Seit dem 1. Januar 2022 können „Menschen mit Transidentität oder einer Variante der Geschlechtsentwicklung ihr Geschlecht und ihren Vornamen im Personenstands-Register rasch und unbürokratisch ändern“.
Ab 16 Jahren ist die Zustimmung der Eltern, pardon: der gesetzlichen Vertretung, nicht mal erforderlich.
Und zumindest im Kanton Waadt, aber vermutlich im ganzen Land, ist diese Geschlechtsänderung ab 5 Jahren möglich.

Solange die Person „die innere und beständige Überzeugung besitzt, dem anderen als dem im Register eingetragenen Geschlecht anzugehören“.
Ab fünf.
Der Bundesrat hat sogar die entsprechende Gebühr definiert: 75 Franken plus zusätzliche 30 Franken für eine allfällige schriftliche Bestätigung.
Als äusserst flexible und fluide Person:in hatte ich schon lange davon geträumt, mich von der männlichen Bürde zu befreien, die mir bei der Geburt zugewiesen worden war, ohne dass mich jemand gefragt hätte.

Endlich konnte es Realität werden. Schritt 1: Email-Anfrage beim Zivilstandsamt, um das Vorgehen abzuklären.
Die Antwort: Anrufen, Termin abmachen, vorbeikommen, die Gebühr bezahlen – et voilà. Bonus: Man kann, aber muss nicht den Vornamen ändern.
Schritt 2: Abklärung bei der Krankenkasse, ob eine rein amtliche Geschlechtsänderung (ohne physischen Eingriff) einen Einfluss auf die Prämien hätte. Antwort: Negativ.
Nach mehrmonatiger Überlegungsphase war ich Anfang 2025 bereit für den Wechsel.
Schritt 3: Anruf beim Zivilstandsamt, um einen Termin abzumachen. Die nette Dame klärt meine Personalien ab und fragt, ob ich den Vornamen auch ändern möchte. Aber nein, danke, ich bin damit zufrieden.
Am 28. Januar 2025 war es so weit – letzter Schritt: Termin beim Zivilstandsamt Adliswil ZH, um 9 Uhr.
Fröhlicher Empfang. Die nette Dame gibt mir zwei vorgedruckte Formulare mit meinen aktuellen Personalien und der gewünschten Änderung: f statt m.
Ich zeige meine ID, bestätige und unterzeichne zwei Mal. Die Verwaltungs-Angestellte findet es „super“. Zeitaufwand: 6 Minuten.
Sollte ich später herausfinden, dass es doch nicht passe, dürfe ich jederzeit wieder vorbeikommen und den Eintrag erneut ändern lassen.
Die Ämter haben vom Kanton die strikte Anweisung erhalten, keine Fragen zu stellen und nichts wissen zu wollen. Sie hören sich die Geschichte der „Kund:innen“ an – sich dazu äussern sollen sie nicht.
Im Smalltalk erfahre ich noch, dass sich in der jüngeren Vergangenheit ein Mann als Frau registrieren liess, um sein Leben entsprechend als weibliche Person zu führen.
Nach einiger Zeit wurde seine/ihre Frau schwanger. Damit das Baby sowohl mit einer Mutter als auch einem Vater zur Welt kommt, hat er/sie sich vor der Geburt amtlich wieder als Mann registrieren lassen.
Nach der Geburt und dem offiziellen Papierkram ist er dann zum 3. Mal zum Zivilstandsamt gepilgert und wurde offiziell erneut zu einer Frau.
Auch das fand „meine“ Beamtin „super“. Im Gespräch bedauern wir, dass derzeit nur Mann und Frau als Geschlechter zur Auswahl stünden.
Dann bestärken wir uns mit dem Verweis auf den Bundesrat, der das 3. Geschlecht etablieren könnte. Justizminister Beat Jans (SP) und Armeechef Martin Pfister (Mitte) stehen schon fest auf unserer Seite.
Das Justiz-Departement arbeitet derzeit an einem Bericht zum Thema. Das Ergebnis soll diesen Sommer vorliegen.
Das Verteidigungs-Ministerium hatte seinerseits schon letzten Sommer, noch unter Viola Amherd (Mitte), eine Kurzumfrage „Nichtbinarität in der Schweizer Armee“ initiiert.
Auch hier sind die Resultate noch in der ersten Hälfte des laufenden Jahres erwartet.

Apropos Militär: Das VBS hat mir bestätigt, dass „die Militärdienstpflicht nach dem amtlich eingetragenen Geschlecht bestimmt wird“.
