An der Spitze des bekannten Schweizer Tierschutz-Verbands mit 70 Ablegern im ganzen Land läuft eine Palastrevolte.
Ziel ist die Präsidentin, eine Frau namens Nicole Ruch, Credit Suisse-Direktorin im Private Banking in Biel, die seit Ende 2021 den Tierschutz-Dachverband mit Sitz in Basel präsidiert.
In deren Zeit kam es schnell zu prominenten Abgängen im „Zentralvorstand“ des Schweizer Tierschutz, eine Art VR des Verbands, darunter Ex-Fernsehstar Kurt Aeschbacher.
Das sorgte hinter den Kulissen schon letztes Jahr für Aufregung. Aus dieser ist nun eine Frontal-Attacke der alten Haudegen geworden.
Auslöser war die kürzliche Kündigung eines von vier operativen Geschäftsleitungs-Mitgliedern. Stefan Flückiger, ein ETH-Agrarökonom, schmiss den Bettel hin.
Der Sprecher des STS, wie der Verband kurz heisst, bestätigt den Abgang per August. Flückiger verwies auf Anfrage auf „den offiziellen Weg“.
Flückigers Abgang versetzt dessen Vorgänger in Rage.
„Dass einer der wenigen noch erfolgreich agierenden Menschen im STS den Job quittiert, sollte alle, denen das Wohl der Tiere und des STS mehr am Herzen liegt als ein Nachtessen und das Sitzungs-Taggeld, aufrütteln“, schrieb Hansuli Huber letzte Woche den STS-Spitzen und weiteren.
Huber hat Gewicht im Tierschutz-Verband. Er war 34 Jahre dabei, erlebte die zwei Jahrzehnte unter „Übervater“ Heinz Lienhard, der zuletzt den Aufbruch verpasst hatte.
Nachfolgerin Nicole Ruch sollte diesen einleiten. Nun schreibt die graue Eminenz, Alt-Direktor und Ehrenmitglied Hansuli Huber:
„Liebe Nicole, geschätzte Damen und Herren, so kann es nicht weitergehen! (…) Der STS läuft Gefahr, in die dritte Liga abzusteigen hinsichtlich öffentlicher Beachtung.“
Zusammen mit Kurt Aeschbacher war vor anderthalb Jahren auch Michel Roux in den Zentralvorstand des Tierschutzes gewählt worden.
Roux, ein ETH-Agraringenieur, hatte das Mail des erzürnten Hansuli Hubers ebenfalls erhalten. Er schrieb ihm sowie Martina Munz, die auch zum Vorstand gehört und als SP-Frau aus Schaffhausen seit 2013 im Nationalrat sitzt, diese Woche eine Email.
„Nicole Ruch hat heute morgen Martina angerufen, und von ihr verlangt, dass sie die Identität vom uns unbekannten (…) preisgibt und die Anfragen der Journalisten stoppt.“
Er, Roux, habe Präsidentin Ruch schon zuvor klargemacht, dass er „mit ihr nur noch schriftlich“ verkehren würde, „weil die Telefonate mit ihr jeweils sehr zeitraubend sind und zu rein gar nichts führen“.
„Sie lädt jedes mal nur ihren Frust ab, versucht herauszufinden, wer Freund und wer Feind ist, und macht Vorwürfe, die absurd sind.“
Ruch sei „eine komplette Fehlbesetzung und damit die grösste katastrophale Hinterlassenschaft von HL“.
Also Heinz Lienhard, jenem Mann, der den STS lange dominiert und als seine Nachfolgerin die CS-Bankerin und Finanzfrau Ruch aufs Podest gesetzt hatte.
Die Wogen gehen hoch in der wichtigsten Tierschutz-Nonprofit-Organisation eines Landes, das für Katzen, Hunde und Säulis ein grosses Herz hat.
8,3 Millionen nahm der STS im 2022 ein, davon 4 Millionen Legate und Erbschaften, 2,5 Millionen Spenden und 1 Million Beiträge von Stiftungen.
