Die NZZ und die Wiener Kronen-Zeitung geben heute Gas. Der Abwickler von René Benkos Signa-Scherbenhaufen zieht die Julius Bär vor den Richter.
Im Namen der Gläubiger fordert der Konkurs-Verwalter 62 Millionen Euro von der Zürcher Privatbank.
Diese wehrt sich – im Unterschied zum früheren österreichischen Kanzler Sebastian Kurz und deutschen Banken, die auf ähnliche Forderungen eingingen und Geld zurückzahlten.

Die Julius Bär nimmt hingegen das Risiko eines Schau-Prozesses am Wiener Handelsgericht auf sich. Dabei liest sich der Vorstoss des Insolvenz-Verwalters von Benkos Signa-Imperium wie ein schlechter Krimi.
Ende 2022 verschoben dessen Finanzleute Gelder zwischen Signa-Einheiten, im hektischen Bestreben, die Julius Bär bei Laune zu halten.
Deren Verantwortliche pochten damals auf die rund 60 Millionen, um endlich bessere Sicherheiten für ihre horrenden Kredite zu haben.
Die Bär-Bank hatte einen grossen Teil ihrer Private-Darlehen an Benko und die Signa blanko gegeben.
Jetzt kriegten es die Bär-Banker mit der Panik zu tun. Sie mussten um die Schwierigkeiten im Reiche des einst verurteilten Super-Kunden wissen.
Der hatte eine Super-Immobilie auf die nächste getürmt – immer auf Pump und mit dem Geld von Milliardär Klaus-Michael Kühne und Fast-Milliardär Ernst Tanner.
Als die Zinsen stiegen, begann das Signa-Konstrukt schnell zu wanken. Die Bär-Leute hatten weit über eine halbe Milliarde offen bei Benko.
Was tun? Husch-husch Cash vom Mann mit den vielen Leben ins Haus holen. Damit konnte man dann einen kleinen Teil der Immo-Kredite unterlegen.
Und so tun, als ob alles in bester Ordnung wäre.
Die Chefs der Bär lügten sich in die Tasche. Ihr Präsident Romeo Lacher, ein scheinbar hoch solider Swiss Banker alter Schule, war über alles im Bild.
Sein Vize, ein Angelsachse mit Ex-Vergangenheit bei Goldman Sachs, traf sich mehrmals mit Benko in London.
Unprotokolliert, unleashed.
Benko entschied alles in eigener Person, seine Signa-Manager waren nur Ausführende. Doch die Bär-Bank hatte Benko nicht in ihrem Know-Your-Customer-Prozess drin.
Sein Name als Benefical Owner der Hunderten von Millionen Kredite figurierte nirgends. Ein fantastisches Versagen, dem die Finma jetzt auf den Grund geht.
Der Bär droht eine Riesen-Strafe.
Der Prozess in Wien wird deshalb „heiss“. Neue Details drohen zum Vorschein zu kommen. Die heutigen Chefs fühlen sich sicher. Lacher ist weg, sein CEO Philipp Rickenbacher ebenso.
Auch den Chief Risk gibts nicht mehr, der alte Finanzchef ist auch längst davongerauscht. Fordert die Bär von ihnen Boni zurück? Nicht doch, wo kämen wir da hin.
Bär wird in Wien verlieren. Das ist so gesetzt. Besser Hinterzimmerdeal und bezahlen. Auf jedenfall den Prozess vermeiden. Benko ist in Austria ein Politikum, kein normaler Fall. Da brauchen die Oesterreicher jetzt dringend Verantwortliche (Opfer). Deshalb gilt wie immer: Nur Dumme gehen vor den Richter wenn sie Mist gebaut haben. Machs wie Trump, hohl dir einen Deal. Grass wächst am besten wenn mit Geld gedüngt. Aber die Bären sind ja sowas von schlau.
Aber nicht doch! Es geht schon voran im Nachbarland, nur ist der Fall „Signa“ so verschachtelt, dass die Untersuchungsbehörden viel,viel Kleinkram zu bewältigen haben. Aber Hauptsache man schreibt viel Müll dazu!
alles other peoples money…
Unverständlich, dass es tatsächlich noch Personen gibt, die bei dieser Bank Gelder platziert haben, denn eine Niete folgt der nächsten. Gier und nicht der Kundennutzen steht im Vordergrund. Diese Bank ist nicht systemrelevant, weshalb ein Konkurs durchaus in Betracht gezogen werden muss.
gratuliere.
vielleicht war die retro wichtiger, als der instinkt.
Wo kann man Wetten abgeben auf den Untergang der Bären? Die Frage ist kaum „ob“, sondern eigentlich nur „wann“.
Herr Hässig vermutet meiner Meinung nach richtig: Da ist doch noch mehr im Busch, oder?
Tipp an die Bären: Lässt Euch vom Reality-TV dabei filmen. Wöchentlich eine Folge. Alles hautnah dokumentiert. Damit könnt Ihr Euer Defizit ein wenig abfedern. Vielleicht könnt Ihr Stefan Raab als Moderator gewinnen. Der sucht bald wieder einen Job.
Bankers Banquet Bashing-TV (!) oder so. Sehr gut. Die Lonis, Monis und Bonis mal auf dem Seziertisch im Schaufenster. Das ist Bahnhofstrasse LIVE. Wer in den Spiegel schaut erkennt den Deppen in sich oft nicht, in einer TV-Serie ist das dann anders, schneller und nachhaltiger …
und Herr Rickenbacker hat bereits einen neuen Advisory Board Member Job….
