Die Schweizer Pensionskassen halten rund 30% ihrer Anlagen in klassischen Obligationen. Die meisten dieser Anleihen weisen eine negative Rendite aus.
Dies, weil die Kurse so stark gestiegen sind, dass sich auf deren hohem Niveau trotz positivem Coupon (Nominalzins) eine Rendite auf Verfall von unter null ergibt.
Das heisst, dass die erwarteten Kursverluste die Zinserträge übersteigen. So weist beispielsweise die 4% Anleihe der Eidgenossenschaft, welche ihre Endfälligkeit am 1. Juni 2049 hat, per Ende August einen Kurs von 248.25% auf.
Dies ergibt eine Rendite auf Verfall von (relativ harmlos anmutenden) -0.6% pro Jahr, und sie scheint damit weniger schmerzhaft zu sein als die der Liquidität belasteten Negativzinsen.
Das seit über zehn Jahren auch für Obligationen geltende, allgemein übliche Marktkurs-Bewertungsprinzip fordert, dass die Pensionskassen sie zum aktuellen Börsenkurs bewerten müssen. Zu Kursen also, die niemals Bestand haben werden.
Denn es ist sicher, dass die Kurse in der Zukunft gegen pari (100%) konvergieren werden. Die Pensionskassen buchen also Gewinne, die mit Sicherheit wie Schnee in der Sonne dahinschmelzen werden – es sei denn, die Anleihe würde umgehend verkauft.
Ansonsten entstehen Scheingewinne, die nach geltender Rechnungslegungsordnung erlaubt respektive sogar verordnet sind.
Die Aufsichtsbehörde sollte dieser Praxis ein Ende setzen, weil der von ihr stark beachtete Deckungsgrad zu hoch ausgewiesen wird.
Sie müsste die Pensionskassen dazu anhalten, die negativ rentierenden Anleihen höchstens mit jenem Kurs in den Büchern zu führen, welcher eine Rendite auf Verfall in der Höhe des technischen Zinssatzes garantiert.
Wird letzterer beispielsweise bei 2% angesetzt, ergäbe sich beim vorgenannten Eidgenossen ein Kurs von rund 145%.
Ein Abschlag von happigen 42%, welcher das Risikopotenzial viel adäquater darstellt als die harmlos anmutende Rendite auf Verfall.
Das Marktkurs-Bewertungsprinzip wurde eingeführt, weil es zum aktuellen Börsenkurs – gemäss Markteffizienztheorie – keinen eindeutig besseren Prognosekurs gibt. Für Aktien, Gold und Rohstoffe mag dies richtig sein.
Für Forderungspapiere mit negativem Zins indessen nicht, weil mit absoluter Sicherheit angenommen werden muss, dass ihr Marktkurs in der Zukunft tiefer sein wird; und zwar selbst dann, wenn die Zinsen in alle Ewigkeit weiter sinken werden.
Irgendwann kommt der Verfall zu pari – ausser bei einer ewigen Anleihe.
Leider offenbart sich auch in diesem Fall die „theorieinduzierte Blindheit“ (Kahneman) der Regulatoren und Pensionskassen-Berater.
Schuld daran ist jedoch primär die moderne Portfoliotheorie, die mit ihrer Verabsolutierung des Marktkonzeptes unser gesamtes Anlagewesen verseucht und den gesunden Menschenverstand ausgeschaltet hat.
„Laut dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) muss der technische Zins einer Pensionskasse so angesetzt werden, dass er durch den Ertrag aus dem Vermögen finanziert werden kann.“ (NZZ, 27. August 2019, S. 29).
Anders formuliert bedeutet dies, dass die Vermögenserträge den technischen Zinssatz beziehungsweise die Sollrendite (inklusive den Kosten) finanzieren müssen – und zwar mittels effektiven Erträgen.
So könnte man sich im Sinne einer vorsichtigen und der nachhaltigen Finanzierung der Renten dienenden Buchhaltungsprinzips sogar vorstellen, dass die Pensionskassen nur die Cash-Flows (Dividenden, Nettomieten und Zinsen) und die realisierten Netto-Kursgewinne (realisierte Verluste abgezogen) als Vermögenserträge buchen – die Buch- respektive Scheingewinne und -verluste dagegen nicht.