Ich bin zwar längst ausrangiert, aber jüngere Modelle könnten es noch interessant finden.
Fazit: Nach insgesamt 13 Minuten und 105 Franken war ich im Zivilstandsamt fertig. Als neugeborene, zarte, 92 Kilogramm leichte, bärtige Frau.
Ich verspreche Ihnen keine Bikini-Fotos, werde aber bei Gelegenheit wieder aus der Welt berichten. Jetzt allerdings habe ich meine Migräne, bin schlecht gelaunt und will meine Serie in Ruhe schauen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Im Titel steht 75.- Franken – im Text 105.- Franken.
Was ist richtig? -
Gaaaanz wichtiger Arikel. Vor allem das dritte Geschlecht muss dringend eingeführt werden. Ich habe mal gelesen, dass es bis zu 64 oder mehr Geschlechter gibt. Man muss also in Zukunft das Geschlecht in einer Zahl angeben. Es muss ein Büro für die Verwaltung aller Geschlechter eingerichtet werden, in jedem Kanton ein solches Amt.
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In der vorgesehenen (und umstrittenen) E-ID ist es schon so implementiert:
– Männlich = 1
– Weiblich = 2So hat’s Platz für Erweiterungen. Die Anzahl Geschlechter ist offen.
Quelle: E-ID Public Beta
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…heute huldigen sie IP! Quo vadis?
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Beides ist nichts wert, die Kirche mit den Missbräuchen seit Jahrhunderten und Luki mit den trostlosen Autoren.
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Wie war ich frustriert als ich nach der Geschlechtänderung im Damenturnverein beim Duschen nur Damen traf auf dem Papier.
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Als Frau will ich im Duschraum unter meinesgleichen Duschen können.
Die Binären beschneiden mein Recht auf mein angeborenes und legitimes Schamgefühl!
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Mich hat die Wehrersatzabgabe über die Jahre einen Mittelklassenwagen gekostet.
Da hätte ich garantiert diesen Weg gewählt. -
Werde ich auch so machen, muss dann nicht in die Rekrutenschule!
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Und später wieder ändern hat mein Kollege und ich auch so gemacht.
Die Militärersatzabgabe spart man sich so auch. -
Den Vornamen darf man, aber muss man nicht ändern.
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Was geht den Staat mein Geschlecht an? Zudem wird behauptet Mann und Frau seinen gleichberechtigt. Dies heisst für mich:
1. Die Ungleichbehandlung von Mann und Frau auf Gesetzesstufe muss aufgehoben werden. Die Begriffe „Mann/Frau“, „weiblich/männlich“ gehören aus allen Gesetzen gestrichen und durch „Person“ ersetzt.
2. In amtlichen Dokumenten sind Hinweise auf das Geschlecht zu unterlassen. Also kein m/f/d. Foto und Fingerabdruck reichen für die Identifikation einer Person vollkommen aus.Damit würden sich auch etliche geschlechterdiskriminierende Fragen, wie Militärdienstpflicht, Rentenalter, Sorgerecht für Kinder etc. von alleine lösen.
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Für jüngere Männer, die nicht Militärdienst leisten können, wollen oder dürfen, z.B. wegen einer Beeinträchtigung, ist der Geschlechtswechsel ein einfacher und kostengünstiger Weg, sich die Wehrpflichtersatzabgabe, auch Militärersatz genannt, zu sparen.
Diese beträgt immerhin 3% des steuerbaren Einkommens, mindestens aber 400 Franken pro Jahr. Und ist auch geschuldet, wenn man z.B. ein Geburtsgebrechen hat und deshalb als untauglich befunden wird. Nur Männer unterliegen dieser Pflicht. Wie das mit der Gleichberechtigung zu vereinbaren ist, konnte mir noch niemand erläutern.
Die Ausrede bezüglich Kinder überzeugt mich nicht. Schliesslich gibt es keine Kinderpflicht. Und die um fast 4 Jahre höhere Lebenserwartung der Frauen – 82.2 für Männer vs 85.8 für Frauen – rechtfertigt die einseitige Pflicht noch weniger.
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Ich als Generalstabsoffizier finde es nicht gut, dass man sich um die RS drücken kann. Ansonsten bin ich aber dafür, wie auch für Alkohol am Steuer und gleiche Rechte für Hund und Katze. Also für die Einführung einer Katzensteuer bei Hunden.
