Die Urner Kantonalbank (UKB) haute letzte Woche auf die Werbepauke: die „eigenen finanziellen Ziele“ übertroffen, der Jahresgewinn „äusserst“ erfreulich.
Die Jubelbotschaft aus der Heimat von Wilhelm Tell kontrastiert mit einem Flugwetter der Stärke 7. Laut verschiedenen Quellen kam es in den letzten Wochen und Monaten zu einer regelrechten Massenflucht.
So habe das gesamte Produktemanagement inklusive des Chefs des Teams den Bettel bei der UKB hingeschmissen, zudem seien der Chef Prozesse, der Leiter Kredite und Immobilien und der Private-Banking-Boss weg.

Am Wochenende glückte dann noch der obersten Juristin und Compliance-Chefin der UKB, Céline Huber, bei den Kantonswahlen der Sprung in die Exekutive.
Bald hat also auch sie ihren Letzten bei der Bank mit rund 100 Mitarbeitern
UKB führungslos?, fragt ein Beobachter.
Eine Sprecherin vertröstete gestern auf eine Stellungnahme für heute; dies, nachdem ein Wochenende ohne Antwort verstrichen war.
Nach Publikation der Story schrieb sie: „Die beruflichen Veränderungen haben keinen Zusammenhang und beziehen sich auf einen Zeitraum von sechs Monaten.“
„Es kann nicht von Massenabgängen gesprochen werden. Bei insgesamt 15 Mitarbeitenden mit Leitungsfunktionen gab es bei vier Personen berufliche Veränderungen, wovon ein Abgang innerhalb der Probezeit war.“
Die von der Leitung hervorgehobenen „äusserst“ erfreulichen Resultate der UKB überzeugen nicht.
Zugelegt haben die Urner Staatsbanker nämlich wie viele ihrer Kollegen in anderen Kantonalbank hauptsächlich bei den Zinsen.
Mehr verlangt für Hypos und KMU-Kredite, knausrig geblieben bei den Sparern: Marge hoch – easy.
Dort, wo’s anspruchsvoller ist, in der Vermögensberatung, zeigte der Trend nach unten. Minus 7,2 Prozent, so der Befund im „Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft“.
Die Truppe springt davon, die Kunden verzichten auf Beratung: Die Urner KB ist in einen Strudel geraten.

Wohin die oberste Führung steuert, bleibt nebulös. Sie hat entschieden, die Vermögensverwaltung mit der Luzerner Weibel Hess & Partner auf neue Beine zu stellen.
Laut einem Insider handelt es sich faktisch um ein Outsourcing des wichtigen Geschäftsbereichs.
Was erhoffen sich die Urner davon?
Weniger Kosten, klar. Umgekehrt geht die Expertise im Geschäft mit den vermögenden Kunden verloren.
„Die Kooperation mit Weibel Hess & Partner AG beinhaltet eine Beteiligung von 25 Prozent mit Verwaltungsratssitz“, schreibt die Medienstelle der Bank.
„So können die Interessen der Urner Kantonalbank und damit die Interessen ihrer Kundschaft optimal vertreten werden.“
Die Kritik am Club der grau melierten Tonangeber in Geschäftsleitung und Bankrat wächst jedenfalls spürbar. Gleichzeitig erreicht die Entschädigung für die operative Führung neue Höchststände.
2022 waren es für die drei Mitglieder der Geschäftsleitung 1,81 Millionen Franken, pro Kopf deutlich mehr als ein Bundesratssalär.
Tell wäre not amused.
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Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wie geht es den Genossen in Uri? Hat sich die Lage inzwischen beruhigt?
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Mit welchen Bullshitartikeln die Medien heute Geld und Klicks machen ist fast schon eine Frechheit. Und dabei dann immer noch über andere Menschen herziehen und diese in ein schlechtes Bild stellen ohne zu wissen, was eigentlich los ist. Bei Inside Paradeplatz gilt wohl: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert“…jeden Tag wird ein anderes Finanzinstitut durch den Kakao gezogen und die dummen Konsumenten springen darauf an, ohne ihr eigenes Hirn einzuschalten. Diese Plattform hier ist für nichts mehr gut, man kann sich nur noch herzlich totlachen, wenn man diesen wertlosen Content liest.
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Danke, genau meine Meinung
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Wo ist den hier das Problem – die Familie Deplazes hat das Geschäft fest im Griff. Zwischen Gotthard-Tunnel und Flughafen Zürich ist alles in einer Hand.
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Die haben halt Erfolg im Leben. Ein schlimmes Wort in Uri, das weckt sofort die Neider!
