Philipp Rickenbacher sei nichts „heilig“, meldet Finews. Mit Hilfe der Berater von McKinsey würde der neue Julius Bär-Chef vor allem die mächtigen Frontleute hart anpacken.
Rickenbacher keine Lame Duck, so die Botschaft. Oder doch? Die News mit McKinsey macht stutzig. Wozu braucht Rickenbacher die Leute der US-Beraterin?
Jeder weiss, was bei Bär nötig ist. Die alten Herren müssen gehen, die Skandale enden, die Geschäfte steigen.
Was aber macht Rickenbacher? Eine McKinsey-Übung, als ob er bei einer Grossbank wäre. Bürokratie und Leerlauf statt Nägel mit Köpfen.
Rickenbacher enttäuscht. Er stach interne und externe Kandidaten aus, machte kurz mit Vespa statt Porsche als Pendler-Untersatz von sich reden.
Dann: Funkstille. Und nun McKinsey.
Die bisherigen Weichenstellungen durch den neuen starken Mann der Julius Bär machen vor allem eines: ratlos.
Rickenbacher hat faktisch nur einen hohen „Würdenträger“ verabschiedet: Schweiz-Chef Gian Rossi. Hingegen darf Remy Bersier bleiben, der unglaublich reich und mächtig geworden ist.
Ebenso mehr statt weniger Macht hat Finanzchef Dieter Enkelmann zugestanden erhalten. Neu verantwortet der ewige Topshot der Privatbank nicht nur die Zahlen, sondern auch das Trading.
Der Handel in Händen des CFOs? Eine eigenwillige Organisation, die im Banking ihresgleichen sucht. Enkelmann müsste eher kritische Distanz zum umstrittenen Trading der Bär haben.
Nun ist er dessen oberster Schirmherr. Damit kann dort weiter gefuhrwerkt werden. Immer wieder ist von „Insider“-Deals die Rede. Geht Enkelmann den Gerüchten auf den Grund? Sorgt er falls nötig für Abhilfe?
Warum sollte er. Je rentabler der Handel, desto höher sein Bonus. Wie die Finanzaufsicht dazu ihren Segen geben konnte, bleibt schleierhaft.
Das Problem hat nicht Enkelmann, der mächtige interne Strippenzieher. Sondern Philipp Rickenbacher, das frische Aushängeschild.
Der Mann entlarvt sich als Puppe an den Strippen seiner Hinterleute. Die Schlachtrösser Bersier, Enkelmann, Robert-Charrue und weitere bleiben einflussreich – oder werden gar mächtiger.
Und der CEO verliert Zeit mit sinnlosen, aber teuren McKinsey-Übungen.
Derweil zieht Erzrivale Pictet auf und davon. Dort ist immer lauter zu vernehmen, dass Boris Collardi der Hammer sei.
„Sie lieben ihn“, sagt ein Headhunter. Collardi stehe für angriffiges Business. „Bei Pictet herrscht Aufbruchstimmung.“
Hier Bär, die einen No Name-CEO hat, der McKinsey ins Haus holt. Da Pictet, die mit einem Draufgänger zum Halali bläst.
Verkehrte Welt. Die Julius Bär wollte mit Collardi die Welt erobern. Nun explodieren Altlasten: von Fifa bis Venezuela.
Als Folge versucht die Bank ihr Glück mit einem Knäckebrot-CEO. Dessen Glamour-Vorvorgänger springt zur Genfer Erzkonkurrenz und zündet dort seine Raketen.
Wer am Ende gewinnt, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Collardi, dieser Wolf der Bahnhofstrasse, gibt einmal mehr den Ton an. Vespa-Banker Rickenbacher tuckert hinterher.
