhaltige Sicherung notwendig wäre.
Schliesslich noch eine korrektive Überlegung in Bezug auf die Ausschüttung: Devisenoptionen (zumindest solche gegen „starke“ Währungen) weisen eine deutlich tiefere Volatilität (massgeben für den Optionspreis) auf, als vergleichsweise Aktienoptionen. Meiner Meinung nach könnte die SNB – bei Schreibstrategien – mit Prämieneinnahmen zwischen 5% und 6% p.a. rechnen. Damit käme ich konservativ auf vielleicht 35 Mrd., was allerdings immer noch besser aussieht, als die 1 Mrd. Ausschüttung aktuell.-
@Supermario
Danke für den konstruktiven Beitrag.
Die SNB nimmt Einfluss auf die Märkte. Das kann sie kurzfristig. Sie hält den Eurokurs höher als der Marktpreis bis dieser kracht;
Sie befeuert die Aktienmärkte auf ungesunde Weise mit ihrer Behauptung von der unbeschränkten Kaufkraft und sie hält auch die Volatilität im Währungspaar Euro / Franken künstlich tief bis diese explodiert.
Von daher scheint mir eine Risikoprämie von 10 Prozent angebracht.
Aber man kann natürlich darüber diskutieren.
Vollkommen untauglich ist jedoch die Behauptung der SNB bei negativem Eigenkapital der SNB einfach Geld zu drucken.
freundliche Grüsse Marc Meyer
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Die SNB wird auch am verdeckten Mindestkurs von derzeit rund 1.07 scheitern. Daher bereitet sie mit ihren vorsorglichen Mitteilungen neuerdings auch den Sparer darauf vor, dass die Zinsen bald noch weiter in Minus fallen werden. Die Banken werden nicht umhin kommen, diese Zinsen ihren Kunden weiter zu belasten. Nachdem die Vorsorgegelder schon seit geraumer Zeit auf diese Weise künstlich inflationiert wurden, wird es bald auch unser Sparkapital. Das ist Diebstahl der SNB ! Was dann unweigerlich folgt ist ein Run auf die Spargelder, die in den Schliessfächern oder unter der Matratze verschwinden, oder für massive, plötzliche Amortisation der Hypothekarschulden verwendet werden. In beiden Fällen leidet unser Finanzplatz.
Und das sollen drei Direktoren der SNB allein entscheiden können – mir graut ! -
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Grüezi @Mark T,
sie schreiben: „In beiden Fällen leidet unser Finanzplatz.“
Vielleicht sollten wir mal dieses hochgelobte „Finanzplatz Schweiz“ kritisch hinterfragen. Die Schweizer Bürger werden regelrecht dazu verführt, ihre Immobilien nicht vollständig abzuzahlen. Somit, treibt der Staat seine Bürger den Banken als Kunden scharenweise zu. Alle nicht abbezahlten Immobilien bleiben den Banken als Pfand. Der Staat bleibt mithilfe seiner systemrelevanten Banken in Position, seine an sich „auf dem Papier“ recht wohlhabenden Bevölkerung viel rigider unter Kontrolle zu halten. Wenn wir diese Situation zu Ende denken, erkennen wir das Eigentum in diesem Fall nicht automatisch Besitz ist. Der Staat kann jederzeit zugreifen und den bisherigen Eigentümer entrechten. Die 2. und 3. Säule, sowie Eigenmietwert reihen sich in diese durch „Steuerkonstruktionen“ wirtschafts-politische Fehlkonstruktionen ein. Die Schweizer Haushalte haben eine der höchsten Verschuldungsrate der Welt. Die Deindustralisierung und Digitalisierung schreiten voran. BGE und AHVPlus abgelehnt. Da Hilft weder die Matratze, noch eine starke Amortisation der Hypo-Schulden. Wir brauchen eine Dekonstruktion der Begriffe, damit endlich eine breit angelegte öffentliche Diskussion losgetreten werden kann, dabei offen die Ursachen (nicht die Symptome) angesprochen werden.
