Die CS ist gut im Beeinflussen der Medien. Vor allem bei der grossen Financial Times klappt das sogenannte „Spinning“ hervorragend.
Das führt zu einer bemerkenswerten Headline heute: „Credit Suisse escapes criminal action over $2bn Mozambique scandal“, schreibt das Welt-Finanzblatt.
Es geht um einen riesigen Kredit des Schweizer Finanzmultis an das Regime des Afrika-Landes, der für ein Fischerei-Flotte gedacht war. Dem Schein nach.
In Tat und Wahrheit steckten Rüstungsgeschäfte dahinter. Es gab einen verheerenden Bericht der Firma Kroll, eine Wirtschafts-Detektei.
CS-Adventure in Ostafrika (Karte: Google Maps)
Was nun in der Financial Times (FT) wie ein Befreiungsschlag daherkommt, ist effektiv die Vorbereitung auf ein nächstes Desaster für die CS.
Laut FT verzichtet zwar die Bankenaufsicht von England auf weitere strafrechtliche Ermittlungen. Doch sie lässt den Fall mitnichten fallen, vielmehr geht sie regulatorischen Fehlern nach.
Das heisst, sie will wissen, was die CS-Chefs rund um den Mozambique-Kredit missachtet hat. Es drohen hohe Bussen. Auch eine Russenbank ist betroffen.
Für die CS ist das Bad News. Kürzlich hat die Schweizer Bankenaufsicht, sprich das Pendant der Engländer, die Grossbank wegen mehreren Fällen harsch abgemahnt und einen Aufpasser an den Paradeplatz gesandt.
Selbst das ist noch nicht alles: Laut FT bleibt der Thun-Flotten-Kredit auch strafrechtlich ein heisses Eisen. Die US-Justiz ist gemäss Zeitung weiterhin am Ermitteln. Da gehe es neben der CS und die russische Bank auch noch um die französische BNP Paribas.
Und als ob das nicht alles schon gravierend genug wäre, steht im Zeitungsbericht auch noch, dass die amerikanische Börsenaufsicht SEC ebenfalls eine „regulatory probe“ durchführen würde.
Was also als Entwarnung im Titel daherkommt, entpuppt sich beim Lesen der Story als geballte Ladung an möglicherweise bald explodierender Altlast. Sollte das eintreten, dann wird die heutige grosszügige Headline der Finanzpresse auch keine grosse Hilfe mehr sein für die CS-Führung.
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Die beliebtesten Kommentare
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Der „notleidende“ Konsortial-«Kredit» (CS & VTB) von USD 1,5 Mia an drei vom mosambikanischen Geheimdienst beherrschte Gesellschaften verursacht seit Jahren Zweifel an der «Gewähr für einwandfreie Geschäftsführung» einiger CS-Verwaltungsräte (und des FINMA-Cops).
Dass die «Kredite» mit ungültigen (sic!) Staatsgarantien von Mosambik («CCC»-Rating) ausgestattet sind, macht die Sache nicht besser. Und es wurden komischerweise noch ein paar weitere zunächst geforderte Kredit-Bedingungen nie erfüllt …..
Und sollte es sich um eine (gem. GwG verbotene) verdeckte «back-to-back»-Finanzierung mit afrikanischen Kleptokraten als Treugebern handeln (z.B. «verdeckter Treuhandkredit), dann müsste bei einigen Leuten der Arsch erst recht auf Grundeis gehen. Diese zweite Version ist übrigens die wahrscheinlichere der zwei unschönen Möglichkeiten.
Hoffentlich findet „ASE/Lachappelle-Sponsor“ Mark Branson das seit Jahren archivierte Mosambik-Dossier doch noch!
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#CreditSuisse – oder einmal mehr das Komplettversagen der #FINMA unter Mark Branson als Aufsicht bei fragwürdigen @CreditSuisse-Geschäften…
aber überraschen muss dies nicht mehr, winkt doch die #FINMA sogar Verfehlungen gegen das Bankgeheimnis (Kommunkation von Mutter CS zu CS-Tochter) inkl. Kapitaltransfer von unter GWG-Verdacht stehenden Gelder von CS-Tochter zu Mutter CS durch!
Dass der FINMA-Direktor Mark Branson, sonst jeweils schnell zu Handen der Medien grosse Töne spuckend, schon fast nach Schema X abtaucht, muss dann schon gar nicht mehr überraschen…
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Rohner und Thiam lachen sich kaputt.
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Die russische VTB Bank hat zugegeben, für den Kredit
35 Mio Gebühren eingesackt zu haben. Das sind 6-7% der Kreditsumme, üblich sind 1-2%.
Die CS schweigt, wieviel sie für ihre unkritische Dienstfertigkeit erhielt.-
Man muss nur gewisse Berichte lesen, um zu sehen wer wieviel und für was bekommen (abgesahnt) hat. Auch jene auf Englisch und jene der portugiesischen Behörden.
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Camouflage ist die alltägliche Temperatur-Therapie bei diesem Bankhaus.
Fake News hat bei der CS vermutlich, genau genommen seine Geburtsstunde erlebt !Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, wird unschwer erkennen, dass der Aktienkurs dieses Konglomerats bald unter CHF 10.00 notieren wird.
Fasten your seat belt!
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„The decision by the FCA turns the heat up on the regulator to realise its pledge to start bringing criminal money-laundering cases.“
Wird es also jetzt für die „Weisse Weste“ wegen erhöhter Hitze (z.B. in Form von „verdeckten Treuhandkrediten“) endlich ungemütlich?
Der nicht so „Toughe Cop“ Mark Branson wird sich – wie bei ASE/BKB/RCH – auch hier kaum mit Ruhm bekleckern. Ob er gerade Tauchferien in Maputo verbringt?
Camouflage ist die alltägliche Temperatur-Therapie bei diesem Bankhaus. Fake News hat bei der CS vermutlich, genau genommen seine Geburtsstunde erlebt…
Die russische VTB Bank hat zugegeben, für den Kredit 35 Mio Gebühren eingesackt zu haben. Das sind 6-7% der Kreditsumme,…
"The decision by the FCA turns the heat up on the regulator to realise its pledge to start bringing criminal…