Thomas Müller besteigt heute den Präsidenten-Thron der Raiffeisen-Gruppe. 76 Prozent der stimmberechtigten Delegierten der Nummer 3 des Finanzplatzes sprachen sich für Müller aus.
Die Quote ist eine schwere Schlappe zum Start. Sandra Lathion, eine Juristin, die schon bei der Swisscom im VR sitzt, wurde mit „über 94 Prozent“ ins Aufsichtsgremium der Raiffeisen gewählt, wie die Bank heute früh mitteilte.
Frau um Längen vor Mann. Dabei hatte Müller massiven Heimvorteil.
Der Finanz-Crack gehört seit 2018 zum obersten Führungsgremium der Raiffeisen. Seine Kollegen im VR konnten gar nicht anders, als ihn zum Kandidaten zu küren.
Die miserable Ja-Quote zeigt, wie umstritten Müller ist. Bei der Swiss Life musste er 2009 im Zuge des US-Steuerkriegs als Finanz- und Risikochef Hals über Kopf von Bord.
Im Cum-Ex-Skandal, bei dem es um Milliarden an hinterzogenen Steuern in Deutschland geht, war Müller ab 2010 einer der Drahtzieher bei der Basler Bank Sarasin.
Nun wird ein nächster Fall aus Müllers Sarasin-Zeit bekannt. Die deutsche Energie-Firma Windreich hinterliess mit ihren Offshore-Windparks draussen im Meer ein dreistelliges Millionen-Loch.
Thomas Müller hatte sich als Finanzchef der Privatbank zusammen mit deren Deutschland-Chef um die Windreich gekümmert. Deren Gründer, ein Unternehmer namens Willi Balz, wurde vor Jahresfrist zu 4,5 Jahren Gefängnis verurteilt.
Balz rekurriert, es gilt die Unschuldsvermutung.
Balz liess diese Woche am Telefon nichts auf Müller kommen. „Thomas Müller hat sich mir und der Windreich gegenüber stets fair und korrekt verhalten“, so der Gestrauchelte, der hinter seinem Fall die Strom-Lobby vermutet.
Seine Windreich hatte auf dem Höhepunkt einen Drittel des grünen Windstroms Deutschlands. Mit nur gut hundert Mitarbeiter lehrte Balz den Branchen-Baronen das Fürchten.
Die Schweizer Sarasin unterhielt mit Balz rund um dessen Windreich zweierlei Beziehungen. Die Privatbank machte einerseits ihren reichen Privatkunden dessen Anleihen schmackhaft.
Andererseits gewährte die Sarasin unter Führung von Finanzchef Thomas Müller, der 2010, ein Jahr nach seinem abrupten Swiss-Life-Abgang, den Job am Rheinknie angetreten hatte, der Windreich Kredit über 70 Millionen Euro.
Das lief lange rund. Bis im Frühling 2013 das Glück Unternehmer Balz verliess. Die Polizei fuhr bei ihm vor und beschlagnahmte Berge von Aktien und Daten. Ein Whistleblower hatte Windreich als „Luftnummer“ angeschwärzt.
Wer das war, weiss man bis heute nicht. Balz, der nach Konkurs, Scheidung und erster Verurteilung in einem bescheidenen „Häuschen“ lebt, wie er ausführt, sieht dahinter seinen Erfolg, der Gegnern nicht passte.
Die Razzia hätte die Windreich noch „überleben“ können, so Balz. Nicht aber, was wenige Monate später folgte. Da stellte ein Gläubiger Insolvenzantrag gegen die Greentech-Firma.
Wie sich später herausstellte, war das die Bank Sarasin, die seit Ende 2011 der brasilianischen Safra unter dem gleichnamigen Patron gehörte.
Warum die neuen Sarasin-Herren sein Unternehmen in den Konkurs getrieben hätten, sei ihm bis heute nicht klar. „Die Bank musste wissen, dass ein Projektentwickler wie Windreich Zeit für den Erfolg brauche“, so Balz.
Safra-Sarasin-Finanzchef Thomas Müller und der Deutschland-Chef der Privatbank träfen keine Schuld, betont der gefallene Ex-Stern am deutschen Unternehmenshimmel.
Eine Quelle sagt anderes. Müller und Frank Niehage, bis Ende 2012 Deutschland-CEO der Bank, hätten um die Risiken gewusst.
