Wenn schon, denn schon. Das sagten sich die obersten Unparteiischen im Land, als sie ihr Fest zum 150. Geburtstag ihres Bundesgerichts planten.
Das gesamte Budget für den zweitägigen Festakt vor Wochenfrist belief sich auf weit über eine halbe Million.
600’000 Franken liessen sich die Richter und Richterinnen, die im Rechtsstaat Schweiz das letzte Wort haben, vom Parlament für ihre Fete und weitere Festivitäten zum runden Geburri freigeben.

Genau 244’910 Franken von diesem Finanzpolster gingen drauf für den Höhepunkt: das Gala-Dinner von letztem Freitag im Beau Rivage Palace.
Das Lausanner Hotel zählt neben dem Dolder Grand in Zürich, dem Gstaad Palace und dem Badrutt‘s in St. Moritz zu den edelsten Herbergen, die das Land vorzuweisen hat.
Die knappe Viertelmillion, welche die Bundesrichter für ihren Festakt an einzigartiger Stätte aufgeworfen haben, waren zum grössten Teil für zwei Posten:
„Infrastruktur“ mit knapp 150’000 Franken und „Verpflegung“, die kostete 65’000, wie das Bundesgericht auf Anfrage auflistet.
Für die Sicherheit – nicht dass noch fliegende Tomaten die wallenden Kleider in Mitleidenschaft gezogen hätten – warfen die Organisatoren gut 12’000 Franken aus.
Schliesslich noch „Musikalische Beiträge“: 18’750 Franken machten diese insgesamt aus. Ein schöner Batzen für die Party-Bands.
„Wo immer möglich, hat sich das Bundesgericht um Kosteneinsparung bemüht“, schreibt der Sprecher des juristischen Bollwerks Helvetiens.
„Die Kosten für die Übernachtungen (im Beau Rivage Palace oder andernorts) sind von den Eingeladenen selbst getragen worden. Für das Bundesgericht entstanden damit keine Unterbringungskosten.“
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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So viel ist das auch nicht. Rund 250’000 CHF für 40 Bundesrichter und 2 Tage macht 250000 / 80 = 3’125 pro Tag und Richter. Oder 3’125 für 8 Stunden pro Tag. Also rund 400 .- pro Stunde. Wenig für einen Anwalt!
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haette sonst auch (gratis !) mit meiner kleinen Band gespielt👍🎸
– ev. next time✌️ Wann genau ist das naechste Datum? -
Im Artikel ist zu lesen, dass das Parlament in Bern das Zusatzbudget gesprochen hat. Das geht eigentlich nur mit Zustimmung der grössten Fraktion am rechten Rand.
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„Wer das Recht selbst richtet, ist konsequenterweise auch selbstgerecht“ – ?
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Die Mandatssteuer der Bundesrichter, bis 20 000 Franken pro Jahr an die Parteien, hat eigentlich kein gutes Licht auf die Unparteilichkeit der Bundesrichter. Parteilose haben kaum Chancen. Geld für eine staatliche Parteienfinanzierug ist genug vorhanden. Die Parteien erhalten genug Geld von lichtscheuen
Seiten. Anrüchig auch, dass die Parteien die Personen vorschlagen. Interessant wäre mal ein Urteil, wenn ein Bundesrichter die Mandatssteuer verweigern würde. -
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In der Schweiz noch keine
Anklagen gegen die Mafia
gelesen komisch??!!
Bei Delikten höchstens von
ITALIEN gelesen Auslieferungen!! -
Das Problem der steigenden Pensionskassenbeiträge kennen die Bundesrichter auch nicht, sie erhalten einfach am Schluss 50 Prozent vom letzten Lohn als Ruhegehalt. Sie bezahlen keine Beiträge. Das Fest ist eine reine Nebensache der Kosten
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Das Ruhegehalt eines Bundesrichters beträgt nach 15 Amtsjahren 185 000 Franken, die Feier ist einmalig, das Ruhegehalt fortlaufend…
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Der Lohn der 38 Bundesrichter beträgt 365 000 Franken, das ist 80 Prozent des Bundesratslohnes. Dann gibt es noch ein Ruhegehalt, was viel proplematischer ist. Anschließend noch Visitenkarten für diverse Aemter, alt Bundesrichter.
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Ein bisschen schäbig für ein
Fest. Ich habe schon mit einer Milion gerechnet ist
ja ein Jubiläum Fest!!
Sind die Frauen nicht
eingeladen worden??!! -
geiil😀sone party will ich auch 🔥
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Erstaunt nicht wirklich. Wasser predigen, aber dann selber Wein trinken und was für einen. Schämen sollten sich diese Leute. Aber wo kein Anstand, kein Verstand kann auch kein Schämen auftreten. Da kann man nur sagen, pfui.
