Niklaus Oberholzer wird seiner Reputation gerecht. „Allzeit-Waffe“ fürs Establishment, so das Etikett, das dem früheren Bundesrichter vorauseilt.
Dass es in der Untersuchung der vermuteten 200 unnatürlichen Todesfällen im Zürcher Unispital-Herzskandal eine Bestätigung erfährt, kommt trotzdem überraschend.
Nicht grundsätzlich. Aber aufgrund ihrer Deutlichkeit.

Oberholzer beauftragt nämlich Leute und externe Firmen, die vielfach zu reden geben. Einerseits wegen ihrer Interessenkonflikte, andererseits wegen ihres eigenen Rufs.
Der von der Spitze des Uni-Spitals beauftragte Oberholzer ist sich dessen möglicherweise selbst bewusst. Jedenfalls hat er am Freitag ein eigenwillig anmutendes Communiqué verschickt.
Darin ist in der Sache, also wie schlimm die Ära des früheren Chefs der Zürcher Herz-Chirurgie tatsächlich war und wer wann davon wusste, nichts Neues zu erfahren.
Umgekehrt spielt Oberholzer auf Zeit, sein Bericht werde sich um ein paar Monate verzögern, heisst es in der Mitteilung.
Und: Er habe die Untersuchung um je ein Jahr vorne und hinten ausgeweitet; von geplanten den 2016 bis 2020 auf neu 2015 bis 2021.
Damit ist auch das eigens erstellte Logo nicht mehr passend.
Viel wichtiger ist die Wahl von René Prêtre, einem Kinder-Herzchirurgen, der lange am Unispital Lausanne operierte, genannt CHUV.

Prêtre musste selbst einmal eine heikle Untersuchung überstehen, aus der er dann heil herausgekommen war.
Da macht sich immer gut, mit einer Stiftung für die Armen im Süden zu weibeln. Afrika drängte sich für den Romand und seine guten Dienste auf.
Auf Fotos ist Prêtre zu sehen, wie er in Mosambik Gutes leistete. Neben vielen anderen stechen auf den Bildern zwei Frauen ins Auge.
Bei der einen handelt es sich um eine Spitzenfrau der Herzchirurgie-Anästhesie am Universitätsspital Zürich (USZ), bei der anderen um eine Pflegerin, die sich zur internen PR-Expertin mauserte.
Beide schlugen sich vor 4 Jahren, als ihr „Chef“, der Leiter der Zürcher Herzchirurgie, damals wegen Interessenkonflikten unter starken Druck geriet, öffentlich auf dessen Seite.
Die hohe USZ-Ärztin machte Stimmung für den „Boss“ und gegen den Whistleblower, der den Fall ins Rollen gebracht hatte, wo sie nur konnte.
Die Kommunikationsfrau agierte sogar als eigentliche PR-Beraterin des Italieners.
Prêtre pflegt zu beiden ein enges Verhältnis, wie die früheren Artikel und weitere Einträge im Netz offenbaren.
Jetzt spielt er im medizinischen Teil von Oberholzers Untersuchung der Vorkommnisse die entscheidende Rolle.

Es kommt noch besser. Die St. Galler Kantonsspital-Ärzte waren wohl die wichtigsten Supporter des vermeintlichen Herz-Stars aus der Lombardei.
Sie liessen sich noch so gerne mit ihm auf Fotos ablichten. Als der Skandal durch eine Untersuchung der Kanzlei Walder Wyss ans Tageslicht kam, stellten sie sich vor ihn.
Jetzt holte Alt-Bundesrichter Oberholzer ausgerechnet einen hohen Mann aus dem St. Galler Dunstkreis in seine Untersuchungskommission.
Es handelt sich um Oliver Peters. Der ist seit 2 Jahren Mitglied des Verwaltungsrats von Health Ostschweiz, der Dachorganisation der Spitäler im Kanton St. Gallen.
Peters, ein Ex-Kadermann des Bundesamts für Gesundheit, war vor seinem Wechsel in die Ostschweiz die Nummer 2 am CHUV.
Also jenes Spitals, an dem der Kinderherz-„Star“ wegen „erfundener Patientendaten“ unter Druck geraten war.
