Patrik Gisel, Chef der grossen Raiffeisen, sagt: Wir sind anders, wir spekulieren nicht, wir sind sicher.
Das Gegenteil ist richtig. Die Raiffeisen ist zur grossen Spekulantin des Finanzplatzes geworden. So wie sie spekuliert keine andere Bank im wichtigsten, zentralsten Markt der Schweiz.
Dem Hyper-Milliarden-Business Immobilien.
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Jahr für Jahr dreht die Raiffeisen den Temperaturregler weiter nach oben – bis es knallt. Hypo-Wachstum letztes Jahr: 4,3 Prozent.
Weit über dem Markt.
In den drei Jahren davor war es noch extremer. Da stieg das Hypo-Volumen der Raiffeisen, also die Vergabe von Krediten an Käufer von Liegenschaften in der Schweiz, jeweils um über 5 Prozent.
Vollgas im Hypo-Markt.
So die Politik der Raiffeisen. Das machte Pierin Vincenz als Chef der Dritten Kraft von Swiss Banking von 1999 bis 2015 vor.
Das setzt dessen Nachfolger Patrik Gisel seit 2 Jahren fort. Er hat keine andere Antwort als: More of the same.
Noch schlimmer: Gisel pusht das Hypo-Business der Raiffeisen bis zum Geht-nicht-mehr. Er versuchte sogar, Schrotthypotheken für Junge durchzudrücken.
Das zeigt, wie verzweifelt Gisel ist beim Versuch, die Raiffeisen weiter nach oben zu bringen.
Statt zu überlegen, wie die Raiffeisen vorsorgen könnte, um bei einem Immo-Crash nicht zu kollabieren, drückt er weiter aufs Tempo.
Und muss sich von den Behörden geschlagen geben. Diese pfiffen den Raiffeisen-CEO bei dessen Subprime-Jugend-Hypo zurück.
Eine Alternative wäre gewesen, etwas für die Alten zu tun. Diese werden von den Banken nach der Pensionierung aus der eigenen Hütte gejagt.
Ihr seid nun kein gutes Risiko mehr für uns, weil ihr nicht mehr so viel verdient wie vorher, sagen sie den Frisch-Pensionären.
Entweder Ihr schüttet nun Hunderttausende von eigenem Kapital nach. Oder wir verrösten Euer Haus.
Ein gesellschaftspolitischer Sprengsatz. Diesem will sich die Zürcher Kantonalbank annehmen. Sie prüft, eine andere Tragbarkeit für Alte zu schaffen.
Diese hätten Jahr für Jahr ihren Hypo-Zins bezahlt, nun soll man sie nicht einfach bestrafen, lautet das Credo der Zürcher.
Das wäre eine Chance für Gisel und seine Raiffeisen gewesen. Gisel aber setzte auf die Jungen, mit denen er sein hypergrosses Hypo-Business weiter steigern wollte.
Für Gisel war es eine Schlappe. Sie machte deutlich, was dem wirbligen Chef des St. Galler Bankenkolosses fehlt.
Weitsicht.
Vincenz, sein Vorgänger, hatte so etwas wie strategischen Mut.
Der Bündner versuchte, die Abhängigkeit der Raiffeisen vom Hypo-Business zu verkleinern. Er baute mit Hunderten von Millionen ein Netz von Nebengeschäften auf.
Notenstein Privatbank für die Vermögensverwaltung, Leonteq-Beteiligung fürs Produkte-Business, Vescore fürs Assetmanagement, Avaloq-Beteiligung fürs Hereinholen von Drittbanken.
Diversifizieren als Strategie: richtig vom Prinzip her. Nur falsch umgesetzt.
Der Kaufrausch entpuppte sich nämlich als Kartenhaus. Vincenz hatte sich verspekuliert.
Heute zeigt sich die Dimension. Die Raiffeisen muss fast 70 Millionen auf ihre Leonteq-Beteiligung abschreiben.
