Im Mai wäre Dr. Roger Fankhauser zwei Jahre bei der Six-Gruppe gewesen. Das Mini-Jubiläum blieb dem Juristen nicht vergönnt.
Soeben teilte die Finanzgruppe, die unter anderem die Schweizer und die spanische Börse betreibt, intern mit, dass ihr General Counsel per sofort das Unternehmen verlassen habe.
Fürs Erste übernimmt ein Interner. So lange, bis ein Neuer als oberster Rechtschef gefunden sei, wie die Firma der Belegschaft per Memo verkündete.
Die fragt sich: Was ist da oben los?
Fankhauser gehörte als Mitglied der „erweiterten Konzernleitung“ zur operativen Spitze. Er musste insbesondere die Verträge rund um die vielen Deals prüfen.

Laut einer Quelle hätten sich der Präsident und der General Counsel nicht verstanden. Die Rede ist von Thomas Wellauer.
Der Mann ist bekannt in der Schweizer Finanzszene. Als einstiger McKinsey-Kadermann stiess er in den 1990ern innerhalb des CS-Konzerns an die Spitze des Private Bankings.
Dieses umfasste damals Bank- und Versicherungskunden; Wellauers McKinsey-Kollege Lukas Mühlemann hatte die „Winterthur“ gepostet – auf Geheiss von Übervater Rainer Gut.
Die Allfinanz-Strategie führte zur ersten grossen CS-Krise nach Chiasso ein Vierteljahrhundert davor. Oswald Grübel musste dann den Konzern vom Abgrund zurückreissen.
Wellauer fand ein nächstes Plätzchen in Basel bei der Novartis, danach sprang er zur Swiss Re, quasi eine Schwester der CS.
Dort baute er für Hunderte von Millionen den gläsernen „Campus“ am Mythenquai.
Zur Belohnung kürte ihn das Zürcher Finanz-Establishment zum VR-Präsidenten der Six. Dort wollte Wellauer zeigen, dass er mehr kann als Paläste aus „Bricks“ bauen; nämlich solche aus „Bits“.
Die Six trennte sich zunächst von der Hoffnungssparte Digital Payment. Diese wurde der französischen Worldline verkauft, gegen 3 Milliarden Cash und einen hohen Aktienanteil.
Der Deal war noch unter Vorgänger und Ex-CS-Kollege Romeo Lacher aufgegleist. Doch als die Unterschriften unter das Vorhaben gesetzt wurden, war Wellauer der zuständige Kapitän.
Mit dem vielen Geld kauften er und sein operativer Chef Jos Dijsselhof ultra-schnell eine vermeintliche Perle: die Börse von Madrid.
Der Zukauf von 2020 machte Wellauer und Dijsselhof zu den Grossen im europäischen Börsengeschäft.
Kurz. Dann drehte der Wind.
Die Umsätze an den traditionellen Handelsplätzen zeigten plötzlich nach unten. Und im Derivate-Trading war man nach dem Verkauf der Eurex an die Deutsche Börse nirgends mehr.
Bald schlitterten auch die Franzosen mit ihrer Worldline in die Krise. Die Six musste zuletzt einen riesigen Abschreiber auf ihren Anteil vornehmen.
Nun sitzen Wellauer und Dijsselhof da, mit einer Altlast namens Worldline-Beteiligung und einer Börse in Madrid, deren spanische Chefs ihnen auf der Nase herumtanzen.
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Kommentare
Die beliebtesten Kommentare
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Mitglied der „erweiterten Konzernleitung“ soll operative Spitze sein? LOL
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Schade, um die einst coole Firma. Der Abstieg begann, als die moderne Innovation Perle Payment an Worldine verschenkt wurde….. der Rest der SIX ist Legacy.
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Ich habe ein Verständnisproblem…
Der VRP hat sich mit dem Chefjurist überworfen – falls Quelle verlässlich – und dieser hat nun nach zwei Jahren die Firma verlassen. Die Firma hat vor der Zeit der beiden genannten Personen einige Deals eingefädelt, welche sich aufgrund von globalen Entwicklungen als nicht so Werthaltig herausgestellt haben, wie unter damaligen Umständen kalkuliert.
