Wer wie die Chefs der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) „mit Staatsgeldern spekuliert, ohne die Risiken im Griff zu haben, handelt besonders verantwortungslos“.
Das schreibt heute die NZZ. Die ist sonst zurückhaltend mit scharfer Kritik.
Doch beim 105-Millionen-Desaster der BLKB mit ihrer Zürcher Nachhaltigkeits-Tochter Radicant kennt selbst die „alte Tante“ kein Pardon mehr.
Müssen die Chefs, welche die Staatsbank in ihre grösste Krise manövriert haben, einen harten Preis für ihr Tun zahlen?
Gar nicht.
Die heutigen Bosse dürfen noch monatelang mit Lohn und Honorar rechnen. Und zwei der früheren Spitzenmänner der BLKB leiten gar andere bekannte Geldhäuser.
Manuel Kunzelmann, CEO der Migros Bank, war Bis April 2020 Mitglied der obersten operativen Führung der BLKB und dort zuständig für „Strategie und Marktleistungen“.

Eine der Strategien betraf die Gründung der Radicant im Zürcher Seefeld. Dies beschloss die BLKB noch im selben Jahr.
Zwar legte die Leitung ihren Plan erst im Dezember 2020 auf den Tisch. Doch erfahrungsgemäss genügt für eine derart radikale Initiative, nämlich den Einstieg ins Neo- und Nachhaltigkeits-Banking, nicht ein kurzer Sommer.
Die Idee, mit eigenem Computer, eigener Lizenz, grünen Fonds und coolem Image bei den Neo-Banken zu reüssieren, hat sich jedenfalls als hirnrissig herausgestellt.
Kunzelmann kümmert das heute wenig. Er ist rechtzeitig zur Bank des Orangen Riesen gesprungen.
Sein Kollege aus gemeinsamen BLKB-Zeiten, Beat Röhtlisberger, blieb sogar noch länger in Liestal.

Bis 2024. Und das erst noch als Nummer 2: Stellvertretender CEO.
Zu jenem Zeitpunkt brannte die Radicant-Hütte bereits lichterloh. Die Verluste türmten sich Monat für Monat auf mehrere Millionen.
Gerade noch rechtzeitig schaffte es Röthlisberger, sich aus dem Staub zu machen.
Er kriegte den Topjob bei der Postfinance und kann nun aus sicherer Distanz den Reinfall bei der BLKB beobachten.

Einem dritten Ex-Spitzenmann der BLKB gelang die Flucht zu später Stunde. Patrick Rousseau, ein Strategiemanager.
Er gehört heute zum Inner Circle bei der Postfinance – Beat Röthlisberger sei Dank. In der Not ist man froh, wenn man sich auf seine Förderer verlassen kann.
Die Baselland-KB hat einen Torpedo-Einschlag der Extraklasse zu verkraften. Drei Leute, die zu entscheidender Zeit bei ihr am Drücker waren, bestimmen heute anderswo die Geschicke.
So läuft das – nicht nur bei den Grossen, sondern in deren Schatten auch bei den Banken in Staatsbesitz oder eines Genossenschaftsriesen.
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Die beliebtesten Kommentare
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es sind ALLE zu belangen und mit Berufsverboten zu belasten, welche in diesem RADICANT involviert sind/waren.
auch die Schnappsnasen, die sich bei der BLKB blenden liessen, bei diesem Projekt die Lampen auf GRÜN zu schalten. -
In Japan beendet ein in Ungnade gefallener Manager sein Dasein auf Erden in einem ehrenvollen Abgang.
In Russland fallen sie auf wundersame Weise aus dem Fenster.
Bei uns dürfen sie auf Steuerkosten weiter Unheil anrichten.
Toll machen wir das.
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Peinlich, dass die NZZ im Titel von „Basler Kantonalbank“schreibt. Minimalseriöser Journalismus würde wenigstens die richtige KB im Titel aufführen. Ansonsten aber die richtigen Namen erwähnt, mit Kunzelmann und Röthlisberger. Der Rousseau ist dann einfach noch der subalterne „Head of …“, ahnungslos, dafür gerne arrogant. Passt.
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bestimmt alles tolle Menschen mit super akademischen (HSG) Abschlüssen, alles excel könige aber null komma null Unternehmer. Investieren so Leute dann privat in diese Funds der Radicant oder evtl. mit dem halben Jahresgehalt in so ein „geiles StartUp“?! Ich tippe mal eher no.
