Der Mann kommt von der UBS. Er heisst Roman Studer, trägt den Titel eines CEOs, und hat eine grosse Aufgabe: In Bern den Bankenplatz vor noch mehr Fesseln zu bewahren.
Statt mit erfolgreichem Lobbying gibt Studer mit anderem zu reden. Seinem Führungsstil. Der sei so, wie man ihn längst für überholt gehalten habe, sagt eine Quelle.
Von oben herab, mit Allüren. The Boss – das bin ich.
Die Folge sei Reissaus. 20 Mitarbeiter kündigten seit 2023, als Studer von Marcel Rohner, dem Präsidenten der Bankiervereinigung und ebenfalls Ex-UBS, das Zepter erhalten hatte.
Die Abgänge zögen sich quer durch die Organisation, die Hierarchie und die Altersklassen. Überall käme es zu Kündigungen und Neueinstellungen; ein Kommen und Gehen.
Am stärksten drunter und drüber geht es laut der Quelle im Bereich Kommunikation und Public Affairs.
Das ist ein zentraler Teil der Bankenlobby. Wie anders als mit Gesprächen in Politkreisen und geschickter Kommunikation mit den Ansprechgruppen und dem Publikum soll man punkten?
Noch vor einem halben Jahr habe das Team aus einem Dutzend Leute bestanden. Jetzt seien noch zwei übrig geblieben.
Präsident Marcel Rohner schaue dem Treiben zu. Egal, was an ihn herangetragen würde.
Beispielsweise der Anspruch von CEO Studer, ein Einzelbüro an der Zollstrasse zu nutzen, dem Zürcher Ableger der Bankiervereinigung, die traditionell in Basel zuhause ist.
Der Rest der Truppe in Zürich arbeitet im „Open space“, also im Grossraumbüro, wo man irgendwo Platz nehmen kann.
Als Studer begann, kündigte er eine grosse Umfrage im Personal an. Wie gefällts Euch, was läuft schlecht?
Davon ist keine Rede mehr: Übung abgebrochen, so der Insider.
„Die Fluktuation der Geschäftsstelle bewegt sich bereits seit einigen Jahren auf einem hohen Niveau“, sagt eine Sprecherin der Bankenlobby.
„Die letzten Monate waren anspruchsvoll – begleitet von personellen Veränderungen auf verschiedenen Stufen. Mittlerweile sind fast alle Stellen wieder besetzt, unter anderem mit internen Talenten.“
Zum Einzelbüro meint sie: „Roman Studer arbeitet oft in Zürich, ebenso wie die anderen Mitglieder der Geschäftsleitung.“
Sein dortiges Büro „kann in seiner Abwesenheit auch von Mitarbeitenden genutzt“ werden.
Und zur abgeblasenen Befragung der Leute heisst es, der Chef hätte sich entschieden, „die erste Bestandesaufnahme persönlich zu machen“.
Zu diesem Zweck habe Studer „mit allen Mitarbeitenden ausführliche Gespräche geführt. Nun werden unter Einbezug aller Mitarbeitenden gemeinsame Ziele und Massnahmen erarbeitet und umgesetzt. Dazu gehören auch regelmässige Personalumfragen.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Bankiervereinigung bringt und nützt wenig. Die könnte man eigentlich vollständig abschaffen.
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Genau so ist es bei der UBS heute noch. „Seinem Führungsstil. Der sei so, wie man ihn längst für überholt gehalten habe“
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für boomers mega interessant haha😀
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Gut, dass da mal jemand aufräumt. Ich glaub‘ das war bitter nötig.
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Gut, dass da mal einer ausmistet.
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Und der Studer sollte auch gleich gehen. Der bringt nichts auf die Reihe.
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Vitamin B hat die mangelnden Führungsfähigkeiten noch nie aufpoliert. Und die Nebenwirkungen, obschon auch bekannt, werden ignoriert. Aderlass ist die logische, ebenfalls bekannte Konsequenz. Und was folgt, ist meist schlechterer Qualität. Die Spirale nach unten beginnt sich zu drehen.
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Ausserhalb von KMU (da redet man sowieso viel offener miteinander) ist es besser auch anonyme Befragungen durchzuführen, denn oftmals trauen sich die Angestellten nicht dem Chef die Wahrheit ins Gesicht zu sagen.
