Filippo Leutenegger taucht überall auf, wo die Party steigt. So am Mittwoch bei der Voreröffnung des Film-Festivals im alten Kosmos, neu Frame.
Heute haut der Freisinnige auf die Medienpauke. „Das Langgymnasium betrachte ich als eine Fehlkonstruktion“, meint der Zürcher Schulvorstand gegenüber 20 Minuten.
Dahinter steckt der Run aufs Gymi. „Wer in die Sek geht, gilt dort schon fast als Loser“, sagt der bekannte Ex-Arena-Mann. „Expats befeuern diesen Druck zusätzlich.“
Nun fordert „Filippo“, wie ihn alle nennen, 8 Wochen Ferien für Lehrlinge. Die Lehre und damit Leuteneggers Sekundarschule soll so wieder sexy werden.
Leutenegger spricht auf die eigene Mühle. Ihm laufen die „Kids“ davon. Niemand will mehr in die Sek.
Zuerst versuchte es Leutenegger mit Promo-Touren. Er tauchte in den Stadtzürcher Kreisen an Eltern-Abenden auf und sang das Halleluja auf die städtische Oberstufe.
Das hat offenbar nicht geholfen. Die Gymi-Prüfungen erleben einen Ansturm wie nie. In gewissen Zürichberg-Quartieren gingen praktisch ganze Klassen an den Stresstest.
Am Ende schaffte es mehr als die Hälfte.
Langzeit-Gymi gehört abgeschafft
Leutenegger ist das ein Dorn im Auge. Er will das Langzeit-Gymnasium am liebsten gleich ganz abschaffen.
Die Kinder sollen nach der Primar- in die Sekundarschule und dort nach 2 oder 3 Jahren entscheiden, was sie wollen: Lehre oder Kurzzeit-Gymi.
„Die Mehrheit der Deutschschweizer Kantone betreibt übrigens Kurzzeitgymnasien“, so Leutenegger.
„Das tut dem Bildungssystem keinen Abbruch, im Gegenteil. Sekundarschule und Berufslehre werden aufgewertet, und Stress wird von den Kindern und Eltern genommen.“
Für ambitionierte Ausländer gibt es nur das Gymi für ihre Kinder. Die Berufslehre sehen die meisten von ihnen als Weg ins Karriere-Elend.
Leutenegger hält jetzt mit massiv aufgedrehtem Megafon dagegen. Dass er bald keine Sek-Kids mehr hat, behält er wohlweislich für sich.
Auch dass die Gymi-Quote am Ende tiefer ist, weil einige die halbjährige Probezeit nicht überstehen, ist ihm keine Überlegung wert.
Vor allem blendet Leutenegger aus, was das Gymi derart attraktiv macht. Der Staat offeriert den Jungen ab 12 oder 13 ein Allgemeinwissen erster Güte.
Das Langzeit-Gymi mit Latein, viel Naturwissenschaft, Musik, Religion, brutaler Mathe und den Fremdsprachen ist etwas vom Besten auf dem Planeten.
Jetzt will ausgerechnet ein Freisinniger, also ein Anhänger von Leistung und Wettbewerb, dies den Leuten nehmen. Um seine eigenen Lücken in den städtischen Schulen zu füllen.
Dort braucht es inzwischen Notmassnahmen. Auf dieses Schuljahr hin wurde die Zusammenlegung von A- und B-Sek aufgehoben.
Zu sehr hatte das Niveau unter dem gemeinsamen Unterricht von Guten und Wenigerguten gelitten.
Leutenegger müsste die Sek mit erfahrenen Lehrern und mehr Leistungsdenken auf den alten Level zurückbringen.
Das ist nicht leicht. Also redet er lieber das Gymnasium schlecht.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Als Sek-Schüler dürfen kommende Handwerker-Generationen sich mit Lohndumping, verursacht durch Migration, herumschlagen. Einheimische Eltern und Schüler haben mein volles Verständnis
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Wir „Secondos“ wurden und werden in die Gymnasien gedrängt da wir in mittelständischen Berufen immer Ausländer bleiben und dadurch natürlich im Schweitzer Arbeitsmarkt bebachteiligt bleiben. Dass dies dem hässigen Lukas ein Dorn im Auge ist will ich nicht verstehen. Immer muss was über Ausländer. Angst vor competition?
