Moshe Buller lacht. „Dieser Bericht stammt nicht von mir“, meinte der Ex-Geheimdienst-Mann Israels gestern am Telefon.
Es geht um einen Report von 39 Seiten, der am 10. Januar 2024 via Mail bei René Benko gelandet war.
Das österreichische Magazin „News“ und die Zeitung „Krone“, ebenfalls aus dem Nachbarland, brachten die Story gestern.
„Wie René Benko seinen wichtigsten Berater ausspionieren liess“, titelte News. Gemeint ist Dieter Berninghaus, der Deutsche, der lange ganz oben in der Migros sass – und entscheidend ist.
Berninghaus zittert.
Er war schon Anfang Jahr aus dem Häuschen, als dieses Medium erstmals von einer israelischen Spionageaktion im Auftrag von Benko gegen Berninghaus schrieb.
Damals ging es um einen Bericht über 107 Seiten, datiert mit 28. Mai 2023 und mit dem Vermerk „strictly confidential and for the use of law enforcement, legal entities and enhanced due diligence (edd) only“ versehen.
Dieses Papier sei von ihm, meinte gestern Moshe Buller. „Von wem jetzt die gross debattierten 39 Seiten stammen, weiss ich nicht.“
An einer Stelle steht im Buller-Report, basierend auf der Analyse eines auf Cyber spezialisierten externen Büros, dass „the email address dieter.berninghaus@mgb.ch has been seriousely breached“.
Buller sagte gestern, er habe einen Verdacht, von wem der 39-seitige Bericht stammen könnte.
Dazu wolle er aber nichts sagen, meinte Buller. Er würde aber „noch so gerne mit den österreichischen Ermittlungsbehörden kooperieren“.
Damit wird der „Knaller“ der zwei österreichischen Medien zum Mysterium. Um was für einen Report handelt es sich? Wer erstellte diesen? Warum kommt er jetzt ans Tageslicht?
Möglicherweise sind die 39 Seiten eine Art Summary, basierend auf den 107 Seiten aus der Küche von Moshe Buller sowie weiteren Ermittlungen.
Laut dem Magazin „News“ trägt das 39-Seiten-Dokument im PDF-Format die Bezeichnung „Scan Mr. Buller“.
Für einen ist die Sache hochbrisant: Dieter Berninghaus. Was kommt noch alles rund um seine Aktionen mit Bezug auf Benko zum Vorschein?
Laut „News“ beinhaltet der 39-seitige Bericht „eine komplette Übersicht der jüngsten Aktien-Transaktionen einer Berninghaus-Firma bei einer kleinen Schweizer Regionalbank“.
Es dürfte sich um die Obwaldner KB handeln, über die schon früher rund um hohe Millionenbeträge aus dem ganzen Signa-Konstrukt von Benko an die Firma der Frau von Berninghaus geflossen waren.
Das hatte der Tages-Anzeiger im Januar publik gemacht.

„Es geht um ein millionenschweres Aktiendepot“, schreibt jetzt das österreichische „News“-Magazin.
Die NZZ schreibt heute: „Berninghaus zeigt sich auf Anfrage der NZZ ’schockiert und fassungslos über die in der Recherche ans Tageslicht gekommenen Fakten‘.“
Und fährt fort: „Zu möglichen rechtlichen Schritten wollte er sich nicht äussern. Zuerst müssten die Fakten analysiert werden.“
Berninghaus stellt sich damit als Opfer dar.
Effektiv hat er viel zu verlieren. Er hatte dank Philippe Gaydoul, der seinen Denner in den Nullerjahren der Migros für Milliarden verkaufen konnte, ein Comeback geschafft.
Berninghaus wurde via Gaydoul Mitglied der Konzernleitung des Migros Genossenschafts Bunds (MGB) und kümmerte sich dort als Chef Handel um alle Retail-Beteiligungen.
Unter seiner Führung kaufte der MGB die deutsche Depot, die zu einem 800-Millionen-Grab wurde.
Er war auch für den Globus zuständig. Die Warenhaus-Gruppe landete 2020, 4 Jahre nach seinem fliegenden Wechsel zu Benko, bei dessen Signa.
Vor allem fädelte Berninghaus während seiner Migros-Zeit den Verkauf der Galeria-Warenhäuser an Benko ein. Und ebenfalls während seiner Migros-Zeit kassierte seine Frau für Beratungen die erwähnen Millionen.