Wenn die KYC-Sache stimmt, haben die Bären ein richtiges Problem.
Bär habe den gesamten Signa-Kredit von 606 Millionen vollständig abgeschrieben – heisst es in der Presse. Man hoffe auf eine Konkurs-„Rendite“. So dürfte die Bank auch vor Gericht argumentieren. Man habe also nicht den eigenen Verlust reduziert, sondern trage diesen vollständig. Fragt sich nur, was denn mit den 62 Millionen wirklich war. Und falls man doch verlieren würde, kommt es auf diese paar Millionen auch nicht mehr an.
Die Finma könnte da mehr Probleme bereiten. Aber mit gewissen „Zuwendungen“ dürfte man da mit einem blauen Auge davon kommen. Darauf wette ich.
Jedem Häuslebauer, der einen Bankkredit beantragt wird eine Grundschuld
oft als Briefgrundschuld auf sein Grundstück eingetragen um den Bankkredit abzusichern.
Warum machten manche Banken das nicht bei Benko und gaben bei Neubauten je nach Bautenstand die Kredite erst nach und nach frei bzw. bei Bestandsobjekten sofort ?
Bei einer Insolvenz des Kreditnehmers fallen dann die Grundschulden nicht mit in die Insolvenzmasse sondern sind Absonderungen über welche der Gläubiger – Bank oder Privat – frei darüber verfügen kann.
Wer unbesicherte Kredite vergibt hat dann halt auch den Schaden.
Mit Schaden wird man klug oder auch nie !!!
Die KYC/AML Abteilung von Bär wird von Witzfiguren geführt. Wer bei solchen Geschäften nicht mal die Minimalstandards einhält gehört definitiv nicht auf eine Schweizer Bank. Und soll niemand bei Compliance kommen und sagen das Management habe es so befohlen. Für diesen Fall gibt es eine Whistleblower Eskalationsstelle oder eine Meldung an die FINMA, wenn man solche strafbare Missstände sieht. Julius Bär ist eine Schande für das Schweizer Private Banking. Wer dort noch Kunde ist hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
FINMA sollte genauer hinschauen. In der ganzen Bank.
Das ‚private debt‘ Buch der Bären witd noch überraschen.
Auf diesen Zeitpunkt haben die Habsburger lange gewartet, … es den Eidgenossen irgendwie heimzuzahlen — hahaha
Im Banking gibt es zwei Grundsätze die man unbedingt beachten muss: Keine Geschäfte mit Österreichern und keine Manager aus Graubünden
Bitte zwischen den Bundesländern unterscheiden. Und vielleicht mal endlich alle Stammbäume genau anschauen.
Die Ostschweiz wird auch nicht mit Basel gleichgesetzt.
Österreicher haben gemeinhin einfach mehr Charme und können andere dadurch mitunter um den Finger wickeln.
So, wie es meines Eindrucks nach bei vielen Deutschen die Art ist, laut und besitzergreifend zu sein. Oder bei vielen Italienern: theatralisch.
Ob man sich um den Finger wickeln lässt, entscheidet jeder für sich.
Die ursprüngliche Schweizer Art des Beobachtens und Abwägens macht in vielerlei Hinsicht Sinn.
@Hans von Meiss
Genau. Ich sags immer wieder. Die Bär Bank ist doch eine Vermögens und Verwaltungs Bank und kein Kreditinstitut. Was zum Teufel müssen Sie denn Kredite vergeben? Dieses Geschäft beherrschen Sie offenbar gar nicht wie der Fall Benko gezeigt hat.
Vielleicht haben sie noch mehr Kredit Leichen im Keller???
If Switzerland wants to retain its reputation as a solid financial center, FINMA is going to have to start doing a better job supervising banks and enforcing its own regulation. As is, the financial world knows Switzerland doesn’t have the ability to backstop UBS should they fail for the third time and bad or criminal behavior goes unpunished, if not rewarded. As a professional client, I have no trust in Swiss banks anymore and even less so in the regulator. Better to be in a foreign bank whose headquarters are somewhere else, and one that actually thinks about its global reputation.
Die Bären kommen nicht mehr aus dem Benko-Schlamassel heraus: Jedes Mal, wenn man denkt, es gehe nicht mehr tiefer, geht es noch einmal einen Stock runter! 62 Millionen sind kein Pappenstiel! Die Aktie geht mit Sicherheit noch einmal gegen 50 Franken oder (knapp) darunter! Bald wird wohl die Dividende gekürzt..!
Diese Bär-Bude gehört abgewickelt wie das AWD-Signa Gedöns.
Bei Migros ist die Kacke auch am dampfen, rund um den Verkauf von Globus gab es Schmierereien, also nicht solche von Sprayern an Fassaden. Ohne Gleitmittel wäre es niemals möglich gewesen diesem Ösi-Heissluftföhn derart lange den Strom nicht abzustellen.
In DE hat man ihm beim Karstadt-Plausch Steuergeld nachgeworfen, das floss gleich als Dividende ab. Der kurze Olaf in Hamburg ist mit Scholz und Joschka Fischer verbunden. Klamme Finger wohin man schaut..
Es ist grundsätzlich die Aufgabe eines Insolvenzverwalters möglichst viel Geld für die Gläubiger zurück zu holen, von daher sollte man bei Julius Bär nicht wirklich überrascht sein.