Für die eigentliche „Tierschutzarbeit“ gab der Verband 3,9 Millionen aus, für die Administration und „Diverse Aufwände“ 1,4 Millionen, darunter fallen wohl die 60 Mitarbeiter der Geschäftsstelle in Basel.
Dort gaben Fragen nach den Finanzen zu reden. In seinem Rücktrittsschreiben vom 28. Juni 2022 hatte der Finanzmann im Zentralvorstand, Jakob Zähner, Handlungsbedarf „in den Bereichen Corporate Governance und Transparenz“ erwähnt.
Seit Zähner weg ist, hat Präsidentin Nicole Ruch neben ihrer Hauptaufgabe auch jene für die Finanzen im obersten Gremium des Tierschutzes übernommen.
Vorgänger Zähner sei von Ruch Akteneinsicht in gewisse Dossiers verweigert worden, ging diese Woche um.
Gibt es einen Verdacht auf finanzielle Unregelmässigkeiten?
„Der Leiter des Ressorts Finanzen im Zentralvorstand hatte in seiner Amtszeit volle Einsichtnahme in alle Finanzunterlagen des Schweizer Tierschutz STS“, hält der Sprecher des Verbands fest.
„Die Jahresrechnungen wurden an den Delegiertenversammlungen immer gutgeheissen und die Revisionsstelle hatte nichts zu beanstanden.“
Und: „Von einem Betrugsverdacht bei irgendwelchen Akten kann der STS derzeit nicht ausgehen.“
Die Kritik an der Präsidentin führt der Sprecher auf den Clash zwischen alter und neuer Führungsgeneration zurück.
„Die Mitarbeiter sind begeistert über die Aufbruchstimmung. Sie warteten schon lange darauf, dass modernisiert wird. Dass es in dieser Umbruchphase zu vereinzelten Abgängen kommt, war zu erwarten.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Inside Saustall?
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Sind das die welche Pferdefleisch als Rinderfleisch verkaufen ?
Naja solange die als Präsidenten vom Bestattungsinstitut nicht Chitterio beliefern, bleibt es beim üblichen absahnen wo es geht. -
also, wenn man(n) in kürzester zeit,
ein betrieb erledigen will,
dann muss man(n) nur eine quotenfrau
zur chefin machen.
denke, es genügend beispiele in der
wirtschaft und beim staat, wo man
zusehen kann, wie frauen ihre intrigen
spinnen und so tun, als seien sie dabei
unschuldig.
nur weiter so!-
Bei einem schlechten männlichen CEO würde es Ihnen, Herr Zurbuchen, auch nicht in den Sinn kommen, 50% der Bevölkerung zu bashen.
Ziemlich einfaches Muster.Mit dem Geschlecht hat Qualität nun mal nichts zu tun. In welchem Jahrhundert leben oder vorsätzlich frauenfeindlichen Kreisen verkehren Sie?
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Und?
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26% der Spendengelder werden für die Administration verbraten? D. h. jeder 4. Franken. Im Ernst jetzt? Da werde ich jedenfalls nie mehr etwas spenden.
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Also, es war schon zu Lienhards Zeiten nicht einfach – er umgab sich lieber mit Models (bis ins hohe Alter von beinahe 90 Jahren) als dass er mit anderen Orgas an einer Leine zog – und mit Ruch und ihren hörigen Mitarbeitern gehts noch etwas schlimmer weiter: Eine Überheblichkeit sondergleichen – mutm. wird so die Inkompetenz überspielt. Futterneid – sie (STS) gönnen den anderen Orgas das Schwarze unter den Fingernägeln nicht. Fehlende Kooperationsbereitschaft. Klares Statement: STS first und nicht Tierschutz first. Viel Blabla und wenig Taten. Kein Partner für andere Tierschutzorganisationen – lieber alleine nichts tun als gemeinsam ein Ziel erreichen. Aber immer grossartig mitreden wollen. Da hat der Lienhard aber ganz tief in den falschen Zauberhut gegriffen und sich auch hier mutm. nur von der Optik leiten lassen (die Nicole ist ja noch ein hübscher Hase – nur damit ist eben noch nicht genug – und der CS-Direktorentitel ist weiss Gott kein Leistungsausweis). Absolute Fehlbesetzung. Da lässt man einen bald 90jährigen (ja, der olle Lienhard klebte so lange auf dem prestigeträchtigen STS-Thron) die potenzielle Nachfolge hervorzaubern, die dann offenbar auch noch in einem ganz schrägen Verfahren „gewählt“ wurde. Den STS brauchts in dieser Form schlicht nicht – da schaffen andere, viel kleinere Orgas wesentlich besser, professioneller, ohne Dünkel und mit Herz für die Sache. Und – last but not least – mit andern Orgas zusammen!
