Es ist ein Armutszeugnis für die Diskussionskultur der Schweiz, dass mit Uli Kortsch ein amerikanischer Finanzexperte endlich eine hochkarätige Konferenz zur umstrittenen Frage der Geldschöpfung organisieren musste. Dabei steht mit der Vollgeld-Initiative am 10. Juni eine Vorlage zur Abstimmung, der von Befürwortern wie Gegnern grösste Bedeutung zugesprochen wird und die vom bankennahen Thinktank Avenir Suisse schon vor der Unterschriftensammlung mit einer kritischen Expertise beehrt wurde.
Bis jetzt äusserten sich die Exponenten der Finanzindustrie, die Experten und Initianten vornehmlich an ihren eigenen Veranstaltungen. Es ist dem Gottlieb Duttweiler-Institut (GDI) und den Ko-Organisatoren Global Interdependence Center und CFA Society Switzerland hoch anzurechnen, diskussionsfreudige Fachleute von internationalem Format zur heissen Frage zusammengebracht zu haben: Wer soll unser Geld schöpfen dürfen?
Denn das ist umstritten. Heute werden rund 90 Prozent der Geldmenge (M1) von den Banken durch Kreditvergabe in Umlauf gebracht. Ist dieses Geldschöpfungsprivileg neutral – profitieren alle Bürger gleichermassen davon? Ist es nachhaltig? Oder führt es zu wiederkehrenden Krisen? Dies sind die zentralen Fragen.
„Das gegenwärtige Finanzsystem stinkt.“ Für diese Zusammenfassung der Stimmung im grossen Saal des GDI erhielt Martin Wolf, Bestseller-Autor, Chef-Kommentator der Financial Times und einer der höchstdekorierten Finanzjournalisten der Welt, spontanen Szenenapplaus. Der kanadische Ökonom William White, Präsident des „Economic and Development Review Committee“ der OECD, meinte das Gleiche, drückte sich aber ein bisschen vornehmer aus: „Unser Geldsystem hat versagt.“
Erstaunlich, so etwas von von der globalen Teppichetage zu hören.
Die Zahlen, die Martin Wolf präsentierte, sprechen eine deutliche Sprache. Der Aufschwung der US-Wirtschaft werde zwar überall gelobt, aber er sei „der schwächste in der US-Geschichte“. Und die Eurozone habe seit der Finanzkrise ein glattes Jahrzehnt verloren. Der Produktivitätszuwachs der globalen Wirtschaft liegt seit 2004 auf dem niedrigsten Wert seit 1890.
Für Wolf – definitiv kein Linker – ist dies ein Symptom der Akkumulation von Kapital: Anstatt in Investitionen in die Realwirtschaft wandert das Kapital in die Finanzwirtschaft. Und während die Reichen immer reicher werden, kämpfen knapp 70 Prozent der Bevölkerung in den 25 westlichen Nationen seit 2005 mit stagnierenden und sinkenden Einkommen, wie Wolf zeigte.
Gleichzeitig sind die Zinsen seit zehn Jahren nahe Null und damit gemäss Wolf seit 1694 auf historisch unerreicht tiefem Niveau. Die Aktienkurse dagegen lägen so hoch wie nur in den Crash-Jahren 1929 und 1987. Wir befänden uns auf ausserordentlichem Territorium, „das System funktioniert nicht, und ich bin überhaupt nicht optimistisch“, schloss er sein Referat.
Ein paar Stunden später fielen die Aktienkurse auf breiter Front. Der Mann sagt, wie es ist, darum hat er einen so guten Ruf.
Könnten die Regierungen und Zentralbanken das System korrigieren?, fragte William White. „Ja, aber sie haben nichts getan.“ Im Gegenteil. „Das Krisenmanagement hat die Probleme vergrössert. Banken, die früher Too big to fail waren, sind heute Too big to save“, zu gross, um überhaupt gerettet werden zu können.
Als Konsequenz müssten wir radikaler an die Grundlagen des Geldsystems herangehen. Zusammenbrüche hätten sich immer wieder ereignet, kleinere häufig, grössere seltener. Die Lektion sei deshalb klar: „Vorbereiten!“
Zum Tagungsthema der Vollgeld-Reform, die das Bankengeld in pleitesicheres Nationalbankgeld umwandeln will, meinte er: „Wenn Geld wirklich sicher ist, braucht es keine Sicherheitsnetze und keine Regulierung, und dann gibt es auch keine Versuche, sie zu umgehen.“
White greift damit einen Aspekt auf, der in der laufenden Vollgeld-Diskussion missverstanden wird. Die Vollgeld-Reform verbietet zwar den Banken die Geldschöpfung aus dem Nichts und ersetzt sie durch die Geldschöpfung durch die Zentralbank. Aber die Folgen müssten jedes liberale Herz höher schlagen lassen. Weil Geld nicht mehr eine Schuld ist (die nicht bezahlt werden kann), sondern ein pleitesicheres Zahlungsmittel, werden viele Regulierungen unnötig, die das heutige Bankensystem zunehmend in eine gigantische Bürokratie verwandeln, die alle aus dem Markt drängt, die diese Kosten nicht stemmen können, notabene die Genossenschafts- und Gemeindebanken, die für die Realwirtschaft so wichtig sind.
Nach Ansicht von Laurence J. Kotlikoff, Wirtschaftsprofessor an der Universität Boston und gemäss der Zeitschrift „Economist“ einer der 25 einflussreichsten Ökonomen, geht die Vollgeld-Initiative „in die Richtung, in die sich unser Geldsystem bewegen muss. Das Schweizer Modell könnte ein Vorbild für die Welt sein.“
Die Hebelwirkung schwach gesicherter Kredite für Spekulationen und die Intransparenz des Systems ortet der Fachmann für Finanzsicherheit als grösste Probleme der Finanzwelt, in der sich ein Bankrun jederzeit ereignen könne. Nach seiner Einschätzung wäre mit einer Stärkung der Investmentfonds, die ja mit gespartem und nicht geborgtem (also neu geschöpftem) Geld arbeiten, schon viel erreicht.
Dann erklärten Sergio Rossi, Wirtschaftsprofessor an der Universität Fribourg und Professor Joseph Huber, der geistige Vater der Vollgeld-Initiative, die Reform, über die in weniger als 4 Monaten abgestimmt wird. Sie will die Geldschöpfung allein der Nationalbank übergeben und wandelt dabei die Guthaben auf den Bankkonten – bis jetzt kein gesetzliches Zahlungsmittel – in Nationalbankgeld um.
Huber unterstrich, dass die „Banken dabei kein Geld verlieren, sondern nur Geld, das sie behaupten zu haben, aber nicht besitzen“. Bankguthaben seien eben kein Geld, sondern bloss „ein Zahlungsversprechen, das mit etwas Zentralbankgeld unterlegt“ sei.
Gemäss Katharina Serafimova, Umweltwissenschaftlerin und Dozentin am Institute for Banking and Finance der Universität Zürich, führt das Privileg der Banken, Geld aus dem Nichts zu schöpfen, zu Instabilität, Wachstumszwang und einer Hierarchisierung der Gesellschaft. Sich dem zu stellen, mache Angst.
Dann waren die Gegner der Initiative an der Reihe. „Das Vollgeld wird die Wirtschaftsfreiheit ersticken“, sagte Jürg Müller von der NZZ-Wirtschaftsredaktion. Buchgeldschöpfung betrieben die Banken seit der Renaissance. Aber welche Freiheit kann er gemeint haben?
Wenn die Freiheit, Geld zu schöpfen, einseitig bei den Banken liegt, reduziert sich die Freiheit aller anderen, Geld zu nutzen. Die grossen Kunden der Banken haben den Vorteil: Sie kriegen das neue Geld praktisch zum Nulltarif. Der Rest muss hart dafür arbeiten oder grosse Risiken eingehen.
Echte Wirtschaftsfreiheit müsste doch für alle gleich sein. Felix Müllers Hoffnung ruht in der Digitalisierung der Geldwirtschaft, in der fast jeder Vermögenswert in Geld verwandelt werden könne. Dabei sollten aber nicht dieselben Fehler wiederholt werden.
Das tönt gut, aber um welche Fehler es geht, das sagte er nicht. Den Fehler der exorbitanten Geldschöpfung und der Blasenbildung kann er nicht gemeint haben, denn gerade das wird ja mit der Vollgeld-Initiative bekämpft.
Aleksander Berentsen, Professor für Wirtschaftstheorie an der Universität Basel und Berater der Nationalbank, bezeichnete die Vollgeld-Initiative als „eine der schädlichsten Initiativen überhaupt – ein Riesenmist“. Eine der Gefahren bestehe darin, dass die Nationalbank die Geldmenge nicht reduzieren könne.
Wirklich? Auch unter dem Vollgeld-Regime könnte eine Zentralbank Wertpapiere verkaufen oder Kredite an Banken kündigen.
Dann sagte Berentsen etwas, was bei den Befürwortern der Initiative nur erstauntes Kopfschütteln auslöste: Die Vollgeld-Initiative bringe ein „Verbot des Buchgeldes“. Mit Verlaub: Das ist Polemik, die nur bei Ahnungslosen verfängt. Wahr ist: Die Vollgeld-Initiative will bloss die Schöpfung von Buchgeld durch die Banken verbieten. Die Reform gliedert das Buchgeld aus der Bankbilanz aus und macht es pleitesicher – Sicherheit und nicht „Verbot“.