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Das einfachste wäre, das Niveau für die Gymiprüfung zu erhöhen…
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Interessant ist zu sehen, wer dann als Gymi-Schüler tatsächlich das spätere Studium abschliesst, arbeiten geht, Steuern bezahlt und so der Gesellschaft, die solch exzellente Bildung ermöglichte, etwas zurück zahlt. Beispiel aus unserem Bekanntenkreis gefällig: ETH Absolvent kann aus Arbeitsdruck Gründen nach dem Studium nicht arbeiten, zwei weitere Beispiele schafften nicht mal das erste Assessment Jahr Betriebsökonomie, aber es wird dann einfach fröhlich Studienrichtungen gewechselt…der Lehrabgänger, der bereits arbeitet bezahlt mit den Steuer diese Leerläufe. Fazit: Gymnasium Quote tief halten, damit dieser Weg den wirklichen Interessierten offen steht. Kluge Lehrabgänger bilden sich sowieso weiter und sind dann die gefragtesten Fachkräfte.
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@Fachkräfte
die „Weiterbildungsindustrie“ sollte kritisch hinterfragt werden. Der praktische Nutzen ist selten erkennbar, das nachhaltige Lernen (wie im Gymi oder innerhalb eines Prozesses einer Berufsausbildung – Achtung: nicht alle Berufsausbildungen sind solide – fehlt. Ergo: Es ist ein kurzsichtiges Geschäft. Was nicht selten fehlt, ist die Einbindung in ein Lern- und Entwicklungskonzept, damit kann sich eine Weiterbildung als hinausgeworfenes Geld und als verschwendete Lebenszeit herausstellen.
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Sie nennen 3 Personen aus über 5’000 Absolventen pro Jahr. Das BFS veröffentlicht die Statistik jährlich:
„Die Erwerbstätigenquoten nach den verschiedenen Bildungsniveaus sind tendenziell stabil und zeigen folgende Beobachtung: Je höher das Ausbildungsniveau, desto höher die Erwerbstätigenquote. Für Personen ohne postobligatorische Ausbildung ist die Erwerbstätigenquote deutlich niedriger und das Arbeitslosigkeitsrisiko höher.“ (BFS 2023)
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Aus meinen zwei MNG-Klassen (durchgemischt nach 2 Jahren wegen Schwerpunktfachwahl, also ca. 40 Schüler, Matur Mitte 00er) haben bis auf wenige Ausnahmen alle (fertig) studiert. Grob überschlagen haben 10 promoviert (ok, med., med.dent. und med.vet. mitgezählt), was etwa 25% entspricht. Ordentlich.
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Weder Lehre noch Studium lohnt sich nicht mehr richtig in der Schweiz. Die Schweiz ist in einer Armutsfalle von der sie nicht so schnell hinauskommt.
Ein Beispiel:
Ich kenne eine Klasse von Chemikern. Für die Hälfte hat sich das Studium nicht gelohnt, die könnten irgendeinen Beruf ausüben. Das Netto-Lebenssalär (nach allen Abzügen, was man im Leben verdient) ist von der Hälfe nicht gerade berauschend.
Für 10% hat es sich extrem gelohnt die wurden richtig reich, was einem Lehrabgänger kaum möglich wäre. Für weitere 10-15% hat es sich auch gelohnt (Saläre um CHF 300000/Jahr). Für den Rest hat es sich etwas gelohnt, aber nicht berauschend. -
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Kann ja sein, dass der Filippo diesmal leicht daneben liegt, mich tröstet es aber, dass er in meinen Augen, sonst der mit grossem Abstand fähigste Stadtrat ist. Noch mit einem gesunden Menschenverstand !
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vor einigen Jahren wurde auch noch dieses „Untergymi“ gestartet.
Diese Zwerge nerven mich fast jeden Tag. -
Zuerst einmal müssen sämtliche bildungsfernen Bevölkerungsgruppen die Grundschule erfolgreich abschließen und bestehen.
Heilpädagogen, Logopädinnen, Sonderpädagogen, Sozialarbeiter und Schulpsychologen haben allesamt Hochkonjunktur!-
Was Hänschen nicht lernt… heilpädagogische oder Logopädiemassnahmen sind sehr effizient eingesetztes Geld. Und Menschen mit Lese-/ Schreibschwäche gibt es durchaus auch in nicht so bildungsfernen Bevölkerungsgruppen. Die Sinnhaftigkeit solcher Massnahmen hat nicht unbedingt mit einer vermeintlichen Bildungsnähe zu tun.
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In eingen Punkten hat Leutenegger Recht ohne es zu wissen:
1) Viel zu viele Kinder gehören nicht ins Gynasium und fliegen raus im Verlauf der Zeit!
