Am Mittwoch überraschte die Leitung von Bain & Company, eine Edel-Boutique unter den Beratungsfirmen dieses Planeten, mit einer wichtigen Mitteilung an die Crew.
Die seit Urzeiten heilige Arbeitszeit-Regelung 10-10-10-8-6pm wird fallengelassen, so die Durchsage von der Kommando-Brücke.
Eine Revolution, eine Gezeitenwende.
Nicht?
Nein. Effektiv vollzieht das Management von Bain das, was in der Realität seit langem gilt. Die Leute schufteten regelmässig länger.
Schluss um ein Uhr in der Früh? Keine Seltenheit.
Dabei wäre das Maximum bei 22 Uhr gelegen – und dies auch „nur“ von Montag bis Mittwoch. Danach galt Arbeitsschluss um 20 Uhr donnerstags und um 18 Uhr freitags.
Die offizielle Abkehr vom ans Herz gelegten täglichen Computer-Zuklappen zu den Spät-Nachrichten im TV bedeutet nichts Gutes.
Die Berater, darunter viele Hochschulabgänger mit guten Noten, wissen jetzt, was es geschlagen hat.
Malochen bis zum Umfallen.
Ein Partner von Bain in Zürich reagierte gestern nicht auf eine Anfrage.
Laut Quellen kontrastiere die offizielle Freigabe der Arbeitszeiten mit der Entwicklung bei der Konkurrenz. So würde sich die Boston Consulting Group an die selbst verordneten Sperrzeiten halten.
Der Zürcher Bain-Ableger an der Sihlporte gab jüngst wegen vieler Frischlinge zu reden, die in der Probezeit auf der Strasse landeten.
Betroffene fühlten sich von den Chefs in eine Falle gelockt. „Ich wäre besser zur Konkurrenz gegangen“, meinte damals einer. „Doch man sagte mir, bei Bain gäbe es ein ‚Family‘-Klima.“
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lächerlich. Da würde ich einfach meine 8 Stunden machen und ihnen sonst den Mittelfinger zeigen, wenn sie meckern. Dümmste Firma, so verdirbt man es sich sicherlich mit allen MAs und findet keine neuen, bei dieser Publicity.
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Die KI wird diese Stellen schon sehr bald auslöschen. Dann können sie den ganzen Tag Life-Balance haben (oder irgend einen produktiven Job suchen). Betrifft alle Beratungsunternehmen. Denen wird von der KI, die das 1000x besser können wird, brutal der Garaus gemacht.
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Wenn man am Ende des Jahres den realen Aufwand aufs Projekt rechnet, ist Projekt im Minus. Und keiner hinterfragt Geschäftsmodell und Ertragsmodell.
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Keiner muss dort arbeiten. Selber schuld. Die können ja einen ehrenhaften Beruf wählen.
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dumme frage: wieviel verdient ein frischling? und wieviel in 5 jahren!?
vielleicht würden andere für dieses geld 24 stunden am tag arbeiten…
und wenn es nur „hungerlöhne“ unter zwohunderttausend gibt, ist man selber schuld. -
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120k Einstiegssalär frisch ab Uni. Nach 5 jahren 200k+
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Verstehe ich nicht. Vertrag unterschreiben, fleissig Arbeitsbiene spielen (für so 18 Monate). Dabei die Arbeitszeiten aufschreiben. Sobald Absprung geglückt, gutes Arbeitszeugnis erhalten und sich die Investition ausbezahlt hat… der Bain einen lieben Brief schreiben mit den erfassten Überzeiten und alles über 45 Stunden ausbezahlen lassen?
