Der Dollar-Skandal der UBS steht vor entscheidenden Tagen. Die Bank-Leitung unterbreitet ersten Kunden konkrete Offerten.
Es geht um die Frage, wie viel des angerichteten Schadens die UBS trägt und welchen Rest sie von den Betroffenen einfordert.
Ein erstes Angebot zuhanden eines Rentners offenbart eine überraschende „Grosszügigkeit“ aus der Zürcher Bahnhofstrasse, dem Sitz des Finanzgiganten.
Von der knapp halben Million, die der Kunde mit seinem Vermögen von einer Million verloren hatte, will ihm die UBS fast 400’000 zurückerstatten.
Genau sind es 90 Prozent. Die restlichen 10 Prozent des Minus soll der Schweizer selbst tragen.
„Das ist sehr erstaunlich“, sagt ein Experte. „Dass die UBS von sich aus derart weit entgegenkommt, gibts selten.“
Der Fall des Pensionärs ist ein besonders krasses Beispiel.
Dieser hatte seinem Berater erklärt, dass er gut von seiner Rente leben könne, wenn er noch etwa 3 Prozent auf sein Vermögen verdiene.
„Darauf empfahl mir der UBS-Banker die Währungs-Produkte“, meint er im Gespräch. „Wie gefährlich diese sein können, hat er mit keinem Wort gesagt.“
Im Kleingedruckten stand, dass jeder, der nicht innert 2 Wochen reklamierte, die Risiken und Konditionen der Bank akzeptiert hätte.
Gewisse Kunden verloren in der Folge bis zu 80 Prozent ihres Vermögens.
Die ihnen von der Bank empfohlenen „Range Target Profit Forward“-Produkte, kurz RTPF, entpuppten sich als finanzielle Sprengsätze.
Sie arbeiteten mit enormem Leverage, also Kredit.
Solange die Kurse des Dollars, Pfund, Euro und weiterer Fremdwährungen oder auch Edelmetallen innerhalb der abgemachten Spanne blieben, erhielten die Kunden etwas Geld.
Alle zwei Wochen ein paar Hundert Franken; dies bei einem Gesamtrisiko von 5 oder 7 Millionen.
Dass sie Haus und Hof aufs Spiel gesetzt hatten, wurde ihnen erst bewusst, als der Dollar im Zuge des Trump-Zoll-Hammers ins Leere fiel und umgekehrt das Gold durch die Decke ging.
Der jeweilige Kurs lag plötzlich weit weg von der „Barriere“; es hagelte Margin-Calls.
Aufrufe, sofort mehr Deckung heranzuschaffen, ansonsten die UBS den Kunden „zwangsexekutieren“ würde. Oft zum dümmsten Zeitpunkt und zu den Bedingungen der UBS.
Die Kunden gerieten in Panik. Die Berater und Chefs legten ihnen Exit-Pläne vor, welche erneut die Bank diktierte.
Diese änderten sich stündlich.
Das jetzt erfolgte Angebot an den Rentner zeigt, dass die UBS ihre eigene Position für einen allfälligen Gerichtsprozess als wenig vorteilhaft erachtet.
Das hängt mit der mangelhaften Sorgfalt zusammen: Sie hätte diese Produkte niemals einfachen Retail- und Affluent-Kunden anbieten dürfen.
Selbst Leuten, die mehr vom Finanzgeschäft verstanden und zu den Vermögenden zählen, hatten oft keine Ahnung, was für „Bomben“ ihnen die Bank andrehte.
Der Fall erinnert an Lehman Brothers und die Greensill-Lieferkettenfonds, beide mit vielen CS-Kunden als Leidtragende.
Bei Greensill hat CS-Käuferin UBS ihr „Wallet“ inzwischen ebenfalls weit geöffnet.
Ihr Angebot, 90 Prozent des Schadens zu tragen, fand Zustimmung bei fast allen Betroffenen. Im Gegenzug könnte der Bank der Gang vor den Richter erspart bleiben.