Kurz nach Niehages Abgang kams zur Razzia gegen die Windreich. „Wegen Niehage und Müller haben deutsche Privatkunden der Schweizer Bank riesige Verluste erlitten“, so die Auskunftsperson.
Bei der Raiffeisen Schweiz meinte eine Sprecherin auf Anfrage: „Ihre Fragen sind nicht an Raiffeisen Schweiz oder Thomas A. Müller, sondern an die Bank J. Safra Sarasin zu richten.“ Und weiter:
„Zudem weisen wir darauf hin, dass es Thomas A. Müller aufgrund der üblichen nachvertraglichen Geheimhaltungsverpflichtungen nicht erlaubt ist, Auskunft über Informationen und Interna aus seiner Zeit bei der Bank Sarasin zu geben.“
Frank Niehage liess Fragen via sein LinkedIn unbeantwortet. Er arbeitet heute bei einem deutschen Fintech.
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Die beliebtesten Kommentare
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„Frau um Längen vor Mann.“ Was enthüllt denn diese Aussage über den Schreiberling… wahrlich ein sehr antiquiertes Bild. Verletzt von Frauen?
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Nun ja, er wurde zwar gewählt, es stellt sich nur die Frage, für wie lange?
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nichts trifft so zu als der text vom narrenschiff 😉
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Welche widerwärtige Bank.
Widerlichst.
Die wählen einen VRP nach dem anderen aber es kommt nichts brauchbares raus. Eine Katastrophe.
Der Müller mit seiner (vornehm formulierten) halbseidenen Vergangenheit hätte nie gewählt werden dürfen.
Und man muss diese Wahl nun mal wirklich der ganzen Raiffeisen-Basis anlasten – denn das Elektoral bestand aus lauter Raiffeisen-Bossen. -
@ Susi mit dem traurigen CH-Lover Skandal metoo me #1 im
Motorenwägeliland 30.30 Mrd$ !Hat wenigstens der Safranmüller die Susi auf eine
“ windige “ Idee gebracht.
Greenwashing by BMweh !
Die Welt ist klein.
Die sanfte Demenz ist mein.
Alle meine Windreich Details
im „Winde verweht“Dieser aalglatte Safra(nmüller
wird seinem Karma nicht entschlüpfen
und alsbald wieder von seinem Schleudersitz hüpfen !Hör ich Korruption
Seh ich blitzartig ROT
RAFFAISENROT
+ FINMAfa
Bauerndörferköpfe glühend ROT -
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76 % der Delegierten finden Kriminelle in Ordung für den eigenen Saftladen, das sagt alles.
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Es ist faszinierend zuzusehen wie all diese Neider dem letzten Strohhalm packen um Raiffeisen schlecht zu machen.
– Raiffeisen hat Kundennähe, die Neider schliessen Filialen
– Raiffeisen schreibt Jahr für Jahr Gewinne weil sie nicht wie die Neider Bussen zahlen, Ablässe aushandeln und Verluste von irgendwelchen Investmentbankern buchen muss
– Raiffeisen bleibt lokal und rennt nicht dem schnöden Shareholder Value nach und verirrt sich wie die Neider in irgendwelchen globalen SuperhypesAber egal … die Neider werden weiter schreiben … Raiffeisen trotzdem erfolgreich bleiben … 😉
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Middle Initial 😂
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Hätte da vorzeitiges Boostern für eine nicht Wahl geholfen ?
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Der Fisch beginnt immer am Kopf zu stinken… bewahrheitet sich leider immer wieder von neuem!
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Das Leben ist ein Hauptgewinn,
doch sind auch viele Nieten drin. -
Eine tolle Wahl und ein Glanzresultat. Müller wird die Raiffeisen im Sinne und Geiste seiner Vorgänger in den Abgrund führen, Der Bankenplatz Schweiz kann stolz sein auf soviel Inkompetenz.
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Geld und Macht sind Männertriebe, aber Frauen können damit besser umgehen.
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Wer fällt als nächstes in die Raiffeisen Jauche?
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Könnte auch als Übertitel verwendet werden.
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Eine unsägliche Bauernbank..