Der MGB liess nach der Story im Tages-Anzeiger die Kanzlei Walder Wyss die Deals ihres Ex-Spitzenmanns untersuchen. Kürzlich kam vom Migros-Tower Entwarnung.
Jetzt feuern „News“ und die „Krone“ aus grossen Kanonen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Null Mitleid mit dem ebenfalls Dieter Berningaus!
Gaydoul hat ihn rehabilitiert und so hat auch sein frühere fsmily office Manager Gottschlich mit seiner Retail Capital Partner Aufträge von signa bekommen und von Berninghaus profitiert.
Berninghaus kann sich nicht reinmachen. Er war auch nicht Berater sondern verantwortlicher für die Retail Aktivitäten von Signa.-
…wo Berning-raus die Signa Ende 2023 mit in die Insolvenz kutschierte.
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Ich befürchte leider das bald die Primiummarke von von Lidl Kaufland anstelle Migros steht früher machten Bauern karriere bei Migro bevor HSGler und Berahter das Unternehmen ruinierten.Swissair lässt grüssen !
Der Laden ist kaum mehr zu retten. -
Kann sich IP nicht im Auftrag von IP selbst ausspionieren lassen?
Das wäre dann der Gipfel der, in der CH grasierenden, Spionitis.
Ein Neuanfang mit einem zarten Abstieg wäre eingeläutet. -
Sieht nach einem interessanten Bericht und noch interessanteren Details aus. In diesem Zusammenhang sei auch mal das Buch „Benkos Luftschloss“ erwähnt, welches auch sehr detailliert die Arbeit von Berninghaus und Benko beleuchtet.
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B……-haus(neue KI Denner-Kürzelschrift) wäscht weisser? –
So verkündete doch der Limmatplatz kürzlich, oder nicht? -
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Der Mossad hat hier in der Tat seit längerer Zeit nicht publiziert. Wann kommt der nächste Beitrag von Moshe Buller ?
Veröffentlichen Sie, Herr Hässig, dem Geist der schweizer Neutralität verpflichtet, auch Beiträge von der Irans Revolutionsgarde demnächst hier auf InsideParadeplatz ?
Es wäre interessant zu erfahren wie der Krieg auf der anderen Seite der Frontlinie aussieht, gesehen mit den Brillen von einem Einwohner Beiruts. Oder des Ghetto in Gaza ? Wenn Mossad auf ParadePlatz veröffentlichen darf müsste es auch den Iranern oder den Palästinensern möglich sein über ihre Version der Geschehnisse zu berichten ? Oder ist das schon Antisemitismus ?
Sie möchten eventuell nicht als Propagandist sondern als Journalist wahrgenommen werden, nehme ich an. Dann lassen Sie der anderen Seite des Konflikts ihre Version erzählen.
Wie ist es zum Beispiel dazu gekommen dass eine „Erstehilfe“ Organisation die von den Müslimbrüdern ins Leben berufen wurde zu Waffen gegriffen hat ?
Denn das sind die Anfänge von Hamas gewesen. Das waren die freiwilligen Sanitäter in den Spitälern des Ghetto von Gaza das Leben gerettet haben.
Was haben sie erlebt ? Was haben sie gesehen ? Woher kam der Hass auf die Nachbar ? Lassen Sie uns diesen Krieg verstehen. Dazu gehört auch die Geschichte der Feinde des Mossads.
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Haha ist ja klar, dass der dementiert. Das ist ja das Kredo vom Mossad: Alles abstreiten.
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Ja, der Sajeret Matkal liegt mir auch näher…
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Beunruhigend, ein Bank-Dokument einer Kantonalbank mit rotem Logo in der Kronen-Zeitung in Wien zu sehen!
– Kann man einer Kantonalbank Informationen und Aufträge anvertrauen, wenn sie aufgrund schlecht aufgesetzter IT nicht in der Lage ist, das Bank-Geheimnis zu wahren?
IT ist nicht Bankgeheimnis-sicher. Mit dem Spionaghethriller Benko vs Berninghaus ist der Beweis definitiv erbracht.
Dazu der Hintergrund:
Vor einiger Zeit wollte eine Person nach der Gründung einer Gesellschaft bei einer Kantonalbank mit rotem K-Logo ein Konto eröffnen, weil die Aufsetzungsprozesse bei der andern nicht reibungslos verliefen.
