Wer edles Wild im Topmanagement erledigen will, braucht zweierlei: Gute Medienarbeit und aufmerksame Juristen.
Das zum Abschuss vorgesehene Wild wird so lange durch den Urwald der Medienöffentlichkeit getrieben, bis es isoliert ist und sich verirrt.
Die Anwälte tun das Ihrige, sie sorgen für den punktgenauen Abschuss.
Genau dies ist dem WEF-Übervater („NZZ am Sonntag“) Klaus Schwab geschehen.
Nach neun Monaten zunehmender Angriffe gegen seine Person und seine Familie verlor er den Überblick über die gefährliche Situation, in welcher er sich befand, und stürzte ab.
Es wird noch Monate dauern, bis offiziell bestätigt werden wird, wer ihn vom Sessel gestossen hat.
Die Verursacher, Verfasser anonymer Schreiben, Informanten des „Wall Street Journals“ und der „Financial Times“, jetzt auch der Schweizer Medien, werden kaum befürchten müssen, entdeckt zu werden.
Die laufende Strafanzeige „seines“ Stiftungsrates, alles Mitglieder, die Klaus Schwab selbst in diese Position gebracht hat, richtet sich allein gegen den WEF-Gründer.
Hintergründe stehen vorläufig nicht zur Diskussion.
Was ging schief für Klaus Schwab, der sich aufgrund seines Alters und einer gewissen Abgehobenheit gegenüber Aussenseitern in eine weitgehend isolierte Position begeben hatte?
Schwab, dessen Ideenreichtum seit der Gründung des WEF in Genf unbestritten ist, hatte dem eigenen Stiftungsrat angeboten, 2027 als Präsident zurückzutreten.
Damit wollte er sicherstellen, dass die Französin Christine Lagarde, heute Präsidentin der Europäischen Zentralbank in Frankfurt, seine Nachfolgerin wird.
Nicht alle Mitglieder seines Stiftungsrates waren mit dieser Lösung zufrieden, offiziell wegen der langen Dauer der Übergangszeit, inoffiziell deshalb, weil damit dem letzten eigenen Karrieresprung ein Riegel vorgeschoben wurde.
Wer unter diesen Unzufriedenen war, kann nur angenommen werden. Einer aber konnte mit Sicherheit nicht zufrieden sein:
Der Vizepräsident der WEF-Stiftung, ein global bekannter Spitzenmanager, Peter Brabeck-Letmathe, vormals CEO und VR-Präsident des Nestlé-Konzerns.
Für ihn, heute 80-jährig, wäre der Zug definitiv abgefahren gewesen, hätte sich die Lagarde-Lösung nach dem Modell Schwab intern durchgesetzt.
Das Präsidium des WEF-Stiftungsrates wäre der Höhepunkt einer Karriere gewesen, die bei Nestlé nicht glücklich endete, weil der Konzern schon zu Brabecks Zeiten stagnierte und Schlagseite hatte.
Es darf mit Sicherheit angenommen werden, dass Brabeck schon einige Zeit auf den Rücktritt von Klaus Schwab gewartet hatte, um selbst den Weg in die Zukunft des WEF zu gestalten.
Mindestens als Übergangspräsident.
Das wollte Klaus Schwab bestimmt nicht, sonst hätte er Brabeck die Tür nach oben rechtzeitig geöffnet.
Dann begannen die publizistischen Angriffe gegen Schwab in den USA, wo eine grosse Zahl wichtiger WEF-Mitglieder aus dem Silicon Valley und der US-Ostküste ihren Sitz haben.
Das „Wall Street Journal“ löste mit seinem Artikel über die Verfehlungen von Klaus Schwab letzten Frühsommer eine vom WEF-Stiftungsrat ausgelöste Untersuchung aus.
Niemand Geringerer als Eric Holder, vormals Justizminister unter Barack Obama, prüfte mit seiner Kanzlei Covington & Burling die insgesamt 70 (!) Vorwürfe gegen Klaus Schwab, wie die NZZ am Sonntag („House of Klaus„) offenlegte.
Holder kam zum Schluss, es lägen keine Rechtsverstösse des WEF vor. Ein Fehlverhalten von Klaus Schwab könne nicht bestätigt werden.
Der Holder-Bericht sprach aber von Führungs- und Managementproblemen, die im Detail nicht bekannt sind, weil der Bericht unter Verschluss ist.
Damit wäre Klaus Schwab im März dieses Jahres vorerst gerettet gewesen. Doch die Whistleblower liessen nicht nach und drohten mit weiteren Publikationen.