Der Zürcher Ständerat Ruedi Noser von den Freisinnigen kritisierte an der Vollgeld-Initiative mehrmals, dass sie alles offen lasse und im Prinzip die Fortführung der bisherigen Praxis zulasse. Warum bekämpft er sie dann? Zudem hätte er als Parlamentarier die Möglichkeit, die Verfassungsbestimmung bankenfreundlich umzusetzen.
In einem Punkt muss man ihm allerdings recht geben: Die Vollgeld-Reform wurde noch nirgends auf der Welt umgesetzt. Seine Sorge, er „möchte nicht Teil eines internationalen Experiments sein“, ist daher verständlich.
Das Vollgeld ist natürlich nicht die einzig mögliche und auch nicht die einzige nötige Reform des maroden Geldsystems.Die Möglichkeit, dezentral und mit lokaler Kontrolle Geld aus dem Nichts zu schöpfen, könne durchaus Probleme lösen, ist Richard Werner, Direktor des Centre for Banking, Finance and Sustainable Development der Universität Southhampton überzeugt. Die Schlüsselfrage sei, wer das neu geschöpfte Geld erhält und wofür.
In Grossbritannien fliessen nach seinen Berechnungen 86 Prozent des von den Banken geschöpften Geldes direkt in den Kauf von Vermögenswerten, wie Wertpapiere und Immobilien. Eine Wertschöpfung findet dabei nicht statt. Kleine, lokal verankerte Banken in Gemeinbesitz, wie es sie in Deutschland (noch) zu tausenden gibt, vergeben dagegen Kredite (sprich sie schöpfen Geld) für Investitionen in die Realwirtschaft, und die Gewinne der Banken kommen den Gemeinwesen zugut.
Der Erfolg der deutschen Wirtschaft sei ein schlagender Beweis für den Nutzen dieser Bankstruktur: Deutschland hat in Nischen fast so viele versteckte Weltmarktführer wie der Rest der Welt und exportiert mit sechs Prozent der Bevölkerung Chinas fast so viel wie das Reich der Mitte. Für Werner ist klar: Man muss die lokalen Banken von Genossenschaften oder in öffentlichem Besitz stärken und dafür sorgen, dass die Kreditgeldschöpfung ausschliesslich der Realwirtschft zugute kommt. Geldanlagen andrerseits sollen nur noch mit Spargeldern getätigt werden.
Für Richard Werner, Mitglied des Schatten-Bankrats der Europäischen Zentralbank, geht der Trend allerdings in die andere Richtung. „Aufgrund der Vorschriften der EZB wird es in fünf Jahren keine Gemeindebanken mehr geben.“
Über all den Visionen für ein besseres Geldwesen schwebt das Damoklesschwert der Überschuldung. Die Kreditgeldschöpfung der Banken führt zu einem Schuldenberg, der mit dem vorhandenen Geld nie zurückbezahlt werden kann. Gemäss William White können die Schulden nur mit einer Hyperinflation oder mit einem Erlass beseitigt werden. „Darüber will niemand sprechen. Aber genau das müssen wir tun.“
Dieses Schweigen irritiert mich seit Jahren. Unser Geldsystem führt aus systemischen Gründen zu unbezahlbaren Schulden. Dafür haben wir nicht einmal ein Wort. Wenn dagegen Schulden zurückbezahlt werden, sinkt die Geldmenge, und die weitere Amortisation wird noch unmöglicher.
Dies zu verschweigen ist für die Spitzenleute des Finanzwesen eine veritable Existenzfrage, wie Josef Ackermann in einer Talksendung im Mai 2010 unfreiwilligerweise zugab. Maybrit Illner fragte ihn, ob er als Chef des internationalen Bankenverbandes nicht einfach die Forderung hätte stellen können, die Griechenlandkrise mit einem Schuldenerlass zu lösen. Ackermann kurz und trocken: „Ich glaube, es wäre mir ergangen wie Alfred Herrhausen.“ Herrhausen, sein Vorvorvorgänger als Chef der Deutschen Bank, wurde 1989 von der Roten Armee Fraktion unter ungeklärten Umständen ermordet. Zuvor plädierte er in der Schuldenkrise der Entwicklungsländer für einen Schuldenerlass.
Dank dem GDI und dem Organisator der Tagung Uli Kortsch, Gründer der Money Trust Initiative und Berater von zahlreichen Finanzministerien, sind die Themen nun auch in der Schweiz auf dem Tisch und im Gespräch. Ohne Wirkung ist das nicht. Während zu Beginn der Tagung 52 Prozent die Vollgeld-Reform befürworteten, waren es am Ende 56 Prozent.
Wenn nicht über die umstrittenen Themen gesprochen wird, bleibt es beim Status quo, der vielen grosse Sorgen macht. Damit die Diskussion weitergehen kann, sollten die Ergebnisse und die Aufzeichnungen der Tagung entgegen den Gepflogenheiten des GDI öffentlich zugänglich gemacht werden. Als Mitbesitzer der Muttergesellschaft, der Migros, wäre ich sehr dafür. Der GDI-Direktor David Bosshart hat den Vorschlag jedenfalls mit einem herzlichen Lachen angenommen.
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@Christoph Pfluger
Leider habe ich Ihren Kommentar vom 24. Februar, wo sich mich als Troll bezeichnen, erst jetzt gesehen – im Zusammenhang mit dem Zitat eines Kommentators zu meinem Text:
„Vollgeld ist rotester Kommunismus“
Erstens ist es einmal eine Frechheit, einen Beitragsschreiber, der zu seinem Namen steht, als Troll zu bezeichnen. Ein Troll schreibt anonym.
Zweitens haben Sie mir die Frage immer noch nicht beantwortet, ob Vollgeld nun ein Aktivum oder Passivum der SNB ist.
Drittens; Es handelt sich hier um eine öffentliche Diskussion und Sie können sich nicht darüber beschweren, ich solle meine Fragen privat an Ihre Mail-Adresse stellen.
Viertens: Was heisst Geld „schuldfrei“ in Umlauf bringen? Es heisst, dass man keine Schuld gegenüber dem Geldemittenten hat, um Geld zu erhalten. Mit anderen Worten; Man muss z.B. nicht mehr arbeiten, um Geld zu erhalten.
Geld wird von der SNB verschenkt.
Das ist Kommunismus pur.
Marc Meyer
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Und wieder hat ein Vollgeld-Propaganda-Vertreter versucht, mir die Initiative schmackhaft zu machen. Auf die Frage, wer denn in Zukunft Bitcoins und andere Kryptowährungen erschaffen darf, war die Antwort, das ist nicht betroffen, es geht nur um den Schwester Franken. Die Frage, ob ich dann von der Bank nur einen Kredit erhalte, wenn die Bank auch einen von der Nationalbank bekommt, ich somit eigentlich immer bei der SNB Schulden habe und diese kontrolliert/festlegt ob ich überhaupt einen Kredit bekomme, war die Diskussion zu Ende. Ist hier jemand, der versteht, ob die SNB Kredite an eine Bank ablehnen kann und diese damit keine neuen Kredite mehr vergeben kann, oder gibt die SNB einfach unbesehen und unendlich Kredite an jede Bank? Zu welchem Zins? Frei nach Thomas Jordans Gusto, auch mal minus 5% oder 20%? Kündbar oder unendlich lange?
Und was uns alle verschweigen, die Bankgebühren werden explodieren (alles viel komplizierter). -
Die Geldschöpfung wird ja von der Finanzwirtschaft immer als unglaublich komplex und eigentlich fast schon als göttliches Naturwunder dargestellt. Sehr vereinfacht und verkürzt:
1. Notenbankgeld, Banknoten (15% der Geldmenge) erschafft die Nationalbank, die Banken können es bei der Nationalbank beziehen.
2. Girageld (85% der Geldmenge) wird bei einer Schuldverschreibung (Hypo, Darlehen etc.) am PC des entsprechenden Sachbearbeiters erschaffen. Dieses virtuelle Geld kostet die Bank nichts. Sie kann dafür Zins verlangen.
Natürlich können die Banken auch selber einen Kredit aufnehmen und dieses Geld in Aktien oder Obligationen oder in gehebelte Produkte anlegen. Genau das geschieht zur Zeit, weil die Banken so mehr verdienen können als mit dem kleinen Zins für eine Hypo. Das ist eben eine der grossen Ungleichgewichte die immer wieder zu Blasen führen.-
Ja exakt so ist es. Dsrum müssen wir, das Volk, endlich aufstehen und der Elite, Finanzwirtschaft und den Politikern gehörig auf die Finger klopfen. Annahme der Vollgeld-Initiative.
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Vereinfacht, verkürzt und grundfalsch.
Erstens KANN eine GB Noten- oder Giralgeld bei der SNB beziehen; womit klar ist, dass diese eigentlich gar nicht von dieser erschaffen wird, sondern aufgrund der Nachfrage vom Bankensektor geschaffen wird!
Zweitens kann eine Bank nicht einfach mit Kundeneinlagen spekulative Anlagen tätigen. Solche müssen nämlich mit komplett anderen und sehr restriktiven Eigenkapitalsätzen unterlegt werden. Heisst im Klartext, dass GB eigentlich nur mit dem eigenen Kapital (und grundsätzlich niemals mit Kundeneinlagen) spekulieren können.