Das auf einen Jahresschlusskurs von Leonteq von rund 35 Franken. Inzwischen ist die Aktie der Produkte-Firma weiter abgestürzt – auf noch 28 Franken.
Somit drohen weitere Abschreiber.
Mit Glück und „A little help from my friends“ bei der Bank Vontobel konnte Vincenz-Nachfolger Gisel das Leonteq-Fiasko durch andere Sondergewinne limitieren.
Partnerin Vontobel zahlte Gisel letztes Jahr einen stolzen Preis für Vescore, so dass die Raiffeisen einen ausserordentlichen Gewinn von 64 Millionen erzielen konnte.
Dafür kam Vontobel zurück ins Geschäft mit der grossen Raiffeisen, darf den 3 Millionen Retailkunden der Genossenschaftsbank wieder ihre Produkte anpreisen. Und kann Vescore rentabel machen.
Was Raiffeisen mit Leonteq und Vescore machte, waren alles Not-Massnahmen. Geholfen haben sie nur beschränkt.
Der Gewinn der Raiffeisengruppe sank trotz des Vescore-Sonderertrags deutlich von über 800 auf noch gut 750 Millionen.
Für die Zukunft ist das alles unerheblich. Da zählt nur eines: Was hat die Raiffeisen anderes als Hypotheken? Und wie gefährlich wird es für sie, wenn der Markt crasht?
Die Antwort 1 lautet: Nichts anderes.
Die Antwort 2 heisst: Sehr gefährlich.
Die Notenstein LaRoche als Privatbanken-Tochter der Raiffeisen hat erneut enttäuscht. Ihr Gewinn von rund 18 Millionen ist Peanuts.
Man setzte dies ins Verhältnis des Kaufpreises von 570 Millionen. Und seither gabs obendrauf Dutzende von Millionen Investitionen.
Daraus resultiert, dass die Raiffeisen ein paar Jahrzehnte warten muss, bis sich ihr Investment gelohnt hat.
Am Ende bleibt nur der Verkauf – so wie bei der Vescore. Natürlichste Käuferin wäre auch da die Zürcher Vontobel.
What else? Ah ja, die Avaloq-Partnerschaft. Ziel eines Joint ventures mit der Softwareschmiede namens Arizon ist, die alte Raiffeisen-Informatik auf Vordermann und Drittbanken auf die Plattform zu bringen.
Den Aufwand hat die Raiffeisen. Ihre Leute bauten Arizon quasi im Alleingang. Avaloq liefert einfach die Software.
Auch da: Viel Spesen, wenig Ertragsaussicht.
Gisel hat deshalb schon richtig erkannt, dass die eigene Zukunft und jene seiner Raiffeisen-Gruppe weiter bei einem einzigen Asset liegen: dem Hypo-Geschäft.
Dort verweist er auf tiefe Verlustgefahren. Die Ausfallquote auf Kredite liege bei „0,01 Prozent“.
Das verleitet Gisel zu einer bemerkenswerten Aussage: „Wir sind nicht in spekulativen Märkten tätig, gehören zu den sichersten Banken der Schweiz und zeichnen uns durch hohe Kundennähe aus.“
So wird der Chef im heutigen Raiffeisen-Communiqué zitiert.
Klingt gut. Der Stresstest steht noch aus.
Dann nämlich, wenn der Wind im Immo-Markt Schweiz dreht.
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Die beliebtesten Kommentare
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CL: Viele „Alten“ werden von der Raiffeisen weit besser behandelt als dies hier dargestellt wird! 750 Mio Gewinn sind eine Top Leistung – also Gratulation! Das GL Team der Raiffeisen wird es schaffen die Risiken im Griff zu halten und ich bin mir nicht sicher, wer schneller in die Knie geht. Allein die Struktur der Raiffeisen Gruppe ist eine echte Risiko Einschränkung – geschickt gemacht und bis heute darf der Raiffeisen vertraut werden….
