Das Grand Resort Bad Ragaz erhielt jeweils nach den Sommerferien die Aufwartung der CS-Spitze. Im edlen Kasten mit angehängtem 18-Loch-Golfplatz brüteten die Bank-Bosse über Strategien.
Nun erlebt die Kingsize-Herberge ihr eigenes Krisen-Szenario. In den letzten Monaten sprangen mehrere operative Spitzenkräfte von Bord.
Allen voran Patrick Vogler. Der CEO nahm vor 2 Jahren im Zuge eines angekündigten Generationenwechsels als Delegierter Platz im VR, blieb also operativ verantwortlich.
Im Frühling 2022 übergab er dann den operativen Stab seinem Nachfolger, wollte aber bis auf weiteres im Verwaltungsrat des Grand Resorts bleiben.
Nun verlässt er das Gremium definitiv: Vogler ist nicht mehr für die Wahl in den VR in zwei Wochen vorgesehen.
„Meine berufliche Neuorientierung entsprang nach 15 erfolgreichen Jahren bei den Grand Resort Bad Ragaz aus dem Wunsch mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und etwas Neues aufzubauen“, so Vogler.
Geplant war anderes. Vogler hätte für Kontinuität im VR sorgen sollen. Jetzt springt der grosse Kenner des Grand Resorts ab.
Gleich wie Marco Zanolari. So heisst der Mann, der erst vor Jahresfrist die Geschäftsführung im Grand Resort von Vorgänger Vogler übernommen hatte.
Zanolari stand seit letztem Juli am Steuer. Kürzlich erfolgte nun die Meldung, dass er ausfliege – er wird Chef des „Living Circle“ von Bührle-Erbe Gratian Anda.
Kein Aufstieg, würde man meinen. Im Versteckten warfen weitere Topshots beim Grand Resort das Handtuch, so der Finanzchef und die Therme-Verantwortliche.
Fast die ganze alte Crew, welche das Grand Resort mit seinen 500 Angestellten in 2 Jahren von minus sieben zu plus sieben Millionen Gewinn geführt hat: auf und davon.
Als Neue übernehmen die Alten. Allen voran Thomas Schmidheiny, Milliardär, Ex-Zement-König.
Und Grand-Resort-Grossaktionär.
Schmidheiny hatte 2021 per 2022 seinen Rücktritt aus dem VR des 5-Sterne-Etablissements angekündigt; nach 49 Jahren sei die Zeit reif.
Dann die 180-Grad-Volte. Schmidheiny bleibe nun doch an Bord. Für die anstehende Generalversammlung am 9. Mai ist der Tycoon zur Wiederwahl vorgeschlagen.
Ein halbes Jahrhundert im Grand-Resort-VR, und kein Ende in Sicht.
Das Zepter im Obergremium schwingt ein Herr namens Klaus Tschütscher. Der wurde gross in der Politik des Fürstentums Liechtenstein.
Bis 2013 war Tschütscher Regierungschef im Ländle, danach wurde er Posten-Schacherer: VR bei Swiss Life, Präsident der Uni Liechtenstein.
Dort kam’s kürzlich zum Eklat. Wegen „Chat“-Nachrichten in ungebührlichem Ton musste Tschütscher im Dezember den Hut nehmen.
Nun hat er offenbar freie Zeit. Jedenfalls agiert Tschütscher beim Grand Resort als „aktiver“ Präsident.
„Die Übernahme der Rolle als Executive Chairman durch Dr. Klaus Tschütscher erfolgte auf Wunsch des Verwaltungsrates und des Hauptaktionärs“, hält ein Sprecher fest.
„Sie ist eine Übergangslösung, bis ein neuer CEO für die gesamte Gruppe seine Arbeit aufnehmen wird. Die entsprechende Suche hat der Verwaltungsrat eingeleitet.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Also ich gehe seit vielen Jahren gerne dorthin. Für mein Dafürhalten, immer alles Tip-Top. Was auf der Ebene der Manager passiert, ist mir eigentlich egal > Hauptsache ich fühl mich von den Personen, die mich während meiner Aufenthalte betreuen sorgsam umgeben.
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Das ist eines der tollsten Resorts der Schweiz!
Solche Resorts werden nicht von Geld getriebenen geführt und besessen.
Langfristiges Denken und nicht das schnelle GeldHoteliers sind keine Bankster!
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Darf man darauf hinweisen, dass der Begriff „alte Kämpfer“ (in dessen Verballhornung „alte Kämpen“) aus der Nazi-Zeit stammt?
Damit wurden die Leute bezeichnet, die neben dem Böhmischen Gefreiten 1923 in München am versuchten Putsch teilgenommen hatten.
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Ich empfehle jedem CEO und deren Mitläufern:
Das Buch von Hans Rudolf Jost
„Leadershit“
Zur Erfolgreichen
„Selbst Reflexion“ -
… und wer des Titels „Director of HR“ nicht würdig ist, wird eben zum „Chief of People & Culture“. Die Fluktuation unter den „normalen“ Mitarbeitern wäre doch auch erwähnenswert gewesen….
