Ein Kunde der Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat Wertpapiere über eine Million im Depot der Bank. Als versierter Anleger kümmert er sich selbst um sein Geld.
Der LUKB wars recht. Sie freute sich, dass ihr Kunde happy war. So happy, dass er auch seinen Bruder zur Staatsbank lotste.
Dafür legte sich der LUKB-Berater ins Zeug. Er und seine Bank wollten das Brüderpaar unbedingt bei sich als Kunden, im Multipack.
Gebühren, what else.
So weit, so gut. Dann verkaufte der Bruder des Ursprungskunden das Elternhaus. Plötzlich sass er auf 1,5 Millionen Cash.
Wohin? Zur LUKB, klar. Die sind nett und verdienen ja schon an der Million des Bruderherzes.
Umso happiger die Überraschung. Entweder Sie investieren ihre anderthalb Kisten in unsere Produkte, oder wir lassen Sie mit 0,45 Prozent Strafzins zur Ader, befand die KB.
Die war plötzlich gar nicht mehr nett. Der Obolus gelte ab dem 1. Oktober – gerade mal einen Monat nach dem Hausdeal.
Es sei denn , Du bist willig: 1,3 Prozent wollte die LUKB für ihre Dienste auf die 1,5 Millionen verrechnen – jährlich.
Kommt nicht in die Tüte, befand der erfahrene der beiden Brüder. Und fragte: Haben Sie Alternativen? ETFs? Direkt-Anlagen?
Leider nein, tönte es aus Luzern.
„Entgegen meiner Aussage am Telefon ist es nach nochmaliger Rücksprache mit unserem bankinternen Liquiditätsgremium momentan gar nicht mehr möglich mittels Aktien oder ETF Anlagen eine höhere Freigrenze zu erkaufen“, so der Berater per Mail.
„Daraus ersehen Sie, wie angespannt die aktuelle Situation ist.“
Und hoffte auf Verständnis: „Gerne würde ich Ihnen bessere Nachrichten überbringen. Die von Ihnen am Telefon erwähnten Varianten wie Erbvorbezug für die Kinder, Immobilienprojekte oder das Verteilen der Liquidität auf andere Banken sind wohl die besten Wege um den Negativzinsen zu entgehen.“
Auf Anfrage wollte sich die Bank nicht äussern – Kundengeheimnis.
Die Lehre: Verkaufen Sie nie Ihr Haus, ohne zu wissen, was Sie mit dem Cash anstellen wollen.
Die LUKB ist nicht allein schuld. Die SNB macht die Zinsen. Die Negativzinsen.
Die Geschäftsbanken zahlen auf den Cash bei der Zentralbank bis zu -0,75 Prozent. Die Folge ist eine XXL-Immo-Blase.
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Die beliebtesten Kommentare
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CHF in Euro wechseln. Euro ist tief. Dann gibts keinen Negativzins.
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Ich habe in meinem Zimmer noch Platz! Das Geld kann gegen eine Gebühr von 0.25% gerne bei mir gelagert werden! 😂🤣
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wenn die Rendite stimmt, sind 1.3% Vermögensverwaltungskosten im Jahr geschenkt. Meine Kunden bezahlen bis zu 1.5% p.a., bei einer YTD per 30.8.2021 von 41.08%, mit 50% Aktienanteil, 15% Edelmetalle und 35% Cash !!! Cash-Anteil no fee !!!
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Meine YTD Rendite beträgt 150% – Einsatz 2 CHF! Haha!
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Wenn ein Bankier einem Kunden rät, sein Geld doch bei verschiedenen anderen Banken anzulegen, dann zeigt das doch eindrücklich auf, dass bei den CH-Banken wegen diesen Negativzinsen extrem vieles im Argen liegt.Die CH-Brankbranche ist nur noch ein jämmerlicher Abklatsch früherer Zeiten – wirklich tragisch. Dieser Hühnerhaufen müsste sich endlich mal zusammenraufen, der SNB geeint entgegentreten und zur Exportwirtschaft einen Gegenpol bilden.
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Ich habe mir einfach für 5 Millionen Bitcoin gekauft. Mist … jetzt habe ich 8 Millionen.
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„Entgegen meiner Aussage am Telefon ist es nach nochmaliger Rücksprache mit unserem bankinternen Liquiditätsgremium momentan gar nicht mehr möglich mittels Aktien oder ETF Anlagen eine höhere Freigrenze zu erkaufen“, so der Berater per Mail.