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Raiffeisen scheint aus dieser Finanzkrise nichts gelernt zu haben! Na ja und um diese Kundennähne wo sich Raiffeisen jahrelang abgehoben haben, ist auch nicht nichts mehr übrig gebleiben. Geschäftsstellen wo geschlossen, oder in Cafes (sorry das heisst ja Stubenbank) umgebaut werden, wo den Kunden versucht wird Anlagefonds anzudrehen. Würde mich nur interessieren wie die Raiffeisen es da so handhabt bei den Anlagen mit den Anlage- und Anlegerprofilen. Dies wo der Otto Normalverdiener sich gar keine Anlagerisiken leisten kann.
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Eigentlich besteht die grösste Gefahr nicht in einem möglichen Immobilien-Crash sondern darin, dass die Sparer welche ihr Geld heute praktisch zum Nulltarif bei den Banken angelegt haben ihr Anlageverhalten sofort ändern sobald sich die Zinsen – was selbst von den Notenbanken erhofft wird – von den momentanen Tiefstzinsen lösen.
Die Verhältnisse, welche den Banken aktuell traumhafte Renditen beschert, dürfte dann in relativ kurzer Zeit, vor allem für die kurzfristig refinanzierten Institute, zum grossen Problem werden.-
@Konserevativer
Nun, nebst all den anderen potentiellen Gefahren für den Immobilienmarkt, ist die von Ihnen genannte wohl diejenige, die man am allermeisten vernachlässigen kann: Die globale Verschuldung hat derartige Auswüchse angenommen, dass eine Zinsanhebung (ich meine eine richtige, nicht so diese Pseudo-Erhöhungen, die die FED zur Zeit vom Stapel lässt), den umgehenden wirtschaftlichen Kollaps auslösen wird. Dies wird kaum so passieren, ausser es ist von der Elite so gewollt…
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Gisel hat einige Probleme erledigt. Aber das grösste Problem und Risiko von Gisel und Raiffeisen ist nicht der Hypomarkt oder Notenstein sondern heisst Pierin Vincenz. Der muss sofort aus allen Raiffeisenbeteiligungen entfernt werden (Aduno, Leonteq, möglichst auch Helvetia). Aber vielleicht kann Gisel nicht. Dann muss er sofort vom VR ausgetauscht werden.
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Über Hypotheken zu lamentieren ist Plantschen im Kinderbecken. Spannend wäre die Beleuchtung der Unterschiede der Immobilienbewertungsprozesse der Banken, deren Verantwortlichkeiten und Kompetenzen!
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Ja ist klar. Die Bauernbank soll wohl den coolen Vorbildern aus der Kleinstadt Zürich nacheifern. Nur welchem?
Der kriminelle Verschwörung aka CS und ihren ständigen Milliarden Bussen? Den Grossbanken die unter Auscchluss der Öffentlichkeit einen Arbeitsplatz nach dem anderen ins Billigausland verschieben und hier systematisch ältere Arbeitnehmer entlassen? Der SIX welche dieses Modell auch übernommen hat? Dem Hässig mit seinem alten Professor der Trump gut findet.
Ich finde das alles zum Kotzen und es taugt definitiv nicht als Vorbild. Dann doch lieber die Bauernbank mit Schrottimobilien für Junge, was immer das ist. -
Wo steckt eigentlich „Zampano“? Ich vermisse seine Kommentare.
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mit vescore zu vontobel gewechselt
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Tadaaaaaaaaaaaaaaaaa…. Einen Gewinn von über 700 Millionen schlecht reden, da lohnt es sich kaum einen Kommentar abzugeben!
Ich glaube das versteht jeder normal denkende Mensch –> eher peinlich als informativ! Leider…
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Stellt sich die Frage was einem lieber ist, eine Bankengruppe die seit über 100 Jahren noch nie ein Verlustjahr schrieb, oder Gross- und Kantonalbanken, bei welchen man jedes Jahr aufs Neue hoffen muss… I like Raiffeisen!!