Der zuständige TKB-«Berater» für Unternehmen wollte das Aktienbuch sehen.
Doch ein Einblick ins Aktionariat ist ausschliesslich der FINMA vorbehalten. (Gesetz, zudem Geschäftsgeheimnis)
Die Person lehnte deshalb mit Verweis auf die Geheimhaltugsunsicherheit angesichgts lottriger Infrastrukturen ab – und die Aktiengesellschaft erhielt das gewünschte Konto bei dieser Bank nicht.
Eine ehemalige Bankmitarbeiterin orakelte: Um ein Konto zu bekommen, musst du Alles offenlegen.
Für die Spionage? – Wie figura zeigt, prägen in der Bankenwelt andere Gesetze als der Gute Glauben und jene der Schweiz die Geschehnisse.
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Solche Leute wie Berninghaus und Benko müssen für den entstandenen Millionenschade mit ihrem privaten Vermögen zur Rechenschaft gezogen werden. Am Schluss geht die Migros Pleite und der Steuerzahler muss für den Schaden aufkommen, vom volkswirtschaftlichen Schaden durch die verlorenen Arbeitsplätze mal abgesehen.
Solche Leute aus dem Ausland sollen doch bitte dort bleiben.
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sollte die Migros pleite gehen, was kaum der Fall sein wird, stehen genügend internationale Retailer Schlange.
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Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.
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Dieser Benko ist eigentlich eine außerordentliche Figur. Er hat alle eingewickelt und abgezockt. Leute mit Rang und Namen, Banken, Milliardäre etc. sind auf ihn reingefallen und haben ihm Riesensummen in den Rachen geschoben. Keiner hat die Angelegenheit kritisch beurteilt. Wahrscheinlich hatten alle das Gefühl, nur ja nichts zu verpassen.
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Wie konnten bloss so viele Leute auf diesen Benko reinfallen? Das Geschäftskonzept war ja von allem Anfang an ein Kartenhaus. Anscheinend hatte nur Kühne das richtige Gespüre. Artikel Note 5 – gut.
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Das richtige Gespür? Wie bitte, zuerst brauchte es da offenbar einen dreistelligen Millionenverlust aus seinen Anteilen an Signa-Immobilien.
Wenn es um Geld geht, werden die meisten richtig Geil. Das ist doch der Punkt warum Betrüger leichtes Spiel haben. Es braucht ein überzeugendes Lächeln sowie hochdosierte Überzeugungskraft. Schwups regnet es Millionen.
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Es ist zu hoffen, dass unsere Gerichte diesen Fall rasch und abschliessend behandeln. …die Migros kann das Geld gut gebrauchen. Natürlich gilt bis dahin die Unschuldsvermutung für alle Beteiligten.
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„Ein Deutscher – ein Bier; zwei Deutsche – ein Verein; drei Deutsche – ein Krieg.“
Sprichwort Polen
Lebensweisheit und Lebenserfahrung in einprägsamer Sprache. -
man sagt, dass, wenn ein Kartenhaus zusammenbricht, recht unangenehme
„Winde“ entstehen. Der ein oder andere mag von diesen Turbulenzen
ebenso überrascht werden! – Viel Spass bei der Karussellfahrt.Euer Gonzo!
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Es gibt keine Freunde wenn es um Geld geht. Altes Pattayanisches Sprichwort.
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Was stimmt mit Ihnen nicht?
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Kopfschüttler@
Recht hat er doch, denn, wenn’s um Geld geht, hört die Freundschaft auf. Tönt das etwa besser? Ist aber das identische.
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@ kopp; wenn es ums Geld geht schon, aber das dümmliche Pseudonym..
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Es gibt noch eine Weisheit:
Wenn du nicht weisst um was es geht, geht’s immer uns Geld.
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Es gibt keine Freunde wenn es um Geld geht. Altes Pattayanisches Sprichwort.
Wie konnten bloss so viele Leute auf diesen Benko reinfallen? Das Geschäftskonzept war ja von allem Anfang an ein Kartenhaus.…
man sagt, dass, wenn ein Kartenhaus zusammenbricht, recht unangenehme "Winde" entstehen. Der ein oder andere mag von diesen Turbulenzen ebenso…