Wäre natürlich gut, wenn man die Belege dann irgendwie handschriftlich hat, so dass klar ersichtlich ist dass man das gewissenhaft über die Jahre nachgeführt hat. Wenn ein Arbeitgeber das Arbeitsgesetzt vorsätzlich bricht, heisst das noch lange nicht dass ich die Situation nicht für meinen eigenen Benefit ausnutzen kann. -
An alle Neider und Konformisten, anstelle hier consultants und andere zu bashen die etwas mehr als die 40-Stunden Woche leisten:
– was ein consultant oder investment banker in 10 Jahren an Erfahrung sammelt werden die meisten nicht mal in 20 Jahren erreichen
– die gesättigten und komfortablen Europäer können sich ziemlich bald von ihrem „life-life“ balance verabschieden
– egal ob in den USA, Indien, oder China, die Leistungsbereitschaft dort wird die Europäer innerhalb unserer Generation noch so was von in den Schatten stellenLeider wird dieser Vorsprung nur sehr schwer wieder einzuholen sein…
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JA! Freie Fahrt für die Sklavenhaltung! Was nützt die Kohle wenn Du sie nicht ausgeben kannst? Heute ist es normaler Wahnsinn. Viel Spass beim Malochen bis 2200 Uhr. Und der Westen hat es nicht verkackt weil keine 16 Stunden Arbeitstage da sind. Sondern aus der grenzenlosen Gier nach mehr und mehr. Alle, die gesamte Industrie wurde den Chinesen quasi geschenkt. Die Löhne sind ja dort soooo schön tief, die steuerbefreiten Gewinne exorbitant hoch. Das ist der Grund für den kranken, desolaten Westen. Auch die Römer gingen diesen Weg.
Problem heute: nach den Römern war die Welt ansich noch intakt. Heute ist sie zerstört und vergiftet. Schätze, die Chinesen werden ihren neuen Reichtum auch nicht nutzen können. Die hocken auf demselben kaputten Planeten. -
Jemand der genau weiss wo es geschlagen hat – same page – what goes up must come down .
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Und solche SKLAVEN (anders kann man Arbeiter mit solchen Zeitvorgaben nicht mehr nennen) sind dann die größten Angeber, die sich als ‚kings of the world‘ fühlen, mit ihren geleasten Firmenwagen und null Freizeit. Die werden sowieso alle fett, Haarausfall mit 30, käseweiß, ungesundes Leben. Ekelhaft.
Lächerlich. 🙂
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Während Du natürlich genug Zeit hast, Dich fit und schön und haarig zu halten mit Deinem Nine to Five-Job bei der Mobiliar. Und dass Du fast nix verdienst, macht auch nichts, die Migros hat ja schöne Discount-Fitnessstudios.
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Firmen, bei denen lange Präsenzzeiten erwartet werden resp. zum guten Ton gehören, waren mir immer suspekt. Natürlich kann es sein, dass gelegentlich eine Sonderschicht geleistet werden muss. Aber wichtiger als die Präsenzzeit ist, was bei den geleisteten Stunden herauskommt. Diesbezüglich sind Consulting-Firmen oft nicht gerade „Weltmeister“ (was man durch lange Arbeitszeiten zu kompensieren versucht, den Kunden aber nicht weiterhilft).
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Wer bei denen anheuert, muss eigentlich wissen worauf er sich einlässt. Und: man kann ja jederzeit kündigen, wenn es nicht passt.
Eine andere Frage ist, was die total übermüdet zustande bringen. Es gibt genug seriöse Studien, die nachweisen, dass Müdigkeit die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Die Kunden sind dann auch selber schuld, wenn sie sich auf nicht so gute Ratschläge – nach Mitternacht generiert – hereinlassen.
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Ansonsten gibts ja auch noch das Investment Banking für Showsitzer…
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Einfach immer schön die gesetzlichen Vorgaben einhalten.
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Merkt Euch, nur der Scheich ist wirklich reich…
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und der Geier hat wirklich keine Eier!
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Hochschulabgänger mit guten Noten ist heutzutage eine Bezeichnung für unbrauchbar und degeneriert. Die Bildungsmisere lässt grüssen. Sie können 24/7 schufften und kreieren nichts brauchbares. Wer sich solche „Berater“ ins Haus holt, erfüllt seinen Job nicht.
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Mit dem falschen Bein aufgestanden, Amelie? Oder in jungen Jahren verpasst, die Matur zu machen und darum am Hässelen? Nimms nicht so schwer, mit AKAD kannst auch du die Scharte auswetzen.
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Amelie: Gratuliere, Sie haben dan Nagel auf den Kopf getroffen. Wieso sehen das so viele Geschäftsführungen nicht ein. Diese Hochschulabgänger haben null, wiederhole: null Praxis. Wie sollten die praxisgerechte Beratungen durchführen. Das ist wie bei der CH-Armee. Wir würden jeden Krieg verlieren , weil wir keine Praxis haben. Stellt doch Praktiker an, anstatt Theoretiker. Ich weiss, ich rede (schreibe vielmehr) an eine Wand. Es wird nie geschehen. Das ist eine akademische Zunft die sich gegenseitig unterstützt und die CS ins Verderben geritten hat.