Die entsprechenden Daten wären in der Buchhaltung vorhanden, und ihre Resultate entsprächen dem Geiste des vorgenannten Zitates.
Bevor eine Pensionskasse ihren Fokus auf vermeintlich nachhaltige Aktien, Obligationen und andere Anlagen richtet, sollte sie sicherstellen, dass die Gesamterträge ihres Vermögens die Renten langfristig finanzieren können.
Obligationen mit negativer Rendite tragen überhaupt nichts dazu bei – im Gegenteil: Sie vernichten Kapital, welches für die nachhaltige Rentenfinanzierung dringend gebraucht würde.
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Frage in die Runde: D.h. auch z.B. die Vorsorgefonds 3a wo die besorgten PK-Versicherten jährlich Gelder einzahlen haben die selbe Problematik? Postfinance 45 z.B.
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@Der Rückbauer
https://www.infosperber.ch/Pensionskassen-der-Zweiten-Saule
Deine Rentenkürzung beginnt jetzt! Zkünftige Rentner müssen mit bis zu -30% tieferen PK-Renten rechnen und sehen sich mit allerlei Spekulationsblasen im Land konfrontiert. Unser Rentenabbau ist in vollem Gange und im Tessin ist ein neues Phänomen im Gange – Schweizer Familien, Single, Ausgesteuerte und Rentner wandern nach Italien aus (Arcisate, Ceresio usw.). 2015, 2016, 2017, 2018 (500 Haushalte p.a.). Tendenz steigend! Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Das BFS beginnt jetzt zögerlich mit präziseren einsammeln von Daten.
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Tja, die 2. Säule hat sich eben anders besonnen: Sie arbeitet nun ausschliesslich für die Banken und zur Erhaltung eines Systems, welche die Arbeitnehmer/Eigentümer warm (Strafzinsen) und kalt (Lebenshaltungskosten, nicht LIK) enteignet. Die 2. Säule arbeitet ab 2011 mehr für die Versicherten. Allein die Vorschrift, dass „festverzinsliche, negativ „“rentierende““ Werte“ gekauft werden müssen, ist doch eine Zwangsenteignung der Versicherten, oder? Weshalb ist eigentlich der Stiftungsrat paritätisch zusammengesetzt für ein Vermögen, das ausschliesslich den Arbeitnehmenden gehört?
Alle die übrigen Argumente, was alles schief in der 2. Säule und generell in der Finanzindustrie liegt, möchte ich nicht wiederholen. Ich finde es gut, dass auch Detailfragen wie in den Ueberlegungen von Christoph Zenger dargestellt aufgeworfen werden. Auch diese zeigen, wie kaputt das System ist. Die Auswirkungen werden kommen, fragt sich, wie und wann. Der Preis für die Lebensverlängerung des Euro. Diese kann angesichts der „technischen“ Möglichkeiten der EZB noch längere Zeit dauern, wie die langfristigen Hypozinsen zeigen.-
Sorry, zu schnell geklickt: Die 2. Säule arbeitet ab 2011 eben n i c h t mehr für die Versicherten.
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Ohne hier auf Bewertungsdetails einzugehen, kann doch festgehalten werden, dass die Bewertung der Aktiva der PKs zwar den gesetzlichen Vorschriften entsprechen, aber ökonomisch zu optimistisch ausfallen.
Die Passiven – d. h. die zukünftigen Verpflichtungen – haben sich mittlerweile allmählich der Realität angepasst, mit technischen Zinssätzen von unter 2%.
Wenn nun die Bewertungen vor allem der Obligationen auch nach dem Vorsichtigkeitsprinzip bewertet würden, kämen viele PKs in Unterdeckung. Das würde dann auch eher der Realität entsprechen.