Herzliche Grüsse
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@Mark T.
Danke
Ja es ist unglaublich, welche Macht die Zentralbanken erlangt haben mit ihrem Slogan für eine „unabhängige Zentralbank“.
Da herrschen eine Direktorin und zwei Direktoren über hunderte Milliarden Franken Volksschulden und verwecheseln dabei Vermögen und Schulden der SNB.
Sie sind nicht bereit, ihre irrige Geldtheorie zu überdenken aus Angst, sie könnten das Gesicht verlieren.
Lieber soll die Schweizer Volkswirtschaft aufgrund dieses Irrtums hunderte Milliarden Verluste erleiden als einen Fehler zuzugeben.
Und die Kontrollmechanismen der SNB sind vollkommen ausgeschaltet aufgrund des irrigen Märchens von der Geldschöpfung aus dem Nichts, welches das SNB-Direktorium predigt.
Wie naiv die Kontrolle der SNB ist.
Den Schaden werden wir Steuerzahler dereinst tragen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Arbeitgeber (KMU), AHV – Rentner
Danke
Richtig – es ist höchste Zeit, dass endlich einmal eine breite öffentliche Diskussion stattfindet insbesondere mit Bezug auf das Gebaren unserer Nationalbank.
mfG
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Brilliant argumentiert!
– aber die SNB unterstützt lieber die US-Wirtschaft und bestraft die eigenen Sozialwerke-&Pensionskassen welche sich penibel an das Gesetz und Vorschriften gehalten haben!!
In WELCHEM Land auf der Welt passiert solcher UNSINN?
Unsere Nationalbank Führung sollte man abgesetzen!Und auf den US10yrs sind die Zinsen schon um fast 100bps gestiegen seit dem Sommer – die Bond-Verlustwelle ist im andonnern!
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@Markus Gubler
Danke.
Genau. So ist es. Die SNB unterstützt alle anderen Länder, von denen Sie Devisen kauft – alles auf Kosten der Schweiz.
In der Schweiz investiert sie nicht einmal 1 Prozent ihres Vermögens.
Dümmer geht’s nimmer.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Grüezi Herr Dr. Meyer,
Grüezi Herr Markus Gubler,wenn Partikularinteressen sogar parlamentsdemokratisch legitimiert werden, erübrigen sich schliesslich selbst Volksentscheide. Die SNB ist das Spiegelbild unserer Zeit, und diese manifestiert sich dadurch, dass die Demokratie systematisch entsorgt wird. Alle Indizien spechen eindeutig, dass der Aktien,- und Anleihemarkt kurz vor einem massiven Einbruch stehen.
Herr Meyer, wenn Sie schreiben: Zitat:
„Der Bund müsste verpflichtet werden, die Reserven optimal anzulegen im Hinblick auf eine Rekapitalisierung der SNB, die mit grosser Wahrscheinlichkeit kommen wird“.
Welche Reserven? Steuererhöhungen? Neue Steuern und Abgaben? Rentenkürzungen?
Herzliche Grüsse
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Dr. Meyer hat scharfsinnig aufgezeigt, dass die SNB mit ihrer Devisenzockerei keine adequate Risikoprämie erwirtschaftet bzw. erwirtschaften kann. Auch aus dieser Optik ist es unglaublich, welche Narrenfreiheit der SNB und ihrer Entourage gelassen wird. Die negativ Zinsen kaschieren nur einen Teil des Interventions-Desasters u.a. zu Lasten der Pensionskassen und Sparer. M.E. bleibt am Ende wirklich nur der Steuerzahler übrig, der eine Art gebundenen Reservefonds äufnen müsste, um die SNB notfalls rekapitalisieren zu können. Dies vielleicht gar ergänzt mit einer Exportsteuer und einem Tourismus-Obolus? Solch kezerische Forderungen würden hoffentlich die CH-Bevölkerung, Politik und Medien aus ihrem süssen Traum vom Geld aus dem Nichts wecken.
