Die CS-Pensionskasse zählt zu den grössten Institutionen der Zweiten Säule im Land. Ausgerechnet sie kann im Fall Greensill aufatmen. Es liegt kein einziges Fondspapier des Financiers im Depot.
Die Zuständigen, darunter höchste Manager, liessen offenbar die Hände von den Greensill-Vehikeln für ihre eigene Vorsorge und jene der übrigen Mitarbeiter und Kader.
Umso mehr Greensill findet sich in den Schatullen der reichsten Privatkunden und Institutionellen der Grossbank. Sie hatten auf dem Höhepunkt 10 Milliarden in Vehikel des australischen „Wunderkinds“ investiert.
Nun sind es noch 5, und die Frage wird sein: Wie viel von diesem Geld ist endgültig verloren? Intern geht als Bandbreite die Summe von 2,5 bis 4 Milliarden um.
So hoch sollen zuletzt die Ausfälle mit Greensill ausfallen. Ein langer Streit zwischen Kunden und CS ist absehbar.
Die Bank stellt sich vorläufig auf den Standpunkt, dass es sich bei den Investoren um Profis handelte, die wissen mussten, auf was sie sich einliessen.
Dass just die eigene Pensionskasse vom Skandal verschont bleibt, lässt aufhorchen. Sonst haben die Investment-Manager der CS-PK gerne zugegriffen, wenn das hauseigene Asset Management neue Produkte propagierte.
Die Lieferketten-Fonds von Lex Greensill galten ab 2017 als letzter Schrei. Sie versprachen mehrere Prozent Rendite und schienen so sicher wie Cash; dort gabs Minuszinsen.
Wie frische Weggli gingen die Papiere weg. Schon unter Iqbal Khan als Chef des Private Bankings lagen mehrere Milliarden an Kundengeldern in den Fonds.
Nach einem Einbruch im Covid-Frühling 2020 legten die Fonds unter dem neuen CS-CEO Thomas Gottstein erneut den Vorwärtsgang ein. An ihrer Investorentagung im letzten Dezember versprach die CS-Spitze weitere Höhenflüge mit den Greensill-Vehikeln.
Alle Reichen kriegten Greensill. Warum also blieb just die CS-PK frei von den Fonds?
Die Frage bleibt offen, die Medienstelle der Bank wollte gestern keine Stellung nehmen.
Möglich ist, dass in den höchsten Kreisen der CS, welche auch bei der PK wichtige Rollen ausüben oder dies bis vor kurzem getan haben, Greensill früh zu reden gab.
Dass die Fonds bald nicht mehr gegen Ausfälle versichert wären, konnte man nämlich ab Sommer des letzten Jahres wissen; dies zeigen Akten im Konkurs der Greensill Capital.
Michel Degen, der als Chef des Schweizer Asset Managements die Fonds zusammen mit David Solo und Lex Greensill aufgebaut und danach im grossen Stil vertrieben hatte und der seit dem Skandal beurlaubt ist, fungiert auf der Homepage weiterhin als Mitglied des Stiftungsrats der CS-PK.
Zum obersten Leitungsgremium gehören auch Schweiz-Chef André Helfenstein und Joe Oechslin, neu-alter Risiko-Topshot.
Präsidiert wird das Gremium von Philip Hess, einem der engsten Vertrauten von CS-Präsident Urs Rohner.
Wie die Milliarden der Destinatäre, sprich der Mitarbeiter und Rentner der CS, angelegt wird, darüber entscheidet ein „Investment Committee“.
Dieses hat offenbar mit Greensill das Richtige getan, nämlich die Fonds gemieden; oder, falls die PK doch eingestiegen war, diese vor dem Zusammenbruch des Kartenhauses verkauft.
Für den absehbaren Streit mit den grossen Kunden, welchen die CS die Greensill-Papiere als Nonplusultra ans Herz gelegt hatte, könnte sich das Glück in Pech verwandeln.
Dann nämlich, wenn die Gelackmeierten belegen können, dass die CS-Spitze schon früh gewarnt war und das eigene Geld wohlweislich von Greensill fernhielt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Es ist schon krass wie wir Banker den Kunden Tag für Tag die Pistole an den Kopf setzen, damit sie Investments tätigen, die wir ihnen vorschlagen. Gerade in diesem Bereich, wo unsere Gegenpartei völlig anhnungslose und willensschwache Hausfrauen sind.
Sind wir eigentlich komplett bescheuert? Solange es gut geht, nehmen alle mit beiden Händen und wenn es dann auf die Schnauze fliegt hat die Bank zu 100% Schuld? Wir dürfen keinen Stutz für unsere Leistungen verlangen, weil wir sonst Abzocker sind, wir müssen sicherstellen, dass unsere Kunden keine Gauner sind etcetc. In welcher anderen Branche ist das so? Muss bspw der Autohändler nur eine Abklärung machen, woher ich das Auto habe, dass ich ihm verkaufe?
