Eine Ballade, so traumhaft wie die Landschaft des Veranstaltungslands: „Laisse-moi t’aimer même si tu m’aimes pas“, hauchte Zoë Më ins Mikrofon.
Allein auf der riesigen Bühne, ohne Nebel und monströse Bauten, einfach nur mit ihrer zittrigen Stimme, die dem Druck standhielt und direkt ins Herz ging.
Was für ein Song. Platz 2 – bei den Profis. Im Publikum folgte die Dusche. Zero Points für „Voyage“.

„Das verstehe ich jetzt sowas nicht“, raunte Moderator Sven Epiney ins SRF-Mikrofon.
Ihre „Reise geht auf jeden Fall weiter“, zeigte sich die junge Künstlerin wie ein alter Profi in der Enttäuschung.
Gleich Null von den Zuschauern hätten es nicht sein müssen. Ein Glück aber, dass nicht umgekehrt Platz 1 resultierte.
Sonst hätte die Schweiz den grössten Event des Kontinents gleich nochmals auf die Beine stellen müssen. Das wäre zu viel des Guten gewesen.
Einmal alles geben, die Ausnahme-Party schmeissen, und dann wieder zur Besinnung kommen: Das passt wunderbar für little-big Switzerland.
Wie grossartig die Schweiz den Chanson d’Eurovision 2025 gemeistert hat, verdient uneingeschränktes Lob. Dass die vielen Gaga-Songs auf der Bühne Überhand nehmen, dafür kann die Gastgeberin nichts.
Es fing umwerfend an. Die Trophäe für den Sieger ging ja in Malmö kaputt – Nemo hatte vor Jahresfrist nicht aufgepasst.
Das inspirierte die Macher zu einem Sketch. Eine neue Glas-Statue musste rechtzeitig in Basel eintreffen.
Doch jetzt sah man Hazel Brugger, Sandra Studer und Michelle Hunziger, die drei Moderatorinnen, „backstage“ in wachsender Panik.
Der neue Pokal fehlt. In James-Bond-Manier folgte die Unglücks-Reise des zerbrechlichen „Cups“, schaumstoff-verpackt in einer SRF-Utensilien-Kiste.
Dem Fallschirmspringer fällt er zu Boden, der Mountainbiker steckt mit ihm fest in der Ziegen-Herde, dann fällt er in den Wildbach, wo ihn ein Kanu-Fahrer retten und ans Rheinknie bringt.
Dort fliegt er beim Hochhieven vom Haken, dafür rast jetzt eine Superwoman im Rollstuhl mit dem „Ding“ Richtung St. Jakob – gerade noch rechtzeitig zum Startschuss.
Clever.
Und dann erst der Song von Brugger und Studer, zwei absoluten Ausnahmekönnerinnen des Alpenstaats.

Ihr „Made in Switzerland“ ist etwas vom Feinsten: Spektakel, Tradition, Musical, Ironie – bessere Werbung für Helvetien hat’s schon lange keine mehr gegeben.
Vergessen ist Zürich mit seiner verunglückten Velo-WM.
Wir schaffen das – Basel zeigt wie.
Das viel gescholtene SRF verscheuchte einen Abend lang das Halbierungs-Gespenst. Die Fernseh-Macher übertragen die wie immer besonders hochgesteckten Erwartungen von Herr und Frau Schweizer.
Mit ihrer Bühne und dem Triumphbogen, der den Olymp umfassen könnte, stellten sie alle früheren Eurovision Song Contests in den Schatten.

Die zum Start aufgebotenen Basler Trommler machten die Tausenden in der St. Jakobs-Halle und weiteren über 30’000 im Nachbar-Fussballstadion für die kommenden 4 Stunden heiss.
Schweiz – douze points.
Ausser Michelle Hunziker.
Ausgerechnet „unser“ Weltstar enttäuschte. Die Italo-Schweizerin verblasste neben den sensationellen Ur-Schweizerinnen Studer und Brugger mit ihrer Mischung aus Ironie und Inszenierung.
Just das sagt mehr aus als alles Andere: Die Schweiz brauchte gestern keine Ronaldos und Mpappés – sie musste nur an sich selbst glauben. Das taten alle, die den Basler ESC möglich gemacht hatten. Bravo.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ESC isse nicght Finanztema? Oder? Wird immer schleghter IP. Shad!
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Im Artikel wird Nemo, der letztjährige Sieger, mit keinem Wort erwähnt. Zu Recht ! Seine politischen Statements und diesjähriger Songbeitrag sind eine Katastrophe.