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Aufgrund der letzten Jahre gelangte ich zu folgendem Schluss. Die Wählenden und die Kandidierenden für solche Ämter gehören alle dem gleichen Syndikat an. Eine positive Wende für zukünftige Wahlen ist nicht zu erwarten. Gefragt sind somit neu Abläufe. Als mögliche Überganglösung blickte ich zurück in die Zeit des Wilden Westens. Das Duell scheint mir ein möglicher Weg. Alle Interessierten für frei werdende Posten duellieren sich solange, bis nur noch eine Person übrigbleib. Welche Schlussfolgerung können wir ziehen: Die Qualität wird noch nicht verbessert. Der Vorteil beschränkt sich darauf, dass sich dieses Syndikat langsam aber stetig selbst liquidiert. Wie heisst doch ein bekannter Western „stirb langsam“. Zugegeben, auch mein Vorschlag löst das Problem noch nicht abschliessend. Damit für die Zukunft geeignete Personen gefunden und wieder gewählt werden können sind neue Wege gefragt. Alle Lesenden sind aufgefordert, entsprechende Vorschläge einreichen.
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Raiffeisen wird mit diesem VR-Präsident nicht glücklich werden. Fortsetzung solcher Stories über seinen beruflichen Werdegang folgt bestimmt – so kommt Raiffeisen nicht aus den Schlagzeilen, der Brand „Raiffeisen“ bleibt negativ behaftet.
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Raiffeisen besser als jede US-Soap.Wann kommt eine Netflix Doku?
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Thomas Müller war, ist und bleibt Garant für noch viele, weitere Ungereimtheiten und Machenschaften!
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Wie können diese Delegierten derart massiv versagen? Dieser Kerl hat Dreck am Stecken dass es nicht mehr schön ist- und die Dumpfbacken wählen diesen Typ noch….
Wie dem auch immer, auch ihn wird seine dunkle Vergangenheit noch einholen!
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Ein Whistleblower hatte Windreich als „Luftnummer“ angeschwärzt?
Reich an Wind ist wohl eine Verklausulierung von Luftnummer …
Im übrigen schwärzt ein Whistleblower nicht, sondern er bläst! Die Frage ist nur: Wem?
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Und gemäss FINMA bietet er immer Gewähr für eine einwandfreie Bankführung,,,, Wieviele Skandale braucht es bis bei einer grossen Bank einer leitenden Person den Stecker rausgezogen wird ?
Dort ist primär den Skandal zu suchen. -
Suche noch leerstele bei Raifeisen..
Wer kan helven?-
Sie sind leider überqualifiziert für uns, wenn Sie einen Strafregisterauszug mit mindestens 3 Seiten haben, nehmen Sie bitte nochmals Kontakt auf, wir haben noch Kaderstellen zu besetzen.
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Hape auck flasche leer..
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Dass so einer wie dieser unseriöse Habasch Müller doch noch gewählt wurde, ist ein Skandal und löst ungläubiges Kopfschütteln aus. Bei dieser Landbank kann wirklich jeder Bankster und Ganoves es bis ganz nach oben schaffen wegen all der vertrottelten Abnicker im Gremium.
Bin gespannt, wann der nächste Skandal oder die nächste Leiche auftaucht, wie es bei den Vorgängern Vinzenz, Lachapelle und all die luschen Figures laufend passiert ist und ihn wieder zum Rücktritt zwingt. – Wie können die kleinen Raiffeisen-Mitarbeiter und Kunden so einen skandalträchtigen Sauladen noch aushalten….!! -
Die Halbwertszeit der Raiffeisen-VR-Präsidenten scheint noch weiter zu sinken. Wie viele Tage kann sich der bereits an Krücken gehende Thomas Müller nun noch halten?
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Dieses Institut verkommt immer mehr zur Hausfrauen Bank.
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Reputation ist offenbar für 76% der Raiffeisendelegierten ein absolutes Fremdwort. Selbsterkenntnis offenbar auch, ansonsten hätten sie nach den vergangenen Fehlentscheiden den Hut nehmen müssen! Preisfrage: In wieviel Monaten wird wieder für einen neuen Verwaltungsratspräsidenten abgestimmt?
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Habe von diesen Dummköpfen nichts anderes erwartet.
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Raiffeisen wird im Fokus bleiben.
