Gabriel Brenna kriegte Lob ohne Ende, als er vor ein paar Wochen bei der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) kündigte, um neuer Chef der grossen Raiffeisen zu werden.
Er habe die LLB geprägt und weit nach vorne gebracht, so der Tenor.
Doch stimmt das wirklich?

Zweifel machen sich erstmals breit zum Leistungsausweis des Ex-McKinsey-Manns.
Grund sind eine einzigartige Fluktuation zuoberst im entscheidenden Bereich Privatkunden der LLB, die Vollintegration der Tochter Bank Linth und eine Expansion nach Deutschland.
Es handelt sich um die drei wichtigsten Initiativen in der Ära Brennas, die von 2012 bis heute dauerte.
Unter Brennas Kommando entschied sich die LLB, die Bank Linth von der Börse zu nehmen und in ihr Privatkunden-Geschäft zu integrieren.
Dahinter steckte Brennas McKinsey-Attitüde: Kosten zerschlagen. Unzählige Linth-Filialen verschwanden, an ihrer Stelle gabs wenige grosse Regionalzentren.
Die klassische Retailkundschaft spielte nicht mit. Sie suchte sich neue Banken, die in ihrer Nähe weiter präsent blieben.
Parallel zum grossen Linth-Hosenlupf schieden unzählige Topshots der LLB mit langjährigem Trackrecord aus. Sie mussten gehen, weil Brenna und sein Mann für die Privatkunden, Urs Müller, auf Neue setzten.

Zunächst beauftragten Müller und Brenna Interne mit den Spitzenaufgaben bei den Privatkunden, denen teils ein wenig schmeichelhafter Ruf vorauseilte.
Doch sie taten, was man ihnen von oben aufgetragen hatten: die Bank Linth zerlegen und ins Mutterhaus integrieren.
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan: Inzwischen sind auch diese Manager bereits wieder weg, ersetzt durch ein grosses Team von UBS-CS.
Damit tat die LLB das, was fast alle Banken taten. Sie setzte auf Private Banker des Finanzmolochs, um diesem bestehende Kunden abzuluchsen.
Wie eine jüngste Studie zeigt, war das Vorhaben reines Wunschdenken. Die wenigsten „Business Cases“ mit vermeintlich davon stürmenden Alt-CS-Kunden gingen auf.
Für Angreifer wie die LLB bedeutete das horrende Kosten bei wenig Erträgen.
Als wäre das nicht genug, nahm das Duo Brenna-Müller auch noch Deutschland ins Visier. Eroberung des nördlichen Nachbarlands als frische Private Banking-Macht im Markt.
Ausgerechnet dort, wo der sprichwörtliche Pfennigfuchser allen Vermögensverwaltern das Leben schwermacht, sahen die LLB-Superstars das Eldorado der Zukunft.
Auch hier türmten sich die Ausgaben. Die Einnahmen?
Sie könnten weit unter dem Erhofften ausfallen, wie sich bald zeigen wird. Die ersten harten Zahlen, was die Expansion nach Deutschland gebracht hat, stehen laut einer Quelle vor der Tür.
Just vor der Crunchtime springt Brenna von Bord. Gerade rechtzeitig, um je nach Ausgang nicht die Zeche zu zahlen.
Sein Buddy Müller hatte bereits im Frühling Abschied von der LLB genommen – nach 14 Jahren in der operativen Führung.
Die zwei entscheidenden Figuren für den grossen LLB-Aufbruch, der möglicherweise zu einem Erwachen mit Schrecken führt, haben sich aus dem Staub gemacht.
Für Brenna bedeutet die Kür zum neuen Raiffeisen-Boss Weihnachten und Ostern in einem. Tut sie dies auch für die 200 Raiffeisen-Banken im Land und deren 4 Millionen Kunden?
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Fraglich ob ein ehemaliger Big4 Manager der Richtige für die Raiffeisen ist, aber bei der Raiffeisen steht man anscheinend auf PowerPoint und denglisches BWL Gerede. Bleibt jetzt nur noch die Frage wer wen klein kriegt: Die Raiffeisen ihn oder er die Raiffeisen?
-
Wer McKinsey zu den Big4 zählt, hat sich mit seinem Kommentar selber disqualifiziert.
-
@Dagobert Ein Fehler meinerseits, können Sie jetzt besser schlafen? Ändert letztendlich aber nichts daran das der Laden auch zur Consultingbranche gehört, die außer viel Theorie und substanzlosem Gerede nichts an Mehrwert einbringt.
-
-
Die LLB nimmt ihn sonst sehr gerne wieder zurück! 🙂
-
Unternehmen sind dann gross, wenn sie wirklich hohes Eigenkapital und Substanz vorweisen können.
Diese Bluffer-Banken können das alle nicht, denn sie können nicht mal die Guthaben auf den Konten der Bankkunden abdecken mit ihrem lausigen Eigenkapital. Wenn nur 10% der Kundenguthaben abgehoben werden, sind sie schon pleite.