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mit seinem Eva Kostüm waren doch das absolute highlight vom Abend?😄
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Ja die kriegsgewinnler Zeiten sind für die Schweiz endgültig vorbei. Es war alles perfekt organisiert und moderiert. Vielleicht etwas penetrant viel Eigenlob. Die Schweiz wird vom normalen Europäischen Bürger als Banken Hotspot für reiche und dubiose Geldverstecker wahrgenommen. Erklären sie mal einem Europäer, dass wir auch eine starke Maschinen und Elektroindustrie haben und das man als Angestellter der nicht bei einer Bank arbeitet in der teuren Schweiz leben kann.
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Estland mit bester Choreografie und Witz.
Bei diesem Wettbewerb sollte man umgehend verschiedene Kategorien einführen wie beim Schwimmen mit den unterschiedlichen olympischen Disziplinen.
Bloss eine Richtung davon dürfte Kategorie Quer sein.
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Schön sind die Gesangsparalympics für ein Jahr wieder vorbei.
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Hoffe, ich gehöre zur Mehrheit, welche diese Veranstaltung nicht verfolgt haben…
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Die Schweiz ist sich treu geblieben. Sie liefert stille, solide Qualität und hält sich zurück, wo andere sich breit machen.
Und kassiert vom Publikum zero points dafür.
Wenn das eine bittere Pille sein soll: gebt uns zwei davon.-
ü50?
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Der Auftritt von Herr Hunziker war einfach ein bisschen zu
q.u.e.e.r.😃-
Ein umgebauter Bock?
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Die Jury versteht etwas von Musik, das Publikum anscheinend nicht. Das wollte die Schweiz nur schlecht aussehen lassen. Traurig, dabei bot die Schweiz die beste ESC-Austragung überhaupt (Technik, Licht etc). Schon letztes Jahr gewann Nemo nur dank der überragenden Jurybewertung.
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Ist Insideparadeplatz nun ein Queermagazine?
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Dachte genau dasselbe.
Herr Mettler (Nemo) ganz schlimm!
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Nemo sollte man verbieten!
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Suche noch einen Kollegen für unsere Kita!
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@ chef; Hände weg von Kindern!
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Keine Angst, nehme Neuroleptika und Gestagene!
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War alles super organisiert. Die Rangliste entspricht – einmal mehr – weniger der musikalischen Qualität in der „echten“ Musikwelt. Aber… den Nemo-Beitrag und -Auftritt fand ich zum Fremdschämen.
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Ein Jahr nach dem Sieg von Nemo für die Schweiz und elf Jahre nach dem Triumph von Conchita Wurst hat Österreich mit dem Countertenor Johannes Pietsch alias JJ erneut einen queeren ESC-Sieger?
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Wie war das noch, wir sind am Lernen? Wie lange noch? Langsam aber sicher peinlich!
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12 Punkte für Queerness, ups…
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Ich habe nur noch gestaunt und war fasziniert, wie kreativ und unterhaltsam die Schweizer ESC-Organisatoren sind. Unterhaltung pur… Danke für dieses gigantische Spektakel. BRAVO!
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Mit SERAFE Gebühren ist leicht, Puppen tanzen zu lassen!
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Michelle Hunziker versuchte gestern Abend beim ESC vergeblich einem Alphorn einen Ton zu entlocken. Könnte es sein, dass das Alphorn Rohr zu lang war?😃
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Yes! 😊
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Randfigur statt Dominatorin M. Hunziker,
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Also bin nicht sicher, aber ist Frau Hunziker schwanger? frage für einen Freund.
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Schön war es Zoë! Du hast mehr als bewiesen, warst eine stille Siegerin. Warst ganz bei dir, warst einfach Zoë! So gute Menschen braucht unsere Welt! Natürlichkeit kam be mir mega gut an. Reise so weiter Zoë! Dein Erfolg fängt erst richtig an und wird auch länger andauern. BRAVO ZOË! GRÜESSLI PIA
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ach pia
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@ chef; schon ü12?
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ESC: zu viel Spektakel, zu wenig Hintergrund. Zoë wird mit ihrer Stimme schon noch Erfolg haben. Und anscheinend war sie zu wenig q.u.e.e.r für diese Veranstaltung, wie dem auch sei!
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Mein IP kritischer Beitrag wird natürlich nicht aufgeschaltet. Dafür 7 zur gleichen Zeit abgegebene Mainstream Kommentare. Well done Lukas!
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Habe zwei lustige Kommentare geschrieben, wo leider auch nicht aufgeschaltet wurden! Well done Lukas!
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halt für die mit on schuhen bro😂
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Wörter wie beispielsweise „betrügerisch“ und „ultimativ“ werden nicht aufgeschaltet. Das unausgereifte KI hat eben seine Macken (Kinderkrankheiten!)
Heikle Wörter somit besser auf diese Art schreiben: b.e.t.r.ü.g.e.r.i.s.c.h
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@Beth Sager
Vielen Dank für den Tipp, klappt schon hervorragend!
