Wer hat die besseren Argumente? Das Online-Magazin „Republik“ sandte kürzlich einen eindringlichen Appell.
„Eine Tasse Kaffee kostet Sie etwa 5 Franken.“ Das entspricht einem Jahresabo – in der Woche.
Oder vielleicht das linksurbane Magazin „Tsüri“.
Wer den morgendlichen Newsletter („ein super Service“) liest, aber nichts bezahlt, der sei halt ein Schmarotzer, hiess es mal am Ende eines Newsletters.
Kaffee oder Schmarotzer – beide Redaktionen kämpfen das ganze Jahr durch um die Gunst ihrer Leser.
Bei „Tsüri“ wird für alles die Hand ausgestreckt: Für den Newsletter, für die Berichterstattung aus dem Gemeinderat und kürzlich sogar für einen Jubiläumsband.
Und die „Republik“ hat zwar offiziell 27’000 Abonnenten, doch viele davon bezahlen nur einen Bruchteil der 240 Franken Jahresgebühr.
Zurzeit ködert man mit Gratisinhalten und vergünstigtem Jahresabo.
27’000 Abonnenten, die mal mehr, mal weniger bezahlen: Zu wenig für 46 Festangestellte, die einen Einheitslohn von 8’000 Franken kriegen.
Versucht die „Republik“ nun das Migrolino-Experiment? Die Migros darf statuarisch kein Alkohol verkaufen, so sollen halt Migrolino, Voi und Denner den Bier- und Wein-Umsatz ins Haus spülen.
Laut Informationen plant die „Republik“ („wir sind komplett werbefrei“) Ähnliches. Das Online-Magazin suche nämlich den Schulterschluss mit dem ebenfalls digitalen „Tsüri“, sagt ein Insider.
Mit jenem Medium also, das sich für nichts zu schade ist.
Das junge Magazin hat viele Fans in der Zürcher Stadtregierung. Es macht immer wieder Werbung für Energie360, das ist die Vorzeigemarke des Stromwerks von Stadtrat Michael Baumer (FDP).
Vor drei Wochen griff Chefredaktor Simon Jacoby in die Tasten: „Stadtrat Baumer ist einer der beliebtesten Zürcher Politiker:innen“.
In der Tat: Baumer schaffte Rang 4. Die Umfrage wurde auf Facebook und Instagram durchgeführt.
Zahlende Abonnenten hat das Magazin „Tsüri“ wenig, geschäftstüchtig ist es aber wie kein zweites Medium in der Stadt Zürich.
Für 2’500 Franken gibt es Publi-Reportagen für die Betriebe oder Kulturinstitutionen der Stadt Zürich.
Davon träumt die „Republik“. Einzige Einnahmequelle Abonnenten? „Das wird je länger, umso schwieriger“, schrieb das Magazin kürzlich in einem ihrer Bettelbriefe.
Verwaltungsratspräsident Michel Huissoud, der Ex-Chef-Controller des Bunds, träumte einst von 100’000 Abonnenten.
Nun gibt sich Huissoud am Telefon zur Frage, ob ein Zusammengehen seiner „Republik“ mit dem kleinen „Tsüri“ geprüft würde, wortkarg: „Ich kann da nichts sagen.“
Die operative „Republik“-Chefetage selbst schreibt auf Anfrage: „Es gibt aktuell keine gemeinsamen Projekte oder spezifische Zusammenarbeit zwischen Tsüri und der Republik.“
Laut dem Insider sei eine Fusion ein heisses Thema an der Spitze der „Republik“.
Es wäre die moderne Fassung der Parabel „Der Blinde und der Lahme“. Die „Republik“ könnte neue Honigtöpfe anzapfen, das Magazin „Tsüri“ hätte endlich einen vernünftigen Abostamm.
Und seine Mitarbeiter müssten nicht mehr in WGs leben. Ihr bisheriger Einheitslohn: 4’200 Franken. Voraussetzung: „Meh Wohnige“ – eines der Hauptthemen der beiden Medien.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mal wieder ein bf artikelchen, bei dem man sich fragt: so what?
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Während BF seit Jahren auf IP und anderenorts darauf fokussiert, die Taten anderer schlechtzuschreiben, liefern die Tsuri-Macher seit 10 Jahren mutigen, engagierten Lokaljournalismus. Tja.
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Erinnert ein wenig an die Fusion der CVP mit der BDP – grundsätzlich zwei Organisationen, die kein Mensch braucht und die so nützlich sind wie ein Backofen beim Bergsteigen.
Kann weg, resp. können weg.
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Ja,Schweizer ales bei euch viel zu teuer. Was wo wie weiter,es chunt scho gut.
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Ich mag Beni Frenkel. Er hat eine gute Feder.
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Eine gute Feder? Wo soll er die haben?
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Naja, mal den Lohn von 8.000 Franken einfach halbieren, darauf kommt man bei Republik nicht.