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Wer hat das ermöglicht? Ich hoffe diese Verursacher werden nie die Mehrheit haben in der Politik. Sonst wird es nur noch „es“ geben und alle es sind genau so reich oder arm wie alle und Dein ist Mein. Irgend etwas so wurde vor über 100 Jahre erfunden.
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Wir haben bereits zwei Bundesräte, die vom Dritten Geschlecht schreiben und sich damit befassen.
Ich habe auch mit beiden Departementen per Email ausgetauscht: Wokismus ist tief implantiert.
Allerdings habe ich beim VBS einen (kleinen) Sieg registrieren können. Werde in den kommenden Tagen berichten.
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Die Schwaben können am Längsten und die Indianer haben den Längsten. Gestatten Winnetou Häberle. Ich bin ein Mann und geniesse es. Noch nie habe ich einen Gedanken daran verschwendet meinen Namen zu ändern. Andrerseits wird es schon langsam anstrengend…
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Wie ist das, darf ich dann in den Frauenknast?
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Niemand muss sein Geschlecht ändern lassen. Jedoch diejenigen, welche es wollen, können es. Wunderbar, das ist wahre Freiheit. Irgendwann werden auch die das verstehen, welche solche Möglichkeiten lächerlich machen. Vorallem dann, wenn sie plötzlich merken, selber betroffen zu sein. Oder werden sie dann lieber Gewalttätigkeit und ausgrenzend?
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Ich bin ab jetzt ein hund und will daher nur noch hundesteuer zahlen.
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@H. Und
Hahaha 😂🤣 … der war gut. 👌✌️😆
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Manchmal frage ich mich, ob der Klimawandel die neuen Geschlechter verursacht.
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Brother Pierre, I’m afraid it’s off the nunnery for you. Enjoy!
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Prophet Erik, I thought our project needed some feminine vibe and energy. Here we go!
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Ich überlege mir die ganze Zeit, ob das nicht als 1. April-Witz gemeint ist. Aber egal, mich hätte das interessiert, als das AHV-Alter bei Frauen noch nicht 65 Jahre war. Ich frage mich natürlich, ob ich mit meinem Jahrgang doch noch profitieren könnte.
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Im Sozialversicherungsrecht können Ansprüche i.d.R. noch bis zu 5 Jahren nach deren Entstehung geltend gemacht werden. Aber ob der Geschlechtswechsel nach der neuen Bestimmung auch rückwirkend erfolgen kann, ist mir nicht bekannt, aber eher unwahrscheinlich.
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Inside Paradeplatz ist täglich ein April Scherz mit diesen Autoren.
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Die willentliche Negierung objektiver Realitäten ist ein Wesensmerkmal von Gesellschaften auf dem Wege in den Totalitarismus, wusste schon Orwell.
Die Vernichtung der Grundsäulen, der Grundidentitäen unserer Gesellschaft (Mann, Frau, Vater, Mutter, Familie, Glaube, Nation) ist der Weg der Neomarxisten, die freie, bürgerliche Gesellschaft von innen heraus zu zerstören, um sie in ein geschlechtsloses, solidarisches, multikulturelles,antikapitalistisches, sozialistisches Irgendwas zu bringen.
Es wäre der Untergang von allem, was wir in den letzen Jahrhunderten erreicht haben in der Schweiz, im „Westen“.
Darum ist entschiedener Widerstand angesagt.
Zweifelt nicht, stellt Euch dem Unheil entgegen. Seid entschlossen, ihr seid auf der richtigen Seite gegen das kollektivistische Unheil.-
Ist denn unter dem Vorwand des Free Speeches anderen Rechte zu verweigern und ihnen ihre Würde abzusprechen genügend orwellianischer Neusprech, oder müssen dafür noch neurechte libertäre Buzzwords und Kampfbegriffe bemüht werden, Basler?
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Mal eine praktische Frage: Wenn ein sog. „Doppelbürger“ (also mit 2 Pässen , nicht mit XXXXXL Body) in CH sein Geschlecht anpassen (fasst hätte ich „ändern“ geschrieben, sorry für den Beinahe-Fauxpas) lässt, muss er/sie/es die Anpassung dann auch im anderen Land entsprechend vornehmen lassen? Oder ist das seinem/ihrem momentanen Belieben überlassen?
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Ich befürchte, dass logische und pragmatische Überlegungen mit dem Thema grundsätzlich inkompatibel sind.