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Die Therme ist der CS-Spitze beim Brüten über die Konzernstrategie offensichtlich nicht gut bekommen, wie die Ereignisse der letzten Monate zeigen.
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Eieiei, hier werden die Kommentare ja wieder in einer lustigen Reihenfolge freigeschalten.
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So schön sie sind, solche Luxusresorts (ein anderes Beispiel ist Bürgenstock) können kaum je gewinnbringend geführt werden. Sinkt dann noch die Auslastung wegen z. B. Wirtschaftskrise, wird es ganz schnell kritisch. Die Personal- und Infrastrukturkosten sind fix und horrend.
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Ich weiss noch wie der Heller in unserer Firma um Aufträge gebettelt hat. Eines seiner Kartenhäuser ist nun tief gesunken. Andere werden folgen, die Star Chefs lassen grüssen.
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Hoffentlich sind somit alle Ukraine Trolle weg. Und es können Gäste aus der ganzen Welt wieder kommen. Eventuell werden sogar die Preise leicht normaler.
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Die Grand Resorts Ragaz haben extreme Führungsprobleme, das Dolder steht zum Verkauf Schwarzenbach der Devisenhändler lässt grüßen, der Schweizerhof in Bern sowie das Savoy in Lausanne sind für ein Schnäppchen auf dem Markt und als top on ist das Bürgenstock Resort aber so etwas von feil. Nur der Heller und sein Spezi Caminada haben nichts begriffen, sorry gar nichts.
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So „normal“ anscheinend auch wider nicht..
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Zurzeit 45 offene Stellen im Grand Resort Bad Ragaz…
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Bin nun gespannt auf den Star Chef Plauderi Heller was er nun sagt zu seinem 76 GM Punkte
Restaurant Resort.-
Und ich dachte der hat mindestens 100 Cumulus Punkte!
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@ Schwätzer: Es gibt maximal 20 Gault-Millau Punkte!
In der Schweiz sind 18 Punkte das höchste der Gefühle!
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Wie bitte, 500 Angestellte und 7 Mio. Gewinn? Lohnt es sich dieses Business aufrechtzuerhalten? Wer nichts wird wird Wirt – bestätigt sich hier einmal mehr.
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Bei einem geschätzten Vermögen von „nur“ 6 Milliarden USD des Industriellen Besitzers muss es natürlich schon ein bisschen mehr sein..
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Ich dachte man wird Polizist !?
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Wieder einmal so ein Besserwisser! Erstens ist es eine immense Leistung 500 Arbeitsplätze in der Top-Hotellerie in der Region zu schaffen. Zweitens ist die schwarze Null bereits hervorragend in diesem Segment. Drittens verdient es Hochachtung wenn ein erfolgreicher Geschäftsmann seiner Heimat etwas zurückgibt und dabei nicht auf Gewinnmaximierung schaut.
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Das langjährige Personal, bspw. der äusserst freundliche ältere Herr, der beim Haupteingang als eine Art „Chefportier“ wirkt, ist bei den langjährigen Stammgästen äusserst beliebt und gibt trotz allen gegenwärtigen Wirren dem Empfang die nötige Stabilität.
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Früher war die dem Grand Resort angeschlossene Modeboutique eine sprudelnde Quelle, heute ist das Angebot etwas gar verblasst und die Boutique ist an Sonntagen einfach geschlossen. Auch der teure Uhrenladen von HUBER (Ableger von Vaduz/FL) ist zu häufig „wegen ZU geschlossen“.
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Juwelier Huber findet wie die Mehrheit auch kein qualifiziertes Personal und Lohn sollte natürlich auch stimmen.
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Viel zu sehr wurde in den letzten Jahren im Grand Resort Bad Ragaz auf das Label „Caminada“ gesetzt. Das Branding „Caminada“ wurde landauf, landab überstrapaziert und gilt in Fachkreisen als „ausgelutscht“. Beispielsweise kommt der neueste Ableger von Caminada, das Restaurant Mammertsberg in Freidorf/TG („Caminada Group“..???..) kaum mehr auf Touren. Das anspruchsvolle Publikum fühlt sich mittlerweile schnell etwas über den Tisch gezogen…
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Die Ostschweiz ist ein äusserst zähes Pflaster für gekünstelte „Pralinéküchen“, wie sie einem im Mammertsberg in Freidorf angedreht werden. Diese behäbigen, bodenständigen Ostschweizer Zeitgenossen lassen sich nicht gerne von einem Ableger der „Caminada Group“ über den Tisch ziehen. Es wäre in der Ostschweiz nicht der erste Gourmettempel, der nach kurzer Zeit seine Läden dicht machen muss… (Schon der einst viel legendärere Paul Bocuse aus Lyon ist mit zu vielen „Ablegern“ jämmerlich gescheitert.)