Der letzte wirklich spannende Artikel ist Jahre her.
Apropos Republik vom 1.10.2024:
„Minus mal minus ergibt plus
Dass auch Verzicht Möglichkeiten eröffnet, erschliesst sich, wenn man bei dem Maler Kasimir Malewitsch in die Sehschule geht.“
Republik.ch/2024/10/01/vahland-minus-mal-minus-ergibt-plus -
Wenn das passiert, sinkt das Niveau von tsüri bedenklich und die Artikellänge strebt gegen Unendlich. Aber interessieren werden beide Publikationen weiterhin kaum jemanden.
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Tsüri ist letztlich ein Gratisanzeiger, der vor allem von Anzeigen staatsnaher Betriebe lebt.
Darum posaunt es ausschliesslich deren Propaganda unkritisch in die Welt hinaus.
Da ist die Republik deutlich ehrlicher, weil sie nicht prasitär von staatlichen Geldern lebt. -
Berlin hat die linke taz, Wien den linken Falter, Zürich die linke Republik. Berlin und Wien sind Grossstädte. Zürich ist im Vergleich ein grösseres Dorf, das Zielpublikum entsprechend überschaubar. Kommt hinzu, dass etwa jeder Dritte nicht deutschsprachig ist.
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Benny Frenkel sollte den Primarschulstoff nacharbeiten und sich von IP fernhalten.
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Die beiden werden kaum fusionieren, zu unterschiedlich ist die Art der Ausrichtung.
Interessant ist eher, die inner-Linke Konkurrenz, welche die altehrwürdige PS Zeitung durch Tsüri.ch erfährt. Das PS war früher der Platzhirsch der linken Presse, wurde nun aber durch Tsüri.ch abgelöst. Min Li Marti (SP-Nationalrätin und Verlegerin) hat den Wandel zum Digitalen verschlafen. Während Tsüri.ch ein frisches, aktivistisches und digitales Magazin macht (inkl. Berichterstattung über den doch eher uninteressanten Gemeinderat) verschickt das PS Zeitung jeweils am Freitag ein PDF. Ebenso wird immer noch fleissig gedruckt. Hier hätte ich von einem Mitglied der „Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit“ mehr erwartet, statt den Aufbruch hin in die digitale Zukunft zu wagen, verwaltet man den Abstieg und setzt auf Bettelaktionen.
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Das ist doch Min Li Marti gleich. Sie erhält (ebenso wie ihr aalglatter Gatte) für einen 40%-Parlaments-Job einen Jahreseinkommen, das selbst unter den Lesern dieser Bankerkolumne als (zu) hoch eingestuft würde. Da lassen sich mehrere Hobbys zur Überwindung des Kapitalismus pflegen.
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Selten so wirres Zeug gelesen.
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Beni Ferkel hat wieder mal zugeschlagen mit einer herausragenden Recherche an der nichts stimmt. Congrats.
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Ueberall, wo die Sozialisten und Kommunisten einen Betrieb oder eine Firma leiten sollten, resultieren Verlust und Ungereimtheiten. Man sieht es auch wieder in diesem Beitrag von IP. Die Linken können nur Geld umverteilen und sonst sind sie zu nichts fähig. Und solche Leute mischen auch in der Politik mit. Der arme Steuerzahler muss immer wieder solche Organisationen subventionieren. Dass sich die Ueberwinder des Kapitalismus nicht schämen ob ihrer Erfolglosigkeit ist bedenklich.
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@Empörter Bürger
„arme Steuerzahler“? Habe den Eindruck, in Zürich wurden alle Empörten fortgejagt und jetzt sind alle zufrieden. Sonst kann ich mir die sovietischen Wahlergebnisse und die ganze Tolleranz gegenüber Politiker mit sehr gerigem Profil nicht erklären
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Swiss Steel, Gerlafingen, Swatch Group et al. alle von links unterwandert? C`mon…
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Die Republik wird sterben. Das Konzept stimmt einfach nicht und wird niemals aufgehen. Die Inhaber und Redakteure haben sich am Investorengeld bereichert aber nur wenig lesen die Publikationen.
Wer soll dort schon werben, wenn man bei der WErbung grosse Reichweiten sucht. Das ist ein Witz.
Das Ende naht.
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@Beni Frenkel: Kannst du einmal einen Artikel über das Leben in der Villa Germania bei Loomit in Pattaya Thailand machen?
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kenne beide nicht sorry
Ueberall, wo die Sozialisten und Kommunisten einen Betrieb oder eine Firma leiten sollten, resultieren Verlust und Ungereimtheiten. Man sieht es…
Die Republik wird sterben. Das Konzept stimmt einfach nicht und wird niemals aufgehen. Die Inhaber und Redakteure haben sich am…
Benny Frenkel sollte den Primarschulstoff nacharbeiten und sich von IP fernhalten.