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Vermögensverwaltung ausgelagrt ist gut. Das sollte die UBS auch machen. Erstaunt…? Ja, richtig. Ich bin bei der Grüner-Fisher als Vermögensverwalter und habbe mein Kto. bei der Swissquote. Grüner-Fisher haben die letzten 4.5 Jahre im Durchschnitt pro Jahr 15% gemacht und wohlverstanden extrem konservative. Die kaufen nur Aktien von den grössten Firmen der Welt und nur AAA-Qualität. Verwalten 215 Milliarden und haben 67 Analysten. Ich glaube nicht dass die UBS dieses Resultat „matchen“ kann. Deshalb ist es richtig was die UKB gemacht hat. Jedoch hätte sie an die Grüner-Fisher outsourcen sollen.
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Cracks und Bank beisst sich, genau so wie guter Journalismus und Lukas Hässig.
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Wissen die Urner überhaupt was ein Cracks ist?
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Geschweige denn wie man es schreibt
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Massenabgänge bei 98 Mitarbeiter wird für die UKB schon fast als ein Exodus bezeichnet, wie können die Urner sowas je verkraften?
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„Dort, wo’s anspruchsvoller ist, in der Vermögensberatung, zeigte der Trend nach unten.“
Anspruchsvoller? Ein Handvoll Leute bestimmt, der Rest sind Verkäufer, einfach nobler in der Art und teurer als Auto-, Versicherungs-, etc. -Verkäufer.
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Früher war es Ehrensache das der Kapitän zuletzt das Schiff verlässt.
Anders beim IWF Neoliberalismus
Dort sind die Kapitäne die ersten die das Schiff verlassen mit dem Schlüssel
Und dem Tresor des Zählmeisters!???Kommentar melden -
Produktmänätscher möchte ich bei diesem Bänkli, das primär Sparheftli und Landwirtschaftsdarlehen im Sortiment hat, auch nicht sein.
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Wir können grad so gut wieder zurück zur UBS. Die Performance nach Kosten in der Vermögensverwaltung ist dort eh besser.
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Echt jetzt Lukas? Was für ein liederliches Geschreibsel.
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Uri ist alles andere als ein Finanzstarker Kanton. Hier werden (noch) kleine Brötchen gebacken. 0815 Tagesgeschäft, dazu braucht es stille Schaffer. Der Markt für Vermögensverwaltung ist verschwindend klein im Kanton. Cracks sind da so überflüssig wie ein Blinddarm…
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Finanzschwach sind wir, ja. Aber durchaus stark im Ausgeben von fremden Geldern für u.a. Velowege für 30mio, leere Wiesen für „High Tech“ Entwicklungsstandorte, Tourismus Konzepte von vorgestern… Wir sind gut im Ausgeben. Liegt wohl auch an der hoch subventionierten Landwirtschaft. De Facto wäre unser Kanton ohne Finanzausgleich jedoch schon längst pleite.
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Der Titel wirft Fragen auf. Gibt es wirklich „Cracks“ bei der UKB?
Sachdienliche Hinweise nimmt Max, LH oder FINMA gerne entgegen.
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hoffentlich werben sie jetzt nicht die opportunistischen, narzistischen cs-manager ab…
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@Max
Hier ist der vollautomatische Telefonanrufabwimmler von FINMA, es wurde gerade beschlossen, dass die „Cracks“ und die bevorstehende Massenflucht durch einen Geldautomaten ersetzt werden…
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Ich habe gar nicht gewusst, dass der Kanton Uri auch eine Kantonalbank hat.
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wir haben sogar ein öffentliches Urinal,
direkt in der Gemeinde Uri im Zentrum!
da werden sie geholfen …Kommentar melden -
@Bruno Killerkarpfen
Gibt’s auch ein Unisex Urinal, ich bin non binär, man kann es auch genderqueer nennen?
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Bei dieser Bank scheint ja irgendetwas grundsätzlich nicht in Ordnung zu sein, wenn innerhalb kurzer Zeit teilweise ganze Teams hinscheissen. Da nutzen auch die ganzen guten Resultate nichts, wenn Berater und Kundengelder gehen.
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Korrektur: Das soll natürlich „hinschmeißen“ heißen. Wäre eine schöne Funktion wenn man die Beiträge nach Rechtschreibfehlern nochmal bearbeiten könnte.
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Anscheinend haben Lucky’s Zensoren jämmerlich versagt, normalerweise werden solche Wörter entfernt, na ja…
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Was macht ein „Produktmanagement“ bei einer Bank ?
Was sind das für „Produkte“ die eine Bank im Stande ist sie herzustellen ?
Die Bank = das sind doch die Dienstleistungen: Geld einnehmen, es schützen und aufzubewahren, überweisen, auszahlen. Nichts mit der Produktion.
Wenn wir die Bankprodukte meinen sind es grob übersetzt „ungedeckte Checks“ und somit sind es Wetten. Die Bank kann sie eventuell in der Zukunft zurückzahlen oder aber auch nicht.