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Wieso sind Hypotheken eine Spekulation? Es ist Jahre her das wir eine Immobilien Crash hatten, and selbst dann haben die Banken keine Rappen abgeschrieben…. Die margen decken die Aufallrisiken easily. Und produzieren Zinsertrag falls keine Ausfälle…
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@banktech: Die Banken mussten in den 90er-Jahren 40 Mia. (in Worten: Vierzig Milliarden Schweizerfranken) als Folge der Immobilienkrise abschreiben (NZZ 27.11.2011). Ein Tipp: Herr Trump sucht noch einen Pressesprecher.
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Danke, Rückbauer. Hatte wirklich diese 40Mia nie gesehen / gehört. Aber auch während die 90er Jahre haben wir auch keine CH Bankenpleite gesehen. (Glaube ich..)
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Oh doch. Etwa ein Drittel der Kantonalbanken sind pleite gegangen (BEKB, JUKB, ARKB, SOKB, GEKB, VDKB), unzählige Regionalbanken, eine Geossbank (Volksbank) usw. Und die, die überlebt haben, die haben meist nur überlebt, weil, sie die Bücher „sehr kreativ“ bearbeitet haben.
Man vergisst schnell in diesem Land…
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Na ja Herr Hässig, mit welchem Bein sind wir denn heute zuerst aufgestanden? Der Arzikel scheint doch ein wenig unausgewogen. Die Raiffeisenbank ist nun mal stark im Hypothekarmarkt in der Schweiz vertreten, wie die beiden Grossbanken auch. Im Gegensatz zu diesen, hat geht die Raiffeisen keine Abenteuer und Risiken im Ausland ein (USA etc). Da regen Sie sich wegen der Abschreiber auf die im Vergleich zu den ständigen Milionen- bis Miliarden-Bussen den kleinen fast Peanuts sind. Sicherlich nicht schön, die Relationen müssen aber gewahrt sein. Ein blutiger Abbau von tausenden von Mitarbeiter läuft auch nicht oder steht vor der Türe, was wollen Sie eigentlich? Die Bank verdient Geld und zahlt Steuern!!
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Warum schreiben alle immer von Bauernbank? Da spricht doch nur purer Neid. Mir als Kunde sind die Raiffeisen und ihre bodenständigen Bankmitarbeiter x-fach sympathischer als die Ansammlungen von überbezahlten und arroganten Narzissten bei CS und UBS, etc. Das e-Banking ist zudem ebenfalls einiges User-freundlicher als das aller Kantonal- und Grossbanken.
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Weil sie agieren wie „Bauern“, weil sie das Feingefühl von „Bauern“ haben, weil sie so stur sind wie „Bauern“ und weil sie sich keinen Schritt anpassen gewillt sind….eben wie die „Bauern“
Noch Fragen??
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Sie haben völlig Recht! Da spricht purer Neid. Und ich muss auch sagen, dass mir dieses permanente Bashing auf insideparadeplatz langsam, aber sicher auf den Geist geht. Die Raiffeisen hat ein grundsolides Ergebnis erzählt und Hässig sucht wieder einmal verzweifelt das Haar in der Suppe…
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Nun, dieses Mal hat der LH – und andere Kommentatoren – nicht unrecht! Wenn ein Kunde eine Finanzierung bekommen will und andere Banken abwimmeln ist immer noch die Raiffeisen da, und in der Regel klappt es dann auch mit der Finanzierung. Dass die Zinsen in den nächsten 5-6 Jahren wieder auf Niveau 90er-Jahre steigen ist sehr unwahrscheinlich, aber falls doch muss dann die „Bauernbank“ als erste gerettet werden!!! Was dies für die CH-Immobilien und für die Schweiz bedeutet sollte den meisten klar sein…! Die RB braucht um jeden Preis weiteren Wachstum um Ihre Refinanzierung und um Ihre Fehlinvestitionen sicherzustellen. Dass dieses Wachstum nur noch möglich ist wenn die RB die Finanzierungsrichtlinien lockert oder die Marge reduziert ist wohl auch klar. Weil eine Margenreduktion das Ergebnis negativ beeinflusst versucht man ersteres. Und seien wir mal ehrlich… was interessiert den Vincenz oder den Gisel ob die Blase platzt?! Gar nichts, die stehen dann als Top-Manager bei denen es einen Wachstum gab (Schuldig sind andere), und die eigenen Taschen sollten bis gut gefüllt sein 😉
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Göschenen-Airolo!