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Das ist genau der Grund, weshalb ich meine Anlagen selber mache und nur noch ds absolute Minimum in die PK einzahle. Wer mit meinem Geld eine CHF Obligation für die nächsten 30 Jahre mit einem Minuszins von -0.40 % pro Jahr kauft ist doch nach gesundem Menschenverstand nicht ganz bei Trost. Genau das aber machen PK Verwalter, weil sie nicht bereits sind, sich gegen solchen grossen Unsinn bei der Regulierungsbhörde zu wehren. Mit ihrem eigenen Geld würden sie niemals solche Obligationen kaufen. Mir tun heute schon alle Menschen leid die in ein paar Jahren pensioniert werden und feststellen müssen, dass man sie mit einer miserablen Rente auf ihrem Kapital abspeisen wird. Zuviele Juristen reden bei den PK?s rein. Lieber handle ich selbstverantwortlich und verlasse mich, einmal mehr, nicht auf die Juristen des Staates.
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Absolut einverstanden, das gleiche Problem hat ja auch die SNB, eine Stichtagbewertung verschleiert das vorhandene Risiko, deshalb ist der SNB Gewinn ein Scheingewinn.
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Absolut einverstanden, so setzt sich auch die Bilanz der SNB per Stichtag aus Buch- und Scheingewinnen auf den fedtverzinslichen Werten zusammen, aber das Casino dreht weiter, siehe mein Beitrag über einen möglichen Staatsfonds.
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man sollte nicht ausser Acht lassen, dass der Verkauf der Anleihe umgehend das Problem der Wiederanlage mit sich bringt – was also ist der Ersatz der Anleihe?
Cash? -0.75%
Immobilien – zu teuer, Blase?
Aktien – zu volatil, Regulator verbiete zudem eine Hohe Aktienquote?
Gold – wie Bitcoin – innerer Wert gleich 0
Private Equity? zu illiquide
Private Debt? zu illiquideDas Dilemma ist perfekt!
Meine Empfehlung: 50% Aktien (max), 20% Bonds, 20% Immobilien, 10% Alternative (50% PD, 50% PE)
damit sicher 70% REAL Assets (inflationsgeschützt) –> Langfristiger Anlagehorizont, Sparen fürs Alter!!!
Aktien nur passiv
Das wichtigste bei allem: Keine Klumpenrisiken in Emittenten, Branchen usw.
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@ Thomas….
Gold haben sie vergessen.
Mir sind die Nachteile des Goldes bekannt, aber dessen Vorteile sollte man in einer sich anbanden Krise nie ausser Acht lassen.
Also es gehört auch Gold dazu, unbedingt…
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Früher bewertete man alles nach dem Niederstwertprinzip oder zum Buchwert. Privat halte ich es auch so. Marktbewertungen sind für langfristige Anleger, wie Pensionskassen und Lebensversicherer, ein Unsinn.
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Völlig daneben, sorry. Der Autor versteht offenbar nicht wie der Finanzmarkt funktioniert.
Es ist zwingend, dass die PKs marked to market machen, alles andere wäre gefährlich.
Z.B. fie Entwicklung, dass die immer mehr in Privat Equity investieren weil sie darauf spekulieren in der nächsten Krise dort dann nicht die echten virl tieferen Kurse einsetzen zu müssen.
Der Wert der Anleihe im Beispiel ist der echte Wert und jeder andere wäre falsch, z.B. würden sich Leute zu tief einkaufen.
Auf Cash erhält man schließlich -0.75% und falss dies noch tiefer gehen sollte, wie die Zinskurfe das bereits etwas andeutet wird die Anleihe noch höher gehen zusätzlich zu den hohen Zinsen, die man darauf erhält.
Also marked to market Bewertung suf sllen Anlagen ohne Ausnahme ist die Maxime. -
Reminder
Die Bewertung in Bilanzen erfolgt nach dem Stichtagsprinzip. An der Börse gehandelte Wertschriften haben einen klaren konkreten Kurswert. Dieser KURSWERT ENTHäLT theoretisch, oft auch praktisch, alle verfügbaren INFORMATIONEN, resp. Erwartungen bezüglich der Zukunft also Risiken und Marchzinsen etc..