2) 1/2 oder weniger machen ein Uni- oder ETH-Studium. Der Rest hätte die Matura nie benötigt.Das ist eine riesige Ressourcenverschwendung!
Der geringe Anschluss an die Uni oder ETH ist nichts anderes als ein Baby 👶🍼 -sitting ❗️mit teueren Lehrern.
Zu mir: Ich habe die Kantonsschule gemacht als sie noch 7 Jahre dauerte (Typus C). Und die ETH abgeschlossen. Ich weiss wovon ich rede.
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Der Grammatik und Rechtschreibung zu Folge, haben Sie weder eine Matura noch einen ETH Abschluss. Die Anforderungen an den Universitäten und Hochschulen sind enorm gestiegen. Ich persönlich bin an meiner Leistungsgrenze angekommen.
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Wieso so überheblich Herr Assistenz-Arzt?
Nicht nur weil Sie selber Ihren Text durchlesen sollten, falls Sie der, den, dem Grammatik im Griff haben sollten.
Aber es kommt im Leben neben dem Formellen auch noch auf Inhalt an, bei Kommentaren, Bildung und dem, was Akademiker in der Realität für Dienste an der Allgemeinheit abliefern.
Die Ärzte haben da keineswegs geglänzt die letzten Jahre, erbärmlich durchgefallen, in allen Bereichen. Ich hoffe Sie gehörten nicht dazu…….
Und fragen Sie mal die Uni-Direktorin von Basel, wie’s mit Rechtschreibung und Grammatik bei den Studenten heute steht.
Übrigens nicht das Schlimmste der Gegenwart, Charakterbildung wär allemal dringender als der, die, das, es. -
@ Küng: Apropos Grammatik würde ich die Füsse schön still halten… (formellen)
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Ja, sicher. Als ob meine Generation an einer Neandertaler-ETH war und eine Kuschelmatura hatte!
Sie haben ein Studium gemacht, wo man primär auswendig lernen muss. Also vergleichen Sie das nicht mit der MINT-lastigen ETH. Habe nicht Agronomie mitsamt Obstanbau 1+2 studiert!
Wenn Sie an ihrer persönlichen Leistungsgrenze angekommen sind sollten Sie herunterschrauben. Ärzte sind sowieso sehr selbstmordgefährdet, obwohl sie Leben retten.
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Kevin
hat es nur zum Assistenten eines Arztes gereicht. Aber aber aber..
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@ Küng: Was ist den Ihr persönlicher Beitrag an die Allgemeinheit ausser über Ärzte herzuziehen?
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@ Müller: Gratuliere, Sie mussten also nie auswendig lernen und konnten alles auf Anhieb, weshalb dann noch studiert?
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@ Bärner: Scheinst nicht gerade die hellste Leuchte sein, jeder angehende Arzt ist zuerst Assistenzarzt…
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Ein Kernproblem bei der heutigen CH – Wirtschaftstauglichkeit sind all die Leute in der Politik mit einer Kompensation mit Faktor 3-4 gegenüber dem Medianlohn. Alle wollen sie mit festem Bauch dem Nachwuchs „Chancen eröffnen“ mit Aus- und Weiterbildung um schlussendlich in einem KMU zu landen, welche mit GAV-Bedingungen ausgestattet sind, zu welchen keiner dieser „Vordenker“ am Morgen überhaupt aufstehen würde. Sek und Lehre und 10 Jahre Joberfahrung bieten heute wenig Spielraum um zwischen Überleben und Erleben anständige Sprünge zu machen. Die Frage für „Filippo“ heisst nicht Gymi vs. Sek, sondern was geht nach der hochgelobten Lehre ohne persönliche/familiäre Leere…
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@ Joker: Selten einen solchen Blödsinn gelesen, genau diese erwähnte Spezis in der Politik sind mehrheitlich Studienabbrecher und Langzeitstudenten und in der Privatwirtschaft völlig unbrauchbar.
