Die Schweiz hat eine neue Russen-Bank: die Reyl in Genf.
Sie gehört seit ein paar Jahren der Turiner Grossbank Intesa Sanpaolo – wohl der grösste Fehlgriff der stolzen Italiener.
Der Tages-Anzeiger macht das in einer Aufdecker-Reportage deutlich. Auf zwei Seiten breitet das Blatt systematisches Compliance-Versagen der Reyl-Chefs auf.
Ins Visier nimmt der „Tagi“ Ex-Bundesrätin Ruth Metzler. Das Urteil über die einstige höchste Juristin der Eidgenossenschaft fällt in der Story Compliance-Päpstin Monika Roth.
„Ruth Metzler als Ex-Bundesrätin, Wirtschaftsprüferin und Juristin trägt in diesem Fall einen Teil der Verantwortung massgeblich mit“, so Roth heute früh in der Zeitung.

Metzler hat die Reyl und ihre Sünden komplett falsch eingeschätzt. Ein sträfliches Versagen der eigenen Urteilsfähigkeit offenbart sich bei der Alt-Magistratin.
Diese blieb trotz unzähligen Hinweisen und Verfahren der Finma im VR der Reyl, wo sie seit 2016 Platz genommen hatte und ab 2021 sogar dem absoluten Inner circle angehörte.
Erst 2024 trat sie zurück. Heute ist sie Präsidentin von Swiss Olymic.
Metzler merkte nicht oder wollte nicht sehen, wie die Partner der Reyl und deren wichtigste Kundenberater insbesondere aus Russland und weiteren Ost-Ländern heikle Kunden aufnahmen und betreuten.
Während Jahren.
Zig Beispiele von Oligarchen respektive ihren engsten Familien-Mitgliedern sind heute im Tages-Anzeiger aufgeführt.
Eine Liste des Schreckens.
Bei der Reyl reagierten die neuen Besitzer aus Norditalien erst spät. Ab 2023 begriffen sie, was es geschlagen hatte – von da an verliess ein Hoher nach dem anderen die Bank.
Genützt hat es wenig. Grund ist ein Leak.
Und was für eines.
Eine vermutlich russische Hackergruppe drang beim Zürcher Vermögensverwalter Finaport ins System ein und kam an riesige Datenmengen heikler Russen- und Osteuropa-Kunden heran.
Darauf nahmen die Kriminellen zuerst die Finaport in den Schwitzkasten. Die Zürcher Firma hat sich bis heute nicht vom Schlag erholt.
Einige Monate später wurde klar, dass nicht die Finaport das grösste Problem hat, sondern die Genfer Reyl.
Bei ihr waren die meisten der heiklen Kunden, deren Informationen durch den Cyber-Angriff in fremde Hände gefallen waren, an Bord.
Das war der Finma längst bekannt. Der Watchdog hatte ein Verfahren nach dem anderen gegen die Reyl durchgeführt.
Letzten Sommer platzte den Berner Aufsehern der Kragen. Sie verboten den Reyl-Bossen per sofort, neue PEPs aufzunehmen.
Also politisch Exponierte.
Der Schaden war längst angerichtet. Heute ist Doomsday. Die Genfer Reyl, ein vermeintlich dynamisches, aufstrebendes Finanzhaus, liegt am Boden.
Selber betont die Bank bei jeder Gelegenheit, alle Vorschriften und Gesetze rigoros eingehalten zu haben. Sie hat Strafanzeige wegen Bankgeheimnisverletzung eingereicht.
Am meisten hintersinnen muss sich die Intesa. Ihre Fürsten in der Auto-Kapitale Turin haben sich eine Schweizer Bank angelacht zu einem Zeitpunkt, als diese bereits tief im Sumpf steckte.
Due Diligence? Vielleicht dachten die Intesa-Chefs, Ruth Metzler würde für sauberes Banking garantieren.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ist immer erstaunlich, wie solche Looser wieder neu Spitzenjobs erhalten und ergattern. Spricht ja auch nicht für Swiss Olympics.
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Metzler war doch nur an der Kohle interessiert, vermutlich hatte sie keinen blassen Schimmer was in der Bank abging.
Wie die damaligen Swissair Verwaltungsräte. Bruggisser fuhr die Swissair in den Abgrund, und die Verwaltungsräte hatten absolut keine Ahnung! Nur abkassiert, sonst Nichts!!!! -
Die Finma müsste sie auch nachträglich zur Rechenschaft ziehen.
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Uiuiui, sich in Sachen Recherche auf den Tagi beziehen, braucht aber Mumm.