Kommentare
Kommentar zu Stänkerer aus alter Zeit!😣😟 Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
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Denn sie (die ubs-salesforce) wissen nicht was sie tun.
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Mich kotzt es als langjähriger UBS Mitarbeiter an wenn bei uns dann wegen solchen viel zu großzügigen Kompensationsleistungen unsere eigenen Kompensationen darunter leiden und der Druck noch weiter anstiegt das Geld wieder reinzuholen
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ne Currywurst (Goldpulver bestreut) & Frietjes Bude um die Ecke wirft wohl aktuell mehr Gewinn ab als ein ups Portfolio 🙈🙊🙉
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Wenn tatsächlich eine Zahlung seitens der Bank an den Kunden stattgefunden hat, hat wohl ein Kundenberater nicht sauber gearbeitet. Es fehlt hier aber die Evidenz. Das Produkt kann ja nichts dafür.
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Die UBS Schadenersatz Offerte an den Rentner bereitet mir Freude, die UBS weiter zu shorten. CS war ein ebenfalls ein wunderbarer Kandidat.
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hesch das Echo vom Überschallknall vom Matterhorn ghört? das isch kei Lawinenabgang, sondern e Implosion
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Seit ich mich mit einigen Kollegen vor 20 Jahren selbständig gemacht habe, hat sich bei den Banken nichts geändert, ausser dass die Boni immer höher wurden.
Die Gründe die Bank (damals CS zu verlassen) waren u.a. der Druck Produkte zu verkaufen die dem Kunden nichts bringen konnten, unerfüllbare Zielsetzungen usw.-
Solche Drückerkolonnen gibt es auch bei den kleinen Banken. Ist nichts Neues
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400k von 500k sind 80%?
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Das scheint eine sehr gute Bank zu sein.
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Uns wurde gesagt, sei still, hör zu und lerne. Uns wurde jedoch auch mit auf unseren Lebensweg gegeben:
Wenn du der Bank und dem Autohändler kein Vertrauen entgegen bringst und dich fern hältst, hast du 90% der Risiken ausgeschlossen!
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Wenn die Ziele so hoch sind von den Business Units dann wunderts mich nicht, dass man den Kunden alles verkauft….
Anderseits sagt auch kein Kunde etwas, wenn er damit hohe Gewinne erzielt und keine Ahnung vom Produkt hat.
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Zu meiner Zeit musste man noch ein sog „Risk Disclosure“-Formular unterschreiben, wenn man in solche Produkte investieren wollte. Und aktiv werden musste da stets der Kunde. Nie im Leben wäre die Bank auf die Idee gekommen, bei solchen Produkten die Initiative zu ergreifen und diese ihren Kunden anzudrehen.
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Mais bien sûr? Le Titanic a probablement eu plus de temps pour se noyer.
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Wenn du an denn Casino- Kapitalismus glaubst, musst du auch verlieren können.
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Als Aktionär dieser Bank, auch wenn offensichtlich nicht alles korrekt ablief,
fühle ich mich etwas verschaukelt.
Sollten meine Aktien eine zu grosse Schwankung aufweisen, will ich auch entschädigt werden.
Definitiv! 👍 -
Wird Zeit, dass mal ein Manager verantwortlich gemacht wird und nicht nur die kleinen Kubes den Kopf hinhalten müssen.
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Mein erster Gedanke nachdem ich das gelesen habe war: Wo ist da der Haken? Für den Betreffenden ist es ja ein schönes Ergebnis, aber er ist ja nicht der Einzige welcher mit Derivaten in Schieflage geraten und wo ein Angebot nötig ist. Trotzdem hätten die Betreffenden innert 2 Wochen zurückziehen müssen, vor allem wenn sie nicht wirklich verstanden haben wie das Ganze funktioniert.
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Warum will Lukas verschweigen, dass die UBS-Produkte 100% Rendite pro Jahr abwarfen? Nur so kann man verstehen, warum sie so populär waren.
