Ein Urteil, das mehr über den Zeitgeist verrät als über den tatsächlichen Sachverhalt: Das Bundesgericht erlaubt es Universitäten, der Männervereinigung Zofingia den offiziellen Status zu entziehen.
Nicht, weil sie schadet. Sondern, weil sie nicht ins heutige Gleichstellungs-Narrativ passt.
Der Grund: Der Zugang zum Verein sei für Studentinnen verschlossen – damit würden sie im beruflichen Wettbewerb benachteiligt.
Eine mutige These. Denn bei Zofingia handelt es sich weder um ein Karriereportal noch um ein exklusives Eliten-Netzwerk.
Vielmehr ist es ein traditionsbewusster Verein mit schwindendem Einfluss, der vor allem Studierende aus dem deutschsprachigen Kulturraum anspricht.
Die Vorstellung, dass hier systematisch Türen zur beruflichen Zukunft geöffnet würden, ist längst überholt.
Andere Netzwerke – global, digital, leistungsorientiert – prägen heute den Werdegang junger Akademiker weit mehr. Und sie tun dies geschlechtsunabhängig.
Dass ausgerechnet diese Verbindung zum Prüfstein der Geschlechter-Gerechtigkeit erklärt wird, ist eine absurde Überhöhung.
Genau das kritisiert auch Benjamin Sarasin, Centralpräsident der Zofingia. Er zeigt sich überrascht vom Urteil und bemängelt, dass dem Verein eine Bedeutung zugeschrieben würde, die nicht mehr der Realität entspreche.
Der Verein werde das Urteil intern diskutieren, eine mögliche Statutenänderung sei zwar nicht ausgeschlossen, aber derzeit völlig offen.
Währenddessen bleibt ein anderer Widerspruch unangetastet: Förderinitiativen, die Frauen gezielt unter sich vernetzen.
Frauen wählen Frauen, Frauen fördern Frauen: Solches ist nicht nur gesellschaftlich akzeptiert, sondern wird politisch wie institutionell gefördert.
Auch dann, wenn geeignete Kandidatinnen kaum vorhanden sind. Entsprechende Programme hinterfragen keine Gleichstellung.
Sie definieren sie neu: als strategische Bevorteilung.
Der Fall Zofingia zeigt: Die Gleichheit der Chancen ist längst unter die Räder einer identitätspolitisch motivierten Gleichförmigkeit geraten.
Was nicht passt, wird ausgeschlossen. Was nicht dem aktuellen Fortschrittsverständnis entspricht, verliert Sichtbarkeit.
Und wer sich dem nicht unterordnet, steht schnell im Verdacht, rückständig oder gar gefährlich zu sein.
Was bleibt, ist die Frage: Darf man in einer offenen Gesellschaft unter sich bleiben – ohne andere zu diskriminieren?
Oder wird jede Differenz heute schon als Gefahr gedeutet? Das Urteil des Bundesgerichts gibt eine beunruhigende Antwort – und stellt damit die Grundwerte der offenen Gesellschaft infrage.
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Die beliebtesten Kommentare
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Es geht den neuen Progressiven nicht um Gleichberechtigung, sondern um Macht. Gleichberechtigung ist nur noch eine Etikette. Nicht Ausgangsgleichheit ist das Ziel, sondern Ergebnisgleichheit. Das ist ein ganz entscheidender Unterschied! Wer das kritisiert, wird moralisch natürlich sofort versenkt und medial hingerichtet. Gut, dass Donald Trump endlich einmal ein bisschen aufräumt mit dieser Heuchelei!
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Bei den Studentenverbindungen geht es in erster Linie um den gemeinsamen Alkoholkonsum, wer keine Freunde hat und sich nicht alleine betrinken will, der geht in eine Studentenverbindung.
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Mann versteht die amerikanischen Trumpeten-Spieler immer besser. In den USA ist der woke Wahnsinn ja viel ausgeprägter und fortgeschrittener als bei uns. Wir hinken der Entwicklung etwas hintendrein. Bleibt zu hoffen, dass auch bei uns die Wende dann bald kommt.
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Das nennt man Diskriminierung!
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25.- each – Welcome to Geneva (insider joke)
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Darf der neue Papst eigentlich noch in den USA wählen? Er hat jetzt Frauenkleider an und seinen Namen gewechselt.
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Da ist die Möglichkeit zur Anpassung des Geschlechtseintrags und des Vornamens im Personenstandsregister ja gerade zur richtigen Zeit gekommen. Die 75 Schtutz entrichte ich doch gerne. Zofingia, ich komme!
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Wer hat behauptet, dass in der Schweiz die Gewaltenteilung funktioniert? Das wäre etwas Neues.
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Die klassischen Verbindungen sind eh aus der Zeit gefallen. Früher ohne digitale Netzwerke etc. ok. Heute out.
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Sorry, das lächeln wir Männer doch weg.
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Keine Orangenhaut.
Weil es hässlich ist.
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In den Statuten des Frauennetzwerks der SVP steht halt nirgends, dass Männer nicht mitmachen dürfen. Vielleicht ist das der Unterschied?
Mit dieser bewussten Weglassung waren sie übrigens genial vorausschauend und progressiv. Es gibt deshalb nämlich auch keine Diskussion, wenn die erste Transfrau anklopft.
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Der einzige Standard der Woke-Kultur: Doppelstandard!
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Das weltweite Empören zum Thema wird sich in Grenzen halten 🙂
Der einzige Standard der Woke-Kultur: Doppelstandard!
Wer hat behauptet, dass in der Schweiz die Gewaltenteilung funktioniert? Das wäre etwas Neues.
Sorry, das lächeln wir Männer doch weg.