Klaus Schwab hatte zwei weitere Schwächen, die letztlich zu seinem Abgang führten.
Die gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe wegen sexuellen Fehlverhaltens (bei einem 88-jährigen!) hatten sich in Nichts aufgelöst.
Aber seinem Sohn Olivier, der schon 15 Jahre im WEF gearbeitet hatte, wurde vorgeworfen, er habe einen Mitarbeiter nicht entlassen, der sich sexueller Missgriffe bedient habe.
Schwab jr. hatte diesem nur eine Verwarnung ausgesprochen.
Als Olivier Schwab dies vor dem Holder-Ausschuss leugnete, hatte seine letzte Stunde beim WEF geschlagen.
Geschlagen war damit auch Vater Schwab, der seinen Sohn im WEF hatte halten wollen.
Als schliesslich noch der Deutsche Thomas Buberl, CEO des mächtigen französischen AXA-Konzerns, als Mitglied des Stiftungsrates eine neue Untersuchung gegen Klaus Schwab forderte, schlug dieser, entnervt, zurück.
Mit der Forderung gegen drei Mitglieder des Stiftungsrates, wie die NZZ am Sonntag aufzeigte, sie sollten die neue Untersuchung innert 24 Stunden zurückziehen und sich entschuldigen.
Oder er werde Strafanzeige gegen sie stellen.
Es war wie in einem Schachspiel. Der König war gestellt. 27 meist weltbekannte Mitglieder des Stiftungsrates forderten ihn zum Rücktritt auf.
Auch dafür gibt es einen einfachen Grund. Diese Stiftungsräte, alle von Klaus Schwab berufen, waren schon seit Monaten in schrecklicher Angst, auch sie könnten wegen Nichthandelns von aussen angegriffen werden.
Klaus Schwab, das edle Wild, sprang „freiwillig“ in den Abgrund.
Vor ihm hatte schon seine Tochter Nicole aufgegeben, die das Forum der Young Global Leaders aufgebaut hatte. Sohn Olivier musste jetzt ebenfalls gehen.
Klaus Schwab und seine Ehefrau Hilde sitzen 54 Jahre nach der Gründung des WEF allein zu Hause. Schwab will nur noch einige Millionen Franken, laut SonntagsZeitung von gestern etwa acht, die ihm zustünden.
Er hat mit dem WEF – seinem World Economic Forum – abgeschlossen.
Wie Peter Brabeck es gewollt hatte, erhält das WEF mit mehr „Managing Directors“ jenen Wasserkopf, den Klaus Schwab immer verhindern wollte.
Das „Neue WEF“, das „WEF 2026“, muss zeigen, was es kann. Einen „Davos Man“ wird es nie mehr geben.
Die ganze Welt von Peking über Mumbai, Moskau bis Washington D.C. wieder in die Bündner Berge zu bringen, ist der Massstab, an dem es gemessen werden wird.
Kommentare
Kommentar zu Cäsaren und Kaiserschicksale Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
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Medienarbeit kann man/frau sich heutzutage schenken. Teure erst recht.
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…kein normal empfindender Mensch weint Klaus Schwab auch nur eine Träne nach. Klaus Schwab war zeitlebens bekannt für seine grenzenlose Überheblichkeit. Schwab fühlte sich ständig über allen Erdenbürgern schwebend.
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Alleine schon diese Titelbezeichnung für einen WEF-Anlass besagt eigentlich schon alles: Abgehobenheit, Arroganz und Überheblichkeit ein Reinkultur…
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Wie kann ausgerechnet die Schweiz diese abgehobene und demokratiefeindliche Veranstaltung nicht nur dulden, sondern auch noch unterstützen!
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Das WEF muss man abschaffen. Dort wird einfach unser aller Leben geplant, ohne Mitspracherecht.
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Vergleiche mit dem Senat im alten Rom wären wohl rein zufällig.
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Der wasserpredigende Weinsäufer fordert 8 Millionen – ganz nach seinem Motto „you will own nossing (Aussprache Schwab) and be happy“.
Na also denn, geh‘ mit gutem Beispiel voran, vergiss die 8 Mio – and be happy!
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In den Weltmeeren gibt es viele Raubfische wie Orcas und Haie, die immer auf Beute aus sind.