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Schau mal nach, welche saudische Familie das Hotel besitzt. Ich frage mich, welche anderen Vorteile die ehrenwerten Richter wohl noch von den Saudis bekommen.
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Danke für die durchsichtige Mithilfe, das Vertrauen in die Institutionen und die Gewaltenteilung schwächen.
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ob deutschland oder die schweiz-die selbsternannte elite flippt immer mehr aus: rom im endstadium. der rest ist bekannt.
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Händ sich die Damen und Herren wohl verdient. Bei dem harten Job sött jede Richterin und jeder Richter zusätzlich e kostenlose, optionale psychologische Ganzjahres-Coaching-Option kriege.
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Bezahlt durch überrissene Gebühren, wofür man ab und zu ein als gerecht empfundenes Urteil bekommt, aber oft auch nicht. Von Richtern, die alle einer Partei angehören und vom Parlament gewählt werden, deren Gesetze und Umsetzung sie beurteilen sollten. Von den zwei wichtigsten Punkten von Richtern, also Neutralität und Unabhängigkeit, bleibt so nicht viel übrig.
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Wow, Zyniker, wie oft standest du denn schon vor Gericht, dass da das Verdikt nur ab und zu als gerecht empfunden hast?
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Finde den Artikel unfundiert.
Man kann die Festivitäten der Bundesangestellten ja dekadent finden oder auch nicht, aber weder die Geldschwemme in der BG-Kasse, noch die fragwürdige Gesetzgebung in der Schweiz sind den Richtern anzulasten.
In der Schweiz wird Recht fast ausnahmslos nur geschaffen, um regulatorische Bedürfnisse abzufangen und um die fortschreitende Ausdehnung von staatlichen Eingriffen zu rechtfertigen; also um Quasi-Rechtmässigkeiten herzustellen. Und natürlich hat dies mit dem definitionsgemässen Rechtsstaat aber überhaupt nichts gemein, gibt es dann doch kaum mehr andere Interpretationsmöglichkeiten als nur über die Durchsetzungsgewalt und ihre Organe. Dafür dürft Ihr über Hallenbad-Kredite abstimmen und über Ladenöffnungszeiten etc. – für Unzufriedenheit gibt es also wirklich keinen Grund. -
Die Feier ist für alle Fälle, die in die Verjährung gingen. Happy Valentine’s Day.
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Das Foto ist irreführend und respektlos. Es zeigt keine Richter, sondern stille Mitarbeitende des Bundesgerichts. Menschen, die nicht feiern, sondern dienen. Sie ins Rampenlicht zu zerren und mit einem schwarzen Balken zur Schau zu stellen, ist nicht nur unsensibel, sondern unwürdig.
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Zu den Fakten:
Auf dem Foto mit mehreren Personen sind keine Richter abgebildet, sondern Mitarbeiter des Generalsekretariats.
Der Anlass bestand nicht bloss aus einem Galadinner im Beau-Rivage, sondern auch aus einem Festakt im Gericht. Die ‚Partyband‘ sang da auch die Nationalhymne. Ein sehr würdiger Anlass für 200 Würdenträger aus aller Welt. Es wird auch einen Anlass für die Öffentlichkeit geben, der auch budgetriert ist.
Lukas Hässig: einfach mal sauber recherchieren und nicht so Halbwahrheiten verbreiten. Note ungenügend für Ihre journalistische Leistung.-
Danke für den Kommentar. Bei L.H. geht oft um mehr Likes als um fundierten Journalismus
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Schweizer Richter sind im Grunde genommen, überflüssig. Warum? die Urteile für Betrügereien, Korruption, Gewaltverbrechen, Drogendelikte etc. etc. der letzten Jahre sind einfach nur noch lächerlich!
Daher darf sich Niemand erstaunt zeigen, lassen sich diese Gestalten mehr und mehr in der Schweiz nieder, Punkt.
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Der Schweizer Staat ist völlig krank – absolute Arroganz und dann noch mit wenig professioneller Arbeit. Das Bundesgericht ist schon lange nicht mehr neutral und bildet auch nicht mehr die Säulen unseres Rechtsstaates.
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es wird wirklich Zeit für „DOGE – Swiss edition“.
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Ein Wahnsinn, was da Geld verbraten wird- wo man doch sparen sollte. Aber es wäre wenigstens schon gut, wenn die Richter endlich einmal korrekte und konsequente Urteile verhängen würden und mit der Kuscheljustiz für ausländische Verbrecher endlich durchgreifen würden.
Ein Skandal- all die milden Urteile für Schwerverbrecher und Betrüger.-
Die Zuger Regierung hat auch NICHTS gelernt!
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Na, Zorniger, du wärst dann wohl froh drum, würde bei dir mit der Kuscheljustiz durchgegriffen.
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Man muss die Feste feiern wie sie fallen! Für 150 Jahre ok. Das Beau-Rivage ist eine wirklich gute Adresse, da kann das Dolder Grand einpacken.