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Wenn einem bei der Arbeit ein Expat an den Kopf wirft, dass man ein Loser sei, wenn man eine Lehre gemacht hätte und erst später studiert, dann stimmt etwas generell nicht in den Köpfen der Expats. Die kennen das System nicht, denken, wenn man ein Beruf erlernt, müsste man unter der Brücke schlafen (was in einigen Ländern vermutlich auch der Fall ist). Es müsste für eine Lehre auch ECTS-Punkte geben, welche dann bei einem späteren Studium angerechnet würden. Auch müsste es eine Angleichung zu der EU oder mindestens zum angelsächsischen System geben. Welcher Depp geht mehr als 8 Jahre in die Schule (Lehre 4 Jahre, Passerelle 1 Jahr, 3-4 Jahre Studium) und hat dann nur ein Bachelor? Der Schweizer ist leider zu naiv um das zu hinterfragen. Am Ende des Tages werden dann die Ausländer angestellt und nicht der Schweizer mit CH-Abschluss. Interessiert im HR sowieso niemanden, da in diesem Bereich überwiegend EU-Bürger arbeiten (zumindest in börsenkotierten Unternehmen). Wer jung ist und flexibel, der macht seine Ausbildung bestimmt nicht in der Schweiz. Dauert zu lange, ist zu teuer und am Ende des Tages ist der Titel sowieso nichts wert ( ausser Uni Zürich und ETH, aber das hat nur ein ganz geringer Teil der Bevölkerung). Aber wie heisst es so schön? Es muss zuerst sehr schlimm werden, bevor es wieder besser wird.
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Genau so ist es. Anzufügen wäre die hohe Qualität von eidg. Diplomen, die sind zwar spezifischer als ein Bachelor, aber mindestens so schwierig. Ich sage das als Dozent an einer Fachhochschule.
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Wer in der regulären Schule einem Fach gut genug war, kann dies auch studieren. Unabhängig der anderen Fächer.
Dort gibts kein solches Chrüsimüsi wie hier, dort heisst es, Stärken nutzen statt verschwenden.
Und jeder kann machen, was er kann und mag.
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Wie meinen Sie „um die Sek wieder sexy zu machen“ ?
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Genauso wie American Express in der Credit Suisse einführen. 😄
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@ Berger: Fragen Sie den ehemaligen CEO der Raiffeisen..
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Leutenegger hat grundsätzlich recht. Leider nutzt es ihm aber nichts. Es müsste wieder ein grosses Umdenken stattfinden, was aber sicher nicht passiert. Erst wenn wieder massenhaft arbeitslose Akademiker ohne irgendeine Arbeitserfahrung herumlungern, wird sich vielleicht etwas ändern. Zur Zeit ist ja die Matura für jeden Handlanger Job gefordert und die Verwaltungen schlucken die arbeitslosen Akademiker. Das Ganze ist schon sehr lange in einer Schieflage.
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Auch im grossen Kanton schliesst praktisch jeder Vollpfosten mit einem Abi (Abitur)
ab. Das sind dann diese angeblichen „Fachkräfte“ die zu uns kommen. -
@burim… und in der schweiz meint jeder, der eine lehre abgeschlossen hat, er hätte anrecht auf den nobelpreis in physik…. lassen wir doch enfach diese primitiven anschuldigungen, ok?
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@ schmied: Lernen Sie zuerst einmal Gross-und Kleinschreibung, Sie haben wohl kaum eine Lehre abgeschlossen…
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@kopfschüttler: ich sehe, sie haben den sinn meiner aussage vollkommen erfasst! bravo!
ps: haben sie den schwarzen gurt in klein- und grossschreibung?
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Faszinierend. Was in anderen Kantonen Bez oder Progi und anschliessend Gymmi ist, wird im Zörri in der Kombi als „Langzeitgymnasium“ glorifiziert. Schlussendlich spielts keine Rolle.
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100% einverstanden mit Leutenegger. Das langzeit Gymi ist merkwürdig und setzt die Sek A mit ‚Kurzzeit-Gymi‘ herab. Wir sollten uns den Aargau als Vorbild nehmen. Dort müssen alle in die Real (Sek C), Sek (Sek B) oder Bez. (Sek A) und danach kann man die Kanti machen (Kurzzeitgymi, falls man in der Bez. gut genug war) oder in die Lehre. Dadurch haben z.B. Bez. Schüler einen hohen Stellenwert, auch für eine Lehre.
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Von Herrn Leutenegger und seiner FDP (früher mal ’staatstragend‘) kommt selten Gutes, aber das hat System und ist so gewollt, denn v.a. die weniger Gebildeten wählen überhaupt erst SVP und ihre kleine (listenverbundene) Schwesterpartei, die FDP.
Was bitte schön soll an diesem Vorschlag motivierend sein? Es wurde nicht bedacht, dass die Lehrlingslöhne dermassen tief sind, dass sie kaum dazu reichen werden in die Ferien zu fahren. Auch doppelverdienende Eltern werden ihren Kindern keine Sprachkurse und Ferien im Ausland finanzieren können (und alleinerziehende schon gar nicht). Die zusätzlichen Ferien werden zur Belastung für die Eltern und die Jugendlichen sitzen unbetreut herum und vertreiben ihren Langeweile mit Gamen oder Kiffen … was den populistischen Parteien dann wieder frische Wähler zuführt.