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Herr Hässig – ich bin Genossenschafter in 2 Raiffeisenbanken – gehe davon aus, dass wir Genosssenschafter nichts zu befürchten haben, da jede Raiffeisen unabhängig ist von der „Mutterbank“ Raiffeisen St. Gallen – oder sehe ich das falsch??
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Wenn wir den Buchverlust auf Leonteq (Kurs Ende Dez. 2015 um 140.– auf Kurs Ende Dez. 2016 um 36.– ) im Ergebnis berücksichtigen (Raiffeisen hält über 4‘000‘000 Aktien), so ist das Resultat aus dem Kerngeschäft um viele Millionen besser – Man rechne! Wie allerdings die Kurse in den jeweiligen Jahren in der Jahresrechnung aufgeführt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.
Einstiegspreis bei Leonteq für die erste und grösste Tranche war 25.–. -
Die „Hunter“-Strategie der Raiffeisen. Vielleicht wird das Ende ähnlich sein. Nur: Gisel & seinen Mentor wird das wohl kaum beissen. Die haben ihr Heu schon lange im Trockenen.
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Ich finde Raiffeisen ist cool, nicht umsonst die drittgrösste Bank der Schweiz. Nur Kantonalbanken mit Staatsgarantie sind besser! Für die steht der Bürger in schlechten Zeiten gerade, vertraglich geregelt, auch ohne to big to fail.
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Die Raiffeisen ist systemrelevant – deshalb wird sie von uns Steuerzahlern ebenfalls gerettet, wenn es so weit kommt…..
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seit wann zählt die grösse?
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@Bobcat: Die Refinanzierung für die RB wird dadurch jedoch nicht günstiger, für die KB jedoch massiv – Marktverzerrung nennt man so etwas!
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@Sarah K.: Logisch ist die Raiffeisen total cool. Wissen Sie, Sarah, der Luki Hässig ist nur muffig, weil er nicht ein soooo kooles Facebook Account wie Gisel Man hat.
Aber im Ernst: Informieren Sie sich dringend besser.
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Die Tragbarkeit von Hypotheken in der Schweiz wird mit einem hypothetischen Zins von 5% gerechnet. Das ist nicht nur grundsolide, sondern schon fast todsicher gerechnet. Da ist noch massenhaft Luft drin. Ein sichereres Business gibt es kaum, aber die Rendite ist für die Bank allerdings bescheiden.
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Das zukünftige Problem verschuldeter Immobilien in der Schweiz liegt m. E. weniger in steigenden Zinsen, sondern in den zukünftig erforderlichen Nachschüssen aufgrund sinkender Immobilienpreise und der sich entsprechend verschlechternden Sicherheitsposition der Bank.
Insofern ist die Rechengröße einer theoretischen Tragbarkeit bis zu 5% Zins p.a. weniger darauf ausgerichtet, daß die Zinsen irgendwann wieder so hoch sind, sondern eher zukünftig erforderliche Nachschüsse auf das Darlehen leisten zu können.
Diese schätze ich – wenn sie denn kommen – nämlich durchwegs höher ein als 4% bis 5% der noch ausstehenden Darlehenssumme zzgl. der weiterhin zu bezahlenden Zinsen.
Beschäftigen Sie sich einmal mit den Preis- und Wertentwicklungen im italienischen und spanischen Immobilienmarkt während der vergangenen 20 Jahre.
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Theoretisch richtig. Praktisch werden immer wieder ein paar „Optimierungen“ vorgenommen, um die Finanzierung machen zu können.
