Thomas von Planta hat einen Coup der Kingsize-Klasse realisiert. Der Präsident seiner von Haifischen umkreisten Baloise lockte Konkurrentin Helvetia ins gemeinsame Bett.
Gerüchte gingen seit einem Monat um. Heute früh erfolgte der Donnerschlag.
Die St.Galler und die Basler Assekuranz-Riesen schliessen sich in einem „Merger of Equals“ zusammen.
Die Basler sind die Sieger. Von Planta sichert sich das VR-Präsidium der neuen Firma, die an der Börse unter Helvetia Baloise firmiert.

Der Hauptsitz des aus dem Hut gezauberten neuen Giganten, der es mit der Zurich und der Axa aufnimmt, wird Basel.
Das Nachsehen hat St.Gallen. Die Zentrale der Helvetia wird zum Nebenschauplatz.
Von Planta hat allen den Meister gezeigt. Dabei stand er seit Monaten unter Druck von Cevian, einem „aktivistischen“ Investor.
Der befand die Baloise als lahme Ende: Die Firma verdiene viel zu wenig Geld.
Statt dass die Baloise jetzt übernommen wird, geht sie in die Offensive – dank von Planta, einem Mann aus dem „Daigg“.
Der zimmert einen Assekuranz-Koloss mit weltweit 22’000 Mitarbeitern. Nach der Zusammenlegung sollen die jährlichen Kosten um 350 Millionen tiefer liegen als heute.
Umgelegt auf die Angestellten bedeutet das bei geschätzten Durchschnitts-Entschädigungen inklusive üppiger Sozialleistungen von 200’000 Franken einen Horror-Abbau.
1’750 Stellen wären demnach in Gefahr. Aufgerundet muss von total 2’000 Jobs ausgegangen werden, die bis 2028 verschwinden könnten.
Das entspräche 10 Prozent der Belegschaft. Weniger ist nicht wahrscheinlich.

„In Ländern, in denen Überschneidungen bestehen, soll ein Stellenabbau, wann immer möglich, durch natürliche Fluktuation und Frühpensionierungen erreicht und vor 2029 umgesetzt werden“, heisst es im Medien-Communiqué.
„Helvetia Baloise ist sich der sozialen Verantwortung bewusst und sichert zu, diesen Prozess mit Fairness und Unterstützung für die Betroffenen durchzuführen.“
Die grossen Verlierer könnten die Helvetia-Mitarbeiter sein. Die Ostschweizer spielen die zweite Geige, auch wenn die Helvetia technisch die Baloise übernimmt.
„Baloise wird in Helvetia fusioniert“, heisst es dazu. Und weiter:
„Die Gruppe wird an der Schweizer Börse SIX unter dem neuen Namen ‚Helvetia Baloise Holding AG‘ kotiert sein und unter dem Valorensymbol ‚HBAN‘ gehandelt.“
Die Börsianer dürften jubeln. Die „HBAN“ wird zum neuen Finanz-Schwergewicht auf dem Schweizer Wirtschaftsplatz.
Der CEO der Helvetia, Fabian Rupprecht, darf die Fusion operativ umsetzen. Der Deutsche ist lediglich Befehlsempfänger.
Das Kommando hat Thomas von Planta. Dass der Gruppensitz in der Rheinstadt liegt, sagt alles.
Rupprecht hat schon vorher einen grossen Personalabbau angekündigt. Zudem zerlegte der Nachfolger des langjährigen Philipp Gmür die IT der Ostschweizer.
Unter dem hochgelobten Gmür hat sich die Helvetia offenbar in einen trägen Riesen verwandelt. Ob die Baloise so viel fitter war, ist ungewiss.
Im Asset Management, das die Führung unbedingt zum Erfolg bringen wollte, konnten die Basler nie überzeugen.
Trotzdem steigt jetzt der langjährige oberste Zuständige für die Division, Matthias Henny, zum Finanzchef des fusionierten Assekuranz-Giganten auf.
„Der Zusammenschluss zu Helvetia Baloise ist ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Schweizer Versicherungswirtschaft“, sagt gemäss Mitteilung Strippenzieher von Planta.
„Es ist der nächste logische Schritt für beide Unternehmen bei der Umsetzung ihrer jeweiligen Strategien auf dem Weg zu einem führenden europäischen Versicherer und zur zweitgrössten Versicherungsgruppe der Schweiz.“
„Die Transaktion wird die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der beiden traditionsreichen Schweizer Versicherer nachhaltig verbessern – sowohl national wie auch international – und erheblichen Mehrwert für Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeitende, die Öffentlichkeit und Aktionäre schaffen.“
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Die beliebtesten Kommentare
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War da nicht auch mal was mit Pierin Vincenz und Helvetia?