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Institutionelle Korruption.
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Schon meine Großmutter hat immer gesagt: Das Geld anderer Leute gibt sich immer leichter aus als das eigene. Besser kann man diese „Veranstaltung“ nicht beschreiben.
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Seien wir doch dankbar für ein unabhängiges, funktionierendes Bundesgericht und sollen die doch auch mal etwas Spass haben. Herrgottnochmal, da gibt es bestimmt grössere Skandale.
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Wo bleibt die Verhältnismässigkeit?
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Wenn das Ironie sein soll , schön und gut. Ansonsten können wir alle uns besser selber verarschen, oder.
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Ich finde: zu solchen Gelegenheiten muss man auch mal gönnen können.
Sowas findet ja nicht jedes Jahr statt.
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Einverstanden! Die Schweiz ist zu einer Neidgesellschaft verkommen.
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Teile ich überhaupt nicht!
CHF 250’000.00 zeigen für jeden Normaldenkenden, dass die Gleichgültigkeit gegenüber dem Volk keine Grenzen hat.Dankbar, dass genau solche Geschichten durch Mr. Hässig an’s Tageslicht gebracht werden, Punkt.
Wer in der Schweiz schon einmal in einem Verfahren Rechtsbeugung erfahren hatte weiss sehr genau, von was ich rede.
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Laura, Rechtsbeugung ist ein schwerer Vorwurf. Du solltest ihn nicht leichtfertig machen.
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@Hofmann
In der Tat, anerkenne ich Ihre Anmerkung.
Zugetragen im Prozesse um den es dazumal ging, unterlag ich vor etwa 30 Jahren nur, weil der Richter- zwischenzeitlich Seelig- durchblicken liess, dass er gewisse Original-Dokumente wohl nicht zulassen würde….Die Niederlage schmerzte wirtschaftlich massiv und, prägt mein unternehmerische Handelsweise bis heute!
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Aus so eine unnütze Institution, deren einzige Aufgabe es ist, das System zu schützen.
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Einverstanden Danny, darum bin ich gegen diese Geldverschwendung!
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Das ist ja nicht mal ein Jahressalär für diese Rechtsverdreher.
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Man kann davon ausgehen, dass dieser Anlass Teil des Bundesbudgets für 2025 ist und als solcher vom Parlament angenommen wurde. Herr Hässig, haben Sie das abgeklärt und verifiziert oder plappern Sie einfach so daher ?
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Wenn es denn wahr ist: Dann ist das eine unmoralisches und unethisches Handeln.
Und ich befürchte, dass es wahr ist.
Eine staatliche Organisation darf sich nicht so feiern. Steuergelder für solche Veranstaltungen auszugeben ist falsch und sollte, gerade bei den höchsten Richtern dieses Landes, klar erkannt und als Folge nicht gemacht werden.
Die Richter greifen verantwortungslos in die Staatskasse! -
In früheren, weniger Wolken Zeiten hätte man bei einem solchen Jubiläum eine Fachtagung organisiert. Das wäre nicht nur viel billiger gewesen, die Referate wären auch in einer Publikation zusammengefasst worden und hätten so einen Gewinn für die Wissenschaft gebracht. Aber die Vorstellung ist natürlich ganz schrecklich, dass man nicht auf Kosten der Steuerzahler Spaß haben kann.
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Richter können nur Paragraphen auswenig lernen und herunterleiern (und bei Promis im Sinne von Täterschutz interpretieren). Da gibt eine „Fach“tagung nichts her und somit ist eine Fressorgie angebrachter.
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Es gab eine Tagung.
Es gibt eine über 1000 Seite dicke Festschrift als Fachpublikation.
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Spätrömische Dekadenz. Steuergeldverschwendung par excellence. Braucht es wirklich eine Revolution auf den Strassen? Die scheint nötig, aber wir sind zu träge geworden.
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Nein, das sind keine Steuergelder, welche da verschwendet werden; die Gerichte finanzieren sich in der Schweiz selber über die Gerichtskosten, damit die Gerichte unabhängig sind.
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Ein Bundesgericht, dass die Ausschaffung von Kriminellen verhindert, und diese „Leistung“ auch noch so feiert ist eine Verhöhnung der Steuerzahler.
Ein Bundesgericht, dass die Ausschaffung von Kriminellen verhindert, und diese „Leistung“ auch noch so feiert ist eine Verhöhnung der Steuerzahler.
Spätrömische Dekadenz. Steuergeldverschwendung par excellence. Braucht es wirklich eine Revolution auf den Strassen? Die scheint nötig, aber wir sind zu…
In früheren, weniger Wolken Zeiten hätte man bei einem solchen Jubiläum eine Fachtagung organisiert. Das wäre nicht nur viel billiger…