Aber diese Tatsachen werden natürlich von allen Vollgeldern und Kryptojüngern wohlweislich unter den Tisch gekehrt!
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Wenn sie vor 5 Jahren auf der Strasse eine Umfrage gemacht hätten, woher das Geld kommt, hätten 95% vereinfacht gesagt es kommt von der Nationalbank und die Banken müssen es der Nationalbank abkaufen. Also genau das was die Vollgeld Initiative will. Jetzt können die Banken das Geld gratis am PC von jedem Hypo Sachbearbeiter schaffen und damit Geld verdienen. Diese Lüge wurde von der Finanzwissenschaft aber auch von den Medien gut unter Verschluss gehalten. Das jetzige System ist völlig undemokratisch, ungerecht und eine riesige Umverteilungsmaschine von Unten nach Oben. Und ich bin kein Sozi. Jeder der reich ist und oder in der Finanzwirtschaft arbeitet profitiert von diesen Subventionen. Es sind eben auch Subventionen, wenn die Einen ein Gut mit Wert günstiger erhalten als die anderen. Die Einführung von Vollgeld würde sehr viele Probleme mit der Finanzwirtschaft lösen.
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Danke dafür, dass Du die Büchse der Pandora geöffnet hast.
Leider kannst Du immer noch nicht erklären, aus welcher Schatulle Du die „am PC gratis geschaffenen“ Kredite herholst. Eine einseitige Bilanzverlängerung ist auch für die allmächtigen GB (rechts in der Bilanz stehen immer noch Einlagen, welche sich bei einer Kreditvergabe wohl kaum von selber bewegen)!
Aber träumt nur weiter vom allmächtigen Vollgeld und den allseligen Kryptolösungen. -
So unglaublich es klingen mag, aber die Kredite werden tatsächlich „am PC gratis geschaffen“: Die Geschätfbank erhält Zentralbankgeld von Sparern, Anlegern oder aus Zentralbankkrediten und darf diese als Sicherheiten verwenden um ihrerseits Kredite in 40-facher Höhe der Sicherheiten zu vergeben (EU: 100-fach). Auf diesen, die Gelbmenge erhöhenden Krediten verlangt die Geschäftsbank Zinsen über die gesamte Kredithöhe, bezahlt aber selber nur Zinsen auf die als Sicherheit hinterlegte Mindestreserve. Schon hat sich die Bilanz BEIDSEITIG verlängert, wobei die Passivseite völlig legal zu 97.5% aus heisser Luft besteht – genau dies will die Initiative ändern.
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@V. Vinciguerra
„Die Geschätfbank erhält Zentralbankgeld von Sparern, Anlegern oder aus Zentralbankkrediten“; mit dieser Aussage ist leider sonnenklar, dass Du das Prinzip der Geldschöpfung nicht mal ansatzweise verstehst! Wenn eine GB Spareinlagen erhält, ist das nun mal direkt nicht Zentralbankgeld. Spareinlagen stehen auf der rechten Seite einer Bankbilanz (Schulden der Bank); Giroguthaben derselben auf der linken Seite! Und mit den Zinsbeiträgen liegst Du noch tausendmal mehr neben der Realität. Jede GB erhält auf allen Krediten (aber niemals auf den SNB-Giroguthaben) einen Zins und zahlt auf ALLEN Einlagen ebenfalls (zumindest sollte das bei positiven Zinsen so sein). Schlussendlich verwechselst Du sogar noch Eigenkapitalunterlegung und Cashreservenhaltung! Bitte informiere Dich zuerst einmal, bevor Du solchen Stuss zu Papier bringst! Tatsächlich!!!
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Die Medien nehmen das Thema nicht auf und scheinen es totschweigen zu wollen, so mein Eindruck.
Schön, daß es hier thematisiert wird.
Bin gespannt, ob die Initiative eine Chance hat.
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Auch Medien brauchen Zugang zu Krediten!
Die werden doch nicht die Geschäfsbankenhand beissen, die sie füttert.
Sie wissen ganz genau, dass sie wie alle anderen Realwirtschaftsteilnehmer ausgenommen werden wie Weihnachsgänse, es ist ihnen aber noch immer lieber, als wegen kritischer Beruchterstattung zur Mindestreserve plötzlich an Bonität zu verlieren.Nur die dümmsten Kälber …
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@ Michael Wolf
„Wenn die Kryptos über ihre ersten Turbulenzen weg sind, werden sie diese Rolle übernehmen können.“
Als Komplementärwährung durchaus vorstellbar (Stichwort WIR), aber nie und nimmer ein Ersatz für Zentralbankgeld. Dazu fehlen alle wichtigen Eigenschaften: http://www.perrymehrling.com/2017/09/cryptos-fear-credit/ sowie https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Videos/Veranstaltungen/2018/bargeldsymposium_2018_02_14/bargeldsymposium_01_weidmann.html
LG Michael Stöcker
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Lieber Herr Pfluger,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich bin zwar bekanntlich kein Anhänger des Vollgeldes, weil ich da so einige theoretische Schwächen sehe; aber mein Vorschlag zur Evolution des Geldsystems hat eine sehr ähnliche Stoßrichtung und läuft letztlich auf ein vollgeldähnliches System hinaus. Insofern verfolgen wir wohl ein sehr ähnliches Ziel; nämlich die Unterbindung des Missbrauchs des Gemeinschaftsgutes Geld.
Durch eine Rezension im DLF (http://www.deutschlandfunk.de/jonathan-mcmillan-das-ende-der-banken.1310.de.html?dram:article_id=410868) bin ich auf das Buch von Jürg Müller aufmerksam geworden, der als Redakteur bei der NZZ tätig ist und somit doch eher des Sozialismus/Kommunismus unverdächtig ist (Es gibt ja hier vereinzelte Kommentatoren, die gerne die ganz große Keule schwingen, damit eine rationale Diskussion erst gar nicht geführt werden kann. Zugleich haben diese Kommentatoren so ihre Probleme, die Kommentare anderer richtig zu lesen und/oder zu verstehen und empfehlen dann Buchhaltung zu studieren. Da empfehle ich doch einen Grundkurs „Verständiges Lesen“).
Müller hat gemeinsam mit einem Investmentbanker das Ende des traditionellen Banking ausgerufen. Vielleicht kennen Sie das Buch ja bereits. Ihren Vorschlag zur Demokratisierung des Geldsystems beschreiben die zwei Autoren in Kapitel 10:
„Der Vorschlag, ein bedingungsloses Einkommen als geldpolitisches Instrument einzuführen, mag ungewöhnlich sein. Doch um Preisstabilität zu erreichen, ist es ein perfektes Werkzeug. Wer sich mit dem Gedanken auseinandersetzt, ein solches Einkommen als Mittel der Geldpolitik einzusetzen, erkennt auch, wie ungerecht die geldpolitischen Instrumente in unserem heutigen Bankensystem gestaltet sind. Es lässt sich kaum begründen, dass wenige private Institute einen privilegierten Zugriff auf Geld genießen –in unserem heutigen Bankensystem sind manche Tiere gleicher als andere.
Ein bedingungsloses Einkommen ist hingegen auf Gleichheit angelegt. Die unabhängige Währungsbehörde bringt neues Geld in Umlauf, indem sie es einfach an die Bürger auszahlt. Jeder erhält dieses Einkommen, unabhängig von persönlichen Eigenschaften wie Beschäftigungsstatus oder Alter. Dieses Konzept ähnelt also einem garantierten Grundeinkommen.
Mit einem bedingungslosen Einkommen als geldpolitischem Instrument lässt sich jedoch kein Lebensstandard oberhalb der Armutsgrenze sicherstellen –dafür ist es zu niedrig. Es wäre daher irreführend, es als Grundeinkommen zu bezeichnen. Darüber hinaus handelt es sich nur um ein zweckgebundenes Mittel, wobei das Ziel in der Sicherung von Preisstabilität besteht. Somit muss es in seiner Höhe flexibel bleiben und ist folglich kein garantiertes Einkommen. In einem dynamischen wirtschaftlichen Umfeld muss die staatliche Währungsbehörde gelegentlich die Höhe des bedingungslosen Einkommens anpassen, um weiterhin Preisstabilität zu gewährleisten.
Die Gewinne aus der Außengeldschöpfung der Zentralbanken fließen heute zumeist in die Staatskasse. Einige Narrow-Banking-Konzepte, wie etwa das Vollgeld, möchten daran festhalten, indem sie vorsehen, dass neu ausgegebenes Geld unmittelbar in den staatlichen Haushalt einfließt. Wir möchten dem widersprechen. Die Geldzufuhr mittels bedingungslosem Einkommen hat zwei wichtige Vorteile.
Das erste und wichtigste Argument lautet, dass die laufende Auszahlung eines bedingungslosen Einkommens an alle Bürger einer unmittelbar wirksamen und breit angelegten Geldpolitik entspricht. Die Bürger nutzen ihr bedingungsloses Einkommen entweder zu Konsum-oder zu Investitionszwecken. Würde das gleiche Geld hingegen über Staatsausgaben in die Wirtschaft gelenkt, so würden politische Prozesse über das Wo, Wie und Wann entscheiden. Die Auswirkungen eines solchen Regimes auf die Preisstabilität wären weniger unmittelbar und nicht kontinuierlich. Um Preisstabilität zu erreichen, sind Staatsausgaben ein unterlegenes geldpolitisches Instrument. Dasselbe gilt für die heutige Geldpolitik, die ebenfalls zu Preisverzerrungen führt. Die heutigen Zentralbanken führen der Volkswirtschaft frisches Geld zu, indem sie Finanzanlagen aufkaufen, was deren Preise beeinflusst. Das bedingungslose Einkommen ist das einzige geldpolitische Instrument, das eine Geldzufuhr ohne jede Preisverzerrung ermöglicht.