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Caminada ist halt zu sehr in den Ringier, AUDI-und Sponsorenklauen da bleibt nur noch wenig Zeit für die Gastronomie.
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Ist der Kasten noch so edel, auch da können wahre „Leader“ fehlen.
Ein Armutszeugnis, eigentlich. -
Ich mag das Grand Resort Bad Ragaz und wenn die CS nicht mehr dort verkehrt, ist das ein Glücksfall. Ich hoffe, dass Thomas Schmidheiny wieder übernimmt und wünsche ihm viel Glück und Erfolg.
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Bei dem Personalverschleiss wünsche ich allen Beteiligten tatsächlich mehr als nur viel Glück.
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Caminada ist so was von out. Sorry. Siehe Freihof……
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Ich gönne Herr Schmidheiny,
dass er Sein Engagement in den Hotels Quellenhof und Hofragaz weiter führen kann.
Ich selber verbrachte über 50
Jahren in Bad Ragaz und finde nach wie vor, dass so eine ehrwürdige Institution wie die Ragaz gehören weiter zu leben.
Ein langjähriger Gast,
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Alles sehr schade. Aber seit der Renovation des Hauteingangsbereiches mit dem als Fremdkörper wirkenden Restaurants „Verve by Sven“ ist irgendwie der Klemmgang drinnen. Dieses Restaurant mit der (zu) kühlen Aura passt irgendwie einfach nicht zur sonst sehr noblen bisherigen, sehr angenehmen Stimmung. Ich denke, das „Verve by Sven“ sollte wieder beseitigt werden.
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Da bin ich mit Ihnen absolut einverstanden. Das alte Restaurant im Quellenhof passte einfach zu einem Grand Hotel, mit Klasse und Personal das sich wohl fühlte einen exzellenten Service zu bieten. Heute ist kein Charisma in diesen durchgestylten Räumen und auch das Restaurant hat zuviel Shishi – leider. Als langjähriger Gast bedaure ich diese Entwicklung, umsomehr als der Grossteil der Gäste eher ältere Jahrgänger sind, die keine hippen Restaurants suchen.
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Gääähn….und in China ist ein Sack Reis umgefallen….! Wo ist hier die Story?
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Hat Ihr RAV-Eingliederungsberater heute wieder mal frei?
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Wo ist hier der intelligente Kommentar?
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die Story ist, dass der Dummbeutel Journalist einfach nicht mehr weiss über welche Gülle er noch schreiben soll! – Geistige Fitness bedeutet, dass man rechtzeitig von einer Handlung abweichen sollte, bevor sie einem das Hirn zerfrisst. Scheinen viele in diesen Sektoren nicht begreifen zu wollen …
(zumindest haben sie das Zensieren und Verzögern nicht verlernt!)
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Ihre Antwort ist etwas Rassistisch, oder?
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Ist doch überall so, richtig gute Mitarbeiter (Manager) kündigen infolge fehlender Wertschätzung.
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Gute Manager? Ja hallo auf
welcher Seite des Mondes leben sie? 🌑 Hat es bei ihnen solche?
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„Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten und du hilft ihnen zu werden, was sie sein können.“
Goethe
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Seit die Restaurants nur noch von Caminada und dessen Crews in überteuerten Menüs geführt werden, schaufelt sich das Resort kulinarisch selber das Grab. So wurde auch das Olives D‘or, wo Auswärtige ein gutes Preis/Leistungsverhältnis und mit einer guten Küche zu einer grossen Auswahl an Menüs vorfanden, zu einem Lokal mit höchst bescheidener Menüauswahl, aber gesalzenen Preisen zu einer sogenannten „mediterrane Küche“ degradiert!
Passanten werden wohl einen Bogen um diese Restaurants machen. Denn solche Angebote sind nicht mehr zeitgemäss! -
Das ist das Schöne im FL: Jeder wird früher oder später alles. Auch Regierungschef, wenn man will. Und am Schluss gibt’s ein Orden vom Papi am Hang oben, wenn man brav war.
Oder man eröffnet ein Casino.
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Ja Herr Hässig, die Zeiten ändern sich. Über Jahre stabile Zweckgemeinschaften zerfallen und machen neuen Kräften Platz. So ist das (Berufs)Leben.
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KlausTschütscher, eine schlechte Wahl, da kann das Ressort den guten Ruf gleich an den Nagel hängen!
Gääähn....und in China ist ein Sack Reis umgefallen....! Wo ist hier die Story?
Viel zu sehr wurde in den letzten Jahren im Grand Resort Bad Ragaz auf das Label "Caminada" gesetzt. Das Branding…
Das langjährige Personal, bspw. der äusserst freundliche ältere Herr, der beim Haupteingang als eine Art "Chefportier" wirkt, ist bei den…