So bekommt der Chef eine verzerrte Darstellung von dem was da los ist….die Einzelgespräche kann man ja trotzdem noch durchführen… -
Die Bankiervereinigung macht seit Jahren die allerdümmsten Empfehlungen im ganzen intergalaktischen Raum (so zum Beispiel die Empfehlungen zu ‚Sustainable Finance‘, die Cloud-Strategie der Schweizer Banken, u.v.m.).
Da passt Roman Studer, welcher bereits in der UBS („Governmental Affairs Schweiz“) rein absolut gar nichts zustande gebracht hatte, bestens dazu.
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Hier scheint sich die Bankenlobby der Schweiz aber einen ganz tollen an Land gezogen zu haben der menschlich offensichtlich sehr problematisch ist. Kann ich verstehen, das Mitarbeitende da lieber das Weite suchen.
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Manager sind keine Macher – sie bilden es sich nur ein – und ihren Job haben sie sehr oft durch Beziehung bekommen. Trifft voll auf Studer zu. Artikelbenotung 4-5.
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Haben Sie auch festgestellt, dass Manager in der Regel nie länger als ein oder zwei Jahren in derselben Funktion sind? So kann man deren effektive Leistung und Beitrag zur Wertschöpfung nie wirklich messen. Und für Mitarbeiter bedeutet das folgendes. Stellen Sie sich einen Baum voller Staren vor. Sie hüpfen von Ast zu Ast und wir unten werden von ihnen laufend beschissen.
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Auf allen Ebenen sieht man Flaschen von Vorgesetzten. Keinerlei Führungsqualitäten und Führungseigenschaften. Meistens wird alles im Betrieb umgeschichtet und schlimmer gemacht. Von Motivation der Mitarbeiter haben viele Vorgesetzte keine Ahnung. Verwaltungsräte, die solche Personen nominieren und einsetzen sollten entlassen werden wegen Unfähigkeit.
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Wohl eher Banken-Flopy (Flop) Erstaunlich, dass die Banken diese geschützte Typen vollumfänglich finanziert.
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Den Staat finanzieren die Banker ja auch, und der Staat wiederum rettet dann die Banker, wiederum mit neuen Krediten des Bankenkartells.
Ein verrücktes System, für welches dann die sogenannten Steuerzahler und Staatsbürger, die wiederum ihre Bankkonten beim Bankenkartell haben, haften sollen!
Alles ist doch total bescheuert! Diese Bankierlobbysten-veinigung gehört eigentlich schon heute liquidiert.
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Der Studer war schon in der UBS überfordert und nicht zum Aushalten. Er nennt es Aufräumen. Die Realität ist zeigt win anderes Bild. Alle Fähigen flüchten und seine neuen, überforderten und unfähigen Leute bleiben. Den Laden kannst du vergessen.
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Seit über 10 Jahren haben viele Finanzplätze, London, Amsterdam, Frankfurt, Singapur, Dubai, etc. relativ auf Kosten der Schweiz gewonnen.
Bei dem mickrigen Output und der schlechten Lobby der letzten 2 Jahrzehnte ist es erstaunlich, dass die so viele Leute haben. Was machen die alle? -
die bankiervereinigung soll doch mit dem bauernverband fusionieren.
2 subventionierte lobby gruppen, fässer ohne böden.-
@mit den bauern fusionieren
Die Bauern (von deren Produkten SIE leben) würden keine Subventionen brauchen, wenn die marktbeherrschenden Duopolisten Coop und Migros anständige Preise zahlen würden…aber das ginge ja auf die eigene hohe Rendite der beiden … wo kein echter Wettbewerb ist (bei den Detailhandelsriesen und deren geknechteten Zulieferern) kommt es eben zu solchen Missbräuchen…
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Bin ich froh mich mit 62 von der Finanzindustrie verabschiedet zu haben und ich mich nicht mehr mit solch windschlüpfrigen Typen abgeben muss.
Man hat zwar etwas weniger als Rentner. Wenn man aber vorher auf Luxus und Porsche verzichtet und entsprechend Alterskapital angespart.
hat geht es bestens. Jedem zu empfehlen
Bin ich froh mich mit 62 von der Finanzindustrie verabschiedet zu haben und ich mich nicht mehr mit solch windschlüpfrigen…
die bankiervereinigung soll doch mit dem bauernverband fusionieren. 2 subventionierte lobby gruppen, fässer ohne böden.
Der Studer war schon in der UBS überfordert und nicht zum Aushalten. Er nennt es Aufräumen. Die Realität ist zeigt…