Prêtre kam wie erwähnt ungeschoren davon. Sein „Vorgesetzter“, Oliver Peters, liess ihn springen, jedenfalls gab es keine Konsequenzen.

Jetzt finden sich alle vereinigt in der Untersuchungskommission von Alt-Richter Oberholzer:
„Vorzeige“-Chirurg Prêtre, sein alter „Chef“ Peters, die PR-Helferin jenes Mailänder Chefarztes, der mit seinem Implantat Millionär wurde, und die hohe Anästhesistin in der USZ-Herzchirurgie, die diesem die Stange hielt.
Eng verbandelt und alles andere als frei von Interessen im grössten Medizin-Skandal der jüngeren Geschichte: Das also die „Clique“, die Untersucher Oberholzer für seine wichtige Aufgabe jetzt nominiert hat.
Schliesslich noch zur externen Compliance-Firma, die „Establishment“-Untersucher Oberholzer für seine Arbeit auserkoren hat. Lexperience heisst diese, sie machte bisher im Zürcher Banking von sich reden.
Im Fall der Falcon Privatbank erstellte die Lexperience für die Finma den entscheidenden Bericht, der dann zur Schliessung des Geldinstituts führte.
Scharfes, unerbittliches Ermitteln: Was soll daran falsch sein?
Nichts. Doch Insider zeichnen von Lexperience das Bild einer „Jägerin von Mandaten“. Dem Ziel, den Auftrag an Land zu ziehen, würde alles Weitere untergeordnet.
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Die beliebtesten Kommentare
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Wie wir schon öfters hier geschrieben haben werden wir Menschen durch höhere staatliche Gewalt von Geburt an zu Personen und Staatsbürgern gemacht welche dazu gezwungen werden in korrupten, verbrecherischen Staatsgebilden zu leben. Das nicht nur im Finanzbereich, sondern auch im Krankheitsbereich korrupte Methoden angewendet werden passt haargenau zum gesamten System von Staaten, Regierungen, Justiz und deren Fiatgeld-Finanzierern den Bankern.
Auch Spitäler werden durch immer höhere Schuldenberge finanziert, genau wie alles Andere auch, denn die Währungen entstehen immer zuerst durch Kredit / Verschuldung. Die Kreditwirtschaft mit Bankzinsschulden wächst 2-3x schneller wie die Realwirtschaft. Dies führt dazu, dass die Schulden irgendwann systembedingt nicht zurückbezahlt werden können, Japan, USA und Co. sind beste Beispiele dafür. -
Wie wir schon öfters hier geschrieben haben werden wir Menschen durch höhere staatliche Gewalt von Geburt an zu Personen und Staatsbürgern gemacht welche dazu gezwungen werden in korrupten, verbrecherischen Staatsgebilden zu leben. Das nicht nur im Finanzbereich, sondern auch im Krankheitsbereich korrupte Methoden angewendet werden passt haargenau zum gesamten System von Staaten, Regierungen, Justiz und deren Fiatgeld-Finanzierern den Bankern.
Auch Spitäler werden durch immer höhere Schuldenberge finanziert, genau wie alles Andere auch, denn die Währungen entstehen immer zuerst durch Kredit / Verschuldung. Die Kreditwirtschaft mit Bankzinsschulden wächst 2-3x schneller wie die Realwirtschaft. Dies führt dazu, dass die Schulden irgendwann systembedingt nicht zurückbezahlt werden können, Japan, USA und Co. sind beste Beispiele dafür. -
Altersmilde könnte dank langjähriger Erfahrung zu Klärung und Klarheit helfen.
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Es wird kaum je ein Arzt zur Rechenschaft gezogen, unabhängig wie grobfahrlässig oder gar kriminell ein Pfusch begangen wurde. Auch Todesfolgen infolge Unterlassung oder misslungener Operationen werden nicht untersucht und damit auch nicht geahndet.
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Aber hier geht es nicht um die Kunst der Behandlung (rechtlich „Kunstfehler“), sondern um ein zertifiziertes Medizinalprodukt und buyout Deal, bei dem dem Anschein nach Studien nicht verlässlich waren (Aufhängung des Bandes) mit korrespondierender, mehrfacher Todesfolge.
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14.6.2024: Regierungsrätin Rickli verklagt Inside Paradeplatz.