Zweitens ist der politische Druck auf die Währungsbehörde in einem System, in dem der Staat der Volkswirtschaft frisches Geld zuführt, deutlich größer. Manche Regierung könnte geneigt sein, die Seignorage auf Kosten der Preisstabilität auszuweiten. Ist die Währungsbehörde infolge einer Verfassungsnorm gehalten, neues Geld ausschließlich über ein bedingungsloses Einkommen bereitzustellen, wird der staatliche Einfluss auf die Geldpolitik minimiert.
Es sei betont, dass die Maximierung des bedingungslosen Einkommens nicht das Ziel der Geldpolitik ist. Das einzige Ziel besteht in der Gewährleistung von Preisstabilität. Der Einsatz geldpolitischer Instrumente sollte einem strikten Regelwerk folgen, um diesem alleinigen Ziel zu dienen.“ https://www.endofbanking.org/the-author/.
Vítor Constâncio, Vice-President of the ECB, gab hierzu folgende Einschätzung:
„An interesting and challenging vision is described in the book The end of banking written by a macroeconomist and an investment banker under a pseudonym. The proposal is not only the end of banks but also the end of banking activity, defined as the “creation of money out of credit”. It rests on two main elements: new digital technologies and new accounting rules that would impede the “creation of money out of credit” by any type of firm. In this case, the boundary problem is explicitly recognised and addressed.” https://www.ecb.europa.eu/press/key/date/2016/html/sp160707_1.en.html
Das ist exakt die Argumentation meines Vorschlags zur Einführung einer Citoyage. Neben dem Ziel der Preisniveaustabilität gibt es aber noch zahlreiche weitere Vorzüge: https://zinsfehler.com/2016/09/25/ein-geldpolitisches-manifest-fuer-europa/
Ich befürchte, dass die Vollgeldreform keine Mehrheit bekommen wird. Bei einem zentralbankfinanzierten Bürgergeld sind die Vorzüge für den einzelnen Bürger viel besser kommunizierbar und zudem nicht abstrakt, sondern ganz konkret jeden Monat auf dem Konto sichtbar.
LG Michael Stöcker
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@Michael Stöcker:
Ich teile ihre Meinung, möchte aber noch einen Schritt weiter gehen. Letztendlich geht es um die Abrechnung von Leistungen und Gegenleistungen. Das „natürliche“ System dafür ist ein Abrechnungssystem, wie z.B. von Albert Hahn („Volkswirtschaftliche Theorie des Bankkredits“), Raplh George Hawtrey („Currency and Credit“) oder Joseph Schumpeter („volkswirtschaftliche Abrechnungszentrale“) beschrieben. Man hätte ein derartiges System 1948 einführen können, indem jeder Bürger zu dem ausgehändigten DM-Bargeld noch ein Konto bei Bank Deutscher Länder — später dann der Bundesbank — erhalten hätte, dessen Konto den entsprechenden negativen Betrag aufweist. Die Summe aller Kontostände im Abrechnungssystem plus die Summe des umlaufenden Bargelds ist dann immer Null. Es gibt keine Geldschöpfung und keinen Geldschöpfungsgewinn im herkömmlichen Sinne mehr. Wer mehr Leistungen in Anspruch genommen als erbracht hat, befindet sich — ausgedrückt durch seinen Kontostand plus dem gehaltenen Bargeld — selbstverständlich im Minus. In dieser Form, d.h. unter der Bedingung „Systemsumme = Null“, ist das System auch mit der VWL-Grundgleichung „Summe der Forderungen = Summe der Verbindlichkeiten“ kompatibel. Der gesamte, nur eine historische Altlast darstellende Unsinn des heutigen Geldsystems entfällt ersatzlos. Kredit im Sinne von Vorschuss auf Resourcen wird über eingeräumte Limits gewährt, d.h. man darf sein Konto — oder ein spezielles Konto — bis zu einem vereinbarten Wert ins Negative ziehen gegen das Versprechen, das Konto auf Zeit wieder auszugleichen. Dabei wird nicht mehr das Geld anderer Leute verliehen und es gibt auch keine pauschalen Zinsen. „Kreditausfall“ bedeutet dann, dass das entsprechende Konto nicht wie vereinbart ausgeglichen werden kann. Das heißt letztendlich, dass versprochene Gegenleistungen nicht erbracht werden konnten. Das hat keine ZUSÄTZLICHEN negativen Auswirkungen, insbesondere wird dadurch keine Bank insolvent oder ähnlicher Nonsens, der nur weiteren Schaden verursacht. Das Abrechnungssystem bietet eine korrekte Abbildung der realwirtschaftlichen Leistungsflüsse, und genau das ist es doch, was wir wollen.
Weitere Gedanken dazu unter http://www.ibega.de/Forderungen_und_Verbindlichkeiten.pdf
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Der Rubel muss rollen, wir brauchen kein Vollgeld durch den Staatsgeld sondern ein zinsloses Geld, weil der Rubel muss rollen.
Durch die SNB und bei Einführung insbesonders von Vollgeld -Vollgeldgleich Vollstaatsgeld/Id…geld- kommen wir noch viel mehr in den bestehenden Morast von Kommunismus, da nicht nur die SNB den Markt völlig verzehrt, nein dann kommen unsere vollsozialistischen Poltiker – dabei sind gleich alle CH-Parteien durchwegs aufzuführen, ohne Ausnahme- gleich auch noch zum Zuge, das wäre dann das Ziel der NWO -mehr geht nicht mehr.
Deshalb nochmals der Rubel muss rollen und das gelingt nur mit einem völlig zinsfreien Geldsystem.-
Wir haben zinsloses Geld, lieber R. Todd. In der Schweiz ist der Zins auf Zentralbankguthaben sogar negativ (-0,75 %). Insofern sehe ich einen gewissen Widerspruch zwischen Ihrer Forderung auf zinsfreies Geld und Ihren sozialistischen/kommunistischen Vorwürfen. Genau mit diesem klassischen Instrument versuchen doch die Zentralbanken den Rubel wider zum Rollen zu bringen. Warum dies allerdings scheitern muss, das können Sie hier nachlesen: https://zinsfehler.com/2013/10/30/tapering-liquidity-a-trap-yet-a-tapering-in-the-dark-of-economic-theory-2/. Und nicht umsonst gibt es ja die Diskussion um Vollgeld/OMF/Helikoptergeld/QE4P. Interessant ist hierzu auch die schon etwas ältere – aber immer noch aktuelle – Sicht von William White: https://www.project-syndicate.org/blog/overt-monetary-financing–omf–and-crisis-management. Ein Grund mehr, das Geld unmittelbar an alle Bürger auszuzahlen, wie es auch Jürg Müller vorschlägt.
Ein völlig zinsfreies Geldsystem kann übrigens nicht funktionieren; denn der Zins hat mehrere wichtige Funktionen. Allerdings nicht die, die die Verwalter der Illusionen (aka Banken und Versicherungen) immer wieder zum Besten geben: https://zinsfehler.com/2013/08/21/zinsmythen/.
LG Michael Stöcker
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Mir dreht sich der Magen um, mit welchen Aussagen für ein nutzloses, weil schuldloses Experiment (bei welchem sich die ganze Welt totlachen wird) geworben wird.
„ein Zahlungsversprechen, das mit etwas Zentralbankgeld unterlegt“. Natürlich behält jede Bank nur einen (kleinen) Anteil ihrer Einlagen „flüssig“; ansonsten ja kein Geschäft Ausleihungen) möglich ist (diesen Mecano muss man zuerst mal verstehen).
„Die grossen Kunden der Banken haben den Vorteil: Sie kriegen das neue Geld praktisch zum Nulltarif. Der Rest muss hart dafür arbeiten oder grosse Risiken eingehen.“ Was denn sonst? Selbstverständlich muss jeder für sein Geld „arbeiten“, auf welche Weise auch immer. Bekäme jedermann unlimitiert und gratis Kredit, läge ja wohl auch auf der Hand, wie viel (resp. wie wenig) solches Geld noch wert wäre.
Diesbezüglich kann ich Dr. Meyer nur 100% zustimmen; purer und rötester Kommunismus!
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@Supermario
Die Vollgeldler verstehen gar nicht, wovon sie reden.
Ich habe Herrn Pfluger schon bei seinem vorigen Artikel gefragt, er solle doch bitte erklören, was Vollgeld sei.
Nichts gehört.
Ausser ich sei ein Troll schrieb einer, und man solle mir keine Antwortgeben.
Ich glaube das erhielt sogar am meist Thumbs up.
Mfg
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Grüezi@Dr. Marc Meyer,
Ich glaube zwar nicht, dass Sie es so beabsichtigen, aber mit der Darstellung der Fakten, wie:…. „Die Vollgeldler verstehen gar nicht, wovon sie reden“….., befördern Sie genau die Diskussionskultur die Sie der SNB seit Jahren hier auf Insideparadeplatz vorwerfen. Brauchen wir das gerade? Die von Ihnen genannten sind auch Menschen die fest an ihrer Sache glauben.