Die rohstofflose Schweiz muss eine Bildungs- und Wissennation werden(!) – früher wusste man das, aber es scheint nicht mehr gewollt zu sein. Die Fachkraftlücken lässt man auf Kosten der Steuerzahler im Ausland ausbilden, nur versiegen auch langsam diese Quellen, weil die Schweiz zunehmend weniger attraktiv wird. Wir brauchen neue Ideen in diesem Land: das ewige Idealisieren und Verteidigen des Status Quo ist passé.
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Wüssezi, Vorschläge vom FDP/SVP zur „Aufwertung“ der Lehre beschränken sich auf schöne Worte, die nichts kosten. Aber wehe es komme einer und verlangt einen höheren Lohn – da hört der Gspass auf.
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Ich finde die Berufslehre per sei keine Schlechte Sache. Ich finde es gibt aber Aspekte, welche zu wenig beachtet werden: A) Die Kinder müssen extrem jung eine krasse Weichenstellung für ihr ganzes Leben vornehmen. Klar, man kann sich immer weiterbilden/umschulen, aber die Wahl der Lehre hat einen riesen Einfluss auf den weiteren Karriereweg und geschieht extrem früh und einem Alter, wo viele Jugendliche ganz andere Probleme und Prioritäten haben (Stichwort Pubertät). B). Es stimmt zwar, dass man in der Schweiz mittlerweile relative flexibel ist, man kann mit Berufsmatura etc. sogar an die Uni. Wenn man nach der Lehre aber ins Ausland will, kommt man mit einer Lehre wohl nicht sehr weit, da das Verständnis und Anerkennung fehlt.
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Das Schulsystem im Kanton Zürich ist aus dem Ruder gelaufen:
Der Zugang zum Gymi ist heute allein mit der Absolvierung der Primarschule nicht mehr möglich. Es braucht immer mehr Gymi-Vorbereitungskurse und Förderung, um überhaupt ins Gymi zu kommen. Kinder und Eltern sind einem enormen, ungesunden Druck ausgeliefert, der ganze Familien über längere Zeit terrorisiert.
Warum ist das so:
Der Anteil der Bevölkerung an hoch qualifizierten Eltern hat besonders in der Stadt Zürich und den Zürichsee-Gemeinden stark zugenommen, auch durch die hohe Zuwanderung an hoch qualifizierten Fachkräften. Diese Eltern haben den Anspruch, ihre Kinder ans Gymi zu bringen, koste es was es wolle. Die Gymi Plätze sind jedoch beschränkt. Nur die Besten werden genommen, was zu einer Aufwärtsspirale geführt hat. Die Kinder sind die Leidtragenden.
Es geht auch anders:
In den meisten anderen Kantonen ist der Übertritt ins Gymi verhältnismässig. Das Einspuren in die nächste Stufe, entsprechend der Intelligenz und Leistung der Schüler, sollte die Aufgabe der Primarschule sein und bleiben. Die Primarlehrer, die die Schüler über mehrere Jahre begleiten, können das am besten beurteilen. Und letztlich führen bekanntlich verschiedene und mehrere Wege nach Rom.
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werter marc, sie lassen ausser acht, dass ‚….. intelligenz….leistung…‘ lediglich eine momentaufnahme ist. und das bei kindern (!), die sich noch massiv weiterentwickeln werden… aus diesen beobachtungen eine schlussforderung für die zukunft zu ziehen, erachte ich als ….. dumm oder böswillig?
ps: eigentlich gehts es immer um die gleiche leier, nämlich um die (bildngs-)kosten tief zu halten – auf kosten der kinder! was für eine erbärmliche gesellschaft wir doch sind… -
🛑 Stopp! Beruhigen Sie sich!
Man kann vielleicht den Nachhilfelehrer:in bezahlen, aber keine Intelligenz kaufen! Das Kind fliegt dann entsprechend schnell vom Gymnasium runter wenn es keine Kapazitäten hat!
Einmal ist sogar ein Kind direkt vom Gymnasium in die Sek C (nicht A oder B, sondern C) versetzt worden, weil es schlecht war!