Zürichs höchste Gesundheits-Politikerin wehrt sich gegen lange Story zu 150 Todesfällen in Herz-Chirurgie des Uni-Spitals, will 10’000.- „Genugtuung“? Rickli: Ich bin so überlegen, dass ich sogar meiner eigenen Überheblichkeit überlegen bin.
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Weshalb die Oberholzer-Untersuchung erst Ende Sommer 2024, Jahre nachdem Maisano den Hut nehmen musste ? Weshalb sind nicht die renommierten Chirurgen A. Plass, P. Vogt, Th. Carrel in dieser Kommission ? Was sagt denn die Gesundheitsdirektorin zu dieser Kommissions-Zusammensetzung ? Hört man etwas von ihr zu dieser Sache ? Es beschleichen einem ungute Gefühle und Dutzende von unnötigen Toten sind es offensichtlich nicht wert, dass diese Sache mit dem nötigen Ernst und Respekt angegangen wird. Hoffentlich täusche ich mich.
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Die Verjährung lässt Grüssen und die Versicherer lachen.
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Rickli wollte dann doch nicht und meinte in einem Statement: Denkbar ungünstiger Zeitpunkt, weil:
Ich will lieber meine Arbeit in der Zürcher Regierung fortsetzen. «Die Bevölkerung soll sich weiterhin auf ein hervorragendes Gesundheitswesen verlassen können», begründete sie die Absage auf Twitter, wow. 😅 😂 🤣
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…Sie wollte lieber mehr Zeit um Ferien auf den Malediven zu verbringen….diese hat Sie im Gesundheitsamt….jedoch eher weniger im Bundesrat….Malediven ahoi….!!!
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Der Druck auf Oswald Grübel war zu gross: Der Chef der Schweizer Grossbank UBS ist nach dem Händlerskandal zurückgetreten. Laut Verwaltungsrat sah er es als „Pflicht“, die Verantwortung für den Milliardenverlust eines Händlers zu übernehmen. Fazit: Seitens SVP höchst peinlich, die immer schnell mit Kritik und Rücktritt Forderungs-Partei schweigt zum USZ Skandal mit Rickli. „Hier ging es um Leben und Tod für viele“ könnte 🤢
Könnte K…..!-
Dass die SVP schweigt, kann man noch verstehen. Andere Parteien würden ebenso reagieren bei ihren Regierungsräten. Da wir aber ein Mehrparteiensystem haben, frägt sich was sagen denn diese anderen Parteien dazu ? Deren Schweigen irritiert mehr. Schweigen sie etwa weil auch einer der Ihren mal in die Bedroullie kommen könnte und man dann froh ist wenn die Konkurrenz auch schweigt ? Die besondere Art der sog. Kollegialregierung ?
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Die FINMA untersteht insbesondere der parlamentarischen Oberaufsicht und hat den Aufsichtskommissionen des Parlaments Rede und Antwort zu stehen. Und genau diese Oberaufsicht stellte im Nachhinein, als es die CS verblies, eine PUK zusammen. „An Dreistigkeit nicht zu toppen“!
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In einer Bananenrepublik ist das gang und gäbe.
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Vielleicht hätte man einen governance oder Wirtschaftsethik Experten in die Kommission berufen können. Oder gerade nicht?
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Normalerweise wird bei so vielen Todesfälle und den damit allenfalls verbundenen Delikten damit eher ander Behörden betraut.
Die auch das angemessene Instrumentarium (Hausdurchsuchungen, Vorladungen, …) vornehmen können.-
Im Klartext, die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich.
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Gibt es wirklich keinen besser qualifizierten Untersuchungsexperten als einen 72-jährigen Ex-Bundesrichter, der offensichtlich keine andere, sinnvolle nicht-berufliche Beschäftigung als Pensionierter findet und bei seiner Tätigkeit fundamentale Amateur-Vorgehensfehler macht?
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Ein Gesundheitswesen das krank macht, so geht heute Schweiz.