Ich versteh die Aussage nicht; wenn ich Cash in irgendwas anderes transformiere/anlege ist der Kontostand nachher tiefer (optimalerweise in der Nähe von Null); worauf wollen die dann noch irgendwelche Negativ-/Strafzinsen erheben? Der einzige Streitpunkt aus meiner Warte ergibt sich bei der Frage, ob das nun ein verwaltetes Vermögen ist (was natürlich dann auch etwas mehr kostet) oder ob der Kunde das selbst bestimmt macht (dann hätte die LUKB auch keinerlei Einwände irgendwelcher Art zu machen – allerdings auch keinerlei sachdienliche Vorschläge). -
Weshalb steckt er die Kohle nicht in ein Schrankfach?
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Ist schon geil, oder? Da sterben die Eltern – und alle stürzen sich sofort wie die Geier aufs Geld. Zu oft scheint hier nichts mehr anderes zu zählen…
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Geld unbedingt in Wertsachen investieren wie physisches Gold, Silber usw. Ein Häuschen kaufen, Wald, Boden o.ä.
Die Geldscheine verlieren zu Hause massiv an Wert weil jetzt Inflationszeit ist. Bald kostet 1kg Ruchbrot CHF 10.- -
also Minus-Zinsen gibt es ja bei grösseren Beträgen bei jeder Bank. Die Marktzinsen sind negativ. Dachten die beiden dass es bei Ihnen nicht so wäre?
1.3% Gebühr für Vermögensverwaltung bei einer Bank? Weil die es so gut besser wissen:D
Dann lieber selber ein paar ETFs kaufen, das kann man mit jedem Depot, auch bei der LUKB.-
Ja 1.3% scheint mir sogar auf „All-in-Fee-Basis“ eher obersatt.
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Also ich habe mein Cash in die Berge verfrachtet in einen Tresor in einem Bunker. Da gibt es geniale Angebote und ich komme immer an mein Geld ran. Verstehe gar nicht, warum das nicht alle tun. Teil dorthin und einen Teil im gut geschützten Tresor daheim. Negativzinsen gibts von mir ganz sicher nicht. Die Bank wolle auch bei mir Kasse machen, ohne etwas dafür zu bieten. Das lasse ich mir auch nicht gefallen. Jetzt verdient sie an mir fast nichts mehr.
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Wenn die versteinerten Fränkli auch gesetzeskonform versteuert werden, ist dem nichts entgegenzusetzen.
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Die LU-KB sagt frei und frank:
Gehn Sie zu einer andern Bank. -
Gelobt über den grünen Klee,
schmilzt nun der Ruf wie Sommer-Schnee. -
Hat die LUKB denn ihre Freigrenze bei der SNB bereits überschritten?
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Wahrscheinlich nicht, sonst hätte sie mindestens -0.75% anstelle der genannten -0.45% verlangt.
-0.45% ist übrigens ein sehr grosszügiges Entgegenkommen. IP – was soll diese Story?
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Wechseln Sie zu einer Raiffeisenbank! Die handeln das wesentlich besser, kundenzentriert vor Ort.
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Wieso sollte the bank einen Kunden subventionieren?
CHF zinsen sind negativ, die Kunden erhalten Marktgerechte Zinsen. Ich verstehe die Logik nicht. -
Darum Bitcoin
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Danke, ist so ziemlich der dämlichste Alternativvorschlag in Bezug auf Vermögenssicherung. Vielleicht will der nicht unbedingt 10% Wertschwankungen (day-to-day) auf seiner vormals ziemlich wenig volatilen Immobilienanlage.
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Dann soll er sein Geld halt auf ein paar Banken verteilen oder ein paar wertstabile langfristige Aktien kaufen. Als ob man mit 1.5m Cash bei anderen Banken KEINEN Minuszins zahlen müsste, das ist doch mittlerweile überall so.
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Man kann es den Geschäftsbanken nicht übel nehmen,dass sie die Konditionen der hiesigen Nationalbank an ihre Kunden weitergeben. Nach mehreren Jahren Negativzinspolitik, was ursprünglich eine „temporäre“ Massnahme sein sollte, beharrt die SNB stur auf ihrer Politik und sieht sich gezwungen diese weiterzuführen (Sklavin der EZB?)
Dabei kommt es unweigerlich zu Exzessen, im Immo Markt (wie die SNB übrigens selber warnt), im Konsum, Autoleasing, alles auf Pump lautet die Devise da das Geld ja billig zu haben ist. Vernünftige Sparer und Pensionäre werden bestraft. Während der schweizer Staat zu den am wenigsten verschuldeten Ländern der Welt gehört, gehören schweizer Bürger zu den am meisten verschuldeten, hauptsächlich aufgrund der Hypotheken.
