Oliver Bartholet überlebte Benko.
Trotz Hunderten von Millionen Verlusten mit dem Innsbrucker, der seit Wochen im Gefängnis sitzt, durfte der bekannte Julius-Bär-Spitzenmann bleiben.
Dies, obwohl er als oberster Risk-Verantwortlicher besonders exponiert war, was die horrenden Kredite für den österreichischen Schulden-Champion anging.
Bartholets Freude könnte von kurzer Dauer gewesen sein.

Soeben soll das neue Spitzen-Duo der Julius Bär, der VR-Präsident aus England und der Schweizer CEO Stefan Bollinger, den Stab über Bartholet gebrochen haben, sagt ein Insider.
Der langjährige Kadermann müsse im Juni von Bord. Zur Gesichtswahrung würde ihm die Julius Bär ein paar Spezial-Mandate anvertrauen.
Für Neo-CEO Bollinger, der 400 Leute auf die Strasse stellt, wäre die Personalie eine erste Pleite.
Er hatte seine Geschäftsleitung massiv verkleinert – doch Bartholet durfte darin sitzen bleiben.
Umso schwerer würde ein Abgang wiegen. Grund für den von der Auskunftsperson prognostizierten Knall sei ein frisches Geldwäscherei-Verfahren.

Dieses habe nichts mit Benko oder anderen bereits bekannten Vergehen der Bär zu tun.
Vielmehr drehe es sich um Sünden, die erst kürzlich ans Tageslicht gekommen seien, so die Quelle.
Die Finma habe ein Enforcement-Verfahren eröffnet. Damit ist die schärfste „Waffe“ im Arsenal der Finanzplatz-Polizisten in Bern gemeint.
„Die FINMA äussert sich grundsätzlich nicht zu ihrer Aufsichtstätigkeit oder zu Einzelfällen sowie zu allfälligen Untersuchungen oder Verfahren“, hiess es gestern auf Anfrage von der Behörde.
Eine Sprecherin der Julius Bär meinte: „Zu derartigen Spekulationen nehmen wir aus Prinzip keine Stellung.“
Was das allfällige Enforcement-Verfahren ausgelöst hat, ist bisher nicht bekannt.
Die Julius Bär galt auf dem Finanzplatz als grosse „Russen“-Bank. Ob Sanktionsverstösse hinter dem neuen „Blow-up“ stecken? Trotz Trump?
Es könnte sich auch um die Ausweitung eines bestehenden Falls handeln, sagt ein anderer Insider.
Ein Finma-Enforcement würde 5 Jahre Reputations-Auffrischung auf einen Streich zunichtemachen.

Bei der Julius Bär sei es „im Zeitraum von 2009 bis Anfang 2018 zu schweren Mängeln in der Geldwäschereibekämpfung gekommen“, meldete die Aufsicht Anfang 2020.
„Das Fehlverhalten steht im Kontext der mutmasslichen Korruptionsfälle rund um den Ölkonzern PDVSA und den Fussballverband FIFA.“
Der neue Chairman, es handelt sich um einen englischen „Sir“ namens Noel Quinn, wolle nicht den Kopf hinhalten für Verfehlungen unter seinem Vorgänger Romeo Lacher, meint die erste Gesprächsperson.
Deshalb habe Quinn Bär-CEO Bollinger dazu verdonnert, ein für allemal auszumisten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Jede Bankergeneration macht immer wieder Fehler. Manchmal sogar die Gleichen, wie die Vorgänger.
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wenn es Latam related ist, dann müsste man sich die Personalie Marcel Güttinger betrachten, der war ja mal als Flugbegleiter bei der SWISS tätig
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„What goes up must come down“
in der CH geht physikalisch alles etwas langsamer …oder einfach anders – eher seitwärts, mal etwas recht, mal etwas nach links
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Sind die Täter Schweizer oder Ausländer ?
