Die Absetzung von Barend Fruithof löst bei der Julius Bär ein Nachbeben aus. Nun zittern viele Führungsleute auf zweiter Stufe, die ebenfalls von den Grossbanken stammen, um ihren Job.
Die Würfel fallen bis Mitte August. Dann soll die zweite Führungsstufe bestimmt sein.
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Zahlreiche Wechsel sind zu erwarten. Die vor 3 Wochen gekürten Oberchefs für die Region Schweiz und die Region Europa könnten ihre eigenen Leute bevorzugen. Die alten müssten gehen.
Gefährdet sind insbesondere die Kaderleute, die in den letzten 2 Jahren von der Credit Suisse und davor von der UBS zur führenden Zürcher Privatbank mit dem grossen Appetit gewechselt hatten.
Sie brachten frischen Wind in die verstaubte Bude. Gleichzeitig stiessen sie gestandene Berater, die bei der Bär-Bank eine starke Stellung hatten und grosse Kunden betreuten, vor den Kopf.
Ein Clash of Cultures, wie er im Buch steht.
Vor allem die von der CS eingeflogenen Manager hauten auf den Putz. Sie stellten Forderungen, wie es sie bis anhin nicht gegeben hatte: Seniors, hopp-hopp, bringt frisches Geld.
Diese gingen zunächst auf Tauchstation, schauten dem Treiben zu. Dann kündigten sie.
Und dann kam’s zum Eklat.
Nachdem ein paar Berater mit sehr grossen Kunden ihren Abschied bekannt machten, zog Bär-CEO Boris Collardi die Notbremse.
Er nahm Fruithof, der bei der CS gross geworden war, aus dem Rennen. Und machte mit einem Federstrich klar: Das Rad wird jetzt zurückgedreht.
Aus Sicht von Boris Collardi war es dafür allerhöchste Zeit. Zu viele Berater mir grossen Vermögen drohten abzuspringen.
Die Entwicklung der letzten Wochen scheint Collardi zunächst recht zu geben. Derzeit ist intern von einem halben Dutzend Teamleitern die Rede, die Bär verlassen.
Die Abspringenden gehen offenbar zu externen Vermögensverwaltern oder machen sich als unabhängige Berater selbstständig.
Einer, der genug hat, ist Filippo Taddei. Seit 11 Jahren bei Bär, ein respektierter, erfahrener Managing Director im Bereich der Ultrareichen; nun hat bei Taddei das Hin und Her in der Führungsetage zum Entscheid geführt.
Nichts wie weg.
Die Abgänge seien zu erwarten gewesen, sagt das Lager der Ex-Grossbanken-Chefs. Es gehe darum, endlich die Kundenvermögen von den Beratern zu lösen.
Sonst bleibe Bär weiterhin „erpressbar“ von ihren Private Bankern. Diese könnten viele ihrer Privilegien behalten, indem sie stets mit einem Sprung zur Konkurrenz drohten.
Zudem, so tönt es von dieser Seite innerhalb der zerstrittenen Bär-Bank, seien die meisten Abgänge keine grossen Verluste. Es handle sich vielfach um Berater, die in letzter Zeit jedes Jahr Abflüsse zu verantworten hätten.
Es handle sich um Verwalter, keine Jäger. Um aber endlich eine moderne Privatbank mit Strukturen zu werden, brauche die Julius Bär Leute mit mehr Einsatz und anderer Einstellung.
Mehr für die Bank, weniger für sich.
Nun habe das Imperium zurückgeschlagen. Mit Fruithofs Ausscheiden sei viel mehr als nur eine Top-Personalie verbunden, sagt eine Quelle.
Bei Bär würden nun wieder die alten Fürsten das Kommando übernehmen.
So sehen es die Vertreter der neuen Garde, die jetzt selbst in Gefahr schweben. Sicher ist, dass es nur einer gibt, der wirklich sagt, wo’s langgeht.
Boris Collardi.
Er hält nicht nur sein Management im Atem. Sondern der CEO hat auch den Verwaltungsrat mit Präsident Daniel Sauter im Griff.
Collardi bestimmt. Alle anderen sind Statisten.
Was Collardi genau im Sinn hat, weiss niemand. Will er die Julius Bär für einen späteren Verkauf schmücken? Oder spielt er weiter Poker, um in ein paar Jahren die grosse Aufräumarbeit seinem Nachfolger zu überlassen?
Die Rückkehr zum Private Banking der 1980er Jahre bedeutet jedenfalls, dass die Julius Bär ihre Modernisierung ad acta legt.
Die Bank bleibt eine Ansammlung von Fürsten, die mit sogenannten Entrepreneurs-Verträgen weitreichende Freiheiten haben.
Die damit einhergehenden Compliance-Probleme wie Petrobras und Fifa werden in Kauf genommen. Neue Fälle könnten hinzukommen, wenn Kundenberater mit problematischen Geldern ohne genaue Prüfung angeheuert werden.
Après moi le déluge.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Danke Gian Rossi. Zurück zu seriösen Banker und nicht unseriöse Banker/Juristin.
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Herr Hässig, es ist offensichtlich, woher ihre Informationen rund um JB stammen. Wer die Leute kennt, erkennt die Handschrift. Aber irgendwo muss diese Dreckelei – mit Ihnen als Wasserträger – doch ein Ende haben.
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„Clash of Cultures“? Geht das denn überhaupt? Hat jemand bei Fruithof unter dem Berg Narzissmus so etwas wie Kultur entdeckt? 🙂
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Aber sicher hat er Kultur. Das ‚Führen‘ durch Drohung, Einschüchterung und Repression kennt dazu sogar einen Begriff in der Betriebspsychologie: Angstkultur.
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Nur die erfolgreichen haben Neider, LH versucht BC ständig ans Bein zu pinkeln und wird dabei einfach ignoriert
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Die Frage ist: wie alt ist die durchschnittliche Kundschaft einer Unternehmung und wie kann man es senken ohne Ertragssubstanz zu verlieren.
Uebrigens: Auch beim Fussball wird eine Turniermannschaft stetig verjüngt und die Taktik umgestellt……und die Fans stehen den Veränderungen oft kritisch gegenüber…bis sich der Erfolg einstellt. -
Ich habe gerade einen Barolo Falletto von Giacosa verloren. Ich hoffe, P. weiss es zu schätzen!
Und für Boris:
Es ist besser, sich mit zuverlässigen Feinden zu umgeben, als mit unzuverlässigen Freunden. -
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Das sie gerne und offenbar auch reichlich Rotwein trinken, Frau Caroline, beweisen Ihre nebulösen Aussagen. Cheers.
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@späher:
Und wie sie recht haben ! Es sind immer die gleichen Sprüche von diesen Leuten (sie nennen sich Bänker, Manager, Alleskönner, Besserwisser, und und und…) Sie kommen, kassieren, höhlen aus