In der Swiss Re ticken die Uhren anders. Da gehts behäbig zur Sache. Umso erstaunlicher, was im Moment in der Sparte Corporate Solutions vor sich geht, dort, wo die Rückversicherung Unternehmen versichert.
Der neue Chef von Corso, wie die Einheit heisst, schlägt mit dem Zweihänder um sich. 500 der über 2’500 Mitarbeiter in der Corso-Division landen auf der Strasse, in der Frühpension, oder sie gehen.
Ein Kahlschlag, wie ihn die alte Tante vom Zürcher Mythenquai noch selten erlebt hat. Hintergrund ist eine Alarmstimmung, die von der Brücke des Unternehmens verbreitet wird.
Dort stehen Kapitän Walter Kielholz, intern Uncle Walt genannt, als VR-Präsident, und sein CEO Christian Mumenthaler, ein Mann der netten Worte.
Beide hielten im Halbjahresbericht im Juli zuhanden der Aktionäre fest, dass sie die Probleme im Corso-Bereich anpacken würden.
Man habe „eine Reihe entschlossener Massnahmen ergriffen, um der unzureichenden Performance der Vergangenheit dezidiert entgegenzutreten“.
Dass schon bald wieder Freude herrschen würde bei der Sparte, die Unternehmen und ganze Branchen direkt statt indirekt via Versicherungen versichert, dafür holten Uncle Walt und Meister Christian einen neuen Mann von aussen.
Der heisst Andreas Berger und stammt von der Konkurrenz. Berger, 53, machte steile Karriere beim deutschen Assekuranz-Multi Allianz. Auch die gründete eine eigene Einheit für das Firmengeschäft: die Allianz Global Corporate & Speciality SE, kurz AGCS.
Diese lag ab 2009 unter anderen in den Händen von Berger. Der Mann leitete ab dann einen Teil von AGCS als CEO. Zwei Jahre später nahm er Einsitz in der AGCS-Geschäftsleitung.
Dann der Sprung. Per 1. März begann Berger als CEO Corporate Solutions bei der Swiss Re. In dieser Funktion gehört er automatisch zur Konzernleitung der Swiss Re-Gruppe unter CEO Mumenthaler.
Berger begrüsste damals vor 8 Monaten seine gut 2’500 Leute – und verschwand. „Wir hören nichts“, sagt eine Quelle. „Absolut nichts.“
Umso mehr spüren die Mitarbeiter von Corso, bei denen es sich oft um ausgewiesene Experten in ihrem Fachgebiet handelt. In den letzten Wochen kam es zu den erwähnten Entlassungen und Reduktionen in den verschiedenen Teams.
In Zürich, wo die Swiss Re ihren Hauptsitz hat und Corso-CEO Berger sein Büro hat, arbeitet nur ein gutes Dutzend Leute für Corso. Umso einschneidender fiel die prozentuale Entlassungsgrösse aus. Rund 40 Prozent der Angestellten mussten über die Klinge springen sagt die Quelle.
In England, wo der neue Boss Berger vor 10 Jahren seinen Aufstieg im Allianz-Konzern begonnen hatte, habe es 40 von insgesamt 150 Angestellten im Bereich Corso getroffen.
Kurz: Kahlschlag.
Warum? Und wohin geht die Reise?
Der Insider betont, dass die Lage viel besser sei, als von der Spitze dargestellt. Die sogenannte Combined Ratio, die bei über 100 einen Verlust im operativen Geschäft bedeutet, sei nach einem Ausreisser auf über 130 im Jahr 2017 auf 113 im letzten Jahr heruntergekommen.
„Die Lage hat sich stabilisiert“, meint der Gesprächspartner, „für die Zukunft drohen keine happigen Überraschungen.“
Umso erstaunlicher, dass der neue CEO Berger mit dem Segen von Präsident Kielholz und CEO Mumenthaler schwarzmalt. Er zeigte für die Periode Januar bis Juni dieses Jahres eine Combined Ratio von erneut über 130 Prozent.
Weit weg vom „angestrebten normalisierten Schadenkosten-Satz von 98% im Jahr 2021“, wie das Versprochen von Kielholz und Mumenthaler gegenüber den Aktionären lautet.