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Eine PK hat ein bindendes Mandat und eine langfristige finanzielle Verantwortung gegenüber Vielen.
Sie muss schon deshalb riskante Anlagen meiden.
Das müsste reglementarisch so vorzufinden sein und gesellschaftlichen Vorschriften zu genügen haben (tatsächlich, siehe: treuhänderische Pflicht, Anlagebestimmungen der beruflichen Vorsorge).
Ebenfalls gehört zur PK institutionell deren Unabhängigkeit ggü der Organisation.
Es beruhigt mich daher, zu erfahren, dass Greensill hier aussen vor blieb.
Anstelle von riskanten Anlagen zur MAXIMIERUNG des Profits zählt es, eine ausreichende Rendite zur Deckung der Kosten jetzt und in Zukunft anzustreben.
Versorgen mit dem Nötigen und nicht Maximieren des Profits ist hier gefragt.
Bei Unterdeckung sind Mechanismen definiert.Ich denke, die Fälle Greensill und Archegos Capital zeigen (leider!) eine blamable «Unterprofessionalität» (in Anlehnung an ‘Underperformer’) der CS auf.
Die Profit-Strategie der Anleger kann selbstverständlich für solche Anlagen als Teil des Portfolios sprechen, Risiko inklusive.Die Art und Weise aber, wie die CS sich in beiden Fällen gegenüber dem Markt verhalten und exponiert hat, ist meiner Meinung nach eine Geschichte mit schildbürgerischen, stümperhaften Zügen, aber leider mit realen Wirkungen für die CS und den Finanzplatz Schweiz.
Es ist wohl richtig, sich zunächst das Risiko-Management vorzunehmen. Aber, um beim Bild vom Ski-Fahrer mit Kreuzbandriss zurückzukehren: VOR DEM RENNEN TRAINIEREN!
Könnte es auch sein, dass nicht auf das Risiko-Management gehört wurde?
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Das ist jetzt wirklich keine ueberraschung ! Die guten an mich die schlechten an dich ! So hat es schon immer funktioniert ! Was macht die FINMA sieht zieht eine Monsterregulierung namens FIDLEG / FINIG auf und sieht vor lauter vielen kleinen unproblematischen Bäumchen die grossen und problematischen Bäume nicht mehr ! Immer mehr Bürokratie, immer weniger gesunder Menschenverstand und man wundert sich über die Schäden ! Genau das gleiche läuft in Deutschland ab mit Wirecard, Grensill Bank und dem Impfdesaster wegen viel zu viel Bürokratie und keinem gesunden Menschenverstand mehr. Wer nur noch Listen führt und kein Hirn mehr hat wird seine Freiheit und auch seinen Wohlstand verlieren. So einfach ist das.
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Glück? Verstand? Ist nicht auch die Frage, warum niemand nach oben hin (anonym) meldet dass etwas richtig Kacke ist? Angst? Illoyalität? Wegschauen? Unkultur? Resignation?
Oje oje. Schade halt. Übrigens soll Swatch den SMI verlassen, vielleicht sollte man eher die CS vorziehen. -
sie können’s niemandem recht machen, ob sie investieren oder nicht..
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Never shit where you eat…
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Not my money wird oft am Paradeplatz gebraucht. Gilt wohl nicht für die PK der CS, da ist es das Geld einiger CS Top Shots. Und siehe da, wie ein Wunder:
NO EXPOSURE – Klingt was wie COVID-19 frei!
Honi soit qui mal y pense…
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Frührentner Weisse Weste wird sich freuen, dass seine Top-Rente gesichert ist.
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Dreck verkauft man anderen, das wussten schon die DB Banker mit dem Lehmans dreck, am besten an Rösli und Ursula
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Wenn man die „Reichen“ misstrauisch macht, muss man sich nicht wundern, dass sie allmählich paranoid und schizophren werden.
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Und wer ist im Investment Committee? Diese Info könnte eine Erklärung liefern.
Der Rest ist bullshit. -
Wahrscheinlich hat jemand sein Hirn eingeschaltet. 😉
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Die wussten genau, was Schrott ist.
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Nein, zugunsten der betuchten CS-Kundschaft haben sie auf diese sehr lukrative Anlage verzichtet, und damit Rücksicht auf die Kundeninteressen genommen. Lach!
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„Never get high on your own stuff!“ Getreu diesem internen Leitsatz der Drogenmafia handelt die Finanzclique mit ihren eigenen „Produkten“.