Die Informationen und Erklärungsversuche die man darin findet, stammen m.E. nicht von blindwütigen Fanatikern die der Schweiz Schaden zufügen wollen – und auch nicht von einer unsichtbaren GILDE aus dem Ausland die die Schweiz als Versuchslabor missbrauchen möchte.
Ich bin irritiert, wie Sie hier immer wieder versuchen einen nicht vorhandenen Zusammenhang zwischen Vollgeld und Kommunismus zu konstruiren. Bringt uns das in der Sache weiter?
Nehmen wir mal das heutige System unter die Lupe.
Schauen wir mal nach wie Giralgeld geschöpft wird. Und dann fragen wir uns, wie der Kreditvertrag, als „Eigenkapital“ zum Nennwert aktiviert werden kann.
Ein Zettel mit 2 Unterschriften ist für Sie identisch mit der Geldsumme, welche auf dem Zettel steht in Bargeld?
Und wo in der Bilanz buchen wir das Pfand des Kreditnehmers?
Nehmen wir mal an, dass es ein bebautes Grundstück ist. Die Kreditsumme setzen wir mal mit 1 Mio Franken an. Um es einfach zu halten, nehmen wir für das Pfand einen Preis von 1 Mio Franken an. Wo ist dieses Pfand aktiviert?. Oder wird es gar nicht aktiviert ?
Verstehen Sie worauf ich hinaus will? Bei aller berechtigte Kritik gegen Vollgeld sollte man immer den Ist-Zustand berücksichtigen.
Wenn da 1 Mio Franken als Eigenkapital zugunsten der Bank gebucht werden, dann müssen da also 1 Mio Franken Bargeld oder ZB-Guthaben existieren, sonst handelt es sich bei dieser Buchung um keinen gültigen Buchungssatz.
Wir wissen, dass es sich um eine Forderung der Bank handelt, nicht um 1 Mio Franken in deren Tresor.
Ich empfehle die Beiträge von Eberhard Gamm Mitglied des Vereins Monetative zu lesen.
Eberhard Gamm schreibt Zitat:
„Ihr Fehler liegt darin, ein Konto mit einer Speisekammer zu vergleichen, in der Speck liegt. Das wird durch den Begriff der „Einlagen“ bzw. „Depositen“ und die Buchführung suggeriert, trifft aber nicht zu. Die Verbindlichkeit, die eine Bank bei der Kreditvergabe verbucht, hat in Wirklichkeit eine ganz andere Bedeutung. Man kann die Verwirrung nur auflösen, wenn man eine Bank gedanklich in einen „Bankbetrieb“ und einen „lokalen Geldschöpfer“ trennt. Der Bankbetrieb ist dann ein reiner Finanzintermediär, der mit zwei „Währungen“ handelt: dem Giralgeld vom lokalen Geldschöpfer und dem gesetzlichen Zahlungsmittel der Zentralbank. Vergibt der Bankbetrieb einen Giralgeldkredit von 1000 Euro und unterlegt diesen mit 50 Euro Zentralbankgeld, entstehen die zugehörigen Bilanzposten durch eine Buchung in Zentralbankgeld („Guthaben Zentralbank an Verbindlichkeiten Zentralbank“) und eine Buchung in Giralgeld („Forderungen an Verbindlichkeiten lokaler Geldschöpfer“). Ein Buchungssatz ist nämlich nur dann korrekt, wenn auf beiden Seiten dieselbe „Währung“ steht, also entweder Zentralbankgeld oder Giralgeld. Die Verbindlichkeit gegen den lokalen Geldschöpfer „vertuscht“ der Bankbetrieb, indem er sie in eine Verbindlichkeit, Zentralbankgeld an den Kreditnehmer zu liefern, umdeutet. Das ist aber gaga, denn dann würde in dem Buchungssatz „Forderungen an Verbindlichkeiten“ der Kreditvergabe links Giralgeld und rechts Zentralbankgeld stehen. Das ist kein gültiger Buchungssatz!
Ich bin Mitglied des Vereins Monetative und arbeite gerade daran, eine saubere Basis zu erarbeiten. Joseph Huber vertritt Dinge, die so nicht haltbar sind, keine Frage. Eine sinnvolle Rekonstruktion gelingt meiner Meinung nach nur auf der Basis von „What is money?“ von Alfred Mitchell-Innes. Geld ist ein Schuldschein und Banken sind Schuldenhändler. Letztendlich ist eine Monetative nichts anderes als ein Schuldenhändler in öffentlicher Hand. Begriffe wie „positive money“ sind gaga. Das Problem, das die Leute mit dem Schuld-Charakter des Geldes haben, liegt nur darin, dass aus der Schuld reflexartig auf die Berechtigung einer Zinsforderung geschlossen wird. Diesem vermeintlichen Zwang versuchen die Leute zu entkommen, indem sie das Geld „positiv“ auffassen, nämlich als Gutschein. Der Gutschein ist aber nur die „Rückseite“ des Schuldscheins. Huber und Zarlenga haben sich an diesem Punkt in eine Sackgasse verrannt. Letztendlich geht es nur darum, die Geldschöpfung unter eine sinnvolle öffentliche Kontrolle zu bekommen. Es bedarf dazu weder einer „Staatstheorie des Geldes“ noch fehlgeleiteter Begriffe wie „positives Geld“. Die Forderung nach einem „Schuldenhandel“ in öffentlicher Hand begründet man genauso wie die Forderung nach einer Wasserversorgung in öffentlicher Hand. Für Letztere brauchen wir ja auch keine „Staatstheorie des Wassers“.“
Zitat Ende.
Quelle: https://guthabenkrise.wordpress.com/2016/02/12/ich-haette-da-mal-eine-frage-zum-vollgeld/
Sie grüssend
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„nutzloses, weil schuldloses“
ein sehr interessanter Punkt.
Fragt sich nur für wen nutzlos…..!!!In der Tat ist die „Schuld“ zentral in unserem künstlichem System.
Nur befürchte ich, dass der Mario dieses Thema nicht mal ansatzweise versteht, und es auch nicht verstehen will. -
@Peter Keller
„In der Tat ist die „Schuld“ zentral in unserem künstlichem System.“
Keine Ahnung, von welchem „künstlichen System“ Sie sprechen; aber hier geht es den experimentellen, ungetesteten Ersatz eines nach wie vor funktionierenden (wenn auch mit kleineren Fehlern behafteten) monetären Systems.
NB Wenn Sie nicht in der Lage sind, kontroversen Meinungen mit Argumenten zu begegnen, qualifiziert das ziemlich deutlich. -
@Supermario: Nur Nicht-Banken (also wir, der Staat und die Firmen) müssen für ihr Geld arbeiten. Banken können es aus dem Nichts schöpfen. Sie können mit selbst gebasteltem Geld sogar einkaufen. Die CS hat sich damit in der Finanzkrise sogar «gerettet». Diese Form des Missbrauchs ist inzwischen aber unterbunden worden. Es bleibt aber die krasse Rechtsungleichheit zwischen Banken und Nicht-Banken.
@ Dr. Marc Meyer: Vermutlich sind Sie tatsächlich ein Troll. Es geht doch nicht, dass Sie mir in hunderten von Kommentaren eine Frage stellen und sich dann öffentlich beschweren, ich hätte Ihnen nicht geantwortet. Wenn es Ihnen wirklich an einer Antwort gelegen wäre, hätten Sie die Frage direkt stellen können. Meine e-Mail-Adresse ist leicht zu finden.
Zu Ihrer Frage, was Vollgeld ist: Der Begriff stammt aus dem 50er Jahren und wurde von einem Beamten des Eidg. Finanzdepartement erstmals verwendet. Vollgeld ist Geld, das vom Staat oder einer staatlichen Körperschaft (z.B. der Nationalbank) zins- und schuldfrei in Umlauf gebracht wird. Es ist systemneutral, wenn es in Harmonie mit der Wirtschaftsentwicklung in Umlauf gebracht wird: ein bisschen mehr Produktion -> ein bisschen mehr Geld. C.P. -
@Christoph Pfluger
Keine Bank kann Geld „aus dem Nichts“ erschaffen. Nach wie vor hat jede Bilanz ZWEI Seiten (Guthaben UND Schulden)!!! Das ist und bleibt der Grundsatz und nur weil die CS in der Finanzkrise etwas besser finanziert war als die UBS, ändert das nichts am Grundsatz. Ihr könnt den zerreden solange Ihr wollt, Tatsachen umstossen könnt Ihr deswegen trotzdem nicht!
NB Können Sie mir vielleicht erklären – wenn jede Bank Geld aus dem Nichts schaffen kann – warum die Banken dann Ende der Nuller- und Anfang der Einerjahre MASSIVSTE Verluste ausweisen mussten?
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In den letzten 100 Jahren haben alle Währungen weltweit gegenüber Gold über 95% an Wert eingebüsst. Mit anderen Worten waren bisher alle Währungen und das dahinter stehende Geldsystem ein Experiment.
Heute sagen sogar Notenbanker, dass das aktuelle Geldsystem sich auf unbekanntem Terrain befindet und niemand weiss wie man mit ca. 35 Billionen Geldmenge 235 Billionen Schulden jemals zurückzahlen kann. Sie spielen schlicht auf Zeit.