Ich bin persönlich kein Fan der Deklaration von Buchgewinnen in Bilanzen, aber ich schätze klare Bewertungsvorschriften, weil sie eine Interpretation und den Vergleich von Bilanzen möglich machen.
Besondere konkrete absehbare Risiken/Wertminderungen im Zusammenhang mit Wertschriften haben die Pensionskassen in Ihren Passiven oder mittels Wertberichtigungen je nach Bewertungsstandard auch zu berücksichtigen. Ich gehe jedoch davon aus, dass Pensionskassen diese Risiken unterschiedlich bewerten, resp. bilanzieren.
Bei der Interpretation der Bilanzen von Pensionskassen gilt es in Szenarien bezüglich der Zukunft zu denken, z.B. wenn der Zins um so viel verändert passiert das, wenn eine kritische Menge an Rentnern das kalkulatorische Lebensalter überleben, passiert jenes etc.
Bei der Bilanzierung per Stichtag, werden nicht alle Szenarien und Risiken berücksichtigt.
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Herr Zenger……
Stellen sie das ganze in einen Zusammenhang.
Ich zum Beispiel rechne nicht mehr damit meine Pension beziehen zu können.
Kann sein das ich sie „nominell“ noch in errechneter Höhe bekomme, das wird dann aber wohl nur noch zutreffen was die reine Zahl betrifft, nicht aber deren Kaufkraft.Diese Beitrags-Milliarden müssen nachgerade auch in Staatsanleihen und oder Obligationen angelegt werden, aber das ändert nichts daran das alles was Staatspapiere angeht, nach 10 Jahren der Krise nicht mehr sicher ist.
Alles sind es faule Papiere die bei einem Euro-Crash nahe gegen NULL abstürzen werden.
Dank unserer Wahnsinnigen SNB Politik werden auch wir unseren Franken ins Nirwana schicken.
Staatsanleihen….. die werden sich auch nicht mehr erholen, denn die Staaten ( Regierungen ) werden sich dadurch entschulden….. denn „ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert“.Aktien können sich, so sie gesund sind, auch wieder erholen….. aber in der Krise wird das Geld ja dringend gebraucht, wer kann die Aktien dann Jahrelang horten und auf deren Erholung warten ?
Wer in der kommenden Krise viele Kinder hat, der wird ein glücklicher Mensch sein, denn die noch mit unerschöpflicher Energie geladenen, die werden ihn mit über Wasser halten.
So diese Kinder noch in guter alter Manier zu gesunden Menschen erzogen wurden.Aber eben, die von unserem miserablen Schulwesen zu Egozentrikern ausgebildeten, die werden beim kleinsten Unbill versagen ……….müssen.
Wir erziehen unsere Kinder in den Schulen zu „Freiwilligen“….. sie sollen Eigenverantwortlich lernen dürfen…. indoktrinieren sie aber mit Sozitum und Klimaunsinn.
Boah, und was haben wir damit erreicht ?Warum kenne ich mehrere Handwerksbetrieben die keine Lehrlinge mehr ausbilden…..nachdem sie 40 Jahre lang Dutzende davon zu Berufsmännern und Frauen ausgebildet haben ?
Die haben einfach genug davon das sie diese Lehrlinge 4 Jahre hätscheln müssen damit die zum Ende hin nur irgendwie zu gebrauchen sind.
Diese Lehrlinge stellen Ansprüche, fehlen oft, gehen mitten am Tag zum Arzt, in die Therapie, wollen die Ferien dann wenns ihnen passt usw. usf.
Nur gute Arbeiter werden sie nicht. Leistungsdruck ist Menschenfeindlich….Tja, der Unterschied von mir damals zu dem was man heute als Lehrling bekommt…. beziehungsweise mit was für Vorstellungen sie Heute in die Lehre einsteigen….ist riesig.
Wohlgemerkt, nicht alle sind so….. denn Eltern die ihre Aufgabe noch wahrgenommen haben, die bringen noch vereinzelt echte angehende Berufsleute hervor.
