„Innoterra – for you and the planet.“ Unter der Rettung von Mutter Erde machen’s die Verantwortlichen des Food-Startups nicht.
Dieses hat sich die Digitalisierung der ganzen Agrar-Lieferkette in Indien auf die Fahnen geschrieben. Doch herausgekommen ist anderes.
Schwere Schieflage.
Das Unternehmen hat laut Schätzungen von zwei Insidern gegen eine Viertelmilliarde Franken „verbrannt“.
Allein Francisco Fernandez, der mit dem Verkauf seiner Banken-Software Avaloq mehrhundertfacher Millionär geworden ist, soll gegen 100 Millionen in die Innoterra gebuttert haben.
Resultat: eine toll klingende Firmen-Story mit horrenden laufenden Verlusten.
Auf die Rechnung kommen nur die Gründer. Allen voran ein indisch-schweizerischer Unternehmer namens Ron Pal.
Der haust an der Zürcher Goldküste, kennt die Emix-Maskenboys, die ihre erste Maskenmaschine ursprünglich in Indien fanden, und hat ein Vision:
Das arme Indien zum Agrar-Eldorado des 21. Jahrhunderts zu machen.
Doch irgendwie fand Ron Pal vor allem Gefallen an Worten und weniger am Umsetzen. Jedenfalls machte er die Idee vielen honorigen Schweizer Familien mit dem nötigen Kleingeld schmackhaft.
Die investierten einen Teil ihres Vermögens in die Innoterra, was Ron Pal und seinem Geschäftspartner, einem ambitionierten Läufer namens Pablo Erat, viel Einkommen ermöglichte.
Die Rede ist von einer halben Million Entschädigung pro Kopf der zwei Hauptfiguren der Innoterra – im Jahr.
Das viele Geld passte nicht zum Erfolg. Der blieb aus. Inzwischen musste die Innoterra in Indien einige der zugekauften Firmen sanieren oder herunterfahren.
Auch dieses Manöver ging ins Geld. Eine endlos scheinende Spirale nach unten. Wie überstehen?
Ganz einfach: Es braucht ständig neue Geldgeber.
Da kam Francisco Fernandez wie gerufen. Mit seinem Grossvermögen war er der richtige Mann, um die Innoterra über Wasser zu halten.
Fernandez brachte gleich noch einen CEO mit. Der heisst Pascal Föhn und war bereits bei der Avaloq mit von der Partie.
Bei der 2020 verkauften Zürcher Softwareschmiede leitete Föhn das Marketing, nun ist er operativer Chef der Innoterra. „Wir sind dankbar Herr Fernandez als Investor zu haben“, meinte Föhn per SMS-Antwort auf eine Anfrage.
„Der detaillierte Cap Table von Innoterra ist nicht öffentlich.“ Gemeint ist wohl, wer wie viel investiert hat ins Unternehmen, das in Zug nur rund ein Dutzend Finanzleute beschäftigt.
„Die Verwerfungen an den Private Equity Märkten haben uns gezwungen uns an das neue Umfeld anzupassen“, so Föhn weiter.
„Die Restrukturierungen sind abgeschlossen. In der Schweiz gab es keine Entlassungen und es sind auch keine geplant.“
Zu den Informationen, wonach die zwei starken Männer Ron Pal und Pablo Erat es sich mit dem Geld der Investoren gut gehen liessen, führte CEO Föhn aus:
„Wir haben ein enges Spesenreglement welches strikte eingehalten wird.“
Ron Pal reagierte nicht auf eine Anfrage per LinkedIn, ebenso wenig wollte Francisco Fernandez auf SMS-Fragen antworten.
Das Problem der Innoterra ist laut einem der Gesprächspartner, dass die Rechnung nicht aufgeht. Die jährlichen Ausgaben müssten um einen hohen einstelligen Millionenbetrag gekürzt werden – was ohne Rückschläge im Geschäft möglich wäre.
Nur auf diese Weise hätte die Idee, welche durchaus Chancen im Markt hätte, eine Zukunft. „Warum Fernandez nicht härter durchgreift, ist ein Rätsel“, so die Auskunftsperson.
Mit von der Partie war als General Counsel auch ein Anwalt namens Peter Ackermann. Ackermann? Genau, der Präsident der Emix, der Firma der Zürcher Maskenkids.
Der ist nun anderweitig auf seine Rechnung gekommen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Was haben den die für eine doofe Werbung, grauenhaft.
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Für Leute, die den Begriff „Cap Table“ nicht vollständig einsortieren können:
– Aktionärsstruktur.Wenn du auf Inder baust, wirst du nie ein soliedes Fundament besitzen!
Ein alte Redensart, die sich immer wieder bestätigt. Siehe CEO Novartis Vasant Narasimhan, UK-Premierminister Rishi Sunak etc.
Das wird richtig teuer für Fernandez und Konsorten- sehr zu bedauern!
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Wenn reiche Leute ihr Geld investieren, tun sie das weder aus Grosszügigkeit noch aus Solidarität, sondern um damit noch mehr Geld zu bekommen.
Francisco Fernandez Vermögen wird auf 800-900 Mio. Franken geschätzt. Selbst wenn er mit dieser Anlage 100 Mio. in den Sand setzen würde, bleibt immer noch so viel Geld übrig, dass mindestens die nachfolgenden 10 Generationen bestens davon leben könnten, ohne je im Leben eine einzige Minute für Dritte zu arbeiten.