Das grösste Problem sehe ich aber in der Bewertung der Immobilien. Steigen die Zinsen, sinken die Preise, damit die Belehnungshöhe, damit die Höhe der möglichen Hypothek. Dann kommt der Ruf nach Eigenkapital des Hypo-Nehmers…
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Ich gebe dir recht, Dorfdepp. Man rechnet mit mindestens 5%…Auf dem Papier!!!! Wenn der Zins unter 5% liegt, müsste der Schuldner die Differenz konsequent auf ein Sparbüechli für schlechte Zeiten legen. Das macht er aber nicht. Er gewöhnt sich an den tiefen Zinssatz und gibt den Rest für anderes aus. Sollte nun der Hypozins plötzlich auf 5% hochschnellen wird er nicht in der Lage sein, das zusätzliche Geld aufzubringen. Trifft natürlich nicht auf alle Schuldner zu. Aber ganz sicher auf die meisten. Wir sind doch alle so.
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Wehe wenn die Hypozinsen wieder steigen, dann kommt der grosse Crash und viele kleine Häuslebauer wachen auf weil dann der Verkauf oder die Verwertung ihrer so geliebten Immobilie droht. Bin dann gespannt wie Raiffeisen reagiert.
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Die Reaktion? Eventuell gleich wie die Regionalbankrn, Kantonalbanken, Migrosbank, UBS und CS?
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Die Erfahrungen zeigen, dass Privatbesitzer einer Immobilie wenn möglich ansderswo sparen, um diese zu erhalten. Darum ist die Tragbarkeitsrechnugn bei der Pensionierung so stossend. Es sollte doch berücksichtigt werden, wie die Zahlungsmoral in den vegangenen Jahren gewesen war. So kann man einen Crash künstlich herbeiführen…
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Die werden höchstens Teigwaren und monatlich mal eine Cervelat verdauen. Keine Ferien mehr, nur Schrottauto, Kleider vom Brockwenhaus etc. Um Bluffen zu können braucht es kein Haus das eh den Banken gehört. Bin zufrieden in meiner Mietwohnung.
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Na ja, immerhin scheint die drittgrösste CH Bank
1. tatsächlich noch CH zu sein
2. noch eine CH Wertschöpfung zu generieren, statt
3. zig Milliarden Bussen wegen systematisch betriebenem Rechtsbruch auf dem Buckel der Gesellschaft zu verbrennen (bei gleichzeitiger Bonuszahlung an das Management, wie krank! und ungenierter Belastung der Sozialwerke mit entlassenen und krank gemachten Mitarbeitenden)
Danke und Gratulation Raiffeisen. -
@Vincenz: Hochmut kommt vor dem Fall!
jetzt folgt die Sperrmüll-Entsorgung Schritt auf Schritt, damit die Bauernbank ohne staatliche Hilfe überleben kann:
Nach Vescore, werden bald Leonteq, Notenstein und Avaloq aus den Fängen der Raiffeisen verhökert. Die Sales- Auktionen werden wahrscheinlich die Bauernbank vor dem Aus retten.
Die pootentiellen Käufer nehmen sich Zeit, denn die Preise werden von Tag zu Tag günstiger 🙂
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Der Wohlstand der Schweiz kommt im wesentlichen aus dem Ausland.
Bis vor der letzten Wirtschaftskrise war es üblich, das Erfolgs- oder Sparkapital der Schweiz auch wieder im Ausland anzulegen wegen der durchwegs höheren Renditen dort. Selbst das bei schweizer Banken gehaltene Schwarzgeld wurde früher fast durchwegs im Ausland investiert.
Heute ist dieser Mechanismus zum Erliegen gekommen. Als Ausweg und Ventil diente bisher der schweizer Immobilienmarkt, der so – obwohl Immobilien eigentlich nur veralternde, technische Gebrauchsgegenstände sind – eine eigene Anlageklasse wurde mit den heutigen, nach internationalen Maßstäben grotesk verzerrten Preisen.
Wenn Sie sich durch europäische Immobilienofferten klicken verstehen Sie, was ich meine.