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Das heutige Gesundheitswesen ist dermassen gut, dass man sich in kürzerster Zeit wieder in Heaven sieht. Francesco Maisano lässt grüssen…
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@Man muss nicht immer in die Malediven
Im Hotel Pöschwies gibt es auch eine ganz grosse blaue Badewanne, ausgestattet mit gelben Quietscheenten. Barbie wird sich sicherlich freuen auf diesen Luxus.🐥
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Gemäss gut informierten Quellen machte Regierungsrätin Natalie Rickli (SVP) schon seit längerem Druck? Gegenüber dem Spitalrat habe Rickli «Klartext» geredet?🤣 Fazit: Dieser Dauerdruck liess Ricklis Herz dermassen höherschlagen, dass sie, sollte der Druck so weitergehen, Mediziner Maisano in seiner alten Wirkungsstätte in Mailand, wo er vor seiner Zeit in Zürich bereits zwölf Jahre als Arzt gearbeitet hatte, demnächst aufsuchen, also!🤣
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= Glaube an:
a) Titel/Diplome b) TopFachExperten Aussagen/Prognosen c) FraudReviews/ Unabhängigkeit d) sog. KontrollOrgane – all GONE
(querbeet – überall die selbe „DNA“).
Fazit: KI könnte (hoffentlich) den Wandel zu effektiver „new Neutralität/new Trust“ wieder herstellen.
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Ich bin Laie, aber was kann hier ein Kinderherzchirurg beurteilen, es ging doch primär um ältere Patienten, so weit ich dies verfolge.Natürlich klingt das „toll“, wenn ein Arzt der Kinderherzen operiert und dann auch noch in Afrika, aber das geht wohl an der Sache vorbei und es soll abgelenkt werden.Und wenn er noch Querverbindungen zum Maisano Netzwerk besitzt, ist es wohl definitiv klar, was hier „gespielt“ wird
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Enorm, was Lucky und seine Quellen hier wieder im Alleingang aufdecken. Auch zum UBS-Devisen-Derivate-Skandal berichtete 20 Minuten erst heute.
Das Video zu Zürichs Investigativ-Journalist #1: https://www.youtube.com/watch?v=UGFfOlVuezM
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20 Minuten ist so gar ehrlich, sie schreiben stets, gem. Insider Paradeplatz…😃
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Ja, in den Tamedia-Medien hört man seit sehr Langem nichts mehr über diese unappetitliche Oberholzer-Maisano-Sache. IP ist wirklich dringend nötig, hoffentlich noch lange und ohne blöde rechtliche Reaktionen. Sonst könnte man bald meinen, man sei in einem anderen Staat östlich von uns.
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Die Aufarbeitung dieser USZ Katastrophe ist mittlerweile ein eigener Skandal. Siehe auch Artikel beim Beobachter, schlimm!!
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Sieht ganz nach verwedelungs Taktik aus. Das ganze wird in die Länge gezogen, da kann man sich in die Verjährung retten. Wer aber zahlt diese Truppe und all das drum herum?
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Und Luki kann wieder etwas ausholen und vermuten und schon kriegt er wieder Klicks um sich zu bereichern.
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Das ist auch Lukis Masche, wieder etwas vermuten und schon klickt es wieder.
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@das ist nicht Journalismus: soso, da spricht der Journalismus Kenner, ich erkenne hierbei diverse Fakten. Und in der Vergangenheit lag Hässig wohl mehr als einmal richtig
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Die Lebenden.🤣
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Das Ergebnis der Untersuchung kann man schon jetzt klar vorhersagen:
1. Alle haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.
2. Jede Operation ist mit Risiken verbunden.
3. Es gibt weder Anklagen, Strafen, noch Versetzung oder Rücktritte.Fazit: Eine teure Untersuchung, die nichts bringt, ausser der Weisswaschung der Verantwortlichen. Deshalb macht man sie.
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wir wissen womit und
wie heutzutage getäuscht wird … der Tag der Abrechnung kommt, glauben Sie mir! -
@Hauptsache
Spätestens im Jenseits….
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Die Schweiz ist eine Bananenrepublik geworden!!
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Das Ergebnis der Untersuchung kann man schon jetzt klar vorhersagen: 1. Alle haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. 2.…
Die Aufarbeitung dieser USZ Katastrophe ist mittlerweile ein eigener Skandal. Siehe auch Artikel beim Beobachter, schlimm!!
Sieht ganz nach verwedelungs Taktik aus. Das ganze wird in die Länge gezogen, da kann man sich in die Verjährung…