Heisst genauer: der VRP und der Chefjurist können (Annahme) miteinander nicht so gut arbeiten und einer von beiden hat das Unternehmen nun verlassen. Vielleicht hat es etwas mit der Entwicklung von früheren Investitionstätigkeiten der Firma zu tun, in welche beide grösstenteils noch gar nicht involviert waren.
Lass uns daraus eine Story machen, wo wir den Leuten das Gefühl geben, sie könnten das besser als dieser VRP, weil sonst wäre die Kündigung des Chefjuristen keine Meldung wert.Kommentar melden -
Erstaunlich, dass niemand über den SIX Switzerland-China Stock Connect spricht, das im Juli 2022 lanciert wurde. Von Anfang an ein juristischer Albtraum, jedenfalls für diejenigen, die eine minimale Ahnung von schweizerischem und chinesischem Finanzmarktrecht haben. Angesichts dessen, was am Aktien- und Bondmarkt in China und Hong Kong derzeit abgeht, hat vielleicht inzwischen auch sonst der eine oder der andere gemerkt, dass sich die Risiken nicht so einfach managen lassen.
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Ex-CS, Ex-McKinsey, keine relevante Auslanderfahrung. Da läuten ja alle Alarmglocken.
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Wellauer-Mühlemann Tandem: als CS Dirigenten galten beide als ein perfektes Alptraum-Beispiel. Bankassurance war ein totales Flop, endlich wurde Winterthur an AXA verkauft. Dann kam Ossie Grübel und das Wasser beruhigte sich. Die alten Zeiten sind für immer vorbei.
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Worldpay… wer oder was ist das?
LH, get your facts right please!!!
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Wenn du deine Firma in den Ruin treiben willst, musst du dir nur ein paar aktive oder ehemalige McKinsey ins Management holen. Dann geht es von alleine. Erstaunlicher ist, dass die immer wieder einen Job bekommen um die nächste Firma in den Abgrund zu stossen.
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Worldpay???
Worldline.Kommentar melden -
Und ich habe immer gemeint, Wellauer sei eine Cigarrenmarke. Danke für die Aufklärung.
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Wir haben es weit gebracht im Bankensektor. Jetzt wieder Wellauer hervorzaubern finde ich schlicht und ergreifend erneut eine Fehlbesetzung.
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Ex-McKinsey.
Immer wenn der Name bei Unternehmen auftaucht geht es i.d.R. um grosse Pannen.
Wann kapiert man endlich, dass ein vermeidlich „guter“ Berater nicht unbedingt Unternehmen leiten kann.
Es ist eben Buddy Business, ein mieses Netzwerk, dass im Endeffekt Geld kostet.Kommentar melden -
Kenne den General nicht. Also den Counsel Doktor Fankhauser.
Aber den Tommylein leider schon. Den Welli. Warum man dem immer wieder solche Jobs zuschaufelt, das verstehe wer will.
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Um Himmelswillen! Was hat ein Rechtsversteher in der Geschäftsleitung verloren???
Diese Firma scheint wirklich von allen guten Geistern verlassen zu sein.
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Originalfassung lautete: Rechts verdreher
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Jeder, dem der egozentrischen und begnadeten Chemiker und Power-Point-Zeichner W. jemals über den Weg lief, ob geschäftlich oder in der Armee, weiss was für ein intelligenter, aalglatter und von jeglichem Wertekompass entledigten, zynischen Mann er vor sich hat. Ein Radfahrer durch und durch; nach oben buckeln, nach unten treten.
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Das sieht man dem schon von weitem an! Dazu ganz kalte Bergseeliaugen sagen über den Typ schon alles aus!
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auf welcher Welt lebt ihr denn?
mir begegnen immer nur zärtliche und feinfühlige Miezen!
an was mag es liegen dass ihr euch im Haufen der Arschlöcher
immer das größte in euren Bekanntenkreis zieht?Kommentar melden -
Könnte ein Russe sein…
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Zum Glück ist dieser Warmluftbläser weg.
Verstand nichts vom Business, musste aber bei jedem Meeting am Ende noch etwas in Frage stellen, ohne Grund, Ziel oder Mehrwert.
Da fragt man sich dann, ob das HR dieser Firma nicht auch komplett überfordert ist. Die stellen diese Manager ja ein.