Freundliche Grüsse Rico Meier
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@Arbeitgeber (KMU) AHV Rentner
Danke
Die SNB sollte an den Bund Ausschüttungen vornehmen, damit dieser Reserven aufbauen kann, um künftige Verluste der SNB aufzufangen.
mfG
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Frage:
Kontrolliert der Bankrat die SNB eigentlich nur personell im Sinne einer Sinekure oder als haftende Aufsichtsinstanz auch operationell ?-
@Analytiker
Danke
Der Bankrat als politische Instanz sollte m.E. die Interessen der Bevölkerung bei der SNB sicherstellen. Das tut er aber keineswegs.
Wie soll der Bankrat-Präsident Jean Studer, Jurist, beispielsweise Prof. Thomas Jordan paroli bieten, wenn dieser sein Märchen erzählt, die SNB könne Geld aus dem nichts schaffen?
Studer glaubt es einfach. Er versteht es ja selber nicht.
Der Bankrat schläft – ist froh, wenn er Tantiemen erhält.
Als die SNB am 15. Januar 2015 für wenige Stunden massiv negatives Eigenkapital hatte, hätte der SNB-Bankrat aktiv werden sollen.
Nichts geschah. Wahrscheinlich hat dieser das nicht einmal bemerkt.
Ja – sinekure ist der richtige Ausdruck.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Zur Erklärung:
Sinekure (Rechtslexikon):
(lat.), eine wenig umfangreiche, jedoch sehr einträgliche Tätigkeit; früher: Pfründe ohne seelsorgerische Amtsverpflichtung. -
@SirGalahad
Danke für Ihren Input.
Ist also auf SNB-Bankrat durchaus anwendbar; nicht wahr?
mfG
Marc Meyer
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Die SNB könnte die 666 Milliarden Devisenreserven in Firmen und Land im Ausland oder in andere echte Werte investieren, so wie es China seit geraumer Zeit macht.
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@AJD
Danke
Die Schweizer Wirtschaft kurbelt die SNB aber nur an, wenn sie hierzulande investieren.
Das wäre ihr Auftrag gemäss Bundesverfassung.
mfG
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@Marc Meyer, Dr.,
gekaufte Firmen gehören dann zur Schweizer Wirtschaft und bezahlen auch Steuern in der Schweiz durch Hauptsitzverlegung. Kauf von ausländischem Land würde meiner Ansicht nach zu Schweizer Land.
Natürlich haben Sie recht, dass die SNB in der Schweiz in die Schweizer Wirtschaft investieren sollte, dafür sehe ich so viele Möglichkeiten, dass 666 Milliarden schon wieder knapp würden. -
@AJD
Richtig – es gäbe auch hierzulande noch viel zu tun.
mfg
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Grüezi Herr Dr. Meyer,
Auf den Punkt gebracht! Das ist Journalismus vom feinsten. Es ist von der Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit und mit hohem Berufsethos durchdrungen. Danke.
Solange die erschreckende Mehrheit hier ansässiger Menschen die Gesamtzusammenhänge nicht begreift, wird es bei einem unheilbaren Herumgeirre miteinander verfeindeter Strömungen bleiben. Die SNB, gleichgeschalteten Medien und der Gesetzgeber – und ich betone der Gesetzgeber – haben die Pflicht eine öffentliche Diskussion zuzulassen.
Es geht um Freiheit oder Sklaverei. Nicht mehr und nicht weniger.
Herzliche Grüsse
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@Arbeitgeber (KMU) und AHV-Rentner
Vielen Dank.
Die SNB tut alles, um die Diskussion um negatives Eigenkapital abzuwürgen.
Und die Medien spielen m.E. eine pitoyable Rolle, allen voran die NZZ: Sie vertritt ausschliesslich die Meinung der SNB – sie ist quasi eine externe Public Relations-Abteilung der SNB.