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Kunzelmann und Röthlisberger sind integer. Keine Grosschwätzer, und sie können zuhören, was selten ist bei Managern.
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Ich wünsche allen Versagern in neuen Firmen neues Versagerpotential!
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Unglaublich, diese Flaschen überall und diese Seilschaften, die sich gegenseitig schützen. Auch aus liberaler Sicht sollte man diese gierigen Geldvernichter strafen und ihnen ein Tätigkeitsverbot im Bankwesen aufzwingen!
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Wo bleibt die Finma Präsidentin Prof. Dr. Marlene Amstad mit dem Entzug der „Gewährleistung“?
Vielleicht kriegt sie bald eine Dankes-Karte für’s Nichtstören.😂Wie sollen die «BLKB-Zertifikat-Inhaber/innen» persönlich informiert werden, wenn die Finma Präsidentin der BLKB eine „Sonderbehandlung nach GwG“ bewilligt.
Weder die Kantonalbanken von Baselland, Nidwalden oder Thurgau müssen ihre „Partizipanten“ namentlich erfassen!! Das geht nach GwG überhaupt nicht!!-
Auch die PS der KB Graubünden gehören dazu.
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Die Finma hat per sofort «die Gewährleistung» der GL von Radicant sowie dem CEO der Basellandschaftlichen Kantonalbank zu entziehen.
Derart sind die Verantwortlichen dieses Desaster per sofort «freigestellt».Der Landrat will – obwohl seine Kantonalbank «brennt» – bis am 28. August 2025 am «Ferien-Strand» herumliegen. BEDENKLICH!!
Für den Landrat heisst es, der «Schaden um die CHF 140 Mio. hat die Dividenden – über jährlich CHF 75 Mio. an den Kanton Baselland für die Geschäftsjahre 2025 und 2026 – eventualiter in «Luft» aufgelöst. -
Der Basellandschaftliche Landrat müsste «notfallmässig» zu einer «ausserordentlichen Sitzung» im Juli 2025 zusammenkommen und im Rahmen seines Oberaufsichtsrechts die Geschäftsprüfungskommission (GPK) mit dringenden Abklärungen in der Causa BLKB beauftragen, denn es wurden um die CHF 140 Mio. sinnlos «versenkt».
Zudem müsste er den Bankratspräsidenten der BLKB «freistellen» und einen neuen Bankratspräsidenten wählen.
Auch dürften personelle Änderungen im Bankrat der BLKB «unumgänglich» sein.Sodann gilt es, den heutigen CEO der BLKB «freizustellen». Die Geschäftsleitung der Radicant ist zu entlassen, allen Mitarbeitenden der Tochter Radicant ist zu kündigen und die «BLKB-Zertifikat-Inhaber/innen» persönlich zu informieren, denn es wurden um die CHF 140 Mio. sinnlos «versenkt».
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Rheinfall ??? Bitte erläutern…
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Der Bankrat muss vollständig ausgewechselt werden (natürlich mit einer sofortigen Freistellung des CEOs).
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Beat Röthlisberger kann bei PostFinance zum Glück nichts mehr kaputtmachen, da muss der Steuerzahler keine Angst haben. Die PostFinance ist schon am Boden. Somit alles Gut der Beat wird dort eine Million Franken Lohn bekommen und wird keinen Schaden anrichten können. Somit alles gut.
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Wo bitte war der Verwaltungsrat? Ah ja stimmt, der war ja „woke“ und „divers“ 🫣
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Die NZZ, respektive der entsprechende Investigativ-Journalist, sollte sich zuerst mit den Strukturen einer Bank auseinandersetzten bevor Sie Menschen unter Generalverdacht stellt! Mit einem derart machtgetriebenen CEO kann man höchstens in der eigenen „Sparte“ Akzente setzen. Die Gesamtleitung eines Konzerns obliegt dem CEO und dieser liess, so hörte man und las es immer wieder, keine anderen Meinungen zu. Der heutige CEO der Migrosbank war als GL Mitglied Leiter Strategie und Marktleistungen bei der BLKB sicher mitverantwortlich für den Weg welchen die BLKB eingeschlagen hat (siehe YouTube Video zum Thema Open Banking aus dem Jahre 2018)! Beat Röthlisberger war als Leiter Unternehmenskunden für eine Sparte verantwortlich welche nichts mit der Bankstrategie zu hatte. Höchstens auf Stufe Produktangebot im Kreditbereich. Stellvertreterposten sind lediglich „Hüllen“ und dienen meist nur der Wahrung des Bankbetriebs wenn der Vorgesetzte in den Ferien weilt.