Tja, und dann bemüht sich Deutschland gerade seine eigene Autoindustrie zu schleifen……
Grenzwerte im Verbrauch von 3.6 Litern auf 100km ab 2021 und spätestens ab 2030 noch 2.4 Liter…….
Die Folgen :
——
Zitat :
Für jeden Liter, den ein Neufahrzeug drüber liegt, wird eine Strafzahlung von 2.500 Euro fällig. Bei einem Opel Astra mit einem 100kw Motor beläuft sich diese Strafzahlung beispielsweise auf insgesamt 10.000 Euro, die der Hersteller pro Fahrzeug dann an die EU entrichten muss.
————————Suchen sie ein Fahrzeug das wirklich mit 2.4 Litern auskommt…… nicht mal ein SMART schafft sowas.
E-Mobile schaffen es, aber die bringen extrem viele andere Nachteile auf die Waage. Und die sind so teuer, das der kleine Mann sich kein Auto mehr wird leisten können, oder der seine alte Karosse 30 Jahre lang repariert. Kuba lässt grüssen.
Also, wir haben mit dem Pensionen nur ein Problem unter vielen.
Der kranke Geist von ganz grossen Teilen der jetzigen Generation ist was wirkliche Problem.Nun ja, die älteren Menschen starben nach dem WK-2 so ab Winter 45-46 bis 48-49 zu Hunderttausenden an schleichender Mangelernährung. Sie verhungerten….. starben bei jedem Husten sofort.
Und sie entlasteten die Generation die Deutschland wieder aufbauen musste…… ein nicht zu unterschätzender Vorteil an der schrecklichen Sache. Aber nach Millionen an „Gefallenen-Meldungen“ war das für diese Generation nicht so schlimm.
Bei den Jungen stellte sich eine Auswahl ein, wer den Krieg überstand, der war Robust, wer auch die Hungerwinter nach 45 überlebte, der gehörte zum besten was Deutschland an Gesundheit hervorbringen konnte.Alles andere verschwand ganz leise und nahezu heimlich.
Die kommende Krise wird nicht nur die ausbleibenden Pensionen beinhalten…. nein das wird eine harte Zession, sie wird die Spreu vom Weizen trennen.
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Der Markt hilft wie der Herr denen,
die sich selbst helfen.Aber anders als der Herr vergibt der Markt nicht denen,
die nicht wissen, was sie tun.Warren Buffett
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Sehr geehrter Herr Roth,
Es wäre zu begrüssen, wenn Sie sich zum aktuellen Thema äussern würden, und nicht über allerhand gesellschaftlichen Problemen, welche mit der Frage der richtigen Bewertung der Aktiva der Pensionkassen wenig bis nichts zu tun haben.
Nüt för unguet, gället Sie!
Beste Grüsse
P.
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@ The Intelligent Investor …
Tja, Warren Buffet ist nicht mein Liebling, aber den Spruch werde ich mir merken, der ist ausgezeichnet.
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Absolut richtige Ausführungen, na ja etwas ausschweifend dargelegt.Wir leben innzwischen mit einer im Verhältnis zum Realwirtschaftsergebnis exzessiev aufgeblasenen Geldmenge. Zwangsläufig und nicht aushebelbar reduziert das den Realwert des Geldes je Währungseinheit,heisst Tauschwert gegen Güter und Dienstleistungen.
Das in Kapital,in dem Fall Altersguthaben ausgewiesene Geld verliert damit unabwendbar ebenfalls seinen Real- Tauschwert in Güter und Dienstleistungen.
An diesem Grundmechnismus, können egal was für Rechnungs und Rechenmodelle, nichts wesentliches ändern.
Von der Vorstellung Geld resp. somit auch Kapitalwerte liessen sich vom Realwirtschaftsergebnis
getrennt bearbeiten, sollten sich möglichst schnell alle trennen.