Dass Spartenchef Berger die Lage dramatisiert, könnte den Grund haben, dass ihm dann harte Kündigungen leichterfallen.
Es könnte aber noch um etwas Anderes gehen. Schmückt Berger die Corporate Solutions für einen Verkauf? Würde dann seine Ex-Arbeitgeberin, die Allianz, zulangen?
Das würden sich viele Corso-Betroffene fragen, sagt die Quelle. „Walter Kielholz könnte in zwei Jahren abtreten, solange wird er an seinem ‚Baby‘ Corso festhalten. Aber danach?“
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Die beliebtesten Kommentare
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Retrospektive war das wohl eine ziemlich unzuverslässliche „Quelle“…
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Wird interessant sein zu sehen, wie sich CorSo entwickelt. Das wird kein einfacher Ritt. Da wird von einer neuen Strategie geredet, angereichert mit süffigen Schlagworten wie
Digitalisierung und – noch besser – Disruption. Alles wichtig, klar, aber auch ein bisschen „kicking the can down the road“. Denn WIE der Markt disrupted werden soll, konnte noch niemand aufzeigen. Das ist einmal mehr Anspruch als Wirklichkeit, mehr Story als Strategy. Meines Erachtens hat man den Investoren zu viel versprochen und kann es nun nicht halten. Den Investoren verspricht man RoE und bolzt dann 5 Jahre eine reine top line Strategie mit hohen Investitionen, und das in einem Soft Market-Umfeld (der Markt zieht jetzt wieder an, aber der Schaden ist ja offensichtlich bereits angerichtet). Ein leichter Hang zum Grössenwahn, überzogenen Wachstumserwartungen, selektive Wahrnehmung was Chancen und Risiken angeht, und die Diskrepanz zwischen geschriebenen Unternehmenswerten (mehr Soll als Ist) und effektiver Unternehmenskultur (welche sich stark änderte) wird es schwierig machen, die Mitarbeiter genügend zu motivieren, zumal die neue Strategie im Moment noch ziemlich dürftig ist. Good luck! -
Das ist für mich das Worst-Case Scenario schlechthin. Habe jahrelang erlebt, wie die Allianz ihre Angestellte entlässt. Himmeltraurig! Ohne Sozialkompetenz, ohne Fürsorgepflicht, ohne Hemmungen und rein willkürlich. So würde ich es beschreiben. Was Arbeitsrechtsexperten wie Thomas Geiser erzählen, das hat mit der Realität nichts zu tun.
Habe jahrelang erlebt, wie die Allianz geschäftet. Was ich gesehen habe, darf ich hier gar nicht hinschreiben. Das toppt selbst den Scherbenhaufen, das Geschäften von Uncle Walt und der ist doch schon seit Jahren nur noch eine Belastung für den Finanzplatz Schweiz.
Habe gesehen wie sich Severin Moser verändert hat, nach dem „Fleischwolf,“ pardon, Schulung, Allianz. Deshalb kann ich mir vorstellen, wie es bei Andreas Berger abgeht. Dieses totale Obrigkeitsdenken ist nicht schön. Die Allianz wollte schon immer alles übernehmen was nicht rechtzeitig flüchten konnte. Habe im Finance schon einiges gesehen. Nur so richtig Angst habe ich nur von der Allianz. Wenn eines Tages nur noch 10 Firmen auf der Welt übrigbleiben, die Allianz wird dazugehören.
Kompetenz muss verbunden sein mit Inhalt und kritischem Denken. Aber gleichzeitig wird das wieder so umformuliert, dass man darunter absolutes Mitläufertum versteht. Wer wirklich kritisch denkt, gilt als nicht kompetent den man aus dem grossen System Allianz entfernen muss.
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Am Anfang dachte ich, die Geschäftsleitung hat aber grosses Glück (in cash, andere würden möglicherweise von Härterem sprechen), dass das Compliance nicht wirklich hinschaut. Habe damals schnell gemerkt, es ist genau umgekehrt. Das Compliance erinnert mich an die Finma, ein riesiger Papiertiger rein für die Gallerie, der genau weiss, wer sein Herr ist.