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Der Pass ist ein Reisedokument. Wer mehrere Pässe besitzt, sollte stets mit dem gleichen unterwegs sein, sonst läuft er Gefahr, dass einer – oder gar beide – eingezogen werden. Wer mehrere Nationalitäten besitzt und sich in einem Land einer seiner Nationalitäten befindet, gilt dort als Einheimischer, und zwar mit dem Geschlecht, welches in den dortigen Zivilstandsregistern eingetragen ist. Befindet sich jemand in einem Land, dessen Staatsbürgerschaft er nicht besitzt, bestimmt sich sein Geschlecht nach dem Geschlecht in den Registern des Landes seines Reisepasses, mit welchem er eingereist ist.
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Viel Interessanter ist die Antwort auf Fragen wie ; Welche Interessen, Gemeinschaften, Gruppen, Religionen halten sich da raus und bewahren sich ihre Eigenständigkeit??? Europäer und deren Geschichte gehören offenbar nicht zum Schützenswerten Respektierten sonst würden aktuelle politische Mehrheiten Europas den Wahn nicht schützen sondern die eigene Herkunft und Geschichte.
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Sagenhaft! Schützt eine solche, äh, Neudefinition der eigenen Geschlechtsidentität eigentlich auch vor Strafverfolgung, Betreibungen oder der Militärdienstpflicht? Wäre doch noch praktisch!
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Steht im Artikel, ja:
„Das VBS hat mir bestätigt, dass „die Militärdienstpflicht nach dem amtlich eingetragenen Geschlecht bestimmt wird“.“Macht Mann den Wechsel vor der Rekrutierung, erscheint man kaum auf einer Liste. (Angabe ohne Gewähr/Gewehr)
Wenn man’s später macht, zB erst nach der RS, werden wohl Fragen gestellt.
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Grundgütiger: Natürlich und wenns Krieg gibt ändert man Mann schnell Frau, dann muss man nicht an die Front.
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Also meiner Ansicht nach hat dieser Geschlechterwechsel nur Vorteile! Ich gründe z. B. eine Firma, muss ja nicht gleich eine Aktiengesellschaft sein (von Vorteil wäre wahrscheinlich eine Einzelhandelsgesellschaft), lasse sie in den Konkurs gehen, wechsle vor der Betreibung noch das Geschlecht und den Vornamen- et voilà: steht ja jemand anderes im Handelsregister! Vor einer Scheidung wechsle ich auch noch schnell das Geschlecht- und hopp: Bin ich nicht mehr der Haupternährer und damit unterhaltsberechtigt! Geht ja nur ein paar Stunden, immer und immer und immer wieder! Überall wo Probleme drohen, die eine geschlechterspezifische Ausprägung aufweisen, mache ich einen auf Frau oder Mann, je nachdem, wo die Vorteile liegen, haha..!
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Wenn es eine Psychische Krankheit ist, dass müsste die Krankenkasse die Umwandlung bezahlen (Operation, lebenslange Hormontherapie); wenn es aber eine Persönlichkeitsentfaltung ist, dann müsste jeder die Kosten selber übernehmen.
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Gratuliere, Pierre, dass du den Weg zum Zivilstandsamt ganz alleine gefunden hast! Schon wie ein Grosser.
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Berichten Sie uns doch bitte von Ihrem ersten Besuch in der Frauensauna.
Erschreckend, wie wir uns selbst demontieren. Das nennt sich Dekadanz. Gute Nacht! Und fröhliches Eiertütschen! -
Oh, hab ich was verpasst?
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@Rückbauer: Seit wann muss man beim Betreten einer Sauna den Pass oder die ID zeigen?
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Rückbauer, Spanner und Exhibitionisten sind für Frauen nicht neues. Die meisten haben als Geschlechtseintrag „männlich“.
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@Alle
Ihr habt da aber einen glatten Stammtisch. No en schöne… -
@Rückbauer: Siehe Sonntagszeitung vom 15.12.2024.
Wenn Art. 261bis mit Sexismus – Diskriminierung wegen des Geschlechts – tatsächlich ergänzt wird, kann ich sogar klagen, wenn man mich in die Frauensauna nicht reinlässt.
Strafrechtsprofessor Marcel Niggli (Uni FR): „Ich halte es für sehr realistisch, dass dies strafbar würde.“
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Berichten Sie uns doch bitte von Ihrem ersten Besuch in der Frauensauna. Erschreckend, wie wir uns selbst demontieren. Das nennt…
Die willentliche Negierung objektiver Realitäten ist ein Wesensmerkmal von Gesellschaften auf dem Wege in den Totalitarismus, wusste schon Orwell. Die…
Gratuliere, Pierre, dass du den Weg zum Zivilstandsamt ganz alleine gefunden hast! Schon wie ein Grosser.