Die Medien in der Schweiz verhalten sich wie bestechliche Schiedsrichter.
Trotzdem: SNB-Chef Prof. Dr. Thomas Jordan und sein Team werden früher oder später dennoch dazu Stellung nehmen müssen, ob bei negativem Eigenkaptial der SNB nicht doch die Steuerzahler die SNB rekapitalisieren müssen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das SNB-Direktorium füher oder später nicht doch noch einmal begreift, dass die SNB nicht alle Schulden mit „Geld us dem nicht begleichen können.
Die Presse will das Thema abwürgen – schweigt es tot.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Die SNB ist nicht risikofähig, agiert aber mit ihrer gigantischen Devisenzockerei so, als wäre sie es. Solange sich der Mythos vom Fiat-Geld aber so hartnäckig hält, reagieren die Verantwortlichen toxisch oder ignorant auf Kritik, wenn den überhaupt zugelassen. Einer Demokratie unwürdig, da haben Sie leider recht.
Freundliche Grüsse Rico Meier
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Wenn der Bund wirklich 60 Milliarden pro Jahr von der SNB bekommen würde, dann würde er das Geld sofort wieder ausgeben.
Dann beginnt der parteipolitisch geprägte Verteilungskampf um das neu Geld. Die SP würden mehr Geld für Afrika bez. Ihre Genossen bei den entsprechenden Bundesämter und die NGO`s fordert, mehr Geld für Sozialhilfeempfänger, abgewiesene Asylanten u.s.w.. Die Grünen würden Subventionen für die „Grüne Revolution“ fordern. Und die SVP mehr Geld fürs Militär und die Landwirtschaft. Kurz gesagt: Alle Parteien würden ihre Machtbasis mit dem neuen Geld versorgen.
Ich habe wenig vertrauen, dass der Bund mit den 60 Milliarden vernünftig umgehen würde (vernünftig wäre z.b. Gold akkumulieren oder Agrarland im Ausland erwerben).
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@Sokrates
Danke
Der Bund müsste verpflichtet werden, die Reserven optimal anzulegen im Hinblick auf eine Rekapitalisierung der SNB, die mit grosser Wahrscheinlichkeit kommen wird – es braucht nur eine kräftige Korrektur an den Finanzmärkten.
MfG
Marc Meyer
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Danke Herr Dr. Meier, Sie haben leider recht. Das wird ein böses erwachen geben, vermutlich schneller als wir denken. Schweden denkt schon jetzt laut über die Abschaffung des Bargeldes nach. Was tun? Goldvreneli kaufen und zu Hause lagern?
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@Caro
Danke.
Wir haben es mit drei Entwicklungen zu tun:
Erstens die technische Entwicklung, die es ermöglicht, Bargeld abzuschaffen.
Zweitens: Die zunehmende Verschuldung der Staaten, welche mit allen Mitteln Steuereinnahmen generieren wollen.
Drittens: Das masslose und unnötige Aufkaufen von Devisen durch unsere Nationalbank mit sehr grossem Verlustpotential. Um diese drohenden Verluste abzufedern, will die SNB vorbeugen mit Negativzinsen, um ihr Eigenkapital zu stärken.
Punkt zwei muss politisch gelöst werden.
Punkt drei erfolgt aufgrund eines unnötigen Verschuldens seitens der Nationalbank.
mfG
Marc Meyer
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Brilliant auf den Punkt gebracht, lieber Herr Dr. Meyer.
So ist es, und so wird’s -leider- kommen, denn keiner schert sich darum, bis dereinst dieses Disaster über die Schweiz tatsächlich so hereinbricht.
Ich gebe uns allenfalls noch 2, max. 3 Jahre, also bis 2019. Dann ist mE der Euro endgültig Vergangenheit. Und unsere SNB-Bilanz kann mit ihm auf der Müllhalde deponiert werden (wobei ich persönlich ja den Besitz von USD wie (US-)Aktien bei der SNB durchaus als lebensverlängernd erachte).