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Seit Jahren zeichnete die Schweizer Rück direktes Industrie-Geschäft, was eigentlich den Erstversicherern vorbehalten sein sollte. Währenddem die Rückversicherer den Erstversicherern keine oder nur sehr teure Rück-Kapazitäten zugestanden haben, weil die Prämie zu tief angesetzt war oder es sich um kritische, schadenträchtige Risiken handelte, konnte „CorSo“ mit den hauseigenen Rückdeckungen der Swiss Re diese Risiken zu untertarifierten Prämien zeichnen. Damit wurden jahrelang die Erstversicherer mit Schundprämien konkurrenziert und „Walti“ konnte auf die angeblich erfolgreiche Swiss Re pochen. Insbesondere die Haftpflicht-Versicherung ist sogenanntes „long tail“-Geschäft, welches erst nach Jahren im Ergebnis wirksam wird. Es ist anzunehmen, dass jahrelang keine genügenden Schadenreserven (IBNR’s incurred but not reported )gestellt wurden, was schon früher das Ergebnis geschmälert hätte. „Walti“ blieb nicht bei seinen Leisten !
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Nur ein Dutzend CorSo Leute in Zürich? – Dieser Artikel ist wirklich mehr als dürftig recherchiert. Nach 3 Jahren mit roten Zahlen sind drastische Massnahmen halt leider notwendig. AB macht bezüglich Kommunikation einen guten Job – keine Spur von „verschwinden“ und nichts von sich hören lassen.
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Gott behüte uns (Kunden) vor einem Verkauf an die AGCS…
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Die Combined Ratio gibt das Verhältnis der gesamten Kosten (inkl. Schadendeckung) zu den Prämieneinnahmen an. Ist das Ergebnis kleiner als 100%, so erzielt die Gesellschaft schon mit diesem Geschäft Gewinn.
Nun bucht eine Versicherung nicht einfach alle Kosten als Aufwand und die Prämien als Ertrag und macht riesige Gewinne, solange es keine Schadenfälle gibt. Die Gesellschaft erstellt im Hinblick auf die Schadenfälle Rückstellungen, die sogenannten technischen Reserven und finanziert daraus dann die Schadendeckung.
Die technischen Reserven und die weiteren Mittel legt die Gesellschaft an. Dabei ist sie frei. Entsprechend gross sind die Gewinne. (Dieses Jahr lagen für Aktienanleger bisher etwa 20% drin und für die SwissRe als Profi sicher mehr.) Aber sie kann sich auch verzocken – wie die SwissRe bei der Finanzkrise, als sie von Warren Buffett eine Liquiditätsspritze aufnehmen musste und das zu wahren Wucherpreisen.
Bis in die 1990er Jahre war eine Combined Ratio von etwas über Hundert normal, weil die Versicherungen das Ergebnis aus der Anlage der technischen Reserven dem Schadengeschäft teilweise gutschrieben. Das tun sie nicht mehr. Heute gehen diese Gewinnanteile an Eigenkapital, Boni und Aktionäre.
Im Corso-Geschäft gibt es die grösste Konkurrenz und deshalb die schlechte Combined Ratio. Wenn man nun bei diesem Geschäft Verlust macht, so liegt das an den bisher abgeschlossenen Verträgen. Wenn die Gesellschaft diesen Teil verkaufen will, so muss sie auch die schlechten Verträge und die dazu gebildeten technischen Reserven mitverkaufen. Für die schlechten Verträge zahlt sie drauf und bekommt weniger als die Summe der dazu gebildeten technischen Reserven. Ergebnis: die potentiellen Verluste werden schon beim Verkauf des Geschäfts realisiert.
Das macht das langweilige Versicherungsgeschäft interessant: man merkt die eigenen Fehler erst, wenn es sehr spät oder zu spät ist.
Bevor ich das Bodenpersonal entlassen würde, würde ich schauen, wo die Fehler gemacht wurden und dort für Remedur sorgen. Vielleicht kann das Geschäft so gerettet und der grosse Abschreiber vermieden werden. Dank niedriger Zinsen und Inflation bei den Anlagewerten (Aktien, Immobilien bringen grosse Gewinnbeiträge) könnte das gelingen und wäre sicher billiger als ein neuer Aufbau des Geschäfts. Gelingt die Rettung nicht, so ist ein Stopp neuer Verträge und die Erhöhung der technischen Reserven finanziert aus der jetzigen Inflation auf Anlagewerten billiger als der Verkauf des Geschäfts. Ergebnis: Hier machen Entlassungen am meisten Sinn.