Wer nur kleines Eigenkapital vorweist ist nicht gross, aber vielleicht nahe an der Pleite.
Das Vorsicht angebracht ist, konnte man bei der CS erkennen.
Banken sind der vermutlich schlechteste Ort um Vermögen zu deponieren, deshalb hat die Regierung im Bundeshaus ja auch die „Bail-in-Gesetze erlassen.
Die Staatsbürger und Bankkunden gehören dann zu den Betrogenen, damit die Banker etwas länger überleben. Volksvertreter gibt es keine, im Bundeshaus tritt man das Volk mit Füssen, um Banken zu retten, ein System der Sauerei!-
sie bringen da ein paar dinge durcheinander.
-
-
B. ist ein Selbstoptimierer und Showmaster. Er hat ausschliesslich Selbstmarketing gemacht: Aussenwirkung, Ruhm & Ehre für B.
In der Bank sieht es katastrophal aus. Burn-outs, Herzinfarkte. Operations und nachgelagerte Einheiten ersticken in Arbeit.
-
Ja. Sie beschreiben die Realität.
-
-
✌️
Geht’s wieder los ?
Same Game ?
Zeitachse/n ?
Faste your seat belts ?Schon wieder in den „Top-Charts“ ✌️🎸🥳🤯
https://youtu.be/Oov3tv6kanc?si=XGWD58u5RlEMQaot -
-
Lasst den guten Mann doch einfach mal machen. Immer gleich alle neuen CEOs platt zu machen, scheint auf diesem Portal en vogue zu sein. Warten wir doch einfach mal ab und messen ihn an seiner Leistung für Raiffeisen.
-
Genau, abwarten!!!
Aber IP kann ja nur NEGATIV -
Was der Brenna bei der LLB verursacht hat, erinnert mich stark an den Mühlemann, auch ein ex MC-Kinsey. Der hat die CS stark verändert, dann war er sogar CEO und VR-Präsident!! Er war auch einer, welcher mithalf, die CS ins Elend zu stürzen. Das Resultat kennen wir ja.
Ich verstehe deshalb die Bedenken und bin gespannt, was er bei der RB alles verändern wird. -
Wenn ich es so richtig im Kopf habe, Ueli Maurer zu CS auch sagte am 13. Dezember 2022 im SRF: «Man muss sie jetzt einfach ein Jahr oder zwei in Ruhe lassen», und im Herbst 2022 war er überzeugt, die CS sei nicht mehr zu retten…Ein weiterer Kommentar ist nicht nötig.
-
-
Die Wackelkandidatin bei der LLB ist Natalie Flatz, Mitglied der Gruppenleitung. Ihr „Leistungsausweis“ die letzten 3 Jahre spricht für sich…
-
Man muss sich Business Compliance unter ihrer Führung mal ansehen: 100% Fluktuation, und keiner sagt was. Die Gründe für die ganzen ‚freiwilligen‘ Kündigungen sollten nicht nur in Business Compliance unter die Lupe genommen werden, sondern auch in der Onboarding Compliance oh-la-la
-
Ach die liebe Natalie. Eine ganz fürsorgliche.
-
Im selbsternannten EAM Powerhouse soll auch reger Flugverkehr herrschen. Kann mir jemand mal einen Update geben?
-
Erste Maschine ist wohl schon nach Kasachstan gestartet, nur der Flugplan fehlt noch. Hat der Tower ein Update?
-
-
Die Banken wären erfolgreicher, wenn man nicht Ü50, sondern ALLE Manager mit Big-4-Vergangenheit auf die Strasse stellen würde. Habe selber in über 43 Jahren im Swiss Banking, dutzende solcher Manager zugeschaut, wie sie das Boot versenkten und gehen mussten.
-
Der beste Kommentar, den ich in den letzten Monaten auf IP gelesen habe!
-
-
Es war die falsche Wahl.
-
Ich habe keine Angst wenn Herr Brenna zu Raiffeisen kommt.
Mein Bankchef einer erfolgreichen Raiffeisenregionalbank meinte:
Ich werde ihn willkommen heissen, denn mir war schon immer egal wer unter mir als CEO in St. Gallen sitzt. 😊😊😊-
aufgrund der Eigentumsverhältnisse und der definierten Aufgabenbereiche hat er ja in grossem Masse recht
-
-
Eigentlich alle grossmaulige Versager. Motivation, Beständigkeit und Seriosität geht vielfach verloren unter diesen „fortschrittlichen“ Mänätschern. Und wenn nur noch ein Scherbenhaufen vorhanden ist, rasen die Verantwortlichen davon zur nächsten „fortschrittlichen“ Bank.
Die verantwortlichen Bankpräsidenten sollte man zum Teufel jagen, die solche Leute einstellen und so eine verheerende Bankpolitik befürworten und zudem den Bankenplatz CH beschädigen! -
Ex-Mackie – nothing to add – einmal mehr…. ein Value-VerBrenna….