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Eigentlich heissen die Franzosen ja Worldline…
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Sprach Dijsselhof zum Wellauer:
jetzt brauch ich Stoff sonst werd ich sauer.
Dieses Worldpay ist ein Riesenmist,
zum Teufel mit in nützlich Frist.
Und auch die Börse in Madrid
ist scheisse, drum will ich sie nid.
Sprach Wellauer zum Dijsselhof:
Ja das alles find ich auch sehr doof.Kommentar melden-
sprach Emil von den Detektiven flott
noch so ein Wordplay, ach zum Spott.
Und die Moral von all der Gschicht
Kastrierte, halbe Eier rollen nicht!Kommentar melden
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Ups, das sind dann mal magere Infos. Hat niemand aus dem Nähkästchen geplaudert?
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Wohl eher müde Infos….
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SIX war doch immer schon eine Lachnummer …
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Eine Fehlbesetzung weniger an der SIX.
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hat der Vilsmaier also doch Recht ghabt!
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Roger Fankhauser war zwar etwas fest von sich überzeugt und hatte einen Hang zur Arroganz, aber in seinem Kerngeschäft hat er einen guten Eindruck gemacht. Und er hat die Probleme beim Namen genannt. Daher überrascht das Zerwürfnis mit Wellauer nicht.
Es ist unsäglich, wie Wellauer (und leider auch Jos) Probleme nicht erkennen, nicht durchgreifen und trotz alledem von Erfolgen reden. Anstatt die Probleme an der Wurzel zu packen und das Unternehmen auf Erfolgskurs auszurichten labern sie von ESG, Diversity und Culture. Stattdessen angesagt wären: Kostenstrukturen analysieren und Businesspläne erstellen, unfähige und egomanische Manager austauschen, die Integration durchziehen (d.h. starten) usw.
Über die fragwürdigen Rollen von CFO und König Javier will ich gar nicht erst schreiben. Und die Finma? Sortiert derweil die Formulare im Keller.Kommentar melden-
Fankhauser hat die Probleme beim Namen genannt? Das kann nicht sein. Bei SIX gibt es keine Probleme!
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ich wusste überhaupt nicht dass SIXX aus Unterföhring in der Schweiz und Spanien investiert ist. Merkwürdig, das hat mir der zuständige Jeff-Redaktör gar nicht gesagt!
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Vielen Dank für Alles.
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Ex-GC hier: Entgegen der landläufigen Meinung sind GCs alles andere als ‚wichtig‘. Deshalb werden sie auch schnell entlassen. Manchmal genügt bloss eine boshafte Unterstellung, damit man geschasst wird.Also alles halb so wild
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wo ist denn die Liebe und die Harmonie der oberen 10.000 geblieben?
Ist denn nur noch Hass und Krieg auf dieser Erde vorzufinden?
Was ist nur aus euch großen Lichtgestalten und Vorbildern geworden?
Warum konntet ihr nur nicht in Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit leben?
Selbst die programmierten Journalisten-Bots haben geistige Krankheiten!Kommentar melden -
Worldpay?? Korrekt wäre Worldline…so viel Genauigkeit sollte doch noch möglich sein.
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Der Wellauer. Kaum auszuhalten. Brachte schon vor Jahren die CS fast zum Kollaps. Musste gehen. Weich gelandet in seinem unsäglichen McK Netzwerk. Dann noch viel zu viele aufgeblasene ex-UBSler in der Six…Rette sich wer kann.
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Immer die gleiche Geschichte mit diesen McKinsey Leuten; Totalversager! Produzieren Mist am Laufmeter und bekommen dafür Beförderungen und Löhne in Millionenhöhe. Und dann ist man erstaunt, wenn der Finanzplatz CH dasteht wie ein abgeschlagener Pudel!