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„Mit der Intelligenz kann man konkurrieren. Mit der Dummheit nie.“
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Ja, ja, an alle die gegen das Gymnasium schimpfen:
a) es ist nicht verboten, die EIGENEN Kinder für eine Berufslehre zu motivieren. Nur zu…
b) Kinder, die Lernwillig sind, den Weg ins Studium schon mit 11 oder 12 mit Hürden zu pflastern (künstliche (!), tiefe Maturitätsquote) zeugt von Ignoranz, Böswilligkeit, Herzlosigkeit, Neid, Geiz etc etc.
c) An den Berufsschulen wimmelt es natürlich von hellen Kerzen… Mo, moll…. Die meisten Berufslehrer sind schon froh, wenn ihre Klientel passabel Lesen und Schreiben kann…-
C) ach, ein Kind eines Kollegen macht Chemielaborant und nebenbei noch die BMS. So schlimm ist es dann doch nicht. Ich bin auch zuversichtlich, dass ein Laborant mit oder ohne nachfolgendem FH Chemiker Titel auf die Lebenszeit locker gleich viel verdient wie einer, der nach der Matur noch 8 Jahre Studium hintendranhängt und erst mit 28 ins Berufsleben einsteigt.
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@ Herr Schneider:
Zitiere aus dem TAGI-Artikel:
Debatte um sozialen Aufstieg Der amerikanische Traum in der Schweiz – nur ein Traum?“…Zitat:“…Auch dass die schweizweite Anzahl der Berufsmaturitätsabschlüsse – die man während sowie nach der Lehre erwerben kann – seit 2015 (14’038) stagniert (2022: 14’012), ja, prozentual sogar abgenommen hat, beurteilen Bildungsforschende als problematisch. Die Durchfallquoten sind hoch: Von jenen, die es während der Lehre versuchen, scheitert ein Drittel. Wer es geschafft hat, kann sich über die sogenannte Passerelle einen Zugang zur Universität erarbeiten: Bei dieser Prüfung allerdings fallen wiederum durchschnittlich rund 40 Prozent der Prüflinge durch. Die viel zitierte «Durchlässigkeit» ist begrenzt. …“
Sagt doch schon fast alles über den Königsweg Berufslehre!
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@ rico Schmied: Was sind Sie nur für ein überheblicher Dummschwätzer.
Über die Berufslehre herziehen aber wohl selbst weder privat noch beruflich etwas zahlbares im Leben erreicht. -
@ berisha: es heisst ‚etwas zählbares im leben erreichen‘, und nicht ‚zahlbares’….
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Die Debatte geht am Kern vorbei.
Da wäre längst eine Debatte um Lehrinhalte überfällig.
Naturwissenschaften, Physik, Fremdsprachen, zumindest ein Kernwissen in
Ökonomie sollten absolute Priorität haben.
Das ist zentral für das Funktionieren unseres Staates und der Welt.
Zb. Latein ist bis auf wenige spezifische Berufsbilder bedeutungslos.
Musik. Religion und dergleichen, mehr gehört nicht in einen Pflicht Lehrplan.
Das ist und sollte zur Freiwilligen und Randbildung gehören,das sollte sich jeder freiwillig lebenslang aneignen und Pflegen , das ist nicht resp.nur bedingt zentral für das Funktionieren des Staates der Wirtschaft, als Kernvoraussetzung für eine in vielerlei hinsicht zivilisierte gerechte Gesellschaft.
Das aufblasen von Randbildung, hat längst bedenkliche Spuren hinterlassen.Das kann jeder selber beobachten, wenn er will!
Gut erkennbar am Stuss den gewisse Zeitgenossen hinausblasen.
Der Fokus sollte längst auf „entmüllung„ des Bildungssystems gelegt werden.Auch die Möglichkeiten des Menschlichen Hirns hat grenzen, darum sollte man das Hirn der Heranwachsenden nicht mit „Müll„ zuschütten!!!-
Lieber@Schamane
Mit Verlaub: Sie sind naiv.
Glauben Sie, dieser „Staat“, sei an mündige Bürgerinnen und Bürger die Sachverhalte kritisch hinterfragen interessiert? Untersuchen Sie die Strukturen innerhalb unseres Systems in der Schweiz, wo angeblich die direkte Demokratie einen Verfassungsgericht überflüssig macht; Sie erinnern sich an die vom Parlament in Bern der AHV vorenthaltenen + 10 Milliarden CHF???
Das hatte Bundesrat Villiger 1999 so genial aufgegleist. Das Parlament verstösste somit jedes Jahr gegen die Verfassung. Jeder von uns hätte vor dem Verfassungsgericht dagegen klagen können. Leider ist die Schweiz eines der wenigen Länder in Europa, die kein Verfassungsgericht kennt….
