„Damit gute Produkte nicht auf dem Abstellgleis landen.“ Das war die Hoffnung im Sommer 2019.
Die SBB wollten veraltete Waren irgendwie verscherbeln und blies mit „SBB Resale“ eine Abteilung auf, die auf einem anderen Gleis fährt.
Abgelaufene Hygiene-Masken, ausser Dienst gestellte Lokomotiven, veraltetes Werkzeug:
Der Trödelladen der Staatsbahnen war eher zum Fremdschämen als eine Fundgrube.
Viele Artikel blieben monatelang unverkauft auf der Seite.
Die Gegenstände, die man im Zweitmarkt vertickern will, sind Sachen, die man anscheinend nicht einmal nach Feierabend mitlaufen lässt.
Zum Beispiel eine Leiter für 30 Franken. Zu kaufen bei SBB-Logistiker Hakan in Dulliken.
Seit Juli letzten Jahres will Hakan auch noch 47 alte Schriftbandkassetten verkaufen („teilweise fehlt die Verpackung“).
Dort, wo es noch eine Hülle gibt, steht eine Faxnummer von anno dazumal.
Bei vielen Gegenständen fehlt dafür eine anständige Beschreibung.
Sandra von der Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn (SZU) hat bei der Räumung einen giftgrünen Prospektständer entdeckt, schreibt sie.
Das Teil sieht gefährlich instabil aus. Wie hoch oder breit ihr Ständer ist, schreibt sie nicht; muss man halt vor Ort messen.
Sandra weiss nicht, was so etwas kostet, darum „bitte um Preisvorschlag“. Vielleicht 30 Rappen?
Die SBB machen sich lächerlich mit ihrem Laden. Viele Sachen sind so etwas von schräg, dass niemand Geld dafür zahlen möchte.
Das hat man nach sechs Jahren wahrscheinlich selber gemerkt.
Viele Gegenstände werden jetzt nämlich gratis abgegeben.
Zum Beispiel einen verrosteten Rollwagen für Werkzeug. Die Verkäuferin dieser Hässlichkeit ist nicht die SBB, sondern die Stadt Zürich.
Auch ein Steckregal wird kostenlos angeboten, dazu ein Materialanhänger und sogar eine Schweissmaschine.
Hellraumprojektoren gibts gleich zweimal gratis. Auch ein Hydraulikaggregat.
Wenn diese Maschine noch funktioniert, hätte sie einen Wiederverkaufswert von über 1’000 Franken.
Das gleiche gilt für eine Dieselpumpe. Gratis bei der SBB. Leitern für 30 Franken, Apparaturen kostenlos? Lueg zerscht bi dä SBB.
Kommentare
Kommentar zu Staatsbetrieb eben Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
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Alles in Schrot!! Steuergeld
kommt im Januar 26. Wo ist
das Problem Wir leben in der
SCHWEIZ!! -
Haben Sie eigentlich auch noch andere Themen auf Lager, Herr Frenkel?
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Total anderer Meinung! Hier macht die SBB alles richtig. An diesen alten Sachen hat noch mancher Bastler seine Freude. Da könnten sich sogar andere Firmen ein Beispiel nehmen.
Lieber Beni, nimm auch mal einen Schraubenzieher in die Hand. Dir wird sich eine ganze neue Welt erschliessen und dein Leben wird nie mehr dasselbe sein. Dein Freund Rocco.-
Im Prinzip ja, wenn dieses alte Gruscht auch zu Bastlerpreisen verkauft würde. Aber viele Artikel werden zu Mondpreisen angeboten, da vergeht mir als Bastler die Freude. Die rostigen Fräsmaschinen z.B. wären ein interessantes Projekt zum Reinigen, Restaurieren und für CNC umbauen, aber 3’000.- VP??
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@DIY Senior – Da hast Du recht!
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Der Hellraumprojektor ist aus gutem Grund gratis: es sind die Folienrollen, die ins Geld laufen. Oder man wischt sie in mühsamer Arbeit meterweise mit Alkohol ab, so wie wir damals beim Nachsitzen in der Schule. Aber welcher Nachwuchs macht sowas heute noch für seinen Vater?
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Worum geht es?
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Nach dem ständigen Frauen-Bashing darf sich BF heute auch mal an Lehrlingen austoben. Mehr liegt offenbar nicht mehr drin.
>Die Plattform resale@sbb wird von Lernenden in der SBB Talent Factory programmiert und weiterentwickelt. Die operative Geschäftsführung übernimmt unser Junior Business Team, bestehend aus drei bis sechs Lehrlingen. Die Lernenden können unter anderem Erfahrungen im Verkauf sammeln, haben Kundenkontakt und lernen den Betrieb einer Onlineplattform kennen.
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Und schon wieder sind wir eine riesengrossen Sache auf der Spur….
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Richtig lustig ist ja aber, dass die SBB die ganze Philippika noch mittels Einblendung von Werbebannern (Sujet ‚Sparikon‘) am Fusse des Artikels mitfinanziert.