Es ist endlich an der Zeit dass die SNB mit der Negativzinspolitik aufhört um diese ungesunden Tendenzen zu stoppen. Mit ihrer Politik führt die SNB derzeit unserer Wirtschaft langfristig mehr Schaden als Nutzen zu.
Es gibt Beispiele von Zentralbanken die erfolgreich aus der Negativzinspolitik gekommen sind ohne dass der Wechselkurs massiv beeinflusst wurde, so z.b. Schweden. Zudem wird sich wohl eine graduelle Aufwertung des schweizer Frankens trotz SNB Intervention auf die Dauer eh nicht vermeiden lassen. -
Ist das ein Fall für IP? Das würde bei jeder Bank passieren und ist kein Fall für diese Seite.
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IP nimmt momentan jedes Thema, ob relevant oder nicht. Luki, finde zurück zum Fokus
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Ja klar ist das keine Wahnsinns-Story aber immer noch besser als das Anti-Vaxxer-Geschwurbel.
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Die LUKB ist und bleibt eine Wald- und Wiesenbank.
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Dr. E. Scheider
Wenn Sie sich schon mit Dr. betiteln sollte man eine Qualitativere Aussage resp. Schreiben erwarten können.
Sollten Sie mit der LKB eventuell nicht Persönliche Positive Erfahrungen gemacht haben ist das noch lange kein Grund für solche Äusserungen.
Ich bezweifle zwar dass Sie ein Dr. Titel haben.
Auch wenn Sie keinen Dr. Titel haben wäre es auch dann Angebracht sich Differenzierter Auszudrücken. Resp zu Schreiben.
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Na ja… ich habe Zweifel an der Recherche. Die LUKB zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass sie sehr faire Gebühren hat und die Kundenportfolios wo immer möglich mit kostengünstigen ETF bestückt. Oder auf Wunsch mit Einzeltiteln. Ist zumindest im PB so. Ich bin sehr zufrieden und das bei vermutlich halben Kosten zu anderen (Gross)banken.
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Wow, nur -0.45%; wo kann ich ein Konto bei der LUKB eröffnen??!? Alle anderen Banken verlangen nämlich mind. -0.75%.
OK, die Kommunikation vom Kantonalbänkler-topshot-Berater ist nicht wirklich professionell…
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Ich hatte während der Pandemie überlegt Eigentum mit mehr Platz zu kaufen. Stattdessen lege ich mein Geld an, wohne zur Miete und wenn die Zinsen dann mal hoch gehen und die Bank mit einem Margin Call droht, kommt meine Zeit. Nur Geduld.
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Ja das kenne ich, war auch meine Strategie. Nach 10 Jahren hatte ich aber genug und Eigentum gekauft. Meine in London oder NY könnte man Jahrzehnte darauf warten. Es steigt und steigt…
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„Top-Brüder“? Wohl nicht. Ganz offensichtlich zahlen die Brüder tiefe Kommissionen und Depotgebühren, sind deshalb für die Bank uninteressant. Völlig ok, dass dann die Bank keine Lust verspürt, Liquidität zu horten.
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Blame Jordan
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Böse böse LUKB – kleine Gegenfrage: konnte er die 1.5 Mio. irgendwo „gratis“ hinführen? Oder sind alle anderen Banken auch so böse böse?
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Nichtssagender, langweiliger Artikel.
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also, in einer zeit, wo die banken am markt
einfach mal so ein paar dutzend millionen
aufnehmen können zu minus 60 bp oder besser,
braucht es den sparer zu null nicht mehr,
im gegenteil.
so what?? -
Wow, das ist aber schlimm!! Da musste jemand Minuszinsen auf Cash bezahlen! Gibts denn so was???
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Ja, und es waren sogar „TOP-Brüder“
@Lukas: durften die Brüder die Bezeichnung selber auswählen?
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“ Gebühren, what else”
Beziehung bei der LUKB künden. What else?
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Ist doch kein Problem, Cash holen und in den Tresor
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Gutes Geschaefft. Banken vergeben gesicherte Covid-Kredite und verlangen bei den Kunden Minuszinsen
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Man kann es den Geschäftsbanken nicht übel nehmen,dass sie die Konditionen der hiesigen Nationalbank an ihre Kunden weitergeben. Nach mehreren…
Wieso sollte the bank einen Kunden subventionieren? CHF zinsen sind negativ, die Kunden erhalten Marktgerechte Zinsen. Ich verstehe die Logik…
Ist das ein Fall für IP? Das würde bei jeder Bank passieren und ist kein Fall für diese Seite.