Die Kryptos sind ebenso Ausdruck des berechtigten Misstrauens gegenüber dem laufenden Experiment in seiner Endphase.
Vollgeld ist ein essentiell wichtiger erster Schritt in Richtung besseres und gerechteres Geldsystem. Ohne gerechtes Geldsystem – in dem nicht die Gewinne privatisiert und konzentriert und die Verluste, die Armut und die Schulden verallgemeinert werden – wird es keine Gerechtigkeit, keine echte Demokratie und keinen Frieden geben.
Falls es der Geld-Elite nicht gelingt, das aktuelle Geldsystem friedlich zu beenden und in ein für alle Menschen akzeptables Vollgeldsystem überzuleiten, dann riskieren sie bewusst Kriege und Zerstörung.
Vollgeld -und Schuldenschnitte – sind Chancen, die Sache friedlich hinzubekommen. -
Was ich über Vollgeld neu dazugelernt habe ist das in einem Vollgeld-System Banken sehr wohl Kredite vergeben können – und zwar mit dem Geld, was den Sparern ihnen ausdrücklich zu diesem Zweck durch eine spezielle, längerfristige Geldanlage zur Verfügung stellen.
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… oder auch, indem sie ihrerseits einen entsprechenden Kredit bei der Zentralbank aufnehmen. Allerdings dann in der gesamten Höhe des zu vergebenden Kredits statt wie heute nur in Höhe der Mindestreserve, Schuldzinsen aber auf der vollen Höhe einfordern.
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Es ist schon erstaunlich, welche Experimente mit der Vollgeldinitiative gestartet werden sollen.
Dass Banken nicht wertschöpfendes Geld aus dem Nichts schaffen, würde bei der Bilanzierung ein Problem. Einzig bei der Herausgabe von Derivaten besteht eine Solche, wobei die FINMA den Banken klar vorgibt, inwieweit diese durch Eigenkapital abgedeckt sein müssen.
Die Folgen eines solchen Experimentes wären vor allem deutlich höhere Preise des Geldes – sprich Zins – was direkt auf die Wirtschaft durchschlagen würde. Wie eine solche Entwicklung durch die Notenbank ausgeglichen werde sollte, ist ein Rätsel. Denn Schweizerfranken werden nicht nur in der Schweiz gehandelt. Somit wäre auch eine internationale Aktion notwendig, um dem wenig tauglichen Vorhaben der Initianden gerecht zu werden.
Scheinbar fehlt Letzteren das Vertrauen in die eigene Notenbank, welche die Geldmenge direkt steuert.
Die UBS-Problematik vor wenigen Jahren bestand übrigens nicht infolge astronomischer Wertschöpfung im Schweizerfranken sondern beim Market Making betreffend Subprime-Produkten.-
1) Geld an sich ist nie wertschöpfend oder nicht-wertschöpfend.
2) Das Problem entsteht nicht erst bei der Bilanzierung, sondern der Saldierung von Geschäftsbankgeld: Bankguthaben sind nur in Höhe der Mindestreserve (2.5% des Kontostandes) mit Schweizerfranken gesichert. 97.5% aller Guthaben sind reine Zahlungsversprechen der jeweiligen Geschäftsbank und erhalten ihren Wert ausschliesslich aus dem Vertrauen des Bankkunden, der dieses Versprechen noch nicht auf die Probe gestellt hat.
3) Neu würde die Zentralbank eine Geldmengenerhöhung auch schuldfrei vornehmen können (z.B. Budgethilfe, Steuersenkungen, Direktzahlungen, u.v.m.). Dadurch entfällt der durch die Industrie zu bezahlende Zinsanteil der Geschäftsbanken und das Zinsniveau sinkt.
4) Die SNB steuert die Gelmenge nicht direkt – dies tun heute die Geschäftsbanken durch Kreditausweitung. Die Zentralbank steuert diese über die Leitzinsen nur indirekt. Neu würde allein die SNB die Geldmenge direkt steuern. Die Initianten trauen ihr offenbar mehr, als den Geschäfsbanken.
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„Die Kreditgeldschöpfung der Banken führt zu einem Schuldenberg, der mit dem vorhandenen Geld nie zurückbezahlt werden kann“..
Kredit von einer kommerziellen Bank gegen gute Sicherheiten ist keine anstössige Sache, das ist der Kern von Wachstum und Fortschritt. Die Politik bzw. die Nationalbanken betreiben jedoch keine seriöse Kreditvergabe, sondern ziehen immer dubiosere Assets herbei, um diese zu beleihen, so zB. die EZB. Nur so kann man marode Systeme wie die EU vor dem Kollaps bewahren – der kommt dann allerdings doch, mit immensen Verlusten für alle.
Die Vollgeldler wollen nun ausgerechnet den verantwortungslosesten Akteur – den Staat bzw. seine Politiker und Notenbanker – zum einzigen Kreditgeber machen. Das kann nur ein Resultat haben: Totaler Vertrauensverlust in dieses neue „Geld“, galoppierende Inflation, Flucht in Assets.
Ganz zu schweigen den wirtschaftlichen Verzerrungen, die durch die offenherzig bestätigte politische Einflussnahme auf die neue Kreditvergabe. Statt Businessplänen werden dann Lobbyvorgaben und politischer („demokratischer“) Druck zur Richtlinie, was zum raschen Niedergang der Schweizer Wirtschaft führen wird. Ein Swissair-Crash im Grossformat quasi, zum atemlosen Erstaunen der Welt.
Eine echte Besserung sollte genau in die gegengesetzte Richtung führen: Der Staat sollte sich völlig aus dem Geldgeschäft zurückziehen. Geld sollte wieder auf seine wahren Aufgaben als Tauschmittel und zur Wertaufbewahrung zurückgeführt werden.
Wenn die Kryptos über ihre ersten Turbulenzen weg sind, werden sie diese Rolle übernehmen können. Ob der Staat den entsprechenden Bedeutungsverlust hinnehmen wird, ohne gewalttätig zu werden, das bleibt zu hoffen.
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Die einzige Möglichkeit, dass diese Initiative angenommen wird, ist, wenn es bis zum Juni eine verheerende Finanzkrise gibt und die Banken mittels Bail-In gerettet werden müssen. In diesem Szenario wären die Stimmbürger so wütend auf die Banken, weil die Sparer ihr Sparguthaben durch den Bail-In verloren haben, dass die Stimmbürger an der Urne den Banken ein Denkzettel verpassen würden.
Falls dieses Szenario der Finanzkrise und des Bail-In nicht bis Juni eintritt, dann wird die Initiative abgelehnt. Weil die Schweizer machen keine so grossen Experimente, wenn kein Leidensdruck vorhanden ist. Bisher geht es (fast) allen gut, die Immobilien und Aktien Preise steigen, also wird man nichts riskieren wollen.
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Leider wird durch ein paar Phantasten (sogar mehr oder weniger wirkungsvoll) versucht, der Allgemeinheit zu verklickern, dass es mit dem Vollgeld NOCH BESSER werde soll.
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Die Befürworter der Initiative geben zwar zu, dass das noch einige Probleme bringt und der Ausgang (es ist ein Experiment) eher ungewiss ist. Dann wird aber verharmlosend erwähnt, dass es nicht schlimm werden kann. Wie kann jemand der nicht weiss, was eine derart dramatische Veränderung initiiert, nicht weiss was es wirklich bedeutet, das kleine Restrisiko beurteilen? Kommt mir vor wie die Atomkraftwerkinitianten vor 50 Jahren, minimales Risiko, haben wir absolut im Griff, wird nie etwas passieren, Fukushima lässt grüssen.
Ernsthafter, wie wollen die Initianten die Kredite in Fremdwährung verbieten? Darf ein Lieferant auf Kredit nur noch liefern, wenn er eine Banklizenz und einen Kredit der SNB hat oder gibt es nur noch Ware gegen Geld? Was passiert mit Solidarbürgschaften, müssen die mit Vollgeld hinterlegt werden? Viele Fragen, zur oberflächlichen Initiative die (aus sozialistischer Betrachtung) gut klingt-
Sie können sich beruhigen. All Ihre Sorgen sind unbegründet. Der Verfassungstext der Vollgeld-Initiative verbietet keine Kredite in Fremdwährungen oder Lieferantenkredite. Wie kommen Sie nur auf so abwegige Unterstellungen?
Es geht bei der Vollgeld-Initiative ausschliesslich um die Schöpfung der Schweizer Franken als gesetzliches Zahlungsmittel, die der SNB übertragen werden soll.
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Passend zum Thema, kurz und prägnant:
https://www.nzz.ch/meinung/kolumnen/die-finanzkrise-als-denkkrise-ld.1357352
Eine Rückkehr zur geldpolitischen Normalität wäre vonnöten.
Kommen wird sie m. E. leider nicht, jedenfalls nicht mit Pensionären als Zentralbankpräsidenten.
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Es ist mathematisch unmöglich, dass die Summe aller Schulden jemals geringer ist, als die Summe aller Guthaben, weil die gesamte Geldmenge verzinst wird.
Wenn Sie die Schulden „weginfaltionieren“ wollen, ergeht es den Guthaben gleich und die neuen Schulden werden wiederum bedient werden müssen.
Die Verzinsung allen Geldes wird nimals in Geld bezahlbar werden.