Zusatzanmerkung:
Inflation, Geldentwertung kann sich in vielfältiger Ausführung ,,Luft,, verschaffen, das muss sich noch lange nicht in steigenden Preisen an der Ladenkasse
manivestieren.DAS kann sich auch wie vom Autor richtig beschriebenen Mechnismus ,,Luft,, verschaffen. -
Guter Artikel. Das Problem der Überbewerung haben die PKs aber nicht nur bei den Wertpapieren. Auch bei Immobilien, vorallem bei Bauten ab 2014, kumulieren sich die Risiken durch Überbewertung. Es gibt Regionen in der CH, wo sich aktuell die PKs aus dem Renditewohnungsmarkt am liebsten von heute auf morgen zurückziehen würden, wenn sie denn könnten, ohne beträchtliche Buchverluste hinnehmen zu müssen.
Die Risiken im Schneeballsystem BVG türmen sich immer weiter auf…
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Ja, diese Bewertung ist unter Risikogesichtspunkten falsch. Nötig ist eine risk-adjusted Valuation.
Verfall ist bei straights in den überwiegenden Fällen zu pari.
Und die PK’s bevorzugen Obligationen zum Kauf oder aus Emission nahe bei pari.
Zudem weichen immer mehr zur Bewertung der Obli von der Marktwertmethode ab und haben entsprechende Rückstellungen gemacht.
Wiederum andere sind in die Wandelanleihen „geflüchtet“. Und wiederum andere haben den straight-Anteil reduziert zugunsten von dividend-yields Aktien. -
böse moderne Portfoliotheorie, viel besser ist natürlich wenn jede PK ihre Assets selbst mit ihrem Wunschzins bewertet… mind = blown.
Natürlich sind Oblis mit negative Zinsen unattraktiv, liefern nur noch bisschen Hedge für risky assets and Hedge für technischen Zinsen. Antwort ist eine tiefere Obliquote. Das Problem der tiefen Zinsen ist jetzt schon in den PK Bilanzen durch die tiefen technischen Zinsen sichtbar. Eine andere Frage ist, ob die technischen Zinsen schon tief genug sind. Dort rechnen sich PKs schön und geben zu hohe UWS, nicht auf der Aktivseite.
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Guten Tag Herr Zenger
Unter IAS39 (IFRS) können Obligationen als „Hold-to-maturity“, die entsprechend amortisierten Erträge als „Straight amortization“ verbucht werden. Wieso sollen die Pensionskassen dies nicht können, sind doch vor allem diese langfristig investiert. Obligationspositionen wurden aber in den letzten Jahren von den Pensionskassen eher ab- als aufgebaut.
Beste Grüsse
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Ich glaube, Sie haben einfach die Coupons vergessen. Es kommen 30 Jahre 4% dazu. Das macht 120 Prozentpunkte. Die Anleihe wird zu 100 Prozentpunkten zurückbezahlt. Zusammen erhält man 220 Prozent mit dieser einfachen Überschlagsrechnung. Der Markt, wie Sie schreiben, bewertet jetzt mit 248%. Die Negativzinsen machen hier diese eher noch kleine Differenz aus. Diese fallen mit der Anleihe ja nicht an. Um es kurz machen (nicht ganz korrekt, die impliziten Annahmen lassen totale Präzision gar nicht zu): 30 Jahre lang (schreckliche Annahme!) keine Negativzinsen von 0,75% sind auch etwas wert – nämlich 22 Prozentpunkte.
220 Prozent plus 22 Prozent ergibt nun 242 Prozent (statt 248%). Das ist ganz nah dran. Der Markt bewertet also gewiss nicht völlig falsch. Und eine andere Bewertung oder Verbuchung der Anleihe würde ohne Zweifel unfair sein gegenüber all jenen, die ins Portfolio einzahlen und jenen, die aus dem Portfolio entnehmen.
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Vielleich sollten Sie die Perspektive in ihrer Analyse anpassen.
Es geht nicht darum, dass der Markt falsch bewertet sondern das aufgrund der Marktwert-Bewertung ein Zinsanstieg um rund 4% einen Nominalverlust von 120% darstellen würde und damit sehr wohl Auswirkungen auf den Deckungsgrad der PK hat.
