Ralph Hamers hats gut. Seine UBS rast mit prallen Segeln zu neuen Rekorden, während Nachbarin CS dümpelt.
Ist Hamers so gut? Eine Vorzeige-Akquisition aus dessen Zeit als CEO der holländischen ING zeigt in eine andere Richtung.
Unter Hamers Führung erwarb die führende Bank der Niederlanden 2018 die Firma Payvision, die in der digitalisierten Fintech-Welt als eine Vorreiterin galt.
Rund 350 Millionen Euro blätterten Hamers respektive die ING-Aktionäre auf den Tisch. Es handelte sich um eine der teuren Zukäufe unter dessen Herrschaft.
Mit dem Kauf der Payvision schuf sich Hamers endgültig den Ruf eines grossen Digitalisierers, der wie kaum ein anderer Topshot der Branche die Herausforderungen der Technologie aufs Banking verinnerlicht habe.
Mit dieser Qualifikation wurde Hamers vor zwei Jahren von UBS-Präsident Axel Weber als der richtige neue Kapitän für die führende Schweizer Bank präsentiert. Hamers könne die Nummer 1 in die digitale Welt katapulieren, so der Deutsche.

Just das wollte Hamers in seiner Zeit bei der ING erreichen – und die Payvision sollte dafür eine entscheidende Rolle spielen. Im November letzten Jahres meldete die ING dann Anderes.
„ING to wind down Payvision“, titelte Finextra, ein Finanz-Medium in London. Und weiter:
„ING is to shut down Payvision, the controversial international card acquirer and payments platform that the Dutch bank acquired in 2018 for €360 million.“
Payvision hat sich als absoluter Nonvaleur entpuppt. Beim Fehlkauf handelt sich nicht um Peanuts. Innert gut 3 Jahren rund 400 Millionen in den Sand gesetzt – das muss man zuerst einmal schaffen.
Dabei hatte alles mit grossem Brimborium begonnen. „ING has reached an agreement to acquire a 75% stake in Payvision, a fast-growing, leading international omnichannel payments service provider“, liess Hamers ING im Januar 2018 die Finanzwelt wissen.
Unter CEO Hamers sparten die ING-Kommunikationsleute nicht mit goldigen Zukunftsversprechen. „The transaction with Payvision is the latest investment in innovative financial services to support ING’s Think Forward strategy.“
„Customers will strongly benefit from Payvision’s omnichannel payments platform complemented by ING’s lending and working capital solutions and its worldwide distribution network.“
Knapp drei Jahre später zogen dunkle Wolken auf. „ING-owned Payvision branded as the ‚Netherlands Wirecard‘ by EFRI“, hiess es nun bei Finextra.
„The European Funds Recovery Initiative (EFRI) is seeking €7 million in restitution for victims of boiler room scams which were processed by ING-owned Payvision, a company the Viennese not-for-profit brands as the ‚Netherlands Wirecard‘.“
Boiler room scams? „(Die Betrüger) versuchen, am Telefon Investoren zu finden, die bereit sind in die angebotenen Geldanlagen zu investieren“, heisst es bei Wikipedia.
„Die vermeintlichen Investmentberater haben ein professionelles Auftreten und setzen zahlreiche psychologische Tricks ein, um Zahlungen von den Anlegern zu bekommen.“
Ein UBS-Sprecher wollte sich gestern zu Fragen rund um Hamers grossen Missgriff zu dessen ING-Regentschaft nicht äussern.
Der Payvision-Abschreiber habe keinen Zusammenhang mit der 775 Millionen Euro Rekord-Strafzahlung der ING wegen schweren Geldwäscherei-Versagens mit Russen-Kunden, war aus der Bank heraus zu vernehmen.

Die Kriminal-Fahnder befanden im Herbst 2018, dass “clients were able to use accounts held with ING for criminal activities for many years, virtually undisturbed” in der Zeit von 2010 bis 2016, wie die FT damals meldete.
Hamers war ab Oktober 2013 CEO der ING, er trug damit ab da die oberste Verantwortung für das Compliance-Versagen.
Die holländischen Ermittler sprachen Hamers zunächst frei. Auf Bestreben eines ING-Aktionäres zwang ein Gericht die Justiz Ende 2020, eine Straf-Untersuchung gegen Hamers durchzuführen.
Zu diesem Zeitpunkt war der Niederländer bereits Chef der Schweizer Grossbank. Ob er sich dereinst vor einem Richter verantworten muss, bleibt abzuwarten. Ebenso unklar ist, was die UBS dann mit ihrem CEO machen würde.