Und an den/die andere(n) Kommentator(in): Selbstredend wird Bargeld auch noch abgeschafft.
Um dann die Negativzinsen weiter hochzuschrauben, also die ‚Steuern‘ bzw. schleichenden Enteignungen auf den Besitz von Bargeld.
(Indien hat, nebenbei, zeitgleich zudem eine neue Vermögenssteuer eingeführt, die sämtliche Assets besteuert, welche keinen Zins/Profit erbringen, also Gold, Zweitwohnungen etc., und auch indische Bürger treffen soll, welche im Ausland leben, sprich i.S. Doppelbesteuerung à la USA..)Wobei Negativzinsen -inzwischen jedermann offenkundig- lediglich den Staat begünstigen – als grössten, ewig prolongierenden Schuldner, der dafür in Kauf nimmt, dass dank dieser seiner Zentralbankpolitik die Altersvorsorge der Bürger sukzessive zerstört wird. Und wiederum – keinen stört’s, bis es eben eintritt..
Und auch, um die sogenannte ‚Finanztransaktionssteuer‘ einzuführen, welche seit ca. 3 Jahren in den EU/US-Schubladen als fertige Gesetzesvorlage lauert – eine Mikro-Steuer auf sämtliche elektronischen Überweisungs-Zahlvorgänge. Tut am Anfang nicht weh, stört also wiederum wohl keinen, sondern erst später, sobald sie sukzessive immer weiter hochgeschraubt wird..
Abgesehen davon, dass der bereits heute -dank staatlicher Überwachung- gläserne Bürger dann noch ein klein wenig transparenter wird. Was aber offenkundig auch keinen stört – bis, tja, bis eben das DDR-2.0-Szenario europaweit Realität wird. Und wer sich dafür interessierte, wie es sich damals so lebte unter diesem Regime, könnte – welche seltener Fall- gar noch Zeitzeugen befragen. Aber, wie gesagt, auch das interessiert ja keinen..
Also – freuen wir uns doch auf diese schöne neue Weltordnung.. ;-))
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..sorry, Korrigendum – natürlich nicht: „..auf den Besitz von Bargeld“, sondern „von E-Geld, von elektronischem Geld“.
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@Dr. Jürgen Ott, Herrliberg
Lieber Herr Dr. Ott
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ja es wird wirklich „Salamitaktik“ betrieben.
Aber das Volk arbeitet hart und hat gar keine Zeit, sich damit auseinanderzusetzen.
Es Vertraut auf „die oben“ – die machen es sicher richtig.
Leider nützt unsere SNB dieses Vertrauen des Volkes aus und betreibt irrwitzige Geldpolitik („unkonventionelle Geldpolitik“ nennt sie das).
Nun versucht sie, ihre Fehlspekulation in Euro über Negativzinsen wieder auszubügeln.
Das schadet unseren Pensionskassen und ist viel zuwenig, um die drohenden Verluste zu kompensieren.
Ich kann nur hoffen, dass das Volk die SNB-Geldpolitik hinterfragt, bevor es zu spät ist – aber sehr wahrscheinlich ist das bereits jetzt zu spät:
Die SNB sitzt in der Falle.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Gewinnausschüttung aus einem Buchgewinn in hoch volatilen Aktien, wie Facebook oder Google (Alphabet). Dass ich nicht lache.
Nennt doch das Kind beim Namen, es handelt sich reine Subvention durch die Notenpresse ( die Amis brauchen den Begriff: monetisation of debt).
Was in der Schweiz vor allem schockiert, ist das völlige Fehlen von analytischen Kommentaren in den Mainstreet Media (Zeitungen, Fernsehen). Bewusst wird der Normalbürger dumm gehalten. Keine guten Aussichten! -
ist es nicht eher eine Put Option auf Euro, bei der die Exporteure long sind? sprich, SNB ist short Put. Nur der guten Ordnung halber…
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@Stevie Wonder
Danke.