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Aha. Ist Ihnen die Lust am Credit Suisse-, Rohner-, Thiam- und Gottstein-Bashing doch noch vergangen? Generiert es nicht mehr genug Likes und Kommentare?
Kein Problem! Dann bashen wir doch ein wenig die Swiss Re. Das stört mich zwar nicht grundsätzlich. Aber wenn die Story eher dünn ist, dann irritiert es mich doch einigermassen.
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500 der über 2’500 Mitarbeiter in der Corso-Division landen auf der Strasse, in der Frühpension, oder sie gehen.
– – – –Die Division Corporate Solutions, kurz CorSo, war nie profitabel. Wie übrigens auch deren Vorgänger (unter verschiedenen Namen). Nachdem der frühere CorSo CEO, Agostino Galvani, mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wollte, war den meisten ziemlich klar, was das bedeuten würde.
Das ist zwar nicht schön. Aber weitere 20 Jahre Verlust schreiben kann es ja wohl nicht sein. Meiner Meinung nach hätte man den Laden schon vor langem schliessen sollen.
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Kapitän Walter Kielholz, intern Uncle Walt genannt, als VR-Präsident
– – – –Ich bin bei Swiss Re schon 2 oder 3 Jahre dabei. Oder so. Aber den Übernamen „Uncle Walt“ habe ich noch nie gehört …
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Berger begrüsste damals vor 8 Monaten seine gut 2’500 Leute – und verschwand. „Wir hören nichts“, sagt eine Quelle. „Absolut nichts.“
– – – –Interessante Aussage. Kann es sein, dass Ihre Quelle etwas zu stark dem gesunden Büroschlaf frönt? Ich frage ja nur. Denn ich habe seither schon zweimal von Berger gehört, obwohl ich nicht in der CorSo Division arbeite …
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Umso mehr spüren die Mitarbeiter von Corso, bei denen es sich oft um ausgewiesene Experten in ihrem Fachgebiet handelt.
– – – –Na ja. Zweifellos gibt es in CorSo ausgewiesene Experten in ihrem Fachgebiet. Wobei mir allerdings bei vielen zuallererst ihr ausgesprochen grosses Selbstvertrauen auffällt. Und bei manchen ist dann leider auch schon Ende der Fahnenstange …
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Die sogenannte Combinded Ratio, die bei über 100 einen Verlust im operativen Geschäft bedeutet, sei nach einem Ausreisser auf über 130 im Jahr 2017 auf 113 im letzten Jahr heruntergekommen.
– – – –Zuerst ein kleiner Typo, kann ja passieren: Die Kennzahl heisst „Combined Ratio“. Deutsch: Kosten-Schaden-Satz.
Wenn diese Kennzahl über 100 liegt, so bedeutet dies einen Verlust im reinen VERSICHERUNGS-Geschäft: Bei einer Combined Ratio von 130 heisst dies, dass für jeden eingenommenen US Dollar Prämie $1.3 für Schäden und administrative Kosten (insbesondere Löhne) rausgehen. Und nachdem die Schäden gegeben sind …
Eine Combined Ratio von 103 (nicht 110 oder gar 130) mag ja noch gehen. Dann muss aber das Anlagegeschäft florieren: DIe eingenommenen Prämien eines Vertrags werden angelegt, bis Schäden, die von diesem Vertrag gedeckt werden, bezahlt werden müssen. Und wie wir alle wissen, ist es seit einiger Zeit nicht so einfach, Jahr für Jahr (also nachhaltig!) eine anständige Rendite zu erwirtschaften, ohne dabei grosse Risiken einzugehen …
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Sie hatte mal echte Innovationskraft, die Swiss Re. Dann siegte die Gier. Pflotsch! Finanzkrise!!! Mit Corso wollte sie sich dann auf den Trümmern der noch stärker gebeutelten AIG wieder aufrichten. Dazu bräuchte man aber mehr als nur Geld und guten Willen. Zu Innovation fehlte mittlerweile der Mut, der Risikobereitschaft stand die FehlerWerdenNichtToleriertKultur im Wege und die fähigen, erfahrenen Leute wurden zielgerichtet wegdiversifiziert. Kielholz ist nie ganz gescheitert – hat aber leider auch nie wirklich etwas erreicht!