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Die beliebtesten Kommentare
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Sehr geehrter Herr Hässig
Fintech wird die kommende Bewährungsprobe
keinesfalls schaffen. Wertloses Falschgeld digitalisiert wird keine Zukunft haben, denn die Rohstofflieferanten werden ihre Ware zukünftig nicht mehr für inflationiertes wertloses Falschgeld abliefern.Digital = 0 !
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Hamers ist so schwach wie er aussieht.
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Das mit dem „katapultieren“ ist halt so eine Sache. Da fliegt man gerne in die ungewünschte Richtung. Wenn man eine Firma für rund 400 Millionen CHF kauft und die nach 2 Jahren schon auf Null abschreiben muss, dann erhebt sich schon der Verdacht, dass man Schrott eingekauft hat und das hätte erkennen können bei sorgfältiger Prüfung. Die Payvision-Aktionäre freuten sich und liessen die Korken knallen. Also VR: Vorsicht bei Kaufvorschlagen von Herrn Hamers !
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Die Möchtegern-Kolonialherren verderben das schönere Bild Hollands. Sie denken stolz, dass ihre weit geschnittenen Hochwasserhosen sie retten vor dem Abgang in der eigenen Heimat, wo die ING – Bank in jedem Haushalt zuhause ist, Hochwasser aber nicht. Weshalb also die Hosen, die jeder Hipster dort trägt?!
Sie versuchen eben ein neues Selbstbild zu kreieren in der Schweiz und machen hier ihre Millionen um in der eigenen Heimat die Strafzahlungen hinter sich zu bringen. -
Insider-Tipp an die Marchand/Wappler von der SRG: Die Payvision kaufen, um den internen Digital-Schlamassel endlich auf die Reihe zu bringen.
Ist möglicherweise günstiger, als die teure PWC beizuziehen . . .
Und überhaupt: wieso findet sich unter den 6’000 Angestellten der SRG niemand, der fähig ist, besagten Schlamassel endlich aus dem Sumpf zu ziehen ?!?
Der grösste Selbstbedienungsladen der Schweiz kommt einem vor wie der Turmbau zu Babel.
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Sind halt die doofen Managerlis deren IT-Wissen beim Einschaltknopf definitiv endet….
NB Politiker sind keinen Deut besser -
Bei einem Versuch in den USA haben ein/e US-Professor/inn und ein/e Professor/inn aus der UK, mit ihrem jeweiligen Dialekt, einen identischen Vortrag vor US-Studenten gehalten. Der/die Proffesor/inn mit dem UK-Dialekt wurde klar als glaubwürdiger, ernstzunehmender beurteilt.
Darum haben wir in der CH soviele Ausländer in Kader- oder CEO-Positionen. Die Propheten gelten nichts im eigenen Land. Selber schuld. -
Schade, es gibt in der CH einige sehr gute, professionell ausgerichtete IAM, leider leiden diese unter dem Ruf der Grossbanken. Auch ist die administrative Seite für kleine Firmen sehr arbeitsintensiv, oft hat man kaum genügend Zeit auch noch das wichtigste, nämlich die Finanzmärkte im Auge zu behalten. Auch möchte ich eine Lanze brechen für einige Kollegen im Finanzbereich, wie überhaupt in den verschiedenen Berufsgruppen, welche versuchen, einen guten Job zu machen. Leider sind es oft die Vorgesetzten, jene, welche oft nicht anwesend sind, nicht wirklich ein Dossier jemals in der Hand halten, dieses auch nicht betreuen müssen (könnten!!!!) weil Sie die internen Abläufe der Firma gar nicht kennen. Die wissen oft nicht mal welche Unterlagen laufen intern und welche extern, etc. Für Mitarbeiter, und dies gilt ebenso für Kadermitarbeiter ist es oft sehr mühsam die Infos ins System zu übertragen, kaum versucht man etwas, da kommt bestimmt eine Fehlermeldung, ein rotes Schriftfeld, soll heissen, man ist blockiert. Ich kenne einige Kollegen welche dadurch ein Burn-out erlitten haben weil Sie einfach nicht mehr effizient arbeiten konnten. Und je mehr Personal gekündigt wird, desto mehr Wissen (internes) geht verloren. Am Schluss hat man Personal mit wunderbaren Diplomen, aber keiner weiss mit den Infos umzugehen. Und glauben Sie mir, ich spreche aus über 30 Jahren Erfahrung!!!!