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Es bestätigt, dass die Obersten der CS genau wussten, wie risikoreich Greensill war. Aber es mussten unbedingt neue und reichhaltige Ertragsquellen erschlossen werden, da die Investmentbank mit den normalen Geschäften nicht mehr viel verdiente, weil die Multis als Kunden der CS davonliefen und nur noch Goldman Sachs und die seriösen Angelsachsen bevorzugten. So kamen halt die steinreichen CS-Privatkunden an die Reihe, wobei man bei manchen nicht fragen darf, wie ihr Vermögen entstanden ist.
Die CS wird natürlich behaupten, sie hätte diese Kunden verloren, darum hat sie solches wie Greensill zur Verfügung gestellt. Die steinreichen CS Kunden werden ihr Geld verlieren, denn Gerichtsstandort ist die Schweiz und die ist nicht freundlich zu den Investoren.-
Schwätz doch nicht so dumm; möglicherweise laden eben die PK-Verantwortlichen selber keine Produkte ins Portefolio, von denen sie nicht verstehen wie sie funktionieren oder nicht wissen was wirklich drin ist. Genau so sollte jeder verantwortungsbewusste Investor oder Verwalter auch handeln! Insbesondere wenn es um Produkte des eigenen Unternehmens geht!
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Irrtum, zu den Grossen und korrupten Fischen, ist unsere Justiz schon verpflichtet, immerhin winken hernach feine Mndätli 🤭😉
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Gratulation an die CS PK. Gut gemacht.
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Gottstein, Helfenstein und dann Nierenstein in der Bilanz.
Die Frage ist, wie viele Nierensteine, Koliken und “Schüttelfroste“ die CS zukünftig noch aufweisen wird. Da werden ja sicher noch mehr Krankheiten zum Vorschein kommen.
Hat man sich in der Chefetage neben den Bonis auch schon um das Datum der Abdankung gekümmert? Hoffentlich hat es genügend Brennholz im Krematorium.-
Sie haben Fred Feuerstein vergessen
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Und Weinstein, Epstein… Die Liste an den Schalthebeln der Wirtschaftsmafia ist never ending.
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Schön für die CS PK. Und der Rest der PK’s in der Schweiz sond auch nicht dabei?
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Der Fisch stinkt vom Kopf her
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Nach der Predigt ist man immer schlauer. Die CS hätte besser einen grossen Bogen um Greensill gemacht. Aber – für einmal – mein Bedauern hält sich in Grenzen.
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Greensill ist bei praktisch keinen PKs im Portfolio, da AI. War vor einigen Wochen bereits auf finews.
Hier Insider-Wissen zu unterstellen ist schon sehr abstrus. -
Warum nicht einfach einmal applaudieren, wenn die für die Investments der Pensionskasse einer Bank nicht in jede Modeerscheinung ihrer eigenen Bank investieren? Das ist in der heutigen Zeit ein mutiges Handeln!
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Das hat ausschliesslich was mit der Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVV 2) zu tun – nix mutiges Handeln. So ein Quatsch!
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Das erstaunt mich nicht, dass die PK schlauer ist als Rohner, wobei blöder als er ist fast nicht möglich. Wenn Solo drin ist, ist eh klar, dass das nichts wird. So einfach wäre das Banking.
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Ich nehme an, die Profis haben sich auf die gekündigt Versicherung verlassen, im Gegensatz zu den CS-Managers Informantionsvorsprung.
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Luki wenn Du das Thema mit dem Aufschalten der Kommentare nicht in den Griff bekommst, wird sich in Kürze keiner mehr diese Texte antun.
Stell doch einen Studi ein oder nimm den Geiger, der hat Zeit.
Es bringt auch nichts, wenn Du 20 handverlesene Kommentare aufschaltest, wenn die Antworten darauf erst am nächsten Tag kommen und Du schon wieder 4 neue Texte raufgeladen hast.
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Genau so ist es. Im Usteilen ist LH stark ! Den eigenen Laden hat er nicht im Griff. Zudem: Geiger sollte jetzt auch bei IP in Rente gehen…Seine Kommentare zu den aufgeworfenen Themen bringen nichts !!
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Wenn Sie den ganzen Tag nur auf Insideparadeplatz die Kommentare beobachten hoffe ich für unseren Finanzplatz, Sie sind dafür nicht auch noch von jemandem bezahlt?
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Der Fisch stinkt vom Kopf her
Gratulation an die CS PK. Gut gemacht.
"Never get high on your own stuff!" Getreu diesem internen Leitsatz der Drogenmafia handelt die Finanzclique mit ihren eigenen "Produkten".