UBS ist bereits im Jahre 2008 wegen solcher Wetten zahlungsunfähig xi, die Credit Suisse ist zahlungsunfähig im Jahre 2023 geworden. Auch wegen der ungedeckten Checks.
Wieso toleriert die Politik das Ausstellen der ungedeckten Checks immer noch ? Schon zwei Mal krachte es binnen 15 Jahre in der Schweiz und zwar ordentlich.
Haben die Schweizer bei den zwei Probeläufen nichts gelernt dann kracht es demnächst zum dritten Mal, diesmal im Bereich „Billionen CHF“.
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LH hat wieder etwas gehört und noch aufgeplustert, gibt dann schon Klicks.
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Haben diese Banken-„Cracks“ denn so gut investiert dass sie sich jetzt zur Ruhe setzen? Haben die vielelicht BitCoin gekauft und ihren Einsatz um 10x, 100x, 1´000x, 10´000x gesteiegert?
Wäre ja nicht allzu schwer gewesen, hätte nur etwas Selbstdenken gefordert.Ich frage für einen Freund.
Panama Papers
Selbstdenkend, frei & unabhängigKommentar melden-
steieergen kannst nur du, Panama!
niemand ist so genial, wie du Flitzpiepe.Kommentar melden
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Alles richtig gemacht. Zurück zu den Wurzeln. Zinsen bringen Umsatz und Gewinn. Viele Mitarbeiter im Banking sind nur Kostenfaktoren und überschätzen sich masslos.
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Wer braucht denn die UKB?
Echt jetzt.
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Es gibt sicher keine oder wenige CRACKS analog den hochgelobten zürcherbänster und mänätscher welche sehr gut schaum schlagen können und sich soo wichtig nehmen. lieber eine bank mit bodenständigen leuten
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Der volkswirtschaftliche Nutzen auch einer kleinen Kantonalbank ist definitiv grösser, als der einer bankrotten Credit Suisse. Aber was wissen Sie schon! Sie glauben auch immer noch, es käme auf die Grösse an? Träumen Sie weiter!
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Scheint als der Stier seine Hörner an der Wallstreet abgewetzt hat!???
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@ Alfred
Wie übel arrogant. Die Urner und Urnerinnen natürlich.
Und nie etwas von Lage, Lage, Lage bei Immobilien gehört? Und die Leute vor Ort kennen diese immer noch am Besten. Alles andere ist unbedarfte Selbstüberschätzung.
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Canton Uri needs the UKB… Not some bank in Zurich or Zug.
The canton itself gained 8.5m last year from the bank. Money needed to finance important projects for the canton in Uri. Sure some idiot named Alfred doesn’t need the UKB but the Urner do!Kommentar melden
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„Flugwetter der Stärke 7“?
Was ist denn das schon wieder?
Es gibt für Wind die Baufort-Skala 1-12 und für Seegang eine Skala von 1-6, sowie
„ein Wetter glatt zum Eier legen!“
-Erich kästner, „Im Auto über’s Land“Kommentar melden -
Die Kantonalbank können „ZinsdifferenzGeschäft“; sie können weniger gut „Kommissions-/Anlagegeschäft“, selber sind 80% von ihnen zu klein, um ein eigenes Research (sprich Riisörtsch) aufzubauen ergo wird dieser Teil eingekauft. Wenn ein *kleiner* dies bei einem *kleinen* macht ist es nicht günstiger, sondern eher billiger… Das Core-Bankingsystem dieser kleinen Kantonalbanken ist auch nach Jahrzehnten leider immer noch nicht in der Lage, im Anlagegeschäft z.B. eine adäquate Performance zu leisten; das nervt Kunden, frustriert Mitarbeiter und so sieht es genau (nicht nur) bei der Urner KB aus.
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Tells Heimat ist Dänemark
. Immer diese Papierli-Schwiizer.
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Da muss doch etas massiv faul sein an der Führung, darüber sagt der Artikel aber nichts konkretes?
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Ziele für letztes Jahr übertroffen und nun auch noch die Beratung eingestellt und die teuren Schmarotzer rausgestellt!
WHP, WHP Hurra!!
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Man sollte meinen Bank macht Kohle beim Traden an der Börse!
…wie viele ihrer Kollegen in anderen Kantonalbank hauptsächlich bei den Zinsen….
Obwohl das musste man eigentlich nicht bei DOW, Dax und CO, nur ein paar Jahre warten.
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Wer braucht denn die UKB? Echt jetzt.
Da muss doch etas massiv faul sein an der Führung, darüber sagt der Artikel aber nichts konkretes?
Der Titel wirft Fragen auf. Gibt es wirklich "Cracks" bei der UKB? Sachdienliche Hinweise nimmt Max, LH oder FINMA gerne…