Seit mein Coiffeur und ein sonst fleissiger wie talentierter Gastronom an der Zürcher Goldküste sich mir gegenüber dazu bekannt haben, auch in den Bitcoin eingestiegen zu sein, weiss ich, das Ende wird grausam sein.
Donald Trump, der vielleicht verrückteste Herrscher im atlantischen Reich der Freiheit, verrückter als die römischen Caesaren und viele europäische Königshäuser, hat mit seinem „Genius Act“ die Bühne freigeschossen für eine „Währung“, die völlig ohne Substanz ist.
Noch weniger als die „Fiat“-Währungen, mit denen die westlichen Nationalbanken die bankrotten Regierungssysteme derzeit am Laufen halten.

Trump bereichert sich derweil mit seiner Familie ungeniert an diesem Krypto-Boom.
Als er erstmals zum US-Präsidenten gewählt wurde, war Donald Trump nahezu pleite. Heute wird sein Vermögen von Bloomberg wieder auf 6,4 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Ich kenne keinen Präsidenten eines demokratischen Landes, der sich ebenso unverschämt während der eigenen Amtszeit bereichert hat, wie die Trumps dies tun. Dagegen ist Netanjahu ein kleiner Fisch.
Dumm ist Trump nicht, weiss er doch, dass der Dollar weiter abstürzen wird. Seit Monaten schreiben die UBS-Analysten, der Greenback werde zum Schweizer Franken auf 0,79 sinken.
Dies wurde für den Sommer 2026 erwartet, ist aber heute schon eingetreten.
Unter dem Einfluss der New Yorker Gross-Spekulanten ist der von Skandalen umwitterte Bitcoin samt seiner Schwester-Währungen auf über 120’000 Dollar angestiegen.
Während einfache Menschen glauben, beim Bitcoin handle es sich um eine goldfarbene und vielleicht sogar goldhaltige Münze, wissen tausende von Bitcoin-Profis, dass sie Teil einer globalen Spekulation sind.
Die dann zusammenbricht, wenn niemand mehr daran glaubt.
In der Schweiz haben sich die beiden damaligen Bundesräte Kaspar Villiger (FDP) und Ueli Maurer (SVP) darum verdient gemacht, sich mit ihren Namen hinter die Krypto-Mania zu stellen.
Sie halfen mit, Zug zum „Krypro-Valley“ der Schweiz zu erklären.
Seither ist dort nicht viel geschehen, ausser dass auch der Tessin sich zum Krypto-Kanton der Schweiz deklarierte, um die leeren Büros in Lugano wieder mit Träumern und Phantasten zu füllen.
In den USA ist der Widerstand gegen das Krypto-Wunder gross. Die demokratische Abgeordnete Maxine Waters klagte Donald Trump an, er wolle den Krypto-Schwindel fortsetzen.
In einem nahezu undurchsichtigen Geflecht von Firmen, wo eine Hand die andere wäscht, wurde Binance-Gründer Changpeng Zhao unter Joe Biden drei Monate ins Gefängnis gesteckt, weil er die Geldwäsche gefördert habe.
Der deutsche Bundesbank-Chef Joachim Nagel warnt vor Krypto-Währungen wie den Stablecoins.
Nicht zu Unrecht, denn die Stablecoins sind an den US-Dollar gebunden. Nicht wenige rechnen damit, wenn die US-Währung eines nicht allzu fernen Tages zugrunde geht, müssen ihn die Stablecoins ersetzen.
Womit?
Die in Basel ansässige Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnte im Juni die wichtigsten Notenbanken der Welt.
Es sei mit einem Verlust der Währungs-Souveränität zu rechnen, das Bankensystem werde volatiler, und das Risiko von Crashs in der Finanzwelt nehme zu.
Bank-runs und Panik-Verkäufe, so die BIZ, seien nicht auszuschliessen.
Sogar Bruna Szego, der oberste Bekämpfer von Geldwäscherei der EU, warnte kürzlich vor dem Risiko, die Krypto-Branche könne missbraucht werden.
Ja, auch der internationale Terrorismus würde sich der Coins bedienen, um sich zu finanzieren.
Dazu seien Kryptos gut geeignet, weil man sie über Grenzen hinweg senden könne, mit grosser Geschwindigkeit und anonym.
Überall in Europa laufen Untersuchungen.
Nur in den USA und in der Schweiz nicht. Wer immer 100’000 Franken Kleingeld hat, kann sich einen Bitcoin kaufen. Zahlreiche Privatbanken bieten sich dazu an.
Für weniger Betuchte gibt es billigere Coins.
Alle hoffen nur auf eines: den grossen Gewinn, den man ohne eigene Arbeit gratis und steuerfrei erhält.
Ich wünsche allen Lesern, das dürften einige sein, viel Glück bei dieser grössten Spekulation aller Zeiten.
Warren Buffett, heute 95 Jahre alt, ein gerissener und mit allen Wassern gewaschener Hund, sagte 2018 dazu: „Bitcoin ist Rattengift hoch zwei.“
Doch in dieser Spätzeit der Demokratie und des wahren Liberalismus sind es die Zocker, die das letzte Wort haben.