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Es zeugt nicht von Weitsicht wenn die ganze Familie Schwab in irgendeiner Form für die WEF-Stiftung tätig war. Bei einem privat gehaltenen KMU wäre das problemlos, aber nicht bei einer Stiftung, die finanziell getrennt vom Stifter sein muss. Wer 27 Stiftungsräte holt – wohl mit dem Ziel, sich in ihren Glanz zu sonnen – versteht vermutlich nicht viel von Führung… oder geht davon aus, dass er alleine Bestimmt und die Masse alles abnickt. Die Stiftungsräte sind warum auch immer aktiv geworden (was im Kern eigentlich ihrer Aufgabe entspricht) und Herr S. findet das offensichtlich nicht gut. Den Riesen-Stiftungsrat mit vielen Egomanen hat er selber zu verantworten. Das Gejammer ist deshalb nicht angebracht.
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wie eine Sekte ohne den Guru auch tot ist
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@Das WEF ist ohne KS tot
Einspruch: Begriff Sekte unpassend. Die 7 Merkmale einer Sekte umfassen typischerweise: autoritäre Führung, strikte Verhaltensregeln, Isolation von der Außenwelt, finanzielle Verpflichtungen, Heilsversprechen, Kontrolle der Mitglieder und Ablehnung anderer Weltanschauungen.
Ostern 2025 – Ritual: Jesus ist gestorben, Aposteln predigten – entstanden ist die Institution Kirche. Das gleiche gilt für Papst – gestorben – neuer Papst kommt.
Kreislau der Natur – KS ist nicht tot, er ist abgesetzt und Nachfolger folgt. Easy Doing.
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Da sind sie, die Geister, die er rief. Jetzt ist auch beim Schwab und WEF „great reset“ angesagt. Kleiner Trost für die brave Schafherde, die ebenfalls unter die „Räder gekommen“ ist.
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Lässt doch dem alten Herrn die Freude.
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Das WEF nur noch alle 2 Jahre und immer in einer anderen Stadt. Wie im Sport mit OS oder WM. Nach 3x Durchführung hat sich das WEF erledigt…
NB: Die BR Politik schmeisst ja eh schon mehr als genug Millionen CHF raus um „get together“-Selfie-Events en Suisse zu organisieren. Mit oder ohne wichtigste Parteien je Event-Thema am Tisch. (Etwa, Cassis UK-Aufbau, Lugano; oder Amherd Friede, Freude, Eierkuchen, Bürgenstock; allerlei runde Tische zu irgendwas; etc.) -
Beschämend dieser Kampf der Gerontokraten. Herr Brabeck versucht sich mit longevity talks präsent zu halten, nachdem er Nestle eine erfolglose Strategie verpasst hat. Und jetzt mit 80 Interimspräsident des WEF. Schade und nur peinlich für die ganze Schweiz!
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„Follow the money“ auf der Seite der WEF Einnahmen. Die Amerikaner haben dem USAID den Stecker gezogen, der Abschuss des WEF Vorgesetzen ist die Konsequenz denn die Ausgaben sind nun zu kürzen.
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Gut Informierte berichten von einem „inszenierten Theater“.
Klaus Schwab hat den Stiftungsrat selbst mit teilweise fragwürdigen Persönlichkeiten besetzt. -
Ob es auch die „Retourkutsche“ für sein Mitwirken am „Great-Reset“ als Missbrauch zugunsten der Klima- und Covid-Profiteure war? Die Vorwürfe waren gemessen an seinem Werk solche Pippifatze, dass es sogar noch möglich ist, dass noch grössere Dilettanten ihn nun aus dem Sessel befördert haben. Aber mit unbekannter Unterstützung aus der Real-Welt.
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Herr Stöhlker, Sie konnen ihre langen Texte in ChatCPT eingeben und vermerken, dass der Text nicht länger als eine Seite sein soll – das klapt meinstens sehr gut und der Text mit seinem Inhalt ist dann immer noch korrekt – und als Resultat können Sie sich freuen, dass dann vermehrt Leser ihre „Bemerkungen“ bis zum Schluss lesen!
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Im Gegensatz zu Ihnen Herr Stölker hat Klaus Schwab etwas erreicht. Sie können nur Dinge kritisieren, von denen Sie nichts verstehen – von Swissair bis Schwab. Ich finde auch diesen Beitrag schlecht.
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Sie bringen es auf den Punkt. Bravo
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Langweilig: Keine Neuigkeiten, bloss Unterstützung für den Altersgenossen.
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Der WEF hat sich überlebt. Wirtschaft? Welche Wirtschaft? So wie das Internet auch wurde das WEF längst von der Politik gekidnappt: braucht so Keiner mehr.
