Mit der Selbstkontrolle ist es vorbei. Der Bundesrat hat der SRG ihre Konzession zwar von 2025 bis 2028 verlängert.
Er lässt sich aber in Sachen Qualitätskontrolle nicht mehr vom Verein mit eigens bestellten Berichten abspeisen.
Neu heisst es in der Konzessionsbestimmung: „Das Bakom lässt Stichproben des publizistischen Angebots regelmässig durch qualifizierte Institutionen analysieren.“
In der Erläuterung doppelt man nach: „Die Evaluation erfolgt nicht mehr durch die SRG selber.“ Das Vertrauen in die SRG war schon mal höher.
Der Staatssender feiert, ohne es zu wissen, 25 Jahre Internetpräsenz. Im April 2000 ging man erstmals online.
Im letzten Vierteljahrhundert wurde mächtig ausgebaut. Kein Medium in der Schweiz wächst immer noch so rasant wie SRF Online.
Um über 28 Prozent stiegen 2024 die täglichen Klickzahlen. Über 3 Millionen pro Tag.
Der Autor hat vor zehn Jahren bei SRF News gearbeitet. Es war die entspannendste Tätigkeit in seinem Arbeitsleben.
Ein kurzer Text pro Tag reichte. Unterbrochen wurde die Arbeit lediglich durch viele Sitzungen und Kaffee-Runden.
Grosses ist nicht entstanden. Leutschenbach, das wissen alle Journalisten, hat eine unglaublich lähmende Wirkung.
Nun versucht man, srf.ch aufzupeppen. Mit Themen, die früher unmöglich gewesen wären.
„Von Masturbation bis Gruppensex: Tiere stehen uns in nichts nach.“ Der kürzlich aufgeschaltete Text geht davon aus, dass Gruppensex – zumindest auf der SRF-Redaktion – zur Normalität zählt.
Bei der Aktualität liegt man bei SRF vielleicht nicht an der Spitze. Auch nicht bei kritischen oder investigativen Texten.
Aber wenn es um Sex und Tiere geht, blühen die Redaktoren auf. „So kreativ paaren sich verschiedene Tierarten.“
In diesem ebenfalls kürzlich publizierten Text geht es um Löwen, Giraffen, Flusspferde, Kraken („Tentakel wird zum Penis“) und Hühner.
Wer fleissig SRF konsumiert, wird zum Tiersex-Experten. „Queere Tiere und Sex im Tierreich.“
Hier erzählt der Autor, was er schon einmal gesehen hat, nämlich, wie sich „junge Munis oder Schafe gegenseitig bestiegen haben“.
Es vergeht mittlerweile kaum eine Woche, wo nicht auf die „bizarren Sexpraktiken“ bei den Tieren verwiesen wird.
Forscher erhalten beim Staatssender immer eine Plattform, wenn sie das „Rätsel des Riesenpenis“ geknackt haben. Es geht um Fledermäuse.
Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der Wind in Bundesbern aber gewechselt. Dass der Bundesrat den SRF-Kontrollen nicht mehr vertraut und eigene einsetzen will, ist nur ein Detail des schwindenden Rückhalts.
Die SRG wird neuerdings vermehrt von allen Aufsichtsorganen gerügt, auch juristisch betritt man Neuland: SRF-Journalisten werden strafrechtlich verurteilt.
Never seen in Leutschenbach.
SRF-Direktorin Nathalie Wappler hat kein schönes Leben mehr. Sie muss in politischen Kreisen unbeliebte Sendungsformate schliessen.
Als sie „Gesichter & Geschichten“ dicht machte, fiel die Belegschaft in kollektive Trauer. Zwei Moderatoren verarbeiten die Trennung in einem Podcast „Abgsetzt“.
Es geht wahrscheinlich schon noch narzisstischer, aber dann wird es klinisch.
Wappler musste auch We, Myself & Why – Play SRF streichen. In den Sendungen wurden Dating-Tipps für Trans-Frauen vorgelegt, die Polarisierung auf grosse Brüste verurteilt.
Und über Larissa berichtet, die fast 2 Meter gross ist.
Als das Ende dieser Trash-Sendung verkündet wurde, trat der Leutschenbach wie bei „Gesichter und Geschichten“ kurz über die Ufer, so viele Tränen wurden vergossen.
Aber Wappler war eisern. Trash gibt es ja immer noch. Und wer löst sonst das Rätsel des Riesenpenis? Nur ihre Online-Redaktion.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Rechtsform als Verein, der rund 1,25 Milliarden vom Steuerzahler via Serafe erhält, sollte überarbeitet werden.
Eine AG gründen und die FINMA soll den maroden SRG Verein unter die Lupe nehmen.
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Bei der SRG ist seit Jahren eine obsessive Fixierung auf das Thema von längst etablierterten Geschlechterrollen und aber daherrührenden Randbedürfnissen bis hin zu sittlichen Aberrationen festzustellen. Jede Eigenproduktion muss im Zentrum der Geschichte, oder aber mindestens als Nebenschauplatz und je nach Zielbereich, individuelle Abweichungen von den 97% oder 99.9% der Bevölkerung zum Thema erheben. Und allein schon deshalb zielt vor allem der TV-Sender komplett am Grossteil des Publikums vorbei.