Ja richtig. Das habe ich mir lange überlegt bevor ich es geschrieben habe.
Es ist m.E. beides richtig. Wenn ich Euro verkaufe und Franken kaufe, so biete ich Euro an und frage Franken nach. Beides ist dasselbe.
Wenn ich dieses Geschäft über eine Obtion abwickle, so kann ich einen Put auf Euro oder Call auf Franken schreiben.
Wenn die Exporteure exportieren, so erhalten sie dafür Euro, wenn sie in Euro fakturieren. Sie haben also Euro zum anbieten bzw. sie wollen damit Franken nachfragen.
Ich habe mich für letzteres entschieden, weil es nicht nur um Euro geht, sondern auch um Dollar usw.
Da ich kurz formulieren muss, konnte ich mich mit einem „Call auf Franken“ kürzer und prägnanter ausdrücken.
Vielen Dank für das genaue Durchlesen und Ihren Kommentar, der also durchaus berechtigt ist.
mfG
Marc Meyer
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Lieber Dr. Meyer
Bitte entschuldigen Sie vorweg, dass ich nicht detailliert zum Artikel eingehe. Für mich haben Sie in den letzten Wochen/Monaten treffend beschrieben, was mit der SNB los ist (und was eben nicht).
Für mich kommt nun eine neue – sehr beängstigende – Komponente im ganzen Trauerspiel dazu:Es gibt weltweit Tendenzen, Bargeld abzuschaffen (siehe Indien, siehe virtuelle Währung in nordischen Ländern). Ist das nun die letzte verzweifelte Tat der Notenbanker? Ich finde das wirklich fürchterlich.
Wird die SNB – wenn alles in die Hose geht – sich auch dieses (Druck)mittels bedienen?
Weiterhin viel Erfolg mit Ihrer Top Kolummne!
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@S achen N icht B ezahlen (Super-Pseudonym)
Danke
„Ich glaube, dass einige Kommentatoren die Strenge der eingeführten Massnahmen noch nicht ganz begriffen haben …“. “Sollten die Massnahmen nicht den gewünschten Erfolg zeigen, liessen sie sich auch verschärfen …“.
Das sagte SNB-Chef Prof. Dr. Thomas Jordan als die SNB die Negativzinsen einführte.
Und er hat Recht (für einmal ausnahmsweise):
Man hat hierzulande noch immer nicht begriffen, wohin die Reise mit unserer Nationalbank geht.
Das SNB-Direktorium schickt nun ihr neues Mitglied, Frau Maechler, vor, um das Terrain für noch tiefere Negativzinsen aufzuweichen.
Und ich sagte gleich bei Einführung dieser Negativzinsen durch die SNB, dass diese das nur durchsetzen könne, wenn sie Banknoten abschaffe (siehe „Die SNB wird Banknoten abschaffen müssen“, IP)
Und was meint Herr Jordan wohl, wenn er sagt, „die Massnahmen liessen sich verschärfen“?
Ich finde es auch schade, wenn Banknoten abgeschafft werden – dann sind wir ganz unter der Kontrolle des Staates. Aber was kann ich tun? Ich schreibe hier und hoffe, den einen oder anderen Leser zu erreichen.
Aber die restlichen Medien stehen stramm hinter der Nationalbank. Die kann behaupten und tun und lassen was sie will – die Zustimmung der Medien hat sie, so oder so.
Herr Jordan kann …zig Milliarden verspielen – die Medien geben der SNB immer Recht – wie ein parteiischer Schiedsrichter. Gekauft? Abhängig? Von wem?