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Einmal mehr grosser Schwachsinn und pseudo Journalismus auf Stammtisch-Niveau. Man muss nicht Fan dieser Herren sein, aber es gibt bei misslungenen Strategien immer nur zwei Schuldige und das sind immer der CEO sowie der zustimmende Verwaltungsrat bzw. bei KBs, und insbesondere bei der BLKB, unfähige Bankrat.
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Gwen, bist Du das ? 😉
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Genau! und z.B. Kunzelmann wollte dann womöglich (ich schreibe klar „womöglich“, um politisch korrekt zu sein) diesen BLKB Service Hub Mist auch bei der Migrosbank unterjubeln… Er scheiterte in diesem Thema dort (Spricht für die Migrosbank Experten, die wie andere Banken schnell merkten, dass der CEO nur einen Mist inplementieren wollte – weshalb wohl????).
Dass Häfelfinger Kunzi auf dem Schoss intravenös infiszierte, war klar…HäfelSchlimmFinger konnte nicht „Banking“, er konnte nur „ideologisches Hardselling“.-
Hat dieses Geschwafel irgendjemand verstanden??
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Die Strategie 2020-2025 der MB ist ein Abklatsch der BLKB Strategie. Der genannte CEO der MB und ehem. GL-Mitglied der BLKB ist ein „copy paste“ Powerpoint Weltmeister. Und dasselbe trifft auf die Leadership zu, wo man sich als MB-Kader sekten- und mantraartig alle Zitate von entweder Peter Drucker oder Simon Sinek verinnerlichen muss. Viel Schein, wenig Inhalt, nichts eigenes, copy paste (z.B. ING Agile Setup). Als Kader bei der MB lernt man sehr schnell, entweder ja zu sagen, ähnlich wie bei Trump, keine Kritik zu äussern, und dann bleibt man „safe“ und unbehelligt. „A Psychological Safety Place“ ist dabei die grösste Worthülse überhaupt in dieser Bank. Irgendwann wird das auch hier so enden wie bei der CS oder BLKB. Die Bank hat nichts mehr von ihrer früheren bescheidenen und bodenständigen Art des Betreibens des Bankgeschäfts. Die Migros Bank wird beliebig, weil nicht mehr echte Persönlichkeiten, sondern nur noch neu hinzugekommene Managerlis am Werk sind.
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In Liestal gibt es keinen Rheinfall, dort fliesst die Ergolz.
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Wortspiele sind wohl nicht ihr Rechaud.
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So ein Blödsinn. Kunzelmann war zwar immer für jeden digitalen Hype zu haben – aber Radicant war sicher nicht seine Idee. Wer Röthlisberger kennt, weiss: Der war intern einer, der diese Grosskotzerei stets kritisch sah – der einsame Rufer in der Wüste. Vielmehr ist davon auszugehen, dass das Projekt der GL vom Bankrat aufs Auge gedrückt – mit aktiver politischer Beteiligung aus Liestal. Wenn’s wirklich ein GL-getriebener Entscheid gewesen wäre, hätte der Eigner nicht so lange weggeschaut.
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Röthlisberger ist nicht kritisch, er ist risikoavers und nickt stets brav. Als Stv CEO muss man die Eier haben die unbequemen Fragen zu stellen. Sich einfach rauszunehmen, das geht auf Stufe GL überhaupt nicht. Das sieht wohl auch die FINMA so.
Und nicht vergessen: Der ehemalige Risk Verantwortliche der BLKB wird bald CEO der Schwyzer KB….
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Bei der BLKB (Rohrkrepierer Radicant) ist es nicht anders als bei VBS und Armasuisse (CHF 10 Mrd. statt 6 für die Beschaffung der F/A-18): Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.
Zur Rechenschaft gezogen wird niemand (nicht einmal ex-BR Viola Amherd). Die brutale Zeche zahlen müssen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Und was machen die: Die Faust im Sack.
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Das Schönste an Baselland ist das Autobahnschild wo Züri drauf steht.
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Peinlicher Schenkelklopfer auf bildungsärmstem Niveau.
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@Guido Holzherr: Herr Schneider hat 100% recht…
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Das Schönste an Baselland ist das Autobahnschild wo Züri drauf steht.
Wo bitte war der Verwaltungsrat? Ah ja stimmt, der war ja „woke“ und „divers“ 🫣
Bei der BLKB (Rohrkrepierer Radicant) ist es nicht anders als bei VBS und Armasuisse (CHF 10 Mrd. statt 6 für…