IP wird vor sich her sie treiben. -
Aber Hallo! Normalerweise reagiere ich nicht auf IP-Berichte, aber nun gehen mir diese ewigen Diskussionen – nicht nur bei IP – auf den Keks. Fairness in der Berichterstattung lässt zu wünschen übrig. Per Zufall kenne ich Thomas Müller und habe mit ihm zusammenarbeiten dürfen. Er ist ein absolut geradliniger Manager. Diese Wahl ist das Beste, was Raiffeisen je passieren konnte. Ich wünsche Thomas Müller viel Glück und Durchhaltevermögen.
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Nun ja, die lernen es nie!!!! Ich werde heute meine Kontoverbindung löschen und zu einer anderen lokalen Bank wechseln. Ich hoffe, dass noch viel andere so konsequent sein werden! Schande über die Ja-Sager!!!
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Erstaunlich – all die Skandale und Ungereimtheiten und noch erstaunlicher, dass der Raiffeisen die Kunden nicht davonlaufen! Anscheinend ist denen alles egal – ob betrogen, gemauschelt oder verheimlicht wird!
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Hauptsache denen mundet das Büffet an der GV und der ausländische billig Wein.
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Bei Raiffeisen wird gar nicht betrogen oder gemauschelt. Sagen Sie mal ein Beispiel? Oder meine Sie Guy Lachapelle, mit der Affaire als er bei der Basler KB gearbeitet hat? Oder Pierin Vincenz, der allenfalls Insidergeschäfte bei einer Kreditkartenfirma gemacht hat? Im Gegensatz zu Gross- oder Kantonalbanken musste sich Raiffeisen nicht als kriminelle Organisation gegenüber den USA verantworten, keine Bussen bezahlen etc. –> sehen Sie den Unterschied!? Darum bekommt Raiffeisen Tag für Tag neue Kunden und wird erfolgreicher und erfolgreicher.
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Du hast scheinbar die Raiffeisen Genossenschaftsstruktur immer noch nicht verstanden. Was interessiert die Kunden der örtlichen Raiffeisenbank der VR Präsident von Raiffeisen Schweiz?
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wissen die überhaupt, was läuft? früher hatte maNN ein verhältnis mit seiner sekretärin, heute mit seiner verwaltungsrats-kollegin. einziger unterschied: die nötigungsklagen von VR-kolleginnen sind weniger glaubwürdig als die von sekretärinnen. denn der sex-appeal von alpha-mäNNchen bleibt eben bestehen, feminismus hin oder her.
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Wohin denn?
Nein am 28.11.!
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Nur 76%? Was, 76%, wow!!
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Raiffeisen hat einen grossen Kundenvorteil: Es ist die einzige Bank, die noch in jedem grösseren Dorf eine Niederlassung mit Schalter hat. Dort kann man mit Mitarbeitern reden. Die Konkurrenz, selbst die Kantonalbanken, haben abgebaut, da gibt es nur noch in Bezirkshauptorten Niederlassungen. Ansonsten: Homepage und vielleicht bekommt man nach Tagen mal eine Antwort. Und ausserdem: St. Gallen mit seinen Kabalen ist fern.
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@ Georg Stamm: Ich will gar nicht mit diesen Dorftrotteln reden, die haben eh keine Ahnung vom Anlagegeschäft. Für Ein-und Auszahlungen reicht es noch. Beschäftigt werden vorwiegend junge günstige Mitarbeiter und die Ehefrauen der Geschäftstellenleiter.
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@Feld-Wald und Wiesenbank
Ist das der einzige Spruch den Sie auf Lager haben? Ueberigens, wir trinken immer inländischen Wein!
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Der Steigbügelhalter von Strähle sel. und Dulder von Cum Ex und sonstigem schlecht riechenden Geschäft bei der Sarasin unter der exCSler Looser Truppe. Jetzt Raiffeisenpräsi … What a shame für den Finanzplatz Schweiz.
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Das Verfahren in der Schweiz wird sogar eingestellt, da offensichtlich keine Beweise.
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Dass so einer wie dieser unseriöse Habasch Müller doch noch gewählt wurde, ist ein Skandal und löst ungläubiges Kopfschütteln aus.…
Erstaunlich - all die Skandale und Ungereimtheiten und noch erstaunlicher, dass der Raiffeisen die Kunden nicht davonlaufen! Anscheinend ist denen…
Der Steigbügelhalter von Strähle sel. und Dulder von Cum Ex und sonstigem schlecht riechenden Geschäft bei der Sarasin unter der…