Wall Street ist wieder „Risk on“. Wer jetzt nicht setzt, ist ein Feigling, ein Vorgestriger. Ich sage: „Hütet Euch.“
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wenn der BTC dann mal bei 1Mio CHF steht, wird Herr Stöhlker die Coins von seiner Frisöse abkaufen, damit er nichts verpasst.
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Klaus Stöhlker:
„Noch weniger als die „Fiat“-Währungen, mit denen die westlichen Nationalbanken die bankrotten Regierungssysteme derzeit am Laufen halten.“
Die Zentralbanken der einigen Ländern (USA ist dabei) erlauben ihren Geschäftsbanken die Kredite mit Nullreserve zu vergeben.
Damit wird der FED Dollar (nicht zu verwechseln mit dem US Dollar des US Treasury der vor 100 Jahren aus dem Verkehr gezogen wurde) von genau viel Substanz gestützt wie Bitcoin: Null.
Wenn es um Papierli geht ist der FED Dollar so viel wert wie der Brennwert den die Banknoten beim Verbrennen in die Umgebung freigeben.
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Dann hat sich auch der US Giga-Schuldenberg in Luft aufgelöst.
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Global steht eine Währungsreform bevor, um die gigantischen Schulden auf Null zurückzusetzen. Man wird Geld verlieren, sei es direkt oder in Form von Pensionskassenguthaben. Das ist nicht gut. Aber immer noch besser als bei Kryptos, wo nichts dahintersteht: Keine Person, keine Firma, keine National- oder Zentralbank und schon gar keine Wirtschaft. Das werden jene merken, die zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs noch Kryptos besitzen werden. Geld ist ein Wertaufbewahrungs- und Tauschmittel, kein Spekulationsobjekt. Darauf verwette ich den Gewinn meiner Kryptos, die ich 2010 fast gratis erstanden habe.
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Solange es Menschen gibt, gibt es immer neue goldene Kälber um die man tanzen kann. Bitcoin ist das aktuelle goldene Kalb.
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Bitcoin ist die verdrehte Antwort auf ein verdrehtes Fiat-System. Ob es gut geht? Wieso sollte es, es ging in der Geschichte noch nie gut, was Fiat-Geld betraf und auch deren Gegenstrategie kann dabei nicht überlegen. Die Blockchain-Technologie sehr wohl, das ist was ganz anderes. Bitcoin als künftige Weltwährung zu sehen wäre nicht klug. Eine Geldmenge, die irgendwann einmal begrenzt ist bei einer wachsenden Weltwirtschaft führt unweigerlich zur Deflation und Wohlstandsverlust. Es geht halt nicht ohne ewigen Zyklus via Fiat-Geld. Boom and Bust.
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Oho, sehr viel Meinung für wenig Wissen… Bitcoin, Krypto etc. einfach einmal alles in einen Topf werfen, naja. 1990 hat Herr Stöhlker sicher auch nichts von diesem ominösen Internet gehalten. Nun nutzt er dieses und gibt in darin seine Meinung preis. Da bekomme ich gleich ein bisschen FOMO und muss wohl noch mehr BTC kaufen 😉
1. Wir sind immer noch früh dran
2. Study Bitcoin
3. Short Fiat -
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Wenn selbst der Coiffeur Bitcoin kauft, ist das Spiel durch. Trump hat’s vorgemacht: Staatsmacht als Start-Up, Cashout inklusive.
Die Schweiz? Macht Türsteher für Ponzi-Projekte im Anwaltsanzug. Zug träumt von Disruption, liefert aber nur steuerfreie Fantasieprodukte für Leute, die zu faul sind, richtig reich zu werden.
Wer heute noch Coins Kauft, will keine Zukunft – nur Abkürzung. Und wird kriegen, was er verdient: Volatilität, Verluste und eine warme Hand auf der Schulter, wenn’s kracht.
Wirklich clever ist, wer längst draussen ist. Oder nie drin war. -
Hat Herr Stöhlker Bitcoin verstanden? Oder ist er UBS-Kunde?
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Er hat schon die Tulpenzwiebeln nicht verstanden.
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@Walbeobachterin
Wohl kaum, aber wir wissen ja, dass er von vielen Sachen über die er schreibt, nichts versteht. Wichtig ist ihm vielmehr, dass er die Berichte nutzen kann um über die Schweiz und deren Politiker herzuziehen. Seine Berichterstattungen sind eine Selbstoffenbarung seines Frustes und seiner Unzufriedenheit, dass er nicht gefragt ist und weder in den grossen Medien noch in TV Talks zu Wort kommt. Eigentlich ein armer Kerl.
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Hat Herr Stöhlker Bitcoin verstanden? Oder ist er UBS-Kunde?
Oho, sehr viel Meinung für wenig Wissen… Bitcoin, Krypto etc. einfach einmal alles in einen Topf werfen, naja. 1990 hat…
Wenn selbst der Coiffeur Bitcoin kauft, ist das Spiel durch. Trump hat's vorgemacht: Staatsmacht als Start-Up, Cashout inklusive. Die Schweiz?…