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Überall mischen sich FDP‘ler rein und erklären wie die Welt funktioniert. Der anschliessende Werdegang der Unternehmungen ist immer ähnlich wie ein roter Faden, Swissair, Credit Suisse, nun auch der Tierschutz. Bedenklich, solche FDP Clubs wie z.B. auch der Efficiency Club, arbeiten in der Tat „effizient“
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Das Leben ist hart, aber Hunde machen es flauschig. Was für herziger Artikel: Nicole Ruch
Der STS ist eine kleine Goldgrube. In einem STS-internen Brief vom Juli dieses Jahres, der dem Beobachter vorliegt, ist zu lesen:
«Das Finanz- und Liegenschaftsvermögen des STS ist heute so hoch wie nie zuvor. Der STS könnte bei gleichbleibendem Aufwand und ohne einen Rappen Einkommen heute wohl zwei bis drei Jahre überleben.» Tatsächlich besitzt der STS Vermögenswerte in der Höhe von 14 Millionen Franken, die Einnahmen betrugen 1999 3,8 Millionen Franken. Für das laufende Jahr sind Einnahmen in der Höhe von 2,4 Millionen Franken budgetiert.Quelle: https://www.beobachter.ch/tierschutzverband-krach-im-gehege-0
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Worte gibts? Eieiei Palastrevolte? Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit.
Auflehnung
Aufstand
Meuterei
Putsch
Rebellion
Staatsstreich -
Der Grund liegt bei zuwenig Diversität.
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Eine Demokratische Palast Revolte bei der NATO und EU wäre mir weitaus lieber
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Welch brillante Idee, eine CS Direktorin zur Präsidentin zu machen. Gratulation!
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Was meinen die genau mit Umbruchphase und der Gefahr in die 3. Liga abzusteigen? Geht es hier um eine Meisterschaft? Haben sie es versäumt Hochglanzprospekte zu produzieren, die über die internen Mauscheleien hinwegtäuschen und nach Aussen hin ein Bild von Sorge, Mitleid und Seriösität vermitteln sollen, obwohl das Wohl der Tiere möglicherweise überhaupt nicht im Mittelpunkt steht?
Nach meiner Erfahrung sind fast alle Hilfswerke – hauptsächlich die ganz Grossen – reine Fassade und dienen primär einem finanziellen Selbstzweck. Um die Allgemeinheit zu täuschen wird dann ab und an mal irgendwo ein Hilfsaktiönchen lanciert und ein Hochglanzprospektli in Umlauf gebracht.
Man sieht’s ja an den Zahlen: von 8.3 mio versickern 5.3 mio intern!!! Und inoffiziell? Und was haben unsere bemitleidenswerten Tiere davon?
Wir können das Wohl der Tiere nicht mit Geld verbessern; es ist schlussendlich eine Frage des Bewusstseins wie wir mit unseren Freunden und Mitbewohner umgehen…
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Hallo Visionär, ich geb ihnen gerne und grundsätzlich recht. Dennoch möchte ich zu bedenken geben, dass an der Basis des STS der wahre Tierschutz passiert; dort wo sich politisch für den Wolf eingesetzt wird, Kinder und alte Menschen mit Tieren in Kontakt gebracht werden und Menschen tagtäglich auf Tierschtzkontrollen, egal ob im Schlachthof oder bei Tiertransporten, unterwegs sind. Das was hier gerade passiert, ist auf Kosten jener Mitarbeiter, die sich für den Tierschutz einsetzen und hart dafür arbeiten. In diesem Spiel haben sie aber nur keine Worte. Aber vielleicht werd ich gleich aufgeklärt, dass das doch überall so läuft.