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Den Laden kann man um 90% zurück bauen.
Und niemand wird es vermissen.
Und für die „Journalisten“: In der Gastro sucht man verzweifelt nach Personal. Die meisten werden also nicht das RAV belasten. -
Ach, wie schön wieder diese Empörung. Ich verstehe eure Hysterie ehrlich gesagt nicht. SRF reagiert einfach auf Nachfrage – wenn die Klickzahlen durch die Decke gehen, scheint das Publikum genau solche Artikel zu wollen. Medienlogik 101.
Dass das Angebot sich danach richtet, ist weder skandalös noch überraschend. Und ganz ehrlich: Solange alle empört klicken, teilen und kommentieren, macht SRF aus Sicht eines Online-Portals einfach alles richtig.
Was wollt ihr eigentlich? Wenn SRF zu trocken ist, heisst’s, sie seien langweilig. Wenn sie experimentieren, ist’s plötzlich Trash. Euch wird man es nie recht machen – ausser, man produziert Inhalte nur für euch persönlich.
Und während ihr euch über „Tiersex bei SRF“ ereifert, liefert 20 Minuten täglich Clickbait aus der untersten Schublade – dort heisst Journalismus oft: ein Bild, ein Busen, ein Satz. Aber klar, das ist dann offenbar Qualitätscontent?
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Mit Ihrem verharmlosenden Kommentar dürfen Sie – lieber Walter – auf sicher mit einem Ehrenplatz im SRG-Publikumsrat rechnen (wenn Sie nicht bereits dort Einsitz haben?).
Ihre Argumentation mag für Privatsender halbwegs durchgehen, nicht aber für die Sender der SRG. Deren unkontrollierte Expansion ist in diametralem Widerspruch zur grundsätzlichen Aufgabe, welche sie zu erfüllen hat.
Weil das Eigenleben des Monopolisten immer groteskere und zunehmend verwerfliche Züge annimmt, ist es unumgänglich, dass Bundesrat und Parlament endlich einschreiten, um die SRG auf die Erfüllung ihres Grundauftrages zurückzubinden.
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Ein echter Frenkel. SRF könnte eigentlich auch den Schulmädchen-Report von 1972 wieder mal zeigen. Erfolgreichster deutscher Kinofilm aller Zeiten (kein Witz).
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Und der interne Sexismus-Skandal bei RTS, den vor 4 Jahren „Le Temps“ aufgedeckt hatte – schon vergessen?!?
Marchand, der damals RTS leitete, wollte sich an nichts mehr erinnern . . .
Die NZZ liess verlauten, dass Marchand’s Stuhl als SRG-GD wackle . . .
Sommaruga säuselte von eine „Vorbildfunktion“, der SRG . . .
und schliesslich Cina, der von „Nulltoleranz“ faselte . . .
Der Skandal wurde angeblich untersucht. Über dessen „Abschluss“ jedoch nie konkret berichtet, sodass angenommen werden muss, Betroffene, von denen es zuhauf gab, seien mit Schweigegeldern abgefunden worden. Gelder aus den Zwangsgebühren ?
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Die Leute im Leutschenbach forschen eben auf diesen Gebieten, weil sie genug Zeit haben, die Forschungsresultate auch gleich klinisch zu testen.
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Das SRF sollte man privatisieren. Wer will kann dann ein Abo lösen.
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Ausser Sport schaue ich schon lange nichts mehr auf dem Sender. Soviel von Steuergeld finanzierte Propaganda hält kein Mensch aus. Kürzt denen endlich die Gelder.
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Wie kann es sein, dass ein Staatssender dauernd Werbung auf Social Media für seine Nachrichten und Sport Apps macht? Ist doch nicht der Sinn. Sowas kostet Millionen, da non-stop überall beworben. Sollte man untersuchen.
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und skandalösen Staatspropaganda Zwangsgebührensender SRF endlich ab.
Wir sind nicht in der neuen DDR und es ist eine Frechheit, dass wir gezwungen werden einen solchen Schrott noch selbst zu bezahlen!
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denkst du.
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Bei sämtlichen Themen berichten die Schweizer Systemmedien wie SRF, NZZ, Blick oder Tagi in unheiliger Allianz mit dem WEF, der Nato und den Machthabern in Kiew und Brüssel. Warum wird die Schweiz für ihre Demokratur so bewundert?
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Im selben Satz.
Ein Widerspruch in sich.
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SRF soll zum reinen neutralen Nachrichtensender umgebaut werden, pro Sprache ein Radio und ein TV-Sender. Basta. Kosten 10 % der heutigen Gebühren. Unterhaltung und Sport den privaten Sendern überlassen.
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Ein neutraler Staatssender…in einem Staat, welcher vom Parteien-, Konzern- und Medienfilz gekapert wurde, ist das reine Illusion.
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SRF soll zum reinen neutralen Nachrichtensender umgebaut werden, pro Sprache ein Radio und ein TV-Sender. Basta. Kosten 10 % der…
und skandalösen Staatspropaganda Zwangsgebührensender SRF endlich ab. Wir sind nicht in der neuen DDR und es ist eine Frechheit, dass…
Bei sämtlichen Themen berichten die Schweizer Systemmedien wie SRF, NZZ, Blick oder Tagi in unheiliger Allianz mit dem WEF, der…