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Meine Güte…. Das ist doch eh egal, Verfehlungen werden in der schönen Schweiz fast nie geahndet und wenn …. Dann bedingt.
Das Gebahren ist nicht weit weg von all den Bananen-Republiken und Steuerparadiesen in der Karibik. Warum regt ihr euch auf? Ist schon immer so gewesen und wird auch so bleiben. -
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Da war doch schon mal was Auffälliges in ihrer Funktion als VRP-Vize im Spitalverbund Appenzell Innerrhoden
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Offenbar hat sie dem Spital Ausserrhoden Fr. 20‘000 wegen ungerechtfertigten Bezügen zurück bezahlt. Viel zu wenig gemessen an dem angerichteten Schaden und für das Nichtstun in ihrer Amtszeit als VR.
Aber mich würde auch interessieren, was ihr Ehemann Stephan Zimmermann zum neusten Versagen als VR einer Bank dazu sagt. Vermutlich hat auch er alles gewusst und seinen Segen dazu gegeben. Auch er ist Banker durch und durch
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Dieser VR-Sitz bei der Reyl ausgerechnet mit der Verantwortung für die Compliance dürfte für R. Metzler zu ihrem beruflichen Waterloo werden. Man muss leider sagen, Frau Metzler hat versagt. Aus welchen Gründen auch immer. Ob so jemand als Präsidentin des CH-Olympischen Komitees tragbar ist, darf in Frage gestellt werden. Sport sollte doch eine saubere, integre Sache sein. Sollte. Sie kann auf ihre Bundesratsrente von 240’000.-/a zurückgreifen, lebenslang, von uns finanziert.
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Statt sich endlich neutral zu verhalten, die Russen-Sanktionen endlich zu beerdigen und Geld verwalten aus der g a n z e n Welt: NEIN, man träppelt wie ein kleines Schosshündchen der usa hinterher und bittet um das Stöckchen. D A S ist das zitierte „Gruselkabinett“.. Und neuerdings wollen etliche in Bern oben (FDP-Mitte-Sozis-Grüne natürlich!) schnell in die EU, Milliarden bezahlen und unsere Gesetze in Brüssel bestimmen lassen.. ‚ H E, G A H T’S N O ?? Schöne, neuGRÜNE Schweiz, nei Danke dänn!!
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Ruthli hatte immer schon Glück. Trotz bösen Erreignissen. Aquila, Bank Reyl, usw. Das Sündenregister ist endlos. Und jetzt ohne Erfahrung Chefin des Olympischen Komitees. Hopp Schwiiz!
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Halt, Halt. Ruthli war/ist Mitglied des Turnvereins Appenzell.
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Oh nein! Wer wird denn jetzt für Grissini und Alpenbitter aufkommen? Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was das kostet?
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Metzler schaut überall nur zu. Hab die Gute als BR’ätin selbst erlebt … überfordert ab Tag 1!
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Metzler zeigt der Schweiz den Spiegel.
Nach oben gepushed und … man sieht’s.Nach dem Schoggimandat als VR-Praesidentin bei S-GE (vom Steuerzahler massiv finanzierte unnuetze Aussenhandelsorganisation, die vor allem fuer ihr eigenes Marketing Steuergelder verprasst) soll die neugewaehlte Praesidentin SwissOlympics als CVPlerin (heute Die Mitte) fuer die CVP-Kantone VS/GR den Schweizer Steuerzahlern olympische Spiele in der Schweiz schmackhaft machen.
Wir sagen NEIN.
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Richtig.
Bitte mal S-GE (Switzerland Global Enterprise – was fuer ein aufgeblasener Name) anpacken, da gibt es viel auszumisten.
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Frau Metzler war vermutlich nur aus einem einzigen Grund in diesem VR. In Italien nennt man es ‚protezione politica’…
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Frau Metzler, weit überschätzt, zudem eine Exponentin der Mitte. Noch Fragen? und diese Dame ist nun Präsidentin von Swiss Olympic, das kommt nicht gut aber die Seilschaften haben ihre Arbeit getan.
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In Baech SZ hat ein grosser IAM immer noch keine FINMA Lizenz. Wieso wohl?
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War Ruth nicht ebenfalls bei den Angolanern dabei in Zug?
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Ein weiteres Beispiel für die Inkompetenz von Ruth Metzler, aber sie hat sicher schöne VR-Honorare garniert.
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…sozusagen als Ergänzungsleistung zur BR-Rente.
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GrmpyOldGuy:
Meintest du nicht: Hilfslosen-Entschädigung?