Stellen Sie sich vor der Rf liegt 2024 wieder bei 4% und die PK braucht Liq und muss den Bond verkaufen, da geht ihre Rechnung irgendwie nicht mehr auf… 120% hit auf das Nominal werden durch 20% Coupons Ertrag abgefangen.. Bravo… So viel zu einer risikoarmen Anlage!
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Bravo ! Endlich eim Experter !
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@Antonio
Das gilt immer bei lang laufenden Anleihen! Das Zinsänderungsrisiko ist hier besonders hoch. Das wird auch die Pensionskasse wissen. Diese wird auch andere Anlagen haben. Was bringt also diese Aussage? Keine neue Erkenntnis und keine neuen Bewertungsgrundsätze.Im Artikel wird diese Aussage gemacht:
„Sie müsste die Pensionskassen dazu anhalten, die negativ rentierenden Anleihen höchstens mit jenem Kurs in den Büchern zu führen, welcher eine Rendite auf Verfall in der Höhe des technischen Zinssatzes garantiert.“Pensionskassen müssten also klar vom Marktwert abweichend bewerten! Bei Ein- und Auszahlungen würden zwangsläufig Gewinner und Verlierer entstehen. Der Sinn einer korrekten Bewertung ist es genau dies zu verhindern. An diesem Grundsatz kommt man nicht vorbei. Eine korrekte Bewertung hat eine überaus wünschenswerte Eigenschaft.
Eine andere Verbuchung würde auch das Portfoliorisiko real gar nicht senken – nur verstecken.
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Das Problem der genannten Obligation (ISIN CH0009755197) ist die lange Laufzeit von 50 Jahren (Restlaufzeit von 30 Jahren). Obligationen können durchaus als risikoarmer Teil eines Portfolios in Betracht gezogen werden. Es eignen sich Obligationen mit kurzer Laufzeit (1 – 5 Jahren), sehr guter Bonität (AAA – AA) und in der Heimatwährung (CHF). Selbst bei einer Negativrendite der Obligation macht man damit weniger Verlust als mit hohen Cashbeständen bei einer Bank.
Wenn die Umwandlungssätze für Pensionkassenvermögen weiter derart schnell sinken, muss man froh sein wenn man die eingezahlten Beiträge ohne Verlust bei der Pensionierung zurückerhält. -
„Die Rente, die ursprünglich nur als Zuschuss zur familiären Sicherung im Alter gedacht war, wurde nun für viele Rentner einzige Einkommensquelle. Sie reichte aber nicht für den Lebensunterhalt. An dem steilen Wirtschaftsaufschwung in Westdeutschland hatten die Rentner also kaum Anteil. Um die Rentenhöhe zu sichern, wurde der Staatszuschuss nach dem Krieg massiv erhöht.“
Quelle: https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Ueber-uns-und-Presse/Historie/historie_node.html-
@ Clausewitz
Nun ja….. allerdings hat der Deutsche Staat in den letzten 20-30 Jahren auch immer wieder in die Rentenkassen gegriffen und dort um die 600 Milliarden entnommen.
Bei einer Durchschnittsrente von 760 Euro und also vielen Rentnern die deutlich darunter liegen ist das eine ganz schlechte Sache.
gerade auch weil Deutschland mittlerweile so klamm ist, dass er diese Lücken nicht mehr auffüllen kann.Zudem, angesichts des Umstandes das ein „MUFL“ also ein „Minderjähriger unbegleiteter Flüchtling“ in gewissen Bundesländern mit bis zu 8600 Euro pro Monat gepampert wird, eine mehr wie schreckliche Sache.
Eine Rentnerin die nach 40 Jahren Arbeit oft gerade mal 500 Euros bekommt…. also die muss angesichts dessen einen Schreikrampf bekommen.
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Ist ja eigentlich total bescheuert, dass man sich die Altersvorsorge von Leuten verwalten lässt, die man nicht kennt, die exzellent vergütet werden, die aber keine echte Ergebnisverantwortung und auch nie eine persönliche Verantwortung tragen müssen. – Jeder Babysitter wird sorgfältiger ausgewählt und überwacht.