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Wieder so ein Verein der sich hauptsächlich selbst bewirtschaftet. Ja nebenbei noch was für die Katz.
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Nicole Ruch mit dem CS Stallgeruch kommen Sie im Tierschutz nicht weiter.
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3,9 Millionen für die tatsächliche Aufgabe und 1,4 Millionen für die überfettete, nutzlose Bürokratie: Da lacht ja das Spenderherz…
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Wären in Europa wahre Demokratien an der Macht! hätte Mann/Frau (Volk)!!!
Die Korrupten Eliten schon lange über Parlamentarische Amts Enthebungs Verfahren entmachtet! -
Noch eine führungsschwache Quotenfrau, die eine Institution zu Tode reitet, wohlverstanden mit Bieler CS-Banken-Know-how, das mit Sicherheit nirgends zu gebrauchen ist.
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Tierschutz ist schon lange out. Hip sind Gleichstellung, Quoten(Frauen), Veganissmus und Exotische Religionen.
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Wir haben viel zu viele Hunde und Katzen in diesem Land. Überall kläfft und nervt es und sie belasten das Klima, diese Viecher. Zwei Drittel der SUV fahren nur auf unseren Strassen wegen der Hundegitter darin. Überhaupt sind es immer unnütze Fahrten wenn man wegen dem Viech irgendwo hinfahren muss. Hunde sind auch Fleischfresser, da sagt bloss niemand etwas, aber normale Menschen (Allesfresser wie Bären) werden angefeindet wegen Fleisch, Milch und Käseprodukten. Das nervt massiv. Hunde werden ja nur gehalten, weil man sich dann quasi täglich selbst verpflichtet, dass der Hund mit einem nach Draussen geht (oder umgekehrt?). Sonst ist das für nichts. Und nun mein fianler Tipp für die Zukunft von diesem Verband. Baut eine App, sobald die virtuelle Brille von Apple auf dem Markt ist, können sich jene die das brauchen ein Haustier virtuell einblenden lassen. Wuff wuff, auf Wunsch mit täglichem Wechsel der Hundesorte.
Das wäre für einmal ein richtiger Fortschritt, Digi-Wuff und endlich haben die anderen Ruhe vor den Quälgeistern auf den Trottoirs und Waldwegen (er will nur spilä…..)
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OK BOOMER
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Ja, auch eine NPO muss sich modernisieren. Fragt sich aber wie. Wenn hinter der Modernisierung eine CSisierung mit Gier und Abzocke und Schaumschlägereien steht, dann gehts schnell den Bach runter. Die Spender sind diesbezüglich sehr sensibel.
Für Tierschutzarbeit 3.9 Mio., für Administration und Diverses 1.4 Mio. Das ist verdächtig. – Immer, wenn ich grössere Beträge an NPOs spende, schaue ich mir die Jahresrechnungen und die Geschäftsberichte an.
Uebrigens: SRK, da läuft auch so etwas ab. -
Yes lasst uns wieder eine Person gezielt fertig machen. Dann hat sie noch Bezug zur CS (was für die hier geführte Diskussion völlig irrelevant ist), umso besser!
Das Gespräch mit Schawi über den abscheulichen Journalismus in Deutschland hast Du wohl bereits wieder vergessen. Die andere Seite anhören? Ach kostet nur Zeit und macht wenig Spass.
Darum lasst uns hetzen und fertig machen, ja keine Fakten bringen!
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Herr Haessig
Hoechste Zeit ihren Blog umzutaufen
Laengst ist inside Paradeplatz hoechst irrefuehrend
26% der Spendengelder werden für die Administration verbraten? D. h. jeder 4. Franken. Im Ernst jetzt? Da werde ich jedenfalls…
also, wenn man(n) in kürzester zeit, ein betrieb erledigen will, dann muss man(n) nur eine quotenfrau zur chefin machen. denke,…
Wieder so ein Verein der sich hauptsächlich selbst bewirtschaftet. Ja nebenbei noch was für die Katz.