Niemand wird gezwungen, entsprechend zu investieren bzw. investiert zu sein, keine Preisüberteibung im Immobilienmarkt jenseits des Ausgleichs der normalen Teuerung hatte bisher Bestand…
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Bauernbank hört sich immer so lustig an, hihihi… Das sagen die Bankangestellten der Komkurrenz gerne, bevor sie auf die Toilette rennen aus Angst hihihi…
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Die Leute bezahlen heute im Vergleich vor 20 Jahren auch nicht das drei- bis vierfache für Tankstellen weil zumindest dort klar ist, daß spätestens nach 30 Jahren der Bagger kommt.
Für Wohn- und sogenannte Renditeimmobilien (ohne Rendite !) aber schon.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
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@ Tankwart
You just made my day!
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Raiffeisen sagte bereits, dass sie nun andere Lösungsansätze suchen – also auch Möglichkeiten ohne diese 5% Tragbarkeit. Ich hoffe sie wird diese Lösungen nicht mehr an die grosse Glocke hängen und dass die Konkurrenz das hier liest. Sie alle, die das hier gelesen haben wissen es nun – und besser kann man es nicht bekannt machen. Es gibt aber auch noch andere Lösungen: Famlien steht endlich wieder zusammen und helft mit eurem Geld direkt den eigenen Kindern oder Verwandten. Dazu braucht es auch in der Schweiz in vielen Fällen keine Banken: Stichwort „Familienhypothek“.
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Richtig! – Weil sie für ihr Geld auf der Bank nur noch Spesen bezahlen und keine Zinsen mehr erhalten, kaufen Sie eine Wohnung und vermieten sie diese zu mindestens 51% des Eigenmietwertes an die Kinder. Jeden Franken Zins, den Ihnen Ihre Kinder für die Miete der Wohnung zahlen, werden die Kinder im Erbfall bestenfalls wieder zurückerhalten. So bleibt Ihr Geld in der Familie und geht nicht an die Banken. Der Fiskus erhält das was ihm zusteht, nämlich die Steuern aus den Mietzinseinnahmen und nicht aus dem unverständlichen und ungerechten und höheren Eigenmietwert.
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Ich gratuliere der Raiffeisen zum 3. besten Ergebnis ihrer Geschichte, auch wenn der Jahresabschluss unter anderem durch Leonteq in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Vescore Verkauf war allerdings ein guter Zug! Die Raiffeisen ist somit alles andere als „crazy“, aber wohl eher die Berichterstattung von Hässig. Doch was würde Hässig machen, wenn er nicht immer überall permanent etwas zu kritisieren hätte???
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Scheint wohl direkt aus der PR-Abteilung von Raiffeisen zu kommen.
Alle die etwas von Finanzen verstehen warten gespannt auf den Zeitpunkt wenn die Zinsen anziehen und Raiffeisen eine Uebung à la 1990 durchexerzieren müssen. Die andern Banken haben von damals gelernt. Aber dann werden wohl nicht mehr die heutigen Personen an der Spitze stehen. Wohl bekomms. -
dem kann ich nur zustimmen – Raiffeisen war und ist immer noch TOP – was man von anderen Banken nicht sagen kann…
Betreffend Autor des Artikels -> nichts neues!
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@Paul Müller: Damals waren die Kantonal- und Grossbsnken betroffen eie auch Regionalbanken. Raiffeisen war damals schon solide!
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@Besserwisser
Die Raiffeisengruppe WAR damals noch solide, allerdings hat sich seither bei der Gruppe vieles nicht zum besseren verändert. Die andern Banken die Sie anführen, haben aber ihre Lektion gelernt. Ich bedaure die vielen kleinen Raiffeisenbanken landauf/landab welche die Zeche die ihnen die Chefs in St. Gallen einbrocken auszulöffeln haben werden. Wohl bekomms. -
@Paul Müller
Die anderen Banken haben daraus gelernt ….??? Was genau …???