Kann wie der Fussball und die Papstwahl nach Qatar vergeben werden. -
Warum hört man nichts von der SVP zu Schwab? Ansonsten hat die SVP bei vermeintlich kriminellen Ausländern doch immer schnell eine Meinung auch wenn die Unschuldsvermutung gilt.
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Wer ist denn kriminell, Genossin Löchlinger? Was hat das WEF mit Wirtschaftsflüchtlingen zu tun? Tablette heute noch nicht genommen?
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Leiden sie an einer SVP-Phobie?
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@Sarah Löchlinger
SVP ist die Partei der Milliardäre und Millionäre mit Bauern Gefolge. Bei Geld schweigen.
Steht mir ja zu. Basta.Seit Jahrzehnten prägt das Weltwirtschaftsforum (WEF) die Geschichte Europas und der Welt mit. Die Plattform erwirtschaftet mehr als 400 Millionen Franken Umsatz pro Jahr und beschäftigt um die 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Genf und rund um den Globus.
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Was wäre die Schweiz ohne SVP?
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Ob es mit Black Rock irgendwie aus welchen Gründen Vorteile für den Rest der Welt gibt wenn das Finanzungetüm seinen aktuellen Vertreter im WEF in die richtigte Position als Ersatz von K. Schwab bringen kann?
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Kapitalmarktliberalisierungen die ja inzwischen mehr als 30 Jahre her sind seit deren Beginn im Rahmen der WTO, sind der Grund für Errosion von verteiltem Wohlstand und demokratischem Selbstverständnis und Selbstbestimmung, den beide schliessen sich aus.
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Erheblichen Anteil an der Misere westlicher Gesellschaften ist, das man mit Steuerwettbewerb riesige Vermögen auf der einen Seite und Schulden auf der anderen Seite geschaffen hat. Heute sind nicht mehr nur ausgebeutete 3te Weltländer die Sklaven von Schulden und Krediten sondern westliche Gesellschaften.-
@Heiri.B
wer die Zerstörungsauswüchse dieses Neo-Liberalismus, den vielen hier so am Herzen liegt, kritisiert, wird als Feind der Freiheit gebrandmarkt. Dabei wird nicht erwähnt, wie Liberalismus selbst natürlich nichts anderes als eine politische Ideologie ist. Er versteckt das nur sehr geschickt. Privileg schlägt in Herrschaft um, und statt „mehr“ Chancengleichheit ist eine Plutokratie entstanden. Diese menschenverachtende Wirtschaftsideologie übersieht gezielt und bewusst, wie ungleich und ungerecht die Ausgangsbedingungen sind, dass Fett von selbst oben schwimmt. Dass es die Privilegien der einen sind, die die anderen nach unten quetschen. Wenn die Schweiz so weiter macht – und Pandemie und Ukraine haben dies nochmals bekräftigt und beschleunigt – wird die schweizerische Volkswirtschaft und der Mittelstand (bis zu unteren Mittelschicht) vernichtet werden.
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Wie bei jeder Regierung bezweifle ich auch beim WEF, dass die öffentlich sichtbaren „Chefs“ hier das Sagen haben. Die wahre Macht versteckt sich wie so oft im Hintergrund.
Und vermutlich hat Klaus Schwab die Hand, die ihn füttert(e), einmal zu oft gebissen … jetzt wird er kalt abserviert.
Für mich kein Verlust – umso besser, wenn das WEF mit ihm auch gleich untergehen würde … aber das wird wohl eine Hoffnung bleiben.
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Legarde wäre die falsche Nachfolge!
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… dass der Schweizer Steuerzahler dieser sektenähnlichen Organisation jährlich Millionen abzudrücken hat.
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Perfekt von Elon Musk beschrieben:
What a fucking boring event.
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Young Global Leaders und dann Schnatterchen Baerbock damit auszeichnen. Ein Witz!
Das gesamte WEF soll sich wie ein Alka Seltzer selbst auflösen. Es gibt ja dieses Klima-Jet-Set wo sich die Wichtigtuer treffen können. Auch Greta die Anti-Semitin macht mit.
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Wer die Lagarde im Stiftungsrat hat, kämpft von vornherein mit einem enormen Glaubwürdigkeitsproblem.
Wer die Lagarde im Stiftungsrat hat, kämpft von vornherein mit einem enormen Glaubwürdigkeitsproblem.
... dass der Schweizer Steuerzahler dieser sektenähnlichen Organisation jährlich Millionen abzudrücken hat.
Wie bei jeder Regierung bezweifle ich auch beim WEF, dass die öffentlich sichtbaren "Chefs" hier das Sagen haben. Die wahre…