Am Donnerstag legt Stefan Bollinger an der Zürcher Bahnhofstrasse los. Dann übernimmt der Goldman-Sachs-Partner das Steuer bei der Julius Bär von Interimschef Nic Dreckmann.
Schon heute gibts News aus Brasilien. Dort haben die Bären soeben die Lokal-Matadorin BTG Pactual als Lieblings-Käuferin ihres dortigen Geschäfts auserkoren, wie ein Medium vermeldet.
Es handle sich um ein „exklusives Abkommen zum Kauf der Schweizer Bank in Brasilien“, steht dort.
BTG Pactual-Partner André Esteves ist kein Unbekannter auf dem Schweizer Finanzplatz. Einst stieg er bei der UBS weit nach oben in der Investmentbank.
Diese wollte er dann in der Nahtod-Krise der Schweizer im 2008 gleich ganz übernehmen. Das Vorhaben scheiterte.
In den Zehnerjahren verkaufte er die BSI der EFG. Seither hält seine BTG „Better than Goldman“ Pactual knapp einen Fünftel an der vergrösserten EFG Privatbank.
Diese wird immer wieder als mögliche Fusionspartnerin der Bär gehandelt. Jetzt also soll die BTG das ganze Bär-Business in Brasilien übernehmen.
Stefan Bollinger holt zudem mit Rolf Olmesdahl ein Informatik-Schlachtross an Bord, wie Finews gestern meldete.
Olmesdahl hat bald jede IT von Swiss Banking von nah erlebt. Er war bei der UBS aufgestiegen, nach Zwischenjahren bei der Zurich installierte er das Avaloq Banking-System bei der Raiffeisen.
Dort ging er vor gut 3 Jahren mit Getöse. Jetzt kehrt er nicht nach St. Gallen zurück, wie dieses Medium kürzlich Gerüchte wiedergab.
Sondern zur Bär, wo die IT im Argen liegt. Es droht ein Riesenabschreiber wegen der gescheiterten Host-Umstellung in der Schweiz.
„Wanderpokal“ Olmesdahl soll’s jetzt für Neo-CEO Bollinger richten. Wie sehr der neue operative Chef den Takt vorgibt, bleibt abzuwarten.
Laut einem Insider bestimmt nämlich der VR alles Wesentliche. Dort stünde die Bär vor entscheidenden Wochen, meint die Quelle.
Präsident Romeo Lacher dürfte abgelöst werden, sein Vize, Richard Campbell, könnte übernehmen.
Oder kommt Betty Sanchez, die bisherige Lateinamerika-Chefin der Bär, zum Handkuss?
Sanchez war lange verantwortlich für Mittel- und Südamerika. Dort steht jetzt mit dem Verkauf des Brasilien-Ablegers der Schweizer eine scharfe Zäsur an.
Statt aufzublühen, hatte die Bär-Bank in Lateinamerika unter Sanchez unzählige Skandale aufzuarbeiten – mit venezuelanischen Öl-Baronen, Fifa-Funktionären und Petrobras-Geldwäscherei.
Das vor 12 Jahren von der Merrill Lynch für Hunderte von Millionen Dollar übernommene Lateinamerika-Geschäft ist nur noch ein Schatten der einstigen Grösse.
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Die beliebtesten Kommentare
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Wird ein Schlachtross geschlachtet?
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Der neue CEO wirbelt bereits. Das tut den Bären gut. Lacher macht den Abgang. Er ist für das Benko Debakel mit dem gefeuerten Ex CEO Rickenbacher verantwortlich. Wer seine Nachfolge antritt ist reine Spekulation.
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Oder kommt Betty Sanchez, die bisherige Lateinamerika-Chefin der Bär, zum Handkuss? Sorry, wenn diese Nulpin zum Handkuss kommt, darf auch Romeo bleiben, Hans was Heiri.
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Dachte ich mir doch dass es sich hierbei um das 2012 übernommene Lateinamerikageschäft der Merrill Lynch handelt. Was soll man dazu groß sagen? Collardi litt unter Größenwahn und bezahlte einen Haufen Geld für etwas was nichts brachte, und Bollinger verscherbelt (vermutlich unter hohen Verlusten) alles wieder. Managerversagen eben.
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Mangel an Selbstkritik ist der Grund für Romeos Versagen. Trotzdem wird diese Nulpe nicht am Hungertuch nagen müssen, in der Schweiz wird man für Misswirtschaft belohnt, widerlich!
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Baer ist sich seit 2005 bewusst, dass es eine neue IT-Infrastruktur braucht. Wenn Scheitern das Sprungbrett zum Erfolg ist, müssen die Baers sehr nahe daran sein, ein Core Banking Sytem sicher zu ersetzen. Für billig ist zu spät
Wenn sie es schaffen, werden sie sich als die interessanteste Marke in der Vermögensverwaltung konsolidieren.
dir neue Präsident des VR, gut aussehend und elegant bitte!
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UBS musste damals die Pactual „notverkaufen“. Riesenverlust für die UBS, Riesengewinn für die Besitzer der Pactual (viel Geld erhalten, für wenig Geld kurz darauf zurückgekauft).
Wenn Olmi zu den Bären kommt, dann ist er saniert. Die Bären zahlen besser als z.B. die UBS. Wenn das Projekt wieder 10 Jahre dauert wie die Umstellung bei der Raiffeisen, dann verlässt Olmi die Bären steinreich am Rollator.
Olmi kennt keine IT detailliert. Er hat auch noch nie etwas installiert. Er war einfach jeweils der Chef. Der Wanderpokal eben!
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Wenn ein Schlachtross in eine Organisation kommt gehen Details unter. In der IT wirds dann als zentraler Dienst so richtig teuer, ineffektiv, ineffizient, unbrauchbar wie etwa das simple 10x Click anstatt 2x um einen Prozess zu bearbeiten. Ausserdem kann man analoges nicht einfach digitalisieren den das scheint meist nur Erfolgreich wenn man die Mitarbeiter/Kunden zwingt.
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Was ist ein UBS Superstar? Ich bin der Meinung, dass diese Bezeichnung ins dem Showbusiness und in den Sport gehört. Banking ist trockene Büroarbeit und Beziehungspflege, dort sollte es keine Stars geben. Ein Bürogummi bleibt ein Bürogummi und ist kein Michael Jordan oder Mike Jagger.
Rolf Ohlmesdahl hätte bei der UBS für die IT Integration schauen sollen. Warum ist er dort von Bord gegangen? Der Job bei der Bank Bär mutet wie ein Tristpreis an. -
Diese IT-Versager finden immer wieder eine sehr lukrative „Arbeitsstelle“.
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Ah da ist es endlich wieder das Schlachtross!
UBS musste damals die Pactual "notverkaufen". Riesenverlust für die UBS, Riesengewinn für die Besitzer der Pactual (viel Geld erhalten, für…
Was ist ein UBS Superstar? Ich bin der Meinung, dass diese Bezeichnung ins dem Showbusiness und in den Sport gehört.…
Diese IT-Versager finden immer wieder eine sehr lukrative „Arbeitsstelle“.