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Habe gerade erfahren, die restlichen 10% Schadenersatz wird Iqbal Khan am Boni abgezogen.😄
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„The chairman of the investment company Berkshire Hathaway, Warren Buffett, since 1965, has addressed his shareholders in a letter. This letter not only appeared unusually early, it has been available on the pages of the business magazine „Fortune“ on the Internet, but also contains explosive formulations. So-called „derivatives“ in particular are a cause for concern for the investment legend. These, according to Buffett, are „financial weapons of mass destruction“ and „time bombs“ on the books of banks, dealers and insurance companies. ..“
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Nur so als side-information. Warren Buffet’s Berkshire hat seit diesem Statement auch schon einige Male Derivate eingesetzt. Des Weiteren fährt er einen hübschen Leverage auf seinem Anlagebuch
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Der angebliche Schadenersatz beruht wohl auf der Tatsache , dass der von der Bank aus den Verlusten der Kunden eingenommene Gewinn wieder zu einem Grossteil an die Kunden ausgekehrt wird sofern das von den Kunden direkt von der Bank erworbene Produkt ein Emittentenprodukt der Bank ist wo Kundenverluste dann gleich Bankengewinne sind.
Beispielhaft sind hier CFD´s zu nennen wo die Verluste der Kunden die Gewinne der „Broker“ als einzige Gegenpartei sind.
Deshalb einfach immer den Bankberater fragen , ob das Produkt an einer regulierten Börse gehandelt wird wo der Gegenpart immer Jemand aus dem Börsenuniversum ist oder ob es sich hier um ein selbst von der Bank aufgelegtes Produkt – somit also ein Emittentenprodukt – handelt.
Ist es ein Eigenprodukt der Bank dann die Finger davon lassen.
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Somit ist ein neues Produkt geboren: Die Verluste der Kunden werden auf 10% des eingesetzten Kapitals limitiert. Ist doch grossartig: Gewinn Chancen 100% bei maximal 10% Verlustes
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Die UBS gibt ihre Schuld mit diesen „Angeboten“ zu.
Jetzt fehlen nur noch 10% + Zinsen und Schmerzensgeld.Danach eine Überweisung zu einer Bank mit Zukunft und die Kontosaldierung bei der neuen CS.
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Dieses angebliche Angebot ist null bewiesen!
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NOK/ZAR long, Hebel 10x…
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Unfassbar, dass die Kunden überhaupt Geld zurückbekommen. Kann ich nun auch bei Swissquote meine Verluste reklamieren?? Grundsätzlich sollte jeder, der solche Produkte kauft, die Risiken kennen. Dass ein Struki bei Kurseinbruch massiv an Wert verliert sollte eigentlich logisch sein…
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Die Idee das Betrogene Ihr Geld vom Betrügenden zurück bekommen sorgt bei dem Durchschnitts Schweizer Andi für Aufregung.
Muss er dies auch bald?
Muss er Opas Gold aus Deutschland zurückgeben?Ja, wenn die Faktenlage so klar ist sollte man Gerichte vermeiden, sieht nicht gut aus, in der Presse.
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Wenn das so klar wäre, hätte die UBS nie und nimmer 90% der Verluste erstattet… Schliesslich ist die UBS nicht Pestalozzi.
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Derivate (lat. derivare, „ableiten“) sind Finanzinstrumente, deren Gewinne sich nach den Kurs- bzw. Preiserwartungen anderer Investments orientieren. .. Das Derivat auf einen Basiswert fungiert dabei im Finanzbereich als eine Art „Wettschein“. Entscheidend ist dabei, dass Derivate so aufgestellt sind, dass sie die jeweiligen Schwankungen überproportional darstellen. Derivate können dem Investor mit vergleichsweise wenig Kapitaleinsatz hohe Gewinne bieten – jedoch auch grosse Verluste herbeiführen. Aus diesen Gründen eignen sie sich ideal für riskante Spekulationen sowie zur Absicherung gegen Wertverluste im Portfolio.
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Bisous d’amour du PISA 2025
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Genau das richtige für Rentner, das weiss jeder Schweizer Banker!
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Wenn der Kunde die Bank mit dem Spielkasino verwechselt gelten die Regeln des Kasinos.
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Ende gut, alles gut.