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Voll einverstanden. Diese Gen Z Studierten können ohne Mamis Hilfe nicht einmal mehr ihre Socken anziehen.
Hingegen gibt es immer mehr CEOs mit partiellem Hilfsschulabschluss, welche sich fast alleine tolle Massanzüge anziehen können. Einzig, das mit dem Hintern abwischen klappt auch bei diesen nicht, aber dafür haben sie ihre Managing Brown Nose Directors.
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Die vielen Hochschulabgänger mit guten Noten und von den sogenannten Target Universitäten die bei den Big Four aufschlagen, sehen sich sowieso alle als „Highperformer“ für die 60 Stunden plus x normal ist. Ist halt nur dumm wenn man nicht merkt wie man ausgenutzt wird…
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M. Auturité: … ach soooo, Sie waren auch dabei und haben geholfen die CS in den Abrund zu reiten. Ich habs ja geschrieben, diese Zunft wird nie, aber gar nie einsichtig. Die können gar nicht individuell denken. Die wiederholen immer Alle was der dazumalige Professor gelehrt hat. … und überheblich sind sie dann auch noch, gell M. Auturité !!!
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Jeden Stein nochmals umkehren, die Analysen der internen Manager neu verpacken und den Beratungsansatz auf den Kunden adaptieren-das braucht Zeit. Gen AI wird zukünftig da mächtig Zeit einsparen.
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Letzte Grillenparade der untergehenden Bürolistenhalterei: Auch diese werden den Lauf gegen ChatGPT et al. verlieren. Aber so was von ganz bestimmt. Und so was von ganz schnell. Umschulung ganz ganz schnell – nur was? Der Bauer auf dem satellitengesteuerten John Deere sitzt auch nur noch auf dem Bock, weil er sonst keine Subventionen erhält – auch nicht im automatisierten Melkstall – notwendig ist der schon längst nicht mehr. Die Subventionen der in wirtschaftlicher Sicht sinnfreien Mikrohöfe überall im Ländle werden eh seit langem nur noch als Tourismusförderung kontiert. Müssen jetzt alle Pfleger werden?
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Das ist noch eine Arbeitsmoral bei Bain & Douche!
Warum auch schon um 22 Uhr aufhören, wenn der Abend so schön und lau ist?
Und am Morgen gibt es um 7 Uhr Antrittsverlesen. Wer zu spät kommt darf eine Woche lang nicht in die Mittagpause.
Frage: warum wird am Samstag nicht gearbeitet?
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Wenn ihr Sprüche wie: „Great Place to Work“, „Wir sind eine Familie“, „Du bewegst bei uns etwas..“, etc hörst, bleib weg von dieser Firma.
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Es liegt am Honorare aufschreiben. Bodylease-Firmen verdienen auf Std- oder Tages-Basis. Plus etwas Expenses. Und die unzähligen „high-potentials“ brauchen auch 1 warme Mahlzeit am Tag.
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Das ist nur in der Theorie so. Normalerweise werden Tagessätze vereinbart und wie viele Stunden ein Consultant pro Tag arbeitet, hat keinen Einfluss auf die Daily Rate bzw. was dem Kunden in Rechnung gestellt wird. Für die Marge gut, für dir Arbeitszeit weniger gut…
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Schon bei zwei Stellen habe ich einfach Meetings gestrichen: auf einmal wurde ich die cash cow im Stall und ging trotzdem früh nach Hause. Bei der neuen Stelle habe ich noch grosses vor, Meetings sind von Anfang an unterbunden: github, mails, vielleicht ein Telefon, extrem selectives cc
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Das sind die Normen oder Ziele – die werde auch bei allen MBB in der Realität selten eingehalten. Der Schnitt ist wohl eher M-M 1 Uhr, D 22 Uhr, F 19 Uhr.
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MBB steht für Messerschmidt Bölko Blom, es ist nicht entscheidend wie viel gearbeitet wird sondern nur wie viele Stunden man aufschreiben kann und bezahlt werden. Die gehen sicher frühzeitig und bis 22.00 oder 01.00 wird einfach aufgeschrieben.