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typisch schweiz: null punkte und doch herausragend
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@ chef: überhaupt schon g – e – s c h l e c h t s r e i f ?
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Hazel Brugger war einfach peinlich. Peanut Flips anyone?
Estland, Island, Schweiz und Schweden hatten die besten Lieder.
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„Made in Switzerland“, auch das Musical und die Harmonien …
Bei diesem „Song“-Contest gibts fast nichts bemerkensertes, es dient aber als Gradmesser für Augenöffnung:Der Hauptsponsor ist US-Israeli:
Moroccanoil became the main sponsor („presenting partner“) of the Eurovision Song Contest following the 2019 edition in Tel Aviv, since when its „team of world-class professional hairstylists“ has worked on the performers and hosts in the backstage, and the contest’s red carpet event has been renamed „turquoise carpet“ after the company’s brand colour.So erklärt sich auch weshalb die Israelische Delegation gegen die ESC Regeln vestossen kann.
Randnote:
Eine spezifisch für den Event konstruierte Yuval Raphael, IDF Mitglied, besteigt unbestraft einen Turm zu Babel, im symbolischen Sprachenwirrwarr. Zuoberst singt sie auf Hebräisch, wärend es Funken herunterdonnert.
Verstehe wer wolle.-
Was ist dein Problem mit dem Turm? Weshalb sollte sie bestraft werden?
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Alufolie gibts in Coop, Denner, Lidl – Bastelanleitungen für Hut auf einschlägigen Seiten.
🧑🏼🌾
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Ich sehe Vieles, aber nicht Alles genauso.
Der ESC insgesamt war eine Top-Leistung, die es erst noch zu toppen gilt. Ich würde mal sagen, Oesterreich ist stark gefordert. Es ist nicht nur die Show selbst, sondern die spürbare Identifikation der Region und des Landes war buchstäblich greifbar. Gratulation an SRF und für Basel. Das war einzigartig.
Nicht ganz so sehe ich den Schweizer Beitrag. Das war die falsche Wahl. In qualitativer Hinsicht mag dieser in Ordnung sein. Dass er aber kein Publikumsmagnet ist, sollte eigentlich auch den Profis klar sein.
Uebrigens: ich habe die Sendung auf ARD geschaut. Ruhig und zurückhaltend.
Nochmals: Riesenleistung vom SRF und von Basel. Ihr habt international einen neuen Masstab gesetzt. Es ist einfach so: Basel kann das (sage ich als Zürcher).
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ü50?
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👍
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@ chef; ü12 ?
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Diese Artikel beschreibt genau das, was auch ich empfunden habe. Auch das mit Michelle Hunziker und den Urschweizerinnen Studer und Brugger sehe ich genau gleich. Ihr Minimusical war sensationell.
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Was meint denn der Urschweizer dazu?
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klein klein
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@Gabathuler: War Deppling auch auf der Bühne??
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Ihr Beitrag war gut, aber es war von Anfang an klar, dass es nicht ganz nach oben reicht. Meine Favoriten Schweden, Dänemark und Monaco haben es leider auch nicht aufs Stockerl geschafft. Den Österreichern sei es gegönnt, sie hatten in den Skirennen genug zu leiden letzte Saison und an der WM.
Show must go on !-
Monaco? Haben Sie den einen alten GP von Monaco geschaut und gedacht, das sei der ESC? Jedenfalls gab es keinen Beitrag aus Monaco am ESC gestern – aber toll, wenn dieser nicht existente Beitrag einer Ihrer Top-Favoriten war. Nichts geht über Wunschdenken.
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WEF, Pharma-, Finanz- und Rüstungsindustrie nutzen den ESC zur Ablenkung ihrer Untertanen. Das Problem ist nur: Kein Mensch unter 60 schaut sich dieses Zeug noch an.
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Es gab sogar eine Liveübertragung bei hoch2, mein Lieber!
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Wenn Sie vor Ort gewesen wären, hätten Sie gesehen, dass Ü60 eher die Ausnahme waren.
Es war auch für nicht ESC Fans ein tolles Erlebnis, den Anlass vor Ort mitzuerleben. -
Stimmt bin 68 und sowas von uns interessiert an dem Event.
Somal meine Musikrichtung zu 90% davon abweicht -
Die Worte der Russen und Sowjets musste man schon immer umdrehen, um der Wahrheit nahe zu kommen.
Im Russland des feigen Zaren hätte es eine Truppenpräsentation gegeben und ein paar Militärchöre.
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WEF, Pharma-, Finanz- und Rüstungsindustrie nutzen den ESC zur Ablenkung ihrer Untertanen. Das Problem ist nur: Kein Mensch unter 60…
Diese Artikel beschreibt genau das, was auch ich empfunden habe. Auch das mit Michelle Hunziker und den Urschweizerinnen Studer und…
ü50?