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Die beliebtesten Kommentare
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Wenn diese Knilche kommen, ist es der Anfang vom Ende…
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liebe freunde der sonne und des bashings. weissgott bin ich generell kein fan von mck, es kommt jedoch schon drauf an, fuer was und wie man sie gebraucht.
enterpreneur rms mit business case anzustellen ist nicht wirklich ein zukuenftiges model. zudem hat der wolf bc es vernachlaessigt in die infrastruktur zu investieren (analog der sbb…), d.h. ist wohl nicht so schlecht, dass da mal jemand eine aussensicht gibt.
wenn mir hier ein basher sagen kann, welche bank mit welchem model fuer die naechsten 10 jahre geruestet ist, dann bin ich mal sehr gespannt, was fuer vorschlaege da kommen. bitte nicht mit revolut kommen, das ist ein anderes segment.
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Was soll uns dieser Kommentar sagen? Erstmal gibt es keinen ernstzunehmenden 10 Jahresplan. Das Management denkt überall höchstens bis zum nächsten Quartal. Hätten die Banken einen, wie sollte ein aussenstehender beurteilen, ob dieser gut ist? Und warum in Gottes Namen sollte gerade McKinsey die nächsten 10Jahre gut planen?
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mckinsey will simply invert the advice they gave to CS – another disaster –
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So eine Pfeife… wer braucht bitte Berater in so einem einfachen Business?? Das beste ist ja noch, dass die Berater keine Ahnung vom Business haben und mit ein paar lustigen Vertriebs- und Orga Übungen die Kundenberater frustrieren. Haha sag ich da nur…
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Nun, nach 30 Jahren Bankerfahrungen in ganz Europa kann ich einiges bestätigen, dass ich an mehrere „Umstrukturierungen“ mit McKinsey durch erleben durfte … (wie Allianz, Barclays, Commerzbank, CS etc.) und KEINE !!! war erfolgreich. Manchmal ging es bis zu 5 Jahren und dann hatte das Management es zu gegeben, dass es ein Fehler war.
Ist doch auch ganz klar. Die McKinsey Leute sind i.d.R. hoch studierte MBA Absolventen mit Auszeichnungen … haben NIE ein persönliches Kundengespräch geführt, geschweige denn „kalt“ akquiriert. Theoretiker wie vor dem Herrn. Aber auch Top gute Power Points. Ist ja auch wichtig. ABER praktisch langfristig komplett unbrauchbar. Gerade in der heutigen Zeit sollte zumindest mittelfristige realistische BP gemacht werden. Short is flop. Geschweige was diese Leute heutzutage „verdienen“ … wie damals die Banker in den besten Zeiten.Fazit: (Gratis Tipp) Back to the basis! Schuster bleibe bei deinem ….
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Sehr guter Text.
Klar, konzis und flüssig zu lesen.
Wie bei LH üblich, kein Firlefanz, direkt auf den Punkt.
Vielen Dank! -
Immer dasselbe:
einer der führenden – in Branchen-Kenntnissen allzuoft schwächeren – Bosse bestellt McK als
„Retter“.
Kosten: Riesenhonorar McK
Nutzen: nil o kaum spürbar
Erkenntnis gültig in fast allen bisherigen und künftigen
Beispielen in der Praxis! -
JB sollte das gesamte Sudamerika Geschaft verkaufen. Nix wie weg damit.
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DER VR HAT SICH EINEN BÄRENDIENST ERWIESEN.
Ein guter CEO trommelt die besten internen Leute zusammen und erarbeitet mit diesen eine Vision und danach Strategie des Unternehmens, die strategische Planung (Projekte und Meilensteine) und die Mittelfristplanung. Als Nebenprodukte resultieren dann SOMA (Sofortmassnahmen) und Struktur (Organigramm).
Ein schlechter CEO holt Berater, die für teures Geld dem Management mittels schönen Powerpoint-Folien erzählen, was sie von den Mitarbeitenden des Klienten erfahren haben.
Mit der Ernennung des aktuellen Bär-CEO hat der VR sich und den Aktionären einen Bärendienst erwiesen. Das Berater-Geld ist komplett zum Fenster hinaus geworfen und wird sich als Bumerang entwickeln. Der neue Mann an der Spitze gilt mit dem Beraterbeizug bereits nicht nur als flügel-, sondern auch als lendenlahm (’no cochones“).