Von daher geht es ihnen besser, also geschätzt über 99,9% aller IP-Leser und es besteht keinerlei Grund für Mitleid oder Besorgnis.
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Wenn ich Föhn lese, dann kommt mir warme Luft in den Sinn!
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Wer Indien kennt weiss das das niemals funktionieren kanm.
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Schon mal aufgefallen, aber praktisch jede dubiose Bude hat ihren Sitz in Zug. Tiefe Steuern locken idR Kriminelle und andere Scharlatane an
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dass ein Föhn nur heisse Luft produziert sollte aber bekannt sein.
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Eine meiner (hart erlernten) Lebensweisheiten : keine Geschäfte mit Indern, Holländern, Israeli, Brasilianern und Russen. Ist einfach so.
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Pascal Föhn…mal ein gerechter Name für einen Heissluftbläser! 🤣
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Krasser Checker-Witz – den hat der Pascal Föhn sicher noch nie gehört.
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Na ja, wenn der Fernandez nicht weiss was er mit seinem grossen Vermögen anfangen soll, dann investiert er halt in ein Start Up. Dass sich 100 Millionen in Luft aufgelöst haben, gehört zum Risiko. Für mich zwar unverständlich, aber ich kann nicht von mir auf Andere schließen.
Von 10 Start Ups schafft es ein Start Unternehmen.
Keine gute Quote. -
Auch diese Bude passt nach Zug.
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Man kennt sich halt untereinander und schanzt sich gegenseitig gute Deals zu.
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Geschäftsmodelle die keinen Mehrwert generieren können, oder den Mehrwert durch Einsparungen generieren, glatt vergessen. Zudem ein Startup sollte, kann sich nur, im jeweiligen Produktion und Marktumfeld optimiert entwickeln. Stichwort Input vor Ort, kurze Entwicklung—Kommunikationswege, kann ein entsprechendes Ergebnis generieren.
Die Ökonomischen Grundsätze sind sicher weltweit die gleichen.
Das Produktion und Marktumfeld Indien Schweiz unterscheidet sich denn doch erheblich, so etwas aus Zug zu steuern abenteuerlich! -
unvergesslich bleibt pal‘s auftritt in gstaad.
im privat jet angeflogen, umgeben
von ehemaligen bankmitbesitzern und mitaktionaeren
wurde diese firma als milliarden geschäft
angepriesen. -
Jeder der Indiens Wirtschaft kennt weiss, dass die Leute dort leider sehr unzuverlässig arbeiten. Viele Unternehmen haben ihre IT dort einst ausgelagert brauchten aber so VIEL Überwachungspersonal in der Schweiz, dass es sich nicht lohnte. Sie sind zurück in der Schweiz und Deutschland.
UBS will ihre IT auch nach Indien auslagern. Da gehen bei mir als UBS-Kunde allerdings die Alarmlampen an. Nur um der Kostenwillen auslagern. Keine gute Idee.
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Die UBS hat Teile ihrer IT schon lange nach Indien ausgelagert.
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Warum ist das so? Warum arbeiten die Leute dort unzuverlässiger? Die sind ja nicht dümmer als wir.
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@Indien: Kennen sie denn die Wirtschaft in Indien aus eigner Erfa? Oder nur dummes Nachgeschwätz?
Wenn die Kollaboration richtig angegangen wird klappt die Zusammenarbeit sehr gut und die Resultate sind ebenfalls gut. -
So ein Zeug. Alles ist ja oder ja oder ja. Man merke den Unterschied.
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Schuster bleib bei deinen Leisten
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Und? Er hat das Geld. Und er investiert es und riskiert. Ob die Umsetzer gut sind oder nur abzocken ist ein anderes Thema. Aber es ist für uns alle besser, wenn Superreiche deren Geld investieren (nein, nicht in Märkte, sondern Projekte), anstatt darauf hocken zu bleiben.
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Warum ist es für uns alle besser, Herr Tobler?
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Geld im Umlauf ist immer besser, als Geld, das gehortet wird.
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@ Tobler
Und warum?
Merken Sie Ihre logische Seichte…? (aber vermutlich können Sie die Frage schon gar nicht mehr nachvollziehen)
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Wie bei vielen tollen Ideen wird anstatt investiert halt zuerst soviel wie möglich rausgenommen. Im Grunde dienen alle diese Startups nur dazu, Geld von Investoren in die private Tasche zu schaufeln. Ein seriöser Geschäftsaufbau war nie das Ziel. Dazu wären die CEO’s, COO’s, CFO’s etc auch gar nicht in der Lage. Ach ja die Maskenkids. Vom grössten Corona Korruptionsskandal hört man nichts mehr. Wahr wohl zuviel SVP, Goldküste, Militär und BAG beteiligt. Geld geniesst man gerne in Ruhe.
Schon mal aufgefallen, aber praktisch jede dubiose Bude hat ihren Sitz in Zug. Tiefe Steuern locken idR Kriminelle und andere…
Wie bei vielen tollen Ideen wird anstatt investiert halt zuerst soviel wie möglich rausgenommen. Im Grunde dienen alle diese Startups…
Auch diese Bude passt nach Zug.