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Bewusster Betrug oder eben Dummheit PUR!
Dem Unwissen der Initianten folgend, werden schon heute aus Kundengeldern, Kredite gewährt? Diese Betrugslehrmeinung wird von der Fakultät Ökonomie, immer noch straffrei zelebriert.
Wenn eine Bank über zu wenig Bankgirokontoguthaben (geschöpft zwischen ZB und GB mittels Geld- und Offenmarktgeschäften) zur Gewährung eines Kredites bei welchem Leistungsnachfrager (Schuldner) und Leistungserbringer (Leistungserbringer) nicht eine identische Bankverbindung haben, verfügt, so muss die Bank einen Kunden mit Guthaben akquirieren. Die Umlage wird als Einlage verstanden!
Hat die völlig identische Auswirkung, wie das System der Initianten, nämlich die Umlagen von Geldkonten (SNB hat die Delkredererisiken übernommen) in Anlagekonten, welche als Kundeneinlagen verstanden werden! -
Voraussetzung um ein System zu reformieren, wäre doch das verstehen des bestehenden Systems?
Die Teilnehmer können noch so hochkarätig sein, wenn sie die Grundlagen nicht verstehen können oder dürfen, kann das Gesagte nicht stimmen.
Es kann keine Kundengelder geben, es existiert nicht! Es entsteht seit über 4000 Jahren (Mesopotamien) aus dem Nichts (woher denn sonst?) als Gegenbuchung aus den Aktiven, als Guthaben auf der Habenseite! So einfach! Es können demnach keine Kredite aus Kundengeldern vorgenommen werden. Es wird mit dem bankübergreifenden Zahlungsverkehr (alle Banken sind Kunden der ZB = Inzucht) irrtümlich so verstanden. Würde die ZB der Logik der Geldschöpfung, die ZB mit den GB kein Geld (gesetzliches Zahlungsmittel) schöpfen, so wären in der Buchhaltung und Bilanzen der ZB, die Positionen Bankgiroforderungen (Aktiven) an Bankgiroverpflichtungen (Passiven) vorhanden. Die Ökonomen, Regierenden, Medien und Bevölkerung sind scheinbar, mit der Realität, geistig überfordert, oder sie stellen sich einfach blöd? Es hängt mit dem Zahler-Mythos zusammen.Diese Realität muss man den Menschen klar machen können?
Alle Vollgeldinitianten betrügen sich selbst. Einerseits bemängeln sie den Betrug des Bankensystems und Fakultät Ökonomie, wonach diese vorgeben die Kredite aus Kundengeldern zu ermöglichen, andererseits bedienen sie diesen Betrug! Seltsam, und niemand merkt es? Es gibt keine Intermediäre, hat es noch nie gegeben! Ausnahmen Treuhandverhältnisse.
Das Vollgeld geht in die richtige Richtung, mit der ZB als einzige Bank und Geldschöpfer, wäre das Geld gesichert, der Staat entschuldet, die Beteiligung am Kapitalmarkt und AG Form beendet. Die Krisen auf Knopfdruck sind nicht mehr möglich! Die Trennung von Geldschöpfung (Kredite nur bei Produktivkraft, also nachhaltig und umweltfreundlich) und Spiele sind klar gelegt! Was will man mehr?
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Ach ja der Bender……………..
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Sind sie nicht einer jener SNB plagöris………… die hier die Stellung dieses potentiellen Bankrotteurs Jordan verteidigen sollen ?
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Bender, in Mesopotamien gab es kein Geld aus nichts. Und das was sie ansprechen, war damals nur ins sehr sehr bescheidenem Umfang überhaupt möglich, in einer sehr kleinen Gesellschaft und immer nur sehr kurzfristig.
Wer sein Tontäfelchen vorlegte und nichts dafür bekommen hätte, hätte das sofortige Ende jener Gesellschaft eingeläutet.
Wäre es aufgeflogen, die Menschen hätten zu den Waffen gegriffen und den Verursacher ganz einfach totgeschlagen, auch wenn es der der König selbst gewesen wäre.
Nein, der heutige Betrug wurde erst möglich mit der Einführung der Zentralbanken, den Erfindungen unserer Finanzindustrie, der Aufhebung des Goldstandards und des folgenden Fiat-Money Systems.
Wobei mir klar ist das der Goldstandard aufgehoben werden musste, weil die Deckung eben faktisch nicht mehr vorhanden war und schon Jahre vorher nur noch als Teildeckung existierte.
Aber man hätte den Menschen auch sagen dürfen was das bedeutet, ja das damit eben die letzte Barriere für den ganz grossen Betrug gefallen war.
Leider aber haben sie in dem Punkt recht, die allermeisten Menschen schlafen ruhig oder nutzen das System selber ganz gerne, während die „Spezialisten“ sie in den Abgrund führen.
Und eben, die Erfahrungen mit der Teildeckung haben die Finanzwirtschaft ja über die Jahrzehnte gelernt …….dass es GANZ ohne Deckung auch geht.
Die Schweiz mit damals noch 3500 Tonnen Gold war da nur das am besten dastehende Land, aber letztmals hatten wir um ca. 1910 Volldeckung.
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Und Bender………….. Sie und andere Protagonisten sagen uns seit langem was richtig wäre und trotzdem kommt es immer schlechter. -
Aber eben – wie lösen Sie die Auswirkungen auf die Zinsen und damit die Wirtschaft? Denn Schweizerfranken werden nicht nur in der Schweiz gehandelt! Außerdem bewirkt Verknappung (dies wäre 100 % die Folge) eine Preissteigerung. Da hätten die mittlerweile zahlreicheren Eigenheimbesitzer aber gar keine Freude …
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Und wieviele Importeure haben Sie schon über den starken Franken jammern höhren?
Trotz schwacher Fremdwährungen steigt der Handelsbilanzüberschuss seit Jahren!
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Zitat:
……………. Weil Geld nicht mehr eine Schuld ist (die nicht bezahlt werden kann), sondern ein pleitesicheres Zahlungsmittel, werden viele Regulierungen unnötig…..
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Nun ja, dass wäre es wenn Geld aus Gold bestünde.
Ich fürchte aber, dass unser Geld auch so immer noch „nur Papier“ bleibt.
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Abgesehen davon ist das der beste Beitrag zur Sache den ich bislang las.
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Und je mehr ich lese wie abgehoben unsere SNB agiert, desto mehr habe ich Lust diese Initiative, die ich Unterschrieben habe, zu unterstützen.
Wenn Marc Mayer einen Artikel schreibt sind ein Dutzend Fohrentrolle mit dabei die jede Diskussion darüber verunmöglichen wollen.
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Vollgeld wäre ein Experiment, aber kein derart grundsätzliches das man es nicht wagen darf.
Zudem, wir haben unseren klassischen Bankenplatz schon mit derart vielen Dingen geschwächt, Dinge bei denen die Banken sogar aktiv mitzogen, ( Bspw, Bankgeheimnis ) das wir uns fragen sollten ob man auf die Rücksicht nehmen muss.
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Was die Banken gefährdet sehen, ist vermutlich wirklich nur ihr ungehemmtes System der Geldvermehrung, und natürlich ihre alten Gewohnheiten.
Aber das würden die auch tun, wenn wir nur schon konsequent ein Trennbankensystem verlangen würden.
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Marc Mayer hat darauf hingewiesen das mit Vollgeld immer noch gewisse Fehler bleiben würden.
Das ist sicher so da hat er Recht, auch wenn er sagt das die Initianten die Geld-Theorie nicht vollständig verstünden.
Aber Jordan tut das ja auch nicht und er ist SNB Präsident.
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Also würden wir mit Vollgeld noch immer einige Fehler im System belassen, aber es wäre besser wie der jetzige Zustand.-
@Walter Rorh
M.E. wäre die Initiative gar nicht umsetzbar (siehe mein Addendum beim Beitrag von mir nebenan).
Das einzig Positive, das man bei einer Annahme dieser Initiative sehen könnte, wäre, dass man einmal gezwungen wäre, die Geldtheorie zu Boden zu diskutieren.
Die SNB hat das bisher immer erfolgreich verhindert.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Herr Walter Roth
Das Vollgeld lügt genau so wie die Fakultät Ökonomie!
Dr. Marc Meyer kann man getrost schreiben lassen, weil er die Sonderstellung der Zentralbank (Schöpfung des gesetzlichen Zahlungsmittel = Pleite nicht möglich) nicht verstehen kann oder darf? Auch die Unmöglichkeit der Durchlässigkeit des von den GB geschöpfte Buchgeld kann er geistig nicht verkraften!
Die Zentralbank kann auch mit negativer Geldmenge (Verluste) weiter bestehen, weil das Bankensystem ist eine Inzucht (alle Banken mit der Landeswährung sind Kunden der Zentralbank = Geldverschiebungen in der eigenen Bankbuchhaltung).Es gibt kein Kundengeld!
Das Geld entsteht immer aus einem Bankkredit oder Bankinvestition! Aus Aktiven und nicht Passiven!