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Oliver war schon bei UBS ein willfähiger Ja-Sager nach oben, hat aber nach unten immmer die kleinsten Erbsen gezählt und das Leben schwer gemacht. Ich denke, in dem Fall hier wäre er das Bauernopfer, was auf Business-Druck die Augen verschlossen hat.
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A propos Knall: Gab‘s eigentlich eine Razzia bei Krall?
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War gestern in der altbewährten ex CS Schalterhalle. Mein Gott, wie kann man so ein Gebäude nur so verunstalten, eine Schande für den Paradeplatz!
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Wenn wir lesen – Lukas sei Dank – was in den grösseren Banken in der Schweiz auf den TopShot-Etagen so abgeht, könnte man als Kunde oder Prospect effektiv lieber wieder mal TOP GUN schauen und das eigene „Wealth als net money“ anderswo deponieren. Bisschen viel „Schüsse in den Ofen“ in letzter Zeit, oder?
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Knall bei Bär: Next Finma-Enforcement? Well then, und sollte es eine hohe Busse regnen, dann holt man schnell den Rotstift aus der Schublade, streicht halt nochmals 200 Stellen zu Lasten von fleissigen Mitarbeiter usw. usf….
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Soll wieder zur Goldman Sachs, Probezeit leider nicht bestanden!
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Stefan Bollinger tritt an, die nach Skandalen verunsicherte Bank wachzurütteln??? Sein Handlungsspielraum ist gross aber wie gewohnt nur gegen unten. Oben wird wie bis anhin Roulett gespielt. CEOs sollten nach Leistung bezahlt werden und nicht nach Status! Und die Zahlen auf Kosten anderer, also schnell mal 400 Stellen streichen, zu verbessern ist eher beschämend!
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Solange bei den Angestellten „my Bonus first“ gilt, wird sich nichts ändern sorry. Das gilt auch für die UBS dort ist der Wurm begraben.
Wenn ich wegen Benko 600 Mio. at Risk bin, dann fliege ich als Risk Chef und zwar sofort. Aber eben er ist immer noch da. -
Aber warum macht die FINMA offiziell nicht dasselbe bei LEONTEQ AG?
Fürchtet sie sich etwa vor den Gespenstern von RAIFFEISEN und EY?
Wann werden die Kleinanleger endlich verstehen, dass sie handeln müssen, um ihre Verluste an der Börse zurückzufordern?
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Ja, das weiss ich auch nicht. Vielleicht fragen Sie doch mal nach.
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Mit dem hat der smarte Bollinger nicht gerechnet. Endlich jemand in der Teppichetage, wo hinsteht und den Laden aufräumt. Solche Typen wie Sir Noel Quinn sollte es viel mehr geben!
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Ui, und Herr Bollinger wollte das schützende Händchen über ihn halten?🤣 Das Kalkül und der Plan von Bolli ist leider mit Sir Noel Quinn nicht aufgegangen. Lieber Herr Bollinger, zuerst in den eigenen Reihen aufräumen bevor man bei der unteren Garde anfängt, 400 gute und fleissige Mitarbeiter von Bord zu schicken, gälled sie!
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aller guten Dinge sind drei: Rickiboy, Lacher und jetzt noch Bartholet? Fazit: Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht! Well done Sir Noel Quinn!
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„ein für alle Mal auszumisten“
So wird’s sein. -
Die Bank Bär kommt mir je länger je mehr vor wie ein Ableger der CS. Was ist nur mit guten, alten, ehrlichen Schweizer Bankgeschäft passiert, wo es noch ein Inspektorat gab, welches solche Fehlleistungen aufgedeckt hat? Heute nennt sich das Risk und Compliance, die Leute dort – meist im Homeoffice – „arbeiten“ scheinen aber das Bankgeschäft nicht zu verstehen oder werden von der Bankführung nicht ernst genommen.