«Si tu veux construire un bateau, ne rassemble pas tes hommes et femmes pour leur donner des ordres, pour expliquer chaque détail, pour leur dire ou trouver chaque chose. Si tu veux construire un bateau, fais naître dans le cœur de tes hommes et femmes le désir de la mer.»
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Es können noch so viele CEO bei den Banken ausgetauscht werden, der Bankenplatz Schweiz bietet leider keine Banker bzw. Bankiers sondern nur noch Abzocker, die professionel Listen ziehen können, jedoch noch nie in ihrem Leben Kunden betreuen mussten. Deshalb scheitern alle, Vermögensverwaltung muss mit dem Muster „the old fashion way“ mit Direktanlagen getätigt werden, das ist Nachhaltig und nicht der ganze Schrott von Produkten, Fonds usw. die in die Kundendepot abgespitzt werden.
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Bin grundsätzlich auch negativ gegenüber McK eingestellt.
Wenn es aber jemanden gibt, der JB auf Vordermann bringen kann, dann Philipp. -
Wieder ein Artikel, der die Sache schnörkellos auf den Punkt bringt. Herrlich, die gewählte Bildsprache!
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Genau, so ist es! Diese hochbezahlten Chefs lassen die Arbeit von anderen machen und geben denen, falls es ja schief geht, die Schuld. Wenn ich mir vorstelle, was diese Chefs, plus die Rechnungen deren Einflüsterer, kosten, dann wird mir eh schlecht! Diese Herren sind das Geld nicht wert!
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LO entlässt gemäss gestern offensichtlich zu viele Leute und JB zu wenig. Und alle regen sich auf. Welcher Fehler ist denn der richtigere?
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Was genau sind die Fähigkeiten des CEO’s, wenn er bereits nach 6 Mten die PP-Akrobaten, Schaumschläger und Luftverbraucher von MCK ins Haus holt…?!?
Kapitulation!
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Der CEO bekommt ein Gehalt, das so bemessen ist, als ob er den Job ausführen könne. Nun holt er sich Berater, die sündhaft teure Eunuchen sind, denn sie wissen wie’s geht, es aber können es nicht.
Eigentlich müsste der CEO die Berater aus dem eigenen Sack zahlen, denn sie machen nur seinen Job. -
Auf Hodler folgt mit Rickenbacher ein weiterer saft- und kraftloser Bär-CEO, der sich nicht von Altlasten in Form toxischer Kunden und deren übermächtigen Kundenberater trennen mag – wohl auch, weil damit offensichtlich werden würde, dass das Geschäftsmodell von Julius Bär nicht auf einer tragfähigen und zukunftstorientierten Basis steht.
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Von einem CEO der Bank Bär sollte man erwarten dürfen, dass er über die notwendigen Kompetenzen verfügt, strategische und organisatorische Veränderungen einer Bank selbstständig zu planen und durchzusetzen.
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Ein Angestellter in einer Bank ist per Definition schon eine Lahme Ente.
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McK werden nur von Managern gehohlt, die nicht fähig sind. Meist werden dann Stellen abgebaut. Dafür braucht es den Laden nicht.
Schweizer Bankmanager erhalten einen immer schlechteren Ruf. Die guten Zeiten sind vorbei. Die Musik spielt in anderen Ländern aber nicht mehr hier.
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Katastrophal geschrieben. Dieser Text ist kaum lesbar!
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Ich teile Ihre Meinung zum Text nicht.
Ganz im Gegenteil.
Ich wage die Behauptung, dass Sie es wohl nicht schafften, auf sowenig Platz das Relevante auf so unprätentiöse Art und Weise abzubilden, wie es LH immer wieder gelingt.