Bringe die beiden immer in Verbindung irgendwie…
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Für die Konsumenten in der Schweiz sind die heimischen Versicherungs-Angebote viel zu ähnlich, zu old-fashioned und vorallem alle recht teuer. Die Zusammenlegungen sind gut. Weiter so. Der Markt braucht Effizienz und Transparenz. Und für Auslandsmärkte sind die meisten Schweizer Versicherer zu klein und unbedeutend, vorallem die Voll-Sortimenter. Helvetia in Spanien wirkt(e) nicht wie eine Glanztat unter P. Gmür, eher wie ein Verzweiflungsakt XXL.
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Wenn die generative KI also eines kann, dann ist es das Massenversicherungsgeschäft! Und ja, zweitens kann sie auch schon selbständig Kosten sparen. Und welche Kostenstellen werden zuerst gestrichen – die horrend teuren Schweizer Bürolöhne oder die billigen in Indien? Rette sich in die Frühpension, wer kann!
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Leider vorhersehbar seit dem Eintritt von Cevian. Die kommen ja nicht nur zum fröhlichen Kaffeetrinken. Stellen sich viele Fragen für die MA. Wie gehts beispielsweise mit der SoBa weiter? Integration oder Verkauf? Die Vertriebsstellen der einzelnen Versicherungen dürften wohl drastisch gecutted werden. Ungemütlich…
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Nach dem seit Jahren andauernden imagemässigen Krebsgang der HSG folgt nun der direkte Nachbar, die HELVETIA in den de facto sogar Niedergang…
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10 Prozent der Belegschaft bis zur Einführung der KI in den nächsten 24 Monaten. Danach 90 Prozent.
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Ich hoffe nur, dass Helvetia-Baloise das Sponsoring von Swiss Ski weiter führt
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Nach der bald drohenden Pleite der OLMA-Messe infolge anhaltender Erfolglosigkeit und dramatischem Aussteller- und Zuschauer-Schwund, befeuert durch die völlig sinnlos erstelle Halle 1, dem seit etlichen Jahren andauernden imagemässigen Niedergang der HSG ist nun der direkte HSG-Nachbar, die offensichtlich gescheiterte HELVETIA, Geschichte….
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war mein leben lang bei der baloise.
nun werde ich als kunde kuendigen !!!
freie wahl des versicherers.
byeybe baloise. -
Der Schwede Lars Forsberg von Cevian wird heute ein gutes Glas Wein
trinken. Thomas von Planta und der Deutsche Rupprecht von Helvetia
tanzen nach seiner Pfeiffe. Die Angestellten sind Forsberg egal. -
Heute morgen 08.08h am HB ZH.
Wo sind all die Bürohengste? Brückentage bis 1. Mai?
Lediglich einige Neubürger auf dem Weg zum Rav Gespräch…
Gute Nacht Schweiz-
Die Bürohengste sitzen alle in ihren Ferienhäusern und lesen Insideparadeplatz
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Die beginnen pünktlich um 08:00 mit ihrer Arbeit im Büro und haben folglich nicht die Muse, um 08:08 noch am HB rumzulungern… 😉
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Dr „Daigg“ gitt’s nitt. Heggschtens dr „Daig“.
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bei den Gnomen von Zürich 🙂 Beides wohl Mythen…
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Schon bei der Übernahme durch die Patria haben die Ostschweizer den Kürzeren gezogen. Jetzt wiederholt sich derselbe Fehler. Es wirkt fast wie eine typisch schweizerische Schwäche: Nach einer Übernahme überlässt man den bisherigen Verantwortlichen der übernommenen Firma die Führung – ein Vorgehen, das man beispielsweise auch bei der Schweizer Börse beobachten konnte. In Deutschland läuft das anders: Dort setzt die Käuferin nach einer Übernahme in der Regel sofort ein eigenes deutsches Management ein.
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Der Arbeitsmarkt im Basler 3-Länder-Eck is s bizzli dynamischer als in der Rosenberg-Enklave
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Nachvollziehbar, zu viele Versicherungsgesellschaften und Fahrzeugversicherungen usw. Können über das Internet abgeschlossen werden. Von ursprünglich 92000, verbleiben max. Noch 60000 Angestellte in dieser Branche.
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wir suchen maurer efz sowie bauhelfer 👍
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Gerüstbauer auch okay?
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Deutschland-Einkäufer auch okay?
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Medis heute wieder vergessen!
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Noch sucht der Chef Leute für den Bau. Wenn es mit den Baugesuchen weiter runtergeht, kann der Chef seine Handwerker bereits am Donnerstag nach Hause schicken. Freitag ist für viele Handwerker ja frei, sie gönnen sich die 4–Tage-Woche (natürlich bei vollem Salär) und leisten damit einen Beitrag zur Bauteuerung.
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Heute morgen 08.08h am HB ZH. Wo sind all die Bürohengste? Brückentage bis 1. Mai? Lediglich einige Neubürger auf dem…
wir suchen maurer efz sowie bauhelfer 👍
Nachvollziehbar, zu viele Versicherungsgesellschaften und Fahrzeugversicherungen usw. Können über das Internet abgeschlossen werden. Von ursprünglich 92000, verbleiben max. Noch 60000…