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Dr. Marc Meyer
Erschreckt mich auch, dass die SNB nur noch die Nr. 3 vor das Mikrofon lässt. Komischerweise. -
@Supermario
Danke
Die beiden Altherren im SNB-Direktorium schicken nun mal die Frau vor, um die Öffentlichkeit auf unbequeme unnötige Ankündigungen vorzubereiten.
Ist doch einfacher…
mfG
Marc Meyer
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Die Ausschüttung an die Kantone ist nichts Anderes als Staatsfinanzierung durch die Notenpresse. Vor einiger Zeit hätte ich noch das Wort „verdeckte Staatsfinanzierung“ verwendet. Dies ist aufgrund der neuesten Entwicklung ebenfalls nicht mehr zeitgemäss. Die SNB wird den Kantonen unabhängig vom Geschäftsgang (steigende) garantierte Beträge ausschütten. Das Ganze Desaster (Sozialwesen) ist anderweitig nicht mehr finanzierbar.
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@havenstein
Danke
Angenommen, die Aktiven im Portefeuille der SNB würden steigen wegen eines steigenden Euros bei unverändertem EK, so würde die SNB einen Gewinn erwirtschaften und könnte diesen ausschütten, der nicht durch Geld drucken entstanden ist, sondern aufgrund einer Wertsteigerung.
Dasselbe wäre der Fall, wenn ihre Aktiven zunähmen aufgrund von geschriebenen Optionsprämien, die sie verdient.
Gewinne durch Geldschöpfung bzw. durch drucken von Geld („Notenpresse“) sind nicht möglich, da Notenbankgeld nicht ein Aktivum ist, wie die SNB-Spitze meint, sondern eine Schuld der SNB.
Deshalb können m.E. der Ausschüttungen der SNB an die Kantone nicht durch die Notenpresse finanziert werden.
Ich gehe mit Ihnen jedoch einig, dass die SNB das Risiko abgelten muss, welches sie für die Steuerzahler eingeht – unabhängig von ihrem Gewinn.
mfG
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Herr Dr. Meyer,
Sie haben Recht. (Und Unrecht).
Falls keine Gewinne entstehen, können auch keine Gewinne ausgeschüttet werden.
Vereinfacht gesagt wird die SNB folgendes machen:
Sie gibt den Kantonen einen Kredit auf zukünftige Gewinne falls es mal keinen Gewinn gibt.
Technisch dasselbe wie QE bei EZB:
Die EZB verlängert die Bilanz folgendermassen:
Sie kauft der italienischen Geschäftsbank einen Italo Govt. bonds ab. schreibt das Girokonto der Bank gut und hält den Bond als asset in der Bilanz.
Ob der Kredit als bond strukturiert wird oder nicht verbrieft ist spielt keine Rolle.
Dasselbe wird die SNB mit den Kantonen machen. (Später dann auch mal mit den Kommunen wenn die die Sozialleistungen nicht mehr stemmen können…)
Staatfinanzierung durch die Notenpresse (Bilanverlängerung) per Excellence. -
@havenstein
Danke für Ihren Beitrag.
Wenn die SNB dem Staat marode Staatspapiere abkauft und diese mit Notenbankschuld (Notenbankgeld) bezahlt, so verwässert sich dadurch die Bonität des Notenbankgeldes und wir haben eine Entwertung desselben.
Zudem ist „das Loch im Eigenkapital“ immer noch da und die Geschäftsbanken müssen ihre Guthaben bei der SNB wertberichtigen.
Sie können deswegen Konkurs gehen und der Steuerzahler muss dann einspringen.
Die SNB soll nun endlich einmal dazu Stellung nehmen, dass sie bei negativem Eigenkapital rekapitalisiert werden muss durch die Steuerzahler.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Herr meyer. Jetzt machen sie wieder propaganda. Sie sagen die deviseninterventionen der snb seien unnötig. Der ubs artikel auf Ip (angst um riesenabriss im ubs pb)von heute bzw die verlagerung von jobs nach schaffhausen zeigen genau auf, was mit unserer exportindustrie bei zu starkem chf passiert. Jobs fallen weg. Banking ist auch export. Ihre argumentation ist sehr kurzsichtig und wenig fundiert. Unglaublich, was ihre schüler von ihnen anhören müssen. Aber als lehrer spüren sie die wirtschaftlichen folgen als letzter. Ihre kinder und schüler bekommen sie auf jedenfall zu spüren.