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Zum Glück arbeite ich in einer Branche, die auf Know-How basiert und nicht auf Arbeiten wie auf dem Baumwoll-Feld. Darum klappe ich 17:00 den Laptop zu und gehe nach Hause.
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Dumme Leute brauchen eben etwas länger, bis sie ihre Texte in den Laptop gebrünzelt haben.
Bain & Co. scheint eine Art geschützte Werkstätte für sowas zu sein.
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Wer bitteschön schuftet sich so zu Tode?
Meine Generation jedenfalls nicht mehr. Wir nutzen KI und andere moderne Ansätze und erreichen so eine viel bessere Work-Life-Balance.
Wir sind doch keine Boomer!
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@Ok Boomer
Wow, Sie sind tatsächlich „intelligent“ genug, um von Work-Life-Balance zu reden.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Work eh schon ein Teil von Human Life ist?
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Wer „Work-Life-Balance“ sagt, ist definitiv ein Loser.
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Zum Glück gibt es noch Consultants, wo gearbeitet wird. Alles eine Frage der Attitude und dem Willen, etwas in jungen Jahren zu lernen.
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@Loisl
Genau! 7×24 Stunden pro Woche arbeiten und zur Not noch die Nacht dazunehmen!
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Stunden schieben bis zum Umfallen – immer noch das wichtigste Kriterium für die Karriere.
Da kann man absolut Top sein, was Resultate, Loyalität, Erfahrung und Kompetenz anbelangt. Wenn man keine Überstunden „sitzt“ zählt alles nicht.
Selbst diejenigen Chefs, die es offen abtun und von „es zählen nur die Resultate“ reden, denken und handeln immer noch so. Damit verliert die Wirtschaft viel Humankapital.
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Früher zählte das Erreichte. Heute reicht das Erzählte.
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Tipps für Jüngere: Warnsignale bei Job Interviews sind Aussagen wie „work hard, play hard“ und „Wir sind wie eine Familie“.
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Genau so. Diese „Leben um zu arbeiten“ Mentalität hat uns den ganzen Schlamassel eingebrockt.
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pain-boomer hat ausgedient – bain statt brain?😜
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Wenn man nichts mehr zum arbeiten hat kann man auch früher Schluss machen. That’s it. Betrifft die ganze Beraterbranche.
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Immer schön die Erfassung der Chargeable Hours im Blick halten!
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Wer sich eine solche Bude aussucht und vor Gier und Ehrgeiz fast zerplatzt, ist selber schuld. Mein Mitgefühl hält sich in Grenzen.
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Ja und? Sehr kluge Köpfe werden bestens damit umgehen können.
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Ein hochkommerzieller Laden stellt sich dem Bestnotenabgänger und Frischling im Erwerbsleben als „Family“ vor und der glaubt den Quark? Da rollt eine echt lebensfremde Generation in den Arbeitsmarkt.
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Bruder Grimm: sehen Sie, M. Auturité, lebensfremd sind sie, Sie auch noch. Verstehen Sie, sie und Sie, oder muss man da auch noch nachhelfen.
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Es heisst Zeitenwende, nicht Gezeitenwende. Mit Ebbe und Flut hat das nichts zu tun.
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So wie es scheint sind die Bain Leute offenbar mondsüchtig. Oder Schlafwandler.
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Hahahahaha, was wollen die bis um 22:00 oder noch arbeiten??? So viel Projekte verkaufen sie aktuell doch nicht mal ansatzweise ….
Wenn’s nach der Auftragslage gehen würde, dann könnten die das Notebook schon um 15:00 zuklappen.
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Und da glaubt man dann, dass etwas gescheites rauskommen würde.
Tipps für Jüngere: Warnsignale bei Job Interviews sind Aussagen wie "work hard, play hard" und "Wir sind wie eine Familie".
Wer sich eine solche Bude aussucht und vor Gier und Ehrgeiz fast zerplatzt, ist selber schuld. Mein Mitgefühl hält sich…
Hahahahaha, was wollen die bis um 22:00 oder noch arbeiten??? So viel Projekte verkaufen sie aktuell doch nicht mal ansatzweise…