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Was vorallem etwas darüber aussagt, Stee, wie zielgruppengenau Werbung ausgespielt wird.
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@Würz Partner:
Es sagt primär etwas darüber aus, wie die hier involvierte Agentur die qualitative Aussteuerung ihrer programmatisch eingekauften Buchungen vornimmt. Es ist technisch absolut möglich, positive/negative Konnotierung von Schlüsselbegriffen zu umgehen. Vulgo: Brand Safety Verification.
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Danke für die Präzisierung, Stee.
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Wenigstens spart man sich die Kosten für Entsorgung. Die Idee ist nicht schlecht, bei der Ausführung haperts ein wenig. Aber kritisieren kann man auch alles.
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Was für ein Bericht würde wohl ein random Schurni schreiben, der zufälligerweise beim Surfen nach Themen über den IP-Blog stolpert?
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Best IP-Artikel. Ever.
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Wenn die SBB mit ihren Defiziten so weitermachen, dann ist der HB Zürich auch bald neben dem rostigen Werkzeugwagen auf der Verkaufsliste.
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Der Staat und seine Angestellten kann doch machen was grad optimal erscheintnundnimmer findet sich jemand dem man es nicht recht machen kann. Bürgerliche Staatshasser die dann doch innig am Staat mit offenen Händchen kleben gibt es hier zu genüge. Kaffeebrauer, Heizungsbetreiber, Gärtner und Baumschneider… für Asylanten und Flüchtlinge; eingerichtete Sprachkurse, Integrationskurse, Mobileabos, Wohnungsvermieter….erst kürzlich im Bus mitgehlrt das eine grössere Stadt den Flüchtlingen aus der Ukraine extra bezahlt wenn diese an Sprachkurse gehen. Mit dabei Mutter, Tochter, Mann, Kinder… verrückte Welt. Der Staat wird gemolken auf viele Art und Weise und muss sich mit vielfachen Ansprüchen arrangieren. Aufgabe seitens der Politik und Lobbying.
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Danke für die Insights Heiri.
Ich findes es auch skandalös, dass hart arbeitende Menschen mit ihren Steuern das Leben von Neubürgern in der Schweiz bezahlen.
Eine Lösung wäre Zurück-Migration, aber das ist ja verpöhnt… -
Deine Lösung, Flüchtlimge verhungern lassen? Frage dich warum sind diese Menschen zu Flüchtlingen geworden? Aber das ist dir gleichgültig. Versager prügeln immer auf die noch Schwächeren!
ich denke es ist sinnvoll ihnen zu helfen, damit sie auf
eigenen beinen stehen können!
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Danke für den Tipp Herr Frenkel. Schon einige Schnäppchen gefunden die ich aufhübschen und mit Gewinn weiterverkaufen kann. Monatseinkommen gesichert!
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Ich kann dem Artikel nur zustimmen. Es ist sogar noch schlimmer: Ich habe tatsächlich mal zwei nagelneue, einfache Schiebelehren zu einem guten Preis gefunden und eine Anfrage geschickt. Antwort: „Es ist nur noch eine da. Und die andere darf ich Ihnen nicht verkaufen, weil wir nicht an Privatpersonen verkaufen.“
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Falls vergessen Herr Frenkel
Darüber haben Sie frueher berichtet -
Verschwendung von Steuergeldern!
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@ Staatsbetrieb eben
Was ist daran Verschwendung von Steuergeldern, wenn man alte Sachen, die man offensichtlich nicht mehr braucht, versucht zu verkaufen?
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Was denn? Die SBB spart sich die Entsorgungskosten.
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Was ist daran falsch? Besser als fortwerfen!
Ich sehe das Problem beim besten Willen nicht!-
Ich hätte da noch einen Blindenhund auf Lager!
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So what? Ist doch gut wenn man die Sachen abgeben kann falls noch jemand Verwendung dafür hat, statt sie auf den Müll zu werfen.
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Dieser unbrauchbare Schrott gehört definitiv auf den Müll, eine Frechheit was sich hier der Staatsbetrieb erlaubt.
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Unterschied: Die privaten Unternehmen müssen selbst einen Weg finden für die Entsorgung. Das ist meist kostenpflichtig.
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@Same: Um die Nachvollziehbarkeit sicherzustellen und dem Steuerzahler einen effizienten, wenn auch nicht effektiven Einsatz seines Steuerfrankens zu garantieren, verfügen wir ab sofort die staatsinterne Rechnungsstellung für Kleinstbeträge ab Fr. 2.50.
Die mit der Umsetzung beauftragte Person haben wir bereits entlassen. -
@same but different: Auch private Unternehmen können ihr Altmaterial über einen Rampenverkauf oder Riccardo weiterverkaufen.
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Was ist daran falsch? Besser als fortwerfen! Ich sehe das Problem beim besten Willen nicht!
So what? Ist doch gut wenn man die Sachen abgeben kann falls noch jemand Verwendung dafür hat, statt sie auf…
Best IP-Artikel. Ever.