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Sehr geehrter Herr Zenger
Sie verlangen berechtigterweise, dass Obligationen anders bewerten werden sollen in den Bilanzen der PKs. Wahrscheinlich gibt es noch andere Positionen in den Bilanzen der PKs, welche ökonomisch zu optimistisch bewertet sind.
Wenn dadurch nun der Deckungsgrad ökonomisch korrekt berechnet würde, wäre dieser wohl generell 10-20% tiefer. Die meisten PKs wären dann unter 100%, die PKs müssten reagieren und die Stimmung im Volk würde sich verschlechtern. Gibt es dafür eine elegante Lösung, ohne, dass gleich Panik auf der Titanik ausbricht?
Es ist wohl kurzfristig einfacher, diese Tatsachen zu ignorieren und weiter mit Vollgas auf den Eisberg zu steuern. Mal schauen, wie lange das gut gehen kann…
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Jedem wirtschaftlich Gebildeten ist klar, daß der seit 2009 laufende Konjunkturzyklus seit 5 Jahren im wesentlichen davon lebt, stille Reserven aufzubrauchen und die Zukunft zu verfrühstücken.
Viele der inzwischen wieder erfolgreichen japanischen Konzerne haben Eigenkapitalquotenb von um 80%.
Davon ist Europa und die USA weit entfernt.
Null- und Niedrigzinsen sind eine Machttechnik, ein überschuldetes Staatswesen nicht scheitern zu lassen.
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Wer Vorsorgegelder zu Minuszinsen anlegt – gehört hinter Gitter!
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Und worim sollen die PKs denn bitte investieren? In Hochrisiko Anleihen, die gerade eben positiv rentieren?
Die PKs müssen einen gewissen Anteil in Anleihen halten und dies wohl zurecht eie fue letzten 10 Jahre zeigten. sonst hätten sie die positive Kursentwicklung der Anleihen verpasst.
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Bin «Old School» und kenne nur Anleihen mit positiven Zinsen. Diese waren Inhaber Titel mit Zins Coupons, welche bei der Bank eingelöst werden konnten. Wie funktioniert das heute, mit negativem Zins?
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@Blöde Frage
Grins, hoffe Sie verkraften es.
Wenn man sich nicht permanent Interessiert
und weiterbildet, dann steht man irgendwann
komplet neben den Schuhen und versteht die Welt
hinten und vorne nicht mehr. -
@Hans: der Button heisst „Antworten“ um eine Antwort zu schreiben. Bspw. „es sind nur noch Namenstitel, der Negativzins wird periodisch vom Konto abgebucht“, oder „der Negativzins ist bei der Rückzahlung eingepreist, es gibt keine Coupons“ mehr.“
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@ Antworten
Ja sicher heist der Button Antworten.
Wenn sich, wer auch immer sich selbst
mit ,,Blöde Frage,, vorstellt resp.
seinen Beitrag damit ,,Einleitet,,???
Entschuldigung wie soll men da an @ ??? einleiten?
Zb. Antwort an ,,Blöde Frage,, oder wie?
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Wenn selbst der Grandseigneur der Anlageberatung sein Kapital und ggf. Fremdmittel nicht in Nasdaq – ETF investiert und deshalb die eigene Verlagsgesellschaft Insolvenz anmelden mußte, wie also sollen dann institutionelle Anleger, die zudem mannigfaltigen Regularien unterliegen besser wirtschaften:
Ist ja eigentlich total bescheuert, dass man sich die Altersvorsorge von Leuten verwalten lässt, die man nicht kennt, die exzellent…
Sehr geehrter Herr Zenger Sie verlangen berechtigterweise, dass Obligationen anders bewerten werden sollen in den Bilanzen der PKs. Wahrscheinlich gibt…
Herr Zenger…… Stellen sie das ganze in einen Zusammenhang. Ich zum Beispiel rechne nicht mehr damit meine Pension beziehen zu…