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Io, che capisco troppo come Compliance AML Officer e lavoro bene, devo lasciare la CH perché dopo due licenziamenti non riesco più a trovare lavoro. Ho dovuto sopportare di tutto. 7 mesi di colloqui di lavoro, solo umiliazioni. In un paese dell’UE ho trovato un lavoro in una settimana e uno stipendio simile a quello della CH. I colloqui di lavoro in CH sono assurdi, è tutto uno show per dimostrare che stanno cercando, ma hanno bisogno di yesman. Non c’è volontà di ripulire qualcosa perché è la fine di tutto. Gli uffici di conformità stanno assumendo avvocati che non sanno gestire Excel e non hanno alcuna idea di transazioni economiche e finanziarie. Che delusione. Livello particolarmente elevato di mediocrità nelle banche. Ego, senso di impunità e avidità.
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Ich, der ich als Compliance AML Officer zu viel verstehe und gut arbeite, muss die CH verlassen, weil ich nach zwei Entlassungen keine Arbeit mehr finden kann. Ich musste alles über mich ergehen lassen. 7 Monate Vorstellungsgespräche, nur Demütigungen. In einem EU-Land habe ich in einer Woche eine Stelle gefunden und ein ähnliches Gehalt wie in der CH. Vorstellungsgespräche in der CH sind absurd, es ist alles eine Show, um zu beweisen, dass sie suchen, aber sie brauchen Ja-Sager. Es gibt keinen Willen, etwas zu bereinigen, weil es das Ende von allem ist. Die Compliance-Stellen stellen Juristen ein, die nicht mit Excel umgehen können und keine Ahnung von Wirtschaft und Finanztransaktionen haben. Wie enttäuschend. Besonders hohes Maß an Mittelmäßigkeit in den Banken. Ego, Gefühl der Straflosigkeit und Gier.
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Das gute alte ehrliche Schweizer Bankgeschäft?
Das beruht auf Diskretion – Schwarzgeld, Korruption, Diktatoren, Verbrecher …
Die Zeiten sind vorbei!
Get real! -
Die Boni-Optimierung hat den Schweizerischen Bankenruf langsam aber sicher aufgefressen.
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@DG: Ihr Wort in Gottes Ohr!
Sie sagen es, das USP der Schweiz ist „…Straflosigkeit….“!
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@So sieht‘s aus.
Und die USA strafen Banken jährlich mit Milliardenbussen – das wars dann wohl.
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@ So sieht‘s aus
Mit dem US Investmentbanking kam das Bonusmodell auch im CH Privatbanking. Seit zwanzig Jahren wuchs die Belohnungskomponente zur gierigen Maxime. Dafür wurde seitens UBS auch das CH Bankgeheimnis geopfert.
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Zuviele Konjunktive in diesem Bericht. Einfach mal warten und schauen, was Sache ist, gell.
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as ususal
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Kenne keinen Banker, der sein Geschäft versteht.
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Häufig geht‘s um Bonus versus Compliance …
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Nichts Neues von den Bären. Es erinnert an die Ereignisse bei der CS.
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Aber die Aktionäre steckten doch so grosse Erwartungen in den Goldman Sachs Jüngling, kommt evtl. noch was?😃
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Haben wir was anderes erwartet? Letzte Woche die CS in den USA, nun JB es scheint als es auch hier nicht vereinzelte Angestellte sind. Es ist ein jahrzehnte langes System, Risiken so lang zubstrapazieren, bis es nicht mehr geht oder es knallt!
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Zusatz – wegen den Boni – vergessen.
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Wie sauber wird wohl am EAM Desk mit unlizenzierten Vermögensverwaltern, welche US Kunden bei Bär verwalten, umgegangen? Hält man sich an den Dodd-Frank Act und stellt man sicher, dass dort keine Direkt-Kunden aus USA betreut werden?
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Die Bank Bär kommt mir je länger je mehr vor wie ein Ableger der CS. Was ist nur mit guten,…
Haben wir was anderes erwartet? Letzte Woche die CS in den USA, nun JB es scheint als es auch hier…
Nichts Neues von den Bären. Es erinnert an die Ereignisse bei der CS.