Es bleibt deshalb nur die Vermutung, dass Deutsch entweder nicht zu Ihren Stärken zählt, oder aber, dass Ihnen der überzeugende Inhalt nicht schmeckt, Sie es deshalb vorziehen, auf den Mann zu spielen.
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Hey, stop Inside: Die Profilierung als Vespa-Banker wäre zu ersetzen mit der Profilierung als Elektrovelo-Banker. Die Generation der Porsche-Banker muss ohnehin abdanken, sie sind, um Mano Chao zu zitieren, „out of time men“.
Die Porsche-Pubertierenden haben den Beweis erbracht, dass sie mit unserem Geld nur Unfug anstiften – siehe Aktienkurs CS (Verantwortlich: die Selbstdarsteller Thiam und Rohner) sowie UBS (Verantwortlich: Ermotti).
Grottenschlechte Performance, ruinöse Reputation, unintelligente Auftritte, schlechter Stil, Mangel an Vertrauen.
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und trotzdem fahren sie alle porsche, ferrari, etc.etc.
btw, gerade letzte oder vorletzte Woche collardi mit 911er gesehen 🙂
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„Wir suchen einen CEO, der sich mit allen Bankdienstleistungen und der Börse auskennt, und der sich vor keiner Arbeit scheut und niemals krank wird.“
„Ok, stellen Sie mich ein, ich helfe Ihnen suchen.“ -
Wenn alle das gleiche machen, wäre idiotisch anders zu machen…es ist immer besser zusammen runtern zu gehen als allein zu brillieren….schauen wir den Himmel: keine Sterne ist dort allein….
Auch wenn die beste Entrepreneurs fast immer allein geschafft haben…die Universum hat doch andere Gesetze… -
McKinsey holen ist meistens das Ende vom Erfolg. Meine Hoffnungen für JB sind am Ende.
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Der Experte fürs Schönreden und Wegschauen M.Eichmann, GWG-Chef und selbsternannter Compliancespezialist, ist nach allen Skandalen längst fällig…vielleicht braucht ihn Pictet?
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Rickenbacher war ja selber bei McKinsey. Muss halt auch seinen ehemaligen Buddies noch einen fetten Auftrag zukommen lassen. So funktioniert das Business Modell von McKinsey. Was dabei herauskommt haben wir in der Schweizer Wirtschaftsgeschichte mannigfach schon erlebt. Er muss nun einfach die unrentablen und kleinen Einheiten weltweit und in der Schweiz mutig schliessen, Compliance durchsetzen, jede Führungsperson kritisch hinterfragen, Sesselkleber austauschen und vor allem eine Strategie entwickeln. Nur immer neue KuBe mit Business Cases ist nicht der erfolgversprechende Weg. Die bestehenden KuBe müssen zudem endlich mehr fürs Geld leisten. Wohlfühl Club ist fertig.
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MCK könnte ja auch nur ein Sponsoring-Konto eröffnen, damit ehemalige Buddies mit Sprung auf einen Mandatverteiler-Job, etwas zurückzahlen (!) können an die .ppt-Booster-Boys.
Dies somit OHNE die Mackies ins Unternehmen rein zu lassen und schon gar nicht aktiv zu werden – wohlverstanden. Die Sponsoringgebühr ist bestimmt günstiger als den ganzen Laden oder Teile davon „unters Messer zu legen“ … -
ich vermute nicht ohne grund,dass die ceo`und ihr grüppli gar nicht so schwach sind.sie diktieren den beratern,welches resultat zu präsentieren ist und dann wird dieses für viel geld auch brav abgeliefert,
to be or not to be
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McKinsey holen ist meistens das Ende vom Erfolg. Meine Hoffnungen für JB sind am Ende.
Der CEO bekommt ein Gehalt, das so bemessen ist, als ob er den Job ausführen könne. Nun holt er sich…
Was genau sind die Fähigkeiten des CEO's, wenn er bereits nach 6 Mten die PP-Akrobaten, Schaumschläger und Luftverbraucher von MCK…