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Auf den Rückversicherungskonzern Swiss Re könnten nach dem Absturz eines Boeing-Flugzeugs der Ethiopian Airlines vor gut einer Woche und dem Boeing 737 Max Debakel Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe zukommen.
Also kluge Ratten verlassen das Schiff bevor es sinkt!-
Tatsächlich wurden die Boeing-Fälle schon zur Erklärung eines schlechten Ergebnisses verwendet. Aber keine Versicherung zahlt bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz.
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Soviel ich gehört habe hat die Police, an dem übrigens nicht nur die Swiss Re beteiligt ist sondern auch andere Firmen im (Rück-) Versicherungsbereich, eine Deckungslimite von insgesamt 500 Millionen USD für den ganzen Versicherungspool.
Will heissen: Swiss Re müsste maximal ihren Anteil an den 500 Mio zahlen. Den Rest – also alles was über die 500 Mio hinausgeht – darf Boeing selber berappen …
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@Hans von Almen
Der Absturz eines Boeing-Flugzeugs der Ethiopian Airlines vor gut einer Woche?
Ich hätte jetzt glatt behauptet, es sein schon gut 2 Wochen her. Falls heute der 1. April wäre … Denn der Absturz war am 10. März. Immerhin in diesm Jahr.
Also, lieber Hans, bleib besser auf den Almen. Möglichst dort, wo weder Internet noch Mobilfunk sind.
Oder rauche weniger schlechtes Gras. Also nicht das von Renzo Blumenthal!
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113 combined ist nicht wie im Artikel erwähnt „viel besser“. Nur etwas weniger schlecht. War CorSo überhaupt schon mal rentabel? Onkel Walti glaubt immer noch an den Nikolaus (von Bomhard) und will als Schmutzli mit seiner Strategie besser sein als er. Klappt leider nicht. Sehr schade und bedauerlich für die vielen guten Mitarbeiter bei CorSo. Bin gespannt, wo der Brocken landet. Muss nicht zwingend die Allianz sein, bloss weil der Berger mal da war.
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Mumpitz. Das Industrieversicherungsgeschäft läuft fast überall schlecht bis sehr schlecht. Auch bei der Allianz / AGCS. Eher verkauft Bäte an den netten Onkel als umgekehrt. Die Panik ist vermutlich berechtigt – auf allen Ebenen…
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Erstaunlich, dass praktische alle grossen (Rück-)Versicherer nicht aus diesem Geschäft aussteigen. Jetzt hat Axa sich auch noch die XL (sic!) ans Bein geschnallt. Es geht halt offenbar halt immer um Glanz und Gloria im Sinne von „Dabeisein ist alles“. Schlussendlich müssen die Löcher immer mit den Prämiengeldern der Privatkunden gefüllt werden, wenn man nicht gleich pleite geht (zuletzt Infrassure auf dem Platz Zürich). Und die tatkräftigen neuen CEOs räumen auf, indem sie die Corporate Solutions kräftig ausdünnen: „Die sind ja nicht profitabel.“ Und wundersamerweise sind es immer die massiv in den USA gezeichneten Risiken, die den Europäern um die Ohren fliegen. Als ob man niemals von Sammelklagen bei Produkthaftpflicht, Wirbelstürmen und gigantischen Waldbränden etc. gehört hätte: „Die andern sind blöd. Wir haben die US-Risiken im Griff mit unseren Spezialisten und Tools.“ Und so geht es immer weiter …
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Und ich dachte, das Sommerloch sei überstanden – ein kurzer Blick auf den Medienspiegel oder die Quartalszahlen führt zu 10x mehr insights als das Lesen dieses zusammengestiefelten Käses, der vor inhaltlichen Fehlern nur so strotzt, auch wenn die Situation bei CorSo tatsächlich nicht einfach ist. Andreas wünsche ich viel Erfolg bei einer schwierigen Aufgabe!