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Die FINMA konzentriert sich lieber auf die Belästigung kleiner Versicherungsbroker und Vermögensverwalter, als dass sie die Hauptakteure des Finanzmarkts wirklich beaufsichtigt!
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Jaja, die Ruth….. sie schaute auch in der Politik weg bzw nur auf ihr Portemonnaie. Wird bei Swiss Olympic dasselbe sein. Völlige Fehlbesetzung
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Nicht unbedingt Fehlbesetzung. Mit Metzler bei Swiss Olympic können wir einigermassen sicher sein, dass es in den nächsten Jahrzehnten in der CH keine Olypiade geben wird. Aus meiner Sicht ist das gut.
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Passt doch genau zur Schweizer Mentalität. „Solange es mich nicht persönlich betrifft geht es mich nichts an“.
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Die Schweizer Juristen sind die grössten Halunken. Sie wissen gut, wie man das Gesetz durch Fehlinterpretationen aushebeln kann und nutzen das auch (z.B. für kleine Gefälligkeiten an Promis). Kaum ein Gerichtsspruch, in welchem jemandem „Gerechtigkeit“ widerfährt. Täterschutz ist an der Tagesordnung
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Und Ruth Metzler die sich gerne mit strahlendem Gesicht in der Öffentlichkeit gezeigt hat verkriecht sich, keine Stellungnahme für den TA. Swiss Olympic hätte besser prüfen sollen wen sie an die Spitze wählt, nur strahlen und Frau sein genügt nicht es braucht auch eine einwandfreie Reputation!
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Wichtig ist, dass man weiss, die Finma – die höchste Schutzpatronin der US Banken – wird diese Kunden zu einer US Bank geleiten – entsprechend den Zielen von Trump, who knows?
Das tat die Finma kürzlich gegenüber einer Zürcher Bank: Sie verlangte ultimativ, dass eine grössere Zahl von Bankkunden die Konti schliessen müssen, ohne Begründung, die alle nicht sanktioniert sind – und die Finma hat sie dienstbefliessen im Dienste der USA zur US Konkurrenz in Zürich umgeleitet. Tja, die Finma – eine Einrichtung der US-Regierung? – von der Schweiz finanziert. -
Das ist wohl auch der Grund warum der Head Private Banking von der Website verschwunden ist. Sicher das Bauer Opfer.
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Da haben offenbar wieder diverse Leute weggeschaut. Erstaunt mich nicht.
Mit naiv, peinlich oder „nicht gewusst“ ist das definitiv nicht mehr entschuldbar.
Es gilt wie immer hierzulande, wenn die Indizien auf dem Tisch liegen, die sog. Unschuldsvermutung bis Vorliegen eines Urteils.
Ändert jedoch an der öffentlichen Wahrnehmung diese Geschäftsgebarens nichts. -
Immer wieder lustig. Die bösen Russen haben „Oligarchen“. Die lieben Schweizer haben keine von denen? Oder werden die einfach anders genannt?
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Ahh, Metzler. Die war ja auch nicht aauber als Bundesrätin. Einmal mehr zeigt sich die Korruption im Land:
Zuerst studieren, dann Politik, dann VR Sitz, finanziert durch Parteispenden.
Siehe Vreni Spörry (Swissair), Leuenberger (Implenia, nach Neatbau), Leuthard (Coop VR) allesamt ganz extreme Fachkräfte in diesen Fachbereichen Fliegerei, Bau und Detailhandel. Es gibt sicher noch viele Beispiele. Schade, Nieten besetzen wichtige Positionen. -
Bin immer wieder erstaunt für wie wenig Geld weggeschaut wird.
Als Jugentliche haben wir immer geblufft, unter 100 Kisten läuft nix.
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wofür braucht man privatbanken sonst noch?
die schweiz ist ein el dorado für schwarzgeld.
immer noch.
behörden und aufsicht stellen sich blöd.
wir, das volk, haben gar nichts davon!
zeit, solche schweinereien zu verbieten. -
Luki, wieder ein Artikel aus dem Tagi abgeschrieben. Keine Lust mehr, selber zu recherchieren?
Jaja, die Ruth..... sie schaute auch in der Politik weg bzw nur auf ihr Portemonnaie. Wird bei Swiss Olympic dasselbe…
Ein weiteres Beispiel für die Inkompetenz von Ruth Metzler, aber sie hat sicher schöne VR-Honorare garniert.
Da haben offenbar wieder diverse Leute weggeschaut. Erstaunt mich nicht. Mit naiv, peinlich oder „nicht gewusst“ ist das definitiv nicht…