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Er hat den Absprung von der ING rechtzeitig geschafft und die halbtoten im UBS VR geblendet. Plus sein fix Salär um Fsktor 3-4 multipliziert. Bonus womöglich um Faktor 10.
Der Erfolg der UBS ist mit Sicherheit nichtvsein Verdienst. Einfach Glpck gehabt, dass die CS ihm kein besseres Angebot gemacht hat. -
Ist Hammers bald UBS Geschichte?
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@ Loomit-IV-Bezüger; Die grössten Blender werden automatisch verschwinden.
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Hoffentlich, es war ja ersichtlich, dass dieser Herr nichts kann! Er hat in seiner kurzen Zeit schon sehr Vieles an die Wand gefahren.
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Nun, wir wissen nicht was die niederländischen Gerichte zur Geldwäscherei-Anklage eines ING Aktionärs gegen Herr Hamers entscheiden.
Was man aber mit gutem Gewissen sagen kann, dass Herr Hamers seinen
Einkauf von Wealthfront für die UBS im Preis völlig überrissen ist. Diese Firma ist nur 2/3 ihres Einkaufswertes gut und wenn es schlecht kommt, was mit der jetzigen Börsensituation leicht zu erklären ist, kann die UBS die Hälfte des Einkaufspreises abschreiben, wenn nicht mehr. Es scheint, dass Herr Hamers technische Spielzeuge liebt, nach Payvision, Wealthfront.-
Es stellt sich die Frage, ob da einer die hohle Hand gemacht hat im Hintergrunde, wenn der Preis derart überzahlt ist.
Und die hohle Hand könnte auch bei der Käuferseite gemacht worden sein!
Nach dem Motto:
„Schiebt mir hintenrum was zurück, dann können wir Euch gerne einen hohen Preis bezahlen“.
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Im Swiss Banking existieren anscheinend nur noch Windfahnen.
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Das gesamte Finanzsystem ist eine Windfahne!
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Diese überbezahlten möchtegern Manager sind wie eine Seuche und die jeweiligen Versager-HR gehören zum Versagen dazu!
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Selektion dieser überbezahlten Möchtegern Manager läuft über spezielle Kaderselektionsunternehmen, die ihre Hausaufgaben nicht richtig machen. Und warum? Weil die ebenfalls aufgeblasen sind und entsprechend Schrott rekrutieren.
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Viele ausländische CEOs versagen kläglich. Es wäre an der Zeit, wieder CH-Führungsleute anzustellen, die seriös und kompetent die Geschäfte führen und auch die Leute motivieren können. Das amerikanische Geschäftsgebaren mit Hire and Fire hat jedenfalls grösstenteils keinen Erfolg gebracht!
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und ob die Schweizer CEO’s es besser machen würden … hahaha – genialer Witz!
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ich habe gehört Herr Hamers habe 2012 mal sein Auto falsch parkiert. Da könnte man doch auch noch ein anti UBS Artikel daraus machen.
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Ich habe gehört, dass Beat seine Medikamente wieder einmal vergessen hat.
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Ausser einem Poschetli tragen kann dieser aufgeplusterte Holländer wenig, kein Wunder wurde ja vom Dampfplauderi aus Germanien Weber geholt. Von IT-Banking versteht er offensichtlich nichts, siehe halbe Mrd. versenkt beim Ex-Arbeitgeber.
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Es dauert nicht mehr lange und dann ist der Hammer auch weg, aber keine Sorge, die finden bald eine weitere Pfeife.
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Investitionen auf null herunterwirtschaften können Festangestellte wie der Kassierer in Unterlupfingen und der Backoffice-Mitarbeiter im Uetlihof selbstverständlich auch, das schafft sogar die Reinigungskraft während der Nachtschicht. Bei Personen wie Hammers verdienen sich Head Hunters dumm und dämlich.
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Ich habe so etwas von Beginn weg erwartet. Ich habe von berufs wegen jahrzehntelang mit Schaumschlägern dieser Sorte in den Niederlanden zu tun gehabt. In keinem der vielen von mir bereisten Länder waren die Firmen so schlecht organisiert wie in NL.
Diese überbezahlten möchtegern Manager sind wie eine Seuche und die jeweiligen Versager-HR gehören zum Versagen dazu!
Er hat den Absprung von der ING rechtzeitig geschafft und die halbtoten im UBS VR geblendet. Plus sein fix Salär…
Ausser einem Poschetli tragen kann dieser aufgeplusterte Holländer wenig, kein Wunder wurde ja vom Dampfplauderi aus Germanien Weber geholt. Von…