Die Zahlen immer noch Bussen, es sind immer noch Verfahren hängig im Zusammenhang mit Ramschhypotheken in den USA und in anderen Ländern. Da ist vieles noch offen und gelernt habe die nichts, es wird im gleichen Rahmen weitergezockt! -
@Paul Müller: Die Hypotheken-Geschäfte machen immer noch die kleinen Raiffeisenbanken landauf/landab – nicht das Mutterhaus… die meisten haben keine Ahnung wie Raiffeisen funktioniert.
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@Pauli Müller. Finanzieren ist wohl nicht dein Hobby?
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IHR Verständnis von Finanzen scheint jedenfalls ziemlich limitiert zu sein. Die heutige Situation mit derjenigen von 1990 zu vergleichen, ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Erstens wurden in der Zwischenzeit die regulatorischen Vorschriften erheblich verschärft und zweitens kann das damalige Zinsumfeld in keiner Weise mit dem heutigen verglichen werden. Und die Aussage, dass die anderen Banken von damals gelernt haben sollen (und nur die Raiffeisen nicht) ist einfach nur lächerlich.
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ein lustiges system hier in der schweiz. da spekulieren doch bauern, mit eigener bank, im grossen stil, obwohl sie ständig jammern, sie könnten vom ertrag nicht mehr leben. nicht mal von den vielen subventionen!?
wer jammert, der lügt.
hoffe, die bekommen bald eins drauf und suchen sich neue hobbies.
genügend zeit haben sie ja. offensichtlich. und geld auch. unseres.-
Da können heute noch so viele idiotische Kommentar kommen – den Preis der absolut dümmlichsten Denke und Schreibe hat göla auf sicher.
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Hä? Bauern? Bank?
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wtf und zapi, den 305 genossenschafts-raiffeisenbanken gehört die raiffeisen bank, mehrheiltich in bäuerlicher hand. kann man nachlesen.
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@gölä: Folgende Fernanalyse:
– Du bist vermutlich kurz vor der Pensionierung.
– nachlesen kann man das in deinen alten SchulheftenFakten: aktueller Stand 24.02.2017 – 278 RB’s
Mitte 2017 werden ex ca. 20 weniger sein, da Fusionen anstehen. -
@gölä. Nicht mal richtig lesen kannst du! Es sind nicht 305 Raiffeisenbanken, sondern 270. Diese sind eigenständige Genossenschaften und ihnen gehört die Raiffeisen Schweiz, welche ebenfalls eine Genossenschaft ist.
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http://www.zeit.de/1990/52/das-spiel-ist-aus/komplettansicht
http://www.politico.com/story/2016/08/outlets-seek-to-unseal-trumps-1990-divorce-records-226942
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@ The Art of the Deal
Besten Dank für diese umfassende, präzise und nachdenkliche Information. Ich hoffe sehr, dass sich die Leitung der Raiffeisen dies auch hinter die Ohren schreibt.
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Man muß dazu vielleicht noch anmerken, daß Herr Trump für seine Verschuldung von US$ 2,0 Mrd. in 1990 auf jeden Fall Zinssätze von über 10%, ggf. auch 20% und mehr zu zahlen hatte.
Somit mußten jährlich mindestens US$ 200,0 Mio. und mehr allein für Zinszahlungen erwirtschaftet werden.
Heute sind die Zinsen niedriger und die Margen für die Banken geringer, die ausstehenden Kredite jedoch ungleich höher.
Aus diesem Grund war das klassische Bankgeschäft in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts ungleich profitabler im Vergleich zu heutigen Verhältnissen.
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@Bobcat: Die Refinanzierung für die RB wird dadurch jedoch nicht günstiger, für die KB jedoch massiv - Marktverzerrung nennt man…
Ja ist klar. Die Bauernbank soll wohl den coolen Vorbildern aus der Kleinstadt Zürich nacheifern. Nur welchem? Der kriminelle Verschwörung…
Tadaaaaaaaaaaaaaaaaa.... Einen Gewinn von über 700 Millionen schlecht reden, da lohnt es sich kaum einen Kommentar abzugeben! Ich glaube das…