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90% Wiedergutmachung, das zeigt, dass die Bank intern erkannt hat, dass in der „Kundenberatung“ einige Dinge schief gelaufen sind.
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Ist billiger als eine globale, diverse Image-Kampagne.
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Schade knickt hier die UBS ein.
Als Aktionär gefällt mir das überhaupt nicht.
Diese Kunden waren einzig und alleine gierig und wollten aus dem Vermögen ein noch grösseres machen.
Dass jetzt wieder die UBS Aktionäre diese Kulanz an dieses gierige Kundensegment mittragen muss, ist nicht korrekt.-
Ist schon etwas irritierend, wenn sich Aktionäre bei Kulanz gegenüber Kunden (bei erwiesenermassen unprofessionellem Verhalten der Bank!) aufregen. Und genehmigen, dass die Manager, die dafür verantwortlich sind, sich von Jahr zu Jahr mit Milliarden Boni überschütten.
Ethisches Denken und Verhalten bei den Aktionären noch unterirdischer als im Management?? -
Als Aktionär und somit Mitinhaber der UBS sollten Sie primär darauf achten, dass das Management integer handelt – also weder toxische Produkte entwickelt noch diese an ungeeignete Kunden vertreibt.
Solange in Ihrem Unternehmen eine Kultur geduldet wird, die riskante Geschäftsmodelle fördert und gleichzeitig exorbitante Saläre und Boni absegnet, tragen Sie als Aktionär auch Mitverantwortung für die Folgen.
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Extrem kurzfristiges Denken. Als Aktionär täte eine langfristige/strategische Sicht gut – mit solchen (und anderen Skandalen) geht die Reputation in den Keller: Siehe Aktienkurs der UBS ab Mitte 2007 bis Anfangs 2009. Leider haben etliche Angestellte dies auch nicht begriffen und werden es wohl auch nie verstehen.
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Diese Büchse der Pandora hätte ich so nie geöffnet.
Ich hätte dem Rentner ein fiktives Produkt verkauft und ihm als Gewinn CHF 400000 bezahlt.-
Hans Bleuer:
Wo lebst du eigentlich?
Was sagst der Steuerverwaltung: Ach ja, wissen Sie, wir machen hier so Spielchen…in and out.
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Der Dollarkurs hat sich ja mittlerweile etwas erholt. Die UBS hat wohl einfach kurzfristig die zusätzliche „Deckung“ für die Kunden die sich wehren übernommen und wird finanziell nicht viel verlieren. Der Rufschaden ist natürlich ein anderes Thema.
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Die notorische Gier der Kunden kennt, wie jeder weiss, keine Grenzen. Der Kunde musste ja beim Abschluss des Kontraktes unterzeichnen, dass er die Risiken kennt und ihm auch mitgeteilt wurde. Der gierige Kunde sollte den Schaden selber tragen müssen.
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Die Gier kennt keine Grenzen wenn Mitarbeiter mit hohen Provisionen Produkte Verkaufen.
Ebenso die Banken, erfinden immer mehr undurchschaubare Produkte um hohe Profite zu erzielen.
Ethik? Wozu auch.
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Die Gier kennt offenbar auch bei Kunden keine Grenzen.
Gier frisst Hirn, respektive Vermögen.
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„Vermögensberater“ im „Wealth Management“ müssen nun mal Umsatzziele der Banken erreichen und nicht „Ertragsziele der Kunden“.
Und nur wer die Umsatzziele maximiert – maximiert auch seine Tantieme am Jahresende.
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in diesem case, eher alle Parteien mini-miert
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90% Wiedergutmachung, das zeigt, dass die Bank intern erkannt hat, dass in der "Kundenberatung" einige Dinge schief gelaufen sind.
Die Gier kennt keine Grenzen wenn Mitarbeiter mit hohen Provisionen Produkte Verkaufen. Ebenso die Banken, erfinden immer mehr undurchschaubare Produkte…
Die Gier kennt offenbar auch bei Kunden keine Grenzen. Gier frisst Hirn, respektive Vermögen.