Sie werden bei tiefgründige Recherchen feststellen, dass „geformte, abhängige und ängstliche“ Untertanen benötigt werden, die sich mit ihren Ängsten und Sorgen ins Private zurückziehen, und gleichzeitig sich aus einer anerzogenen Bravheit weiterhin im Hamsterrad drehen, um diese Strukturen aufrechtzuerhalten.
Grüsse -
@Das schweizer Schulsystem fällt nicht vom Himmel und ist gewollt so…
Ähm bei diesem Verfassungsgericht, gibts dort was zu essen? Und der Typ mit dem Fleischklopfer; bereitet der nur Wiener Schnitzel zu, oder gibts dort auch was veganes?
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Vielleicht liegt die Schuld mehr an den vertrottelten Boomereltern, die mit ihren ständig wechselnden Lebensabschnittspartnern ihren verzogenen Gören nichts als Chaos anzubieten haben. Und mit Herr Leutenegger als Schulvorsteher, der in dieser Hinsicht das absolute „Role Model“ repräsentiert, wurde definitiv der Bock zum Gärtner gemacht. Haaaha.
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12-Jährige haben kaum Boomereltern. Generation Babyboomer: 1946-1964. Dann kam Gen X. Nochmals rechnen bitte!
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Alle die seit dem Ende WWII geboren wurden, und die welche bis zum Anfang WWIII noch geboren werden, gehören zum Boomerproblem. Es soll sich hier auch gar niemand rausreden können. Haaaha.
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Leutengger: die personifizierte Inkompetenz, egal in welchem Gebiet.
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und wie denn qualifizierst Du Dich denn für eine solche Aussage?
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Als Steuerzahler bin ich per se qualifiziert meine PolitikerInnen zu beurteilen.
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@ wie qualifiziert, etc… und noch dies, bin Neanderthaler ETH Absolvent (und nicht von irgend eine Wampum Online “Universität”) und noch weniger Absolvent von der Agronomie oder “Sozialwissenschaften” Abteilung…🥴
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„Das Langzeit-Gymi mit Latein, den Naturwissenschaften, Musik, Religion, viel Mathe und Fremdsprachen, ist etwas vom Besten auf dem Planeten.“
Ernsthaft? Lernt man da auch welcher Leim am besten auf dem Strassenbelag klebt, wie man sich gegen Klimaerwärmung impfen kann, und dass vorindustrielle Technologien wie PV und Batterieautos modern und nachhaltig seien?
Unsere Schulen sind keine Institutionen mehr die die Jungen bilden, aufklären und auf das Leben vorbereiten, sie sind lediglich noch ein Triagesystem um die manipulierbaren, unbegabten und durchschnittlich Intelligenten für künftige Pöstli auszusortieren, die dann die kranken Ideologien via Programme von bspw. Young Global Leaders über die Menschen stülpen sollen…
Heutzutage sind Junge wohl definitiv besser mit einer handfesten Lehre bedient, die einem auf dem 2. Bildungsweg alles Weitere ermöglicht. Dies bedeutet jedoch nicht dass Politdarsteller Philippo deswegen irgendwie wählbar wäre – er ist Teil des kranken Systems.
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Vielleicht sollte er zuerst in der Sek aufräumen. In seinem Quartier (7/8) gibt es wenige A Schüler (die meisten sind im Gymi), deshalb werden die mit den Bs zusammengesteckt. Mit Folgen für das Niveau, eine gute Lehre ist damit nicht zu kriegen.
Ja, es kostet für 6 oder 7 Schüler einen eigenen A Zug zu führen, aber das sollten uns die Kinder wert sein. Und sonst gehen diejenigen mit Stutz einfach auf die Privatschule.
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Meistens sind Boomereltern mit viel „Stutz“ ziemliche toxisch unterwegs.
Es ist für die Kinder dann wie ein Glücksfall, wenn die vertrottelten Boomereltern ihre Kinder natürlich nur aus egoistischen Gründen ihre Kinder ins Internat schicken. Haaaha.