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@bubi
Also bitte erklären Sie hier, wie die SNB mit Käufen von Aktien von US-Waffenherstellern oder US-Privatgefängnissen, die Schweizer Exportindustrie ankurbeln kann.
Vielleicht können Sie es erklären – das SNB-Direktorium konnte das bisher nicht.
Und wenn Sie schon mich persönlich angreifen, so stehen Sie doch bitte zu Ihrem Namen. Und wo arbeiten Sie?
Stellen Sie ein minderwertiges Produkt her, das Sie nicht mehr verkaufen können und nun solls die Nationalbank richten, indem sie zweistellige Milliardenbeträge zulasten der Steuerzahler verspielt?
Ihre Argumentationsweise hier ist ein Armutszeugnis für unsere Nationalbank.
mfG
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Bubi, können Sie sich konstruktiv an der Diskussion beteiligen?
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@bubi
Ihre anonymen Propaganda Vorwürfe gegen Dr. Meyer sind angesichts der übermächtigen Rechtfertigungsmaschinerie der SNB in den Medien mehr als ungerechtfertigt. IP ist eine der wenigen Plattformen, die konstruktive Kritik an der SNB und deren Entourage überhaupt zulassen. Sie verkennen die Machtverhältnisse völlig.
Freundliche Grüsse -
@stiller Beobachter
Danke
Die Nationalbank selber beteiligt sich selber gar nicht an der Diskussion. Für sie gilt: Alle Schulden werden mit Geld aus dem Nichts bezahlt. Etwas anderes kommt für die SNB gar nicht in Frage und wird somit auch nicht diskutiert.
Und die immer weniger werdenden Freunde der SNB wie unser „Bubi“ hier sind der Diskussion nicht gewachsen und reagieren nur polemisch. Versuchen, die Diskussion zu torpedieren.
Schade.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Rico Meier
Vielen Dank
Ja unser Bubi hier „checkts“ gar nicht. Ein richtiges Bubi eben. Erschreckend für die SNB, dass sie offensichtlich nur noch solche Freunde hat.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Also der Bankensektor ist so in etwa das Letzte was von Währungsabwertungen profitiert. Der CHF und der USD sind die einzigen Währungen welche die Zeit von 1920-1948 relativ unbeschadet überstanden. Sie wurden nur minimst inflationiert, waren goldgedeckt, nicht im Krieg, oder zumindest als Sieger. (Eins hängt mit dem Anderen zusammen.)
Meinen Sie, jemand bringt sein Geld in ein Land/Währung wo es enteignet/verwässert wird? Das Bankgeheimnis wurde übrigens zum Schutz der in Deutschland Verfolgten eingeführt. Die verstiessen ja heftigst gegen die Deutschen Gesetze.
Sie können ja mal den Bankensektor in Zimbabwe und co. analysieren. (Den Exportsektor übrigens auch.)
Venezuela wär gut ein gutes aktuelles Fallbeispiel… -
Bubi – hatten Sie einen Fensterplatz in Geographie, seit wann liegt Schaffhausen im Ausland ?
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Herr meyer. Jetzt machen sie wieder propaganda. Sie sagen die deviseninterventionen der snb seien unnötig. Der ubs artikel auf Ip…
Die Ausschüttung an die Kantone ist nichts Anderes als Staatsfinanzierung durch die Notenpresse. Vor einiger Zeit hätte ich noch das…
@havenstein Danke Angenommen, die Aktiven im Portefeuille der SNB würden steigen wegen eines steigenden Euros bei unverändertem EK, so würde…