Daran ändert das Vollgeld gar nichts. Einzig das Delkredererisiko wird auf die Bankbilanz reduziert! Die von der Initiative als Kundengeld bezeichnete (Lüge) der Umlagen von Geld- und Anlagekonten, sind identisch mit der heutigen Kundenakquisitionen (Abwerbung)! Das Geld besteht als Zahl in den Bankbuchhaltungen. Die Bankinvestitionen (Eigengeschäfte = verfassungswidrig?) der ZB mit den GB ergeben die Manöveriermasse (gesetzliches Zahlungsmittel) für das von den GB geschöpfte Geld mit ihren Kunden!Die Konzentration der Geldschöpfung auf die Zentralbank, mit gleichzeitigem Verbot von Investitionen und Form der AG, würde einzig das System vereinfachen und transparenter machen! Die Krise auf Knopfdruck durch den Stopp des Interbankkreditgeschäftes, wie 2007, wäre nicht mehr möglich!
Bedenken Sie: Die AG Form für die Zentralbank, systemimmanent ist keine Pleite möglich und das Geld schöpft sie selber! Trotzdem verteilt man den Gewinn an Private? Diebstahl von Volkseinkommen, nennen ich diese Möglichkeit. Wo bleibt die Judikative und Regierenden?
Die Geldschöpfung an sich ist nicht das Problem, sondern einerseits die einseitige Verteilung und den Staat als Schuldner seiner eigenen Währung, eine reine Erfindung der Fakultät Ökonomie zur Unterdrückung und Ausbeutung!
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Herr Marc Mayer……
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Richtig, schon das dadurch erzwungene ausdiskutieren könnte heilsam sein.
Bringen wir Jordan und seinen Misthaufen in Bedrängnis.
Also los, sagen wir ja.
Und wenn sie sich als nicht umsetzbar zeigen wird, haben wir wenigstens was gelernt ……. und Jordan auch. -
Hmmmmm Bender, Sie sind das beste Argument um die Initiative anzunehmen.
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Von ihnen hier wieder das Argument, die SNB könne nicht Pleite gehen.
Aber warum können dann Länder wie Venezuela pleite gehen ?
Hören sie auf das Märchen zu wiederholen. Und ich denke die Chancen stehen sehr gut, erstmals einen Bankrott der SNB zu erleben.
Bankrott bedeutet nicht nur das Ende nach einem Konkursverfahren, auch die anderen ( unerklärten ) Formen sind gleichwertig.
Es ist schon dann ein Bankrott, wenn wir das Volk, sie retten muss, …..so das angesichts der wahnsinnig überblähten Bilanz überhaupt noch möglich ist.
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Auch wenn wir sie retten und dafür bluten, unsere Pensionen verlieren und das Land in Grund und Boden versinkt, es ist ein Konkurs……. an dem Tag an dem wir sie retten müssen.
Wogegen ich mich übrigens wehren werde.
Dabei wird es auch eine Strafverfolgung, langjährige Haftstrafen und ganz wichtig, Regresse auf deren Privatvermögen geben müssen.
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Wenn ich in Sachen Geld eines gelernt habe, so das jede Institution, jede Firma und auch die SNB Konkurs gehen können. Es kann nicht anders sein. Geld zu drucken ist A – Betrug, ……….. B – haben wir in den 20-igern erlebt was dann passiert.
Die Reichsbank war damals nicht Konkurs, aber das war damals eine rein rhetorisch technische Feststellung, denn praktisch war sie es und mit ihr das ganze Land.
Nur erklärt wurde der Konkurs nicht, angesichts der Lage damals eine reine Formalität.
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Ich habe mein Geld viele Jahre selber verdient.
Mit 24 Jahren habe ich mich selbständig gemacht.
Boni gabs nie, 13-ten auch nicht, war ich im WK, war erst mal 3-1/2 Wochen …. null nichts never.
Ich hab alle WKS gemacht.
Ferien….. tja, vorher Geld sparen und dann vielleicht Ferien machen, doch davor stand das bezahlen aller Rechnungen……
Keiner hat ne Rechnung eingezahlt wenn sie wussten das ich eh nicht da bin und die Buchhaltung ruht.
Krank war ich 15 Jahre lang nicht einen Tag.
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Übrigens, ich muss der damaligen Schweiz ein Kränzchen winden.
Als ich mit 24 in den WK musste, Firma erst 6 Monate am laufen, Geld = Mangelware, Kredit für einen 24 Jährigen, das gabs kaum.
Aso ich hab 3-1/2 Wochen nichts verdient und kaum was in der Tasche gehabt, nur Ende ein Formular für den Lohnersatz bekommen.
Ich ging zur Arbeitslosenkasse um dort zu fragen wie das abläuft mit dem Lohnersatz.
Bisschen geredet……
Der Mann fragte mich ob ich schon eine Steuererklärung ausgefüllt hätte, ich nein, damals war ja noch alle 2 Jahre.
Er hat daraufhin die Unterlagen gesichtet und naja, eigentlich gäbs so ja nichts……
Aber er ging weg, kam 5 Minuten später zurück und händigte mir 1000 Franken in Bar aus.
Ich unterschrieb eine Quittung und er sagte noch, so viel würde ich ja jedem Fall bekommen.
Abgerechnet würde dann wenn alle Unterlagen beisammen seien.
Die erste Anfrage der AHV bekam ich erst 2 Jahre nachdem ich selbständig wurde und da hiess es noch, es sei nicht pressant.
Immerhin verschaffte mir das etwas Luft um erst mal wichtigere Dinge anzupacken.
Erst als AG wurde das dann etwas strenger.
Alle haben mich damals in Ruhe gelassen, so effektiv gefördert, waren wohlwollend, behelligten mich nie mit Formalitäten.
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Schweiz in den 80-igern…………………..
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„Die Kreditgeldschöpfung der Banken führt zu einem Schuldenberg, der mit dem vorhandenen Geld nie zurückbezahlt werden kann“..
Das stimmt nicht. Erstens sind vor allem die staatlichen Schulden anstössig, denn bei den privaten und kommerziellen ist der Schuldner selbstverantwortlich, beim Staat ist es zwangsmässig der Steuerzahler und Pensionär gegen seinen Willen.
Zweitens ist Kredit gegen gute Sicherheiten keine anstössige Sache, das ist der Kern von Wachstum und Fortschritt. Die Politik bzw. die Nationalbanken betreiben jedoch keine seriöse Kreditvergabe, sondern ziehen schon lange immer dubiosere Assets herbei, um sie zu beleihen, zB. die EZB. Nur so kann man marode Systeme wie die EU vor dem Kollaps bewahren – der kommt dann allerdings doch, mit immensen Verlusten für alle.
Die Vollgeldler wollen nun ausgerechnet den verantwortungslosesten Akteur – den Staat bzw. seine Politiker und Notenbanker – zum einzigen Kreditgeber machen. Das kann nur ein Resultat haben: Totaler Vertrauensverlust in dieses neue „Geld“, galoppierende Inflation, Flucht in Assets.
Ganz zu schweigen den wirtschaftlichen Verzerrungen, die durch die offenherzig bestätigte politische Einflussnahme auf die neue Kreditvergabe. Statt Businessplänen werden dann Lobbyvorgaben und politischer („demokratischer“) Druck zur Richtlinie, was zum raschen Niedergang der Schweizer Wirtschaft führen wird. Ein Swissair-Crash im Grossformat quasi, zum atemlosen Erstaunen der Welt.
Eine echte Besserung sollte genau in die gegengesetzte Richtung führen: Der Staat sollte sich völlig aus dem Geldgeschäft zurückziehen. Geld sollte wieder auf seine wahren Aufgaben als Tauschmittel und zur Wertaufbewahrung zurückgeführt werden.
Wenn die Kryptos über ihre ersten Turbulenzen weg sind, werden sie diese Rolle übernehmen können. Ob der Staat den entsprechenden Bedeutungsverlust hinnehmen wird, ohne gewalttätig zu werden, das bleibt zu hoffen.
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Trotzdem bleibt es im geltenden System mathematisch unmöglich, alle Schulden mit Geld (und schon gar nicht mit mark-to-fiction Sicherheiten) zu begleichen.
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Danke für die gute Zusammenfassung!
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Letztlich sind die Zentralbanken der westlichen Welt ungefähr 2012 unisono dazu übergegangen, die zukünftig unerfüllbaren Verpflichtungen der Sozialsysteme stillschweigend aus der Notenpresse zu finanzieren.
Konnte man die Null- und Niedrigzinspolitik ab 2009 noch als eine Art Notfall- und Reparaturmodus nach der Finanz- und Wirtschaftskrise begreifen, dient diese heute ganz anderen Zwecken.
Siehe dazu beispielhaft die Staatsverschuldung von Großbritannien:
Eigentlich verbietet es sich in einem solchen wirtschaftlichen Umfeld und mit derart negativen Zukunftsaussichten, für Immobilien immer höhere Preise zu bezahlen.
Aber das ist nur eine der vielen Blasen, die die Notenbanken des Westens für ein vorläufiges „weiter so“ geschaffen und damit stillschweigend die Ursache für die nächste wirtschaftliche Krise gesetzt haben.
Was ich über Vollgeld neu dazugelernt habe ist das in einem Vollgeld-System Banken sehr wohl Kredite vergeben können – und…
In den letzten 100 Jahren haben alle Währungen weltweit gegenüber Gold über 95% an Wert eingebüsst. Mit anderen Worten waren…
Sie können sich beruhigen. All Ihre Sorgen sind unbegründet. Der Verfassungstext der Vollgeld-Initiative verbietet keine Kredite in Fremdwährungen oder Lieferantenkredite.…