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das langzeit-gymi war schon zu meiner zeit eine fehlkonstruktion (werde grade pensioniert), mit 12 jahren ist auch heute noch kein kind in der lage, sich bewusst für eine akademische laufbahn zu entscheiden, da waren schon damals immer ehrgeizige eltern dahinter. nach 2 oder 3 jahren sek sind die jugendlichen persönlich viel reifer für einen entscheid pro/kontra gymi. ich würde wetten, dass die abbrecherquote im langzeitgymi höher ist als bei denen, die erst nach der sek ans gymi wechseln. aber solche hintergrundinfo ist von ip nicht zu erwarten, weil es nur darum geht, jemanden in die pfanne zu hauen, diesmal ist es filippo leutenegger, morgen einer von der glp oder svp, hauptsache clicks…
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Keine Groß-und Kleinschreibung im Lanzeit-Gymi gelernt?
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der kopfschüttler isch en boomer!
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Es gibt auch die wie mich, die erst während der Lehre reif genug für einen solchen Entscheid sind. Auch dann besteht jedoch noch die Möglicheit eine BMS oder Erwachsenenmatur anzuhängen. War bei mir so der Fall. Danke Schweiz, ich habe von unserem Bildungssystem enorm profitiert, obschon ich ein „Spätzünder“ war.
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Ich bin kein Fan und Unterstützer von Herr Leutenegger. Aber da hat er einmal recht. In der Schweiz profitieren wir von gut ausgebildeten Handwerkern. Wenn wir nun alle hellen Köpfe ins Gymnasium schicken, so fehlen uns diese Leute auf dem Bau, in der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe. Mit der heutigen anspruchsvollen Technik und der Digitalisierung wie z.Bsp. Montage von Solaranlagen etc. braucht es gut ausgebildete und fachlich versierte Monteure. Fehlen uns diese Monteure, so werden wohl weniger Projekte realisiert und die hoch gebildeten Planer und Techniker bleiben auf ihren Projekten sitzen. Noch schlimmer: Wo sollen denn all die Akademiker arbeiten, die Soziologie oder ander Exoten-Fächer studieren ? In der Verwaltung oder einer Bank oder dann arbeitslos vor sich hindümpeln ? Wollen wir das wirklich ?
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Es sind beileibe nicht die hellsten Köpfe, die aufs Gymi gehen. Es sind die angepasstesten. Dass davon ein paar hell sind, ist möglich.
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Wen wundert’s, wenn schon die unsinnigsten Bullshitjobs eine Matura voraussetzen. Leutenegger wird’s schwer haben. Die Bildungsbubble muss weiter aufgepumpt werden, bis alle alles wissen und nichts mehr können.
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Auf den Punkt, bester Kommentar hierzu.
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Philippi Leutenegger mit 70 wäre es doch an der Zeit die Pension und das Opa sein zu geniessen und einem Jüngeren Platz zu machen.
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Die Sek in der Stadt Zürich ist schlicht schlecht, zumdinest nach meinen Erfahrungen. Das hat sich Leutenegger zuzuschreiben.
Schlicht katastrophal ist die Lehrstellenvermittlung oder wie das heisst. Ich habe das persönlich mitverfolgt. Man kann die Zürcher die Zürcher Lehrstellenvermittler schlicht auf den Mond schicken. Vorschlag: Coiffeur, Detaillist und dergleichen, bei fähigen und aufgeweckten Kindern. Viele Kinder machten dann das 10. Schuljahr und hängen nun in Privathandesschulen rum.
Wie froh war ich, als mein Sohn da raus kam und ins Kurzzeitgymi wechseln konnte, nachdem schon seine beiden Schwestern im Langgymi waren.
Leutenegger ist zu alt für den Job. Für ihn ist sein Alters-Job super, für die Stadtkinder und Eltern miserabel.-
Das sehe ich auch so.
Filipo ist ein Mann der Vergangenheit. Er soll abtreten. Schnell.
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Und jedes 10. Schuljahr kostet Kanton und Gemeinden gute CHF 27‘000 pro Schüler bzw den Steuerzahler. Früher entweder du hattest eine Lehrstelle nach der 3. Sek oder warst im Gymi ansonsten hattest du Pech gehabt
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Lehrstellenvermittlerinnen können halt auch nur Lehrberufe vermitteln, die es auch gibt. Und das wichtigste ist halt immer noch die Lehrerin und die Zeit, die sie für eine Schülerin aufwenden kann.
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das langzeit-gymi war schon zu meiner zeit eine fehlkonstruktion (werde grade pensioniert), mit 12 jahren ist auch heute noch kein…
Die Debatte geht am Kern vorbei. Da wäre längst eine Debatte um Lehrinhalte überfällig. Naturwissenschaften, Physik, Fremdsprachen, zumindest ein Kernwissen…
Das sehe ich auch so. Filipo ist ein Mann der Vergangenheit. Er soll abtreten. Schnell.