Schweizer Nummer, aber am anderen Ende ein Tonband mit englischer Drohbotschaft.
Meine ID sei geklaut, die Polizei suche mich.
Drücke ich die 1, meldet sich ein falscher Polizist mit osteuropäischem Akzent.
Er spricht kein Schweizerdeutsch, kein Französisch, nicht einmal fliessend Englisch.
Aber verlangt Zugriff auf mein E-Banking, will eine Fernwartungssoftware auf meinem Rechner installieren.
In der Schweiz angeblich ein Drogenverfahren gegen mich. Lächerlich – aber gefährlich gut inszeniert.
Ich spiele mit. Frage, warum ein Zürcher Polizist kein Züridütsch kann.
Antwort: Das sei ein „internationales Team“. Ein Hauch von Ratlosigkeit – dann Klick. Aufgelegt.
Die echte Polizei weiss Bescheid. Kennt die Masche. Kann aber wenig tun.
Ein Onlineformular ist alles, was sie bieten kann.
Am nächsten Tag ruft die nächste „Schweizer Nummer“ an – wieder das gleiche Band. Polizei per Play-Taste.
Die Betrüger nutzen „Mirror-Nummern“, technisch kaum greifbar.
Was sie entlarvt? Schweizerdeutsch. Wer einen nicht versteht, ist kein Polizist aus Zürich.
Die echte Polizei verweist in solchen Fällen auf die Informationsseite telefonbetrug.ch, wo aktuelle Warnungen und Handlungsempfehlungen zu Bandansagen-Betrug veröffentlicht werden.
Und in letzter Zeit häufen sich diese Anrufe, sei es auf dem Handy oder auf dem Festnetz. Eine ärgerliche Belästigung, immer mit einer anderen Anrufnummer. Die Nummernsperre ist für die Katz.
Gefährlich gut inszeniert? Wenn das was ähnliches war, wie der Anruf, den ich mal gekriegt hatte („This is the Swiss Police Department speaking“), dann ist das nur lachhaft und innerhalb von weniger als 3s als Scam erkannt. Da sind die vom „Microsoft-Support“ besser.
Ja, ich wollte da eigentlich nur zum Spass mal mitmachen und mich ein bisschen amüsieren, aber das Problem ist, dass sie einen danach ständig wieder anrufen.