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Die SIX scheint echte Loser an der Spitze zu haben. Die Herren VRP Locher und Wellauer, beide mit CS-Hintergrund und nicht dem besten Leistungsausweis, haben Käufe getätigt, welche schlussendlich zu riesigen Abschreibern geführt haben und keinen Mehrwert für das stolze Schweizer Finanz-Infrastruktur-Unternehmen bedeuten. Wer hat da die Due Diligence seriös durchgeführt? Wohl nur stümperhaft. CEO Dijsselhof hatte zweigrossee Ziele. Möglichst viel Macht in einem grossen internationalen Unternehmen. Und dadurch sich und seinen Gechäftsleitungskollegen einen möglichst hohen Bonus zu sichern. Wir haben heute den längst fälligen Rücktritt von P. Rickenbacher, CEO Bär, mit Freude vernommen. Meines Erachtens wäre dies für Dijsselhof und Wellauer auch fällig! Die beiden haben mit ihren Entscheiden der letzten Jahre enorm viel Kapital vernichtet. Leider haben die Banken, welche Aktionäre sind, gar kein echtes Stimmrecht. Nichtsdestotrotz könnten Sie ihre Einfluss geltend machen, damit die beiden Herren bald die SIX verlassen müssen. Tretet doch bitte freiwillig ab!
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SIX, ein blutleeres Gebilde mit unsäglichem Management und VR. Zum Scheitern verurteilt.
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Es ist Worldline und nicht Worldpay, dies zur Korrektur…..
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Zwei Jahre sind für Managers tatsächlich schon recht viel.
Wenn ich das korrekt zusammenfasse, hat er in dieser Zeit – ausser einem Fehlkauf – nichts geleistet.
Ich würde schampar gerne die interne Abschiedsmail lesen. „General Counsel Dr. MacK Roger Fankhauser decided to pursue another kind of career outside of Six. In the past 20 months, he was instrumental for implementing our missing strategy, …“.
Aber sein Kumpel Lacher sucht ja verzweifelt einen CEO …
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Dieser Wellauer war schon bei der alten Winterthur in seiner Endphase am Wüten. Was der für Fehlentscheide und Verluste dort produziert hat, geht auf keine Kuhhaut und endete mit der billigen Zwangsübernahme durch AXA.
Dass jetzt ein Bauernopfer gehen muss, zeigt den miesen Charakter von Welli, statt ihn endlich gehen zu lassen, um weiteren Schaden abzuwenden!!Kommentar melden-
Wellauer hat noch keiner Firma Glück gebracht. Irgendetwas haftet dem Mann aber an, dass reihenweise Top-Manager den Ueberbezahlten folgten, auch nachdem klar war, dass er vorallem heisse Luft zu verkaufen wusste. Fazit: Wer Wellauer holt, ist selber schuld.
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Ohje…Die spanische Börse hat die Six wirklich just im dümmsten Moment zu einem überzogenen Preis gekauft. Dass man auch noch das Synergiepotential massiv überschätzt hat (es sind bei nährem Hinsehen keine vorhanden), macht den Deal nicht besser.
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Synergiepotenziale werden fast immer ueberschaetzt. Wenn Manager unbedingt kaufen wollen ist das einer der besten Argumente da kaum pruefbar.
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PS: Es gibt nie Synergien. Das ist ein grpsser Mythos, den unfähige Berater und Manager anführen, wenn sie nicht zu rechtfertigende Ego-Übernahmen rechtfertigen wollen.
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@Profwssor
Synergie-Effekte sind nicht messbar?!
Vor der Übernahme einer Firma stimmt diese Aussage grösstenteils.
Nach der Übernahme hingegen schon, zumindest für börsenkotierte Unternehmen: Man vergleicht die Aktienkurse der Summe der beiden Unternehmen vor der Übernahme mit dem Aktienkurs der neuen Firma 5 Jahre nach der Übernahme.
Resultat: Etwa 75% der Übernahmen vernichten Wert …
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Das „Management“ sollte es so machen wie heute beim Bär – abtreten.
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Jede Wette, das die obige Firma auch so ne heruntergewirtschaftete und ausgebeuteter Konzern ist und von einem Romeo Lacher alias Mc Kinsey Geld-Sekten Fatzke an die Wand gefahren wurde!!!
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Die SIX-Beteiligung ist WorldLINE, nicht Worldpay…!
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Die SIX scheint echte Loser an der Spitze zu haben. Die Herren VRP Locher und Wellauer, beide mit CS-Hintergrund und…
Jeder, dem der egozentrischen und begnadeten Chemiker und Power-Point-Zeichner W. jemals über den Weg lief, ob geschäftlich oder in der…
Dieser Wellauer war schon bei der alten Winterthur in seiner Endphase am Wüten. Was der für Fehlentscheide und Verluste dort…