-
Allein mir fehlt der Glaube !
-
Ist jetzt McKinsey Grundvoraussetzung für einen CEO Job? An auffallend vielen Orten hat es nun solche Leute. Es ist als wäre die heutige Elite eine Art Club.
-
Genau so ist es. Aber das war früher auch bei HSG so. HSG Vorgesetzte und Boardmember haben immer nur Leute mit HSG Abschluss eingestellt. Leute aus dem Rotary Club stellen Rotary Kollegen ein bzw. empfehlen diese und die MCKinsey Maffia exisitiert nicht erst seit gestern. Im Vergleich zu anderen Vorgängern ist sie jedoch aufgeblasen und überbewertet. Aber meine Zeit bei McKinsey war trotzdem damals auch spannend, zugegeben.
-
Wo kann es den erfolgreich mit den SUPER Berater der McKinsey Bande??????
-
-
Ein wenig Logik für einfache Gemüter. Wer einen Clown holt, bekommt? Genau, einen Zirkus. Wer einen McKinseyaner holt, bekommt? Genau.
-
Mutmassungen, man sehe sich den Aktienkurs und die Dividende der LLB an 😉
-
Jetzt mal ruhig Blut. Brenna hat bei der LLB einen guten Job gemacht. Die Umstrukturierung war dringend nötig und das Wachstum mit den Akquisitionen (jetzt auch ZKB Österreich) war erfolgreich. Keine der Abgänge im Senior Management (neben Brenna) war ein Verlust für die Bank. Erfolg Deutschland wird sich zeigen. Ich glaube immer noch, dass sich Raiffeisen auf Brenna freuen kann.
-
Als LLB-Aktionär bin ich froh, dass Gabriel Brenna bei der Liechtensteinischen Landesbank LLB ging.
Bei der Bank Linth hat er – was die Linth-Kundschaften betrifft – nur „Fehlleistungen“ hinterlassen.
Hohe Ausgaben und zu tiefe Einnahmen innerhalb der LLB. Der Ausgabekosten-Ertrag-Satz (Cost income ratio) „unbefriedigend“.
Der LLB-Gewinn 2025 werde sinken, verkündete die FuW im Februar 2025. -
@Trugschluss: ja, das zeigt sich im Aktienkurs. Sie (und ich) sind sehr schlecht gefahren mit 22% Anstieg in diesem Jahr und einer steuerfreien Dividende von >3%. Hätten wir doch lieber UBS-Titel gekauft, welche jetzt gerade bei 0% ist..
-
Bei der Liechtensteinischen Landesbank LLB ist man nicht unbedingt traurig, dass Gabriel Brenna als CEO weg ist.
LLB-Aktie mit „steuerfreien(??)“ Dividende von >3%, Kurs-Gewinn 2025 um +19%.
Weshalb UBS-Aktien halten? Deren USD-Wetten mit Kundschaften??Bei Kurs-Gewinne 2025 halte ich mich lieber u.a. an Accelleron +51%, APG +22%, Belimo +87%, Burkhalter +46%, Cembra +29%.
-
Das Wachstum ist gekauft. Das organische Wachstum ist unterirdisch. Wundert beim ausgeschiedenen Chef aber auch nicht.
-
-
Der letzte fähige Raiffeisen Manager war der Vincenz. MC-Kinsey Leute
passen nicht zu der Bauernbank. Der Job ist für Brenna eine Schuhnummer
zu gross.-
MC-Manager
1/3 top
2/3 flopNach 100 Tagen im Amt wissen wir mehr.
-
absolut richtig.
der hat kohle gemacht.
sein fehler war, dass er neider geschafft hat,
die ihm in den rücken gefallen sind.
a propos vincenz, wie geht es ihm?
was macht er so?
-
-
Also bei der LLB ist man nicht unbedingt traurig dass er weg ist. Aber sind Gerüchte.
Warum werden Banker immer vor Arbeitsbeginn für Ihre Leistung gelobt?
Bei Arbeitsende ist es meist ein ganz leises Tschüss (mit Abfindung und Boni und noch weiters 1 Jahr Lohn als Berater). Schweigegeld.
-
überrascht, dass es der Pal(a)fner erneut wieder besser weiss?
Diesmal verbreitet er einfach ein Gerücht.
-
-
Die Rafifeisen hat echt in sich.
Um 08:01 stand im Titel „Rafifeisen“.
-
schnell! lets go fostpinance!
-
Lern erst mal selbst richtig deutsch zu schreiben du Schmock!
-
Der letzte fähige Raiffeisen Manager war der Vincenz. MC-Kinsey Leute passen nicht zu der Bauernbank. Der Job ist für Brenna…
Ex-Mackie - nothing to add - einmal mehr.... ein Value-VerBrenna....
Ich habe keine Angst wenn Herr Brenna zu Raiffeisen kommt. Mein Bankchef einer erfolgreichen Raiffeisenregionalbank meinte: Ich werde ihn willkommen…