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Lieber Herr Hässig, mit was für Insidern sprechen Sie? Mit absoluten Träumern?
„Er [der Insider] betont, dass die Lage viel besser sei…. Die Combined Ratio sei …[von] 130% auf 113% …heruntergekommen“.Das bedeutet, dass das Unternehmen für auf jeden Franken Rückversicherungsprämie einen Verlust von 13 Rappen erzielt. Auf 100 Millionen Prämie einen Verlust von 13 Millionen. Auf eine Milliarde Prämie einen Verlust von 113 Millionen.
Toller Erfolg! Bravo!Wahrlich, ein nachhaltiges Geschäftsmodell.
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max, du kannst’s auch so sehen: 17% shanghai-gewinn.
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In der Mittelstufe hatte ich auch grosse Probleme mit dem Zehnerschritt. Später merkte ich dann, dass 13% von einer Milliarde 130 Millionen sind.
Herr Hässig hat schon richtig recherchiert. Das Geschäftsmodell ist etwas komplizierter als Ihre versuchte Multiplikation. Man muss auch die Erträge auf den technischen Reserven einbeziehen. Denn: diese technischen Reserven und ihre Erträge hätte die Gesellschaft nicht, wenn sie das Versicherungsgeschäft nicht hätte. Während 100 Jahren hat man so gerechnet und wurde die grösste Rück der Welt. Aber dann kamen die Gierschlünde.
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@Auf eine Milliarde 113 Millionen
> Später merkte ich dann, dass 13% von einer
> Milliarde 130 Millionen sind.Sie sind ein mathematisches Genie!!!
0.13 x 1’000’000’000 = 130’000’000
In Ihren Worten: Toller Erfolg! Bravo!
Ihnen sollte man für Ihre herausragenden mathematischen Fähigkeiden eine Fields Medal (https://de.wikipedia.org/wiki/Fields-Medaille) verleihen!
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Eine auf den ersten Blick zwar nebensächliche, dennoch vielsagende Entwicklung ist die Statusbezeichnung dieser titelversessenen Schreibtischtäter. Früher gab es einen CEO, der die Firma führte. Heute bezeichnet sich auch der Spartenleiter mit diesem Rangabzeichen (CEO Corso). Wann wird es den CEO Registratur geben…? 🤔
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Berger und die so genannten ‚360° Leadership team‘ haben meine Vertrauen verloren. Ich finde diese Bericht eher zu weich, die wirklichkeit im Buro Tag zu Tag wird fast wie ertrunken im Bad. Jede Tag keine News von 360° Managers, jeden Tag beweisen Sie inkompetenz, jeden Tag ohne Vision, ohne Richtung.
Ja ja, Direktversichering wird immer schweriger. Kosten steigen, Praemie zeigen endlich Hardening. Aber es muss nicht so gesteuret sein. 360° Manager/in sind Arrogant und schauen nur oben an. 2 mal CUO mit fast keine echte UNDERWRITING erfahrung. Ein 360 Mitgliederin erklaert: I take this job because it looks good on my CV. Regional CEOs schalfen am Steuer ohne Grundverstaendnis an The Core Direkt Business und ueberhaupt kein Interessee auf unsere Talentiere Mitarbeiter.
Finde Ich diese gesamt Geschichte peinlich und schade Das nur ein Man unsere Motivierte und Kompetent Kollegen so schnell und zerstoeren kann.Und dänn noch mehr mit 13 Managers start Leaders stoeren.
Genau. Allianz Man bringt Billiglohnland Politik in der Schweiz und mit Untertannen dabei.
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Eine auf den ersten Blick zwar nebensächliche, dennoch vielsagende Entwicklung ist die Statusbezeichnung dieser titelversessenen Schreibtischtäter. Früher gab es einen…
Das ist für mich das Worst-Case Scenario schlechthin. Habe jahrelang erlebt, wie die Allianz ihre Angestellte entlässt. Himmeltraurig! Ohne Sozialkompetenz,…
Sie hatte mal echte Innovationskraft, die Swiss Re. Dann siegte die Gier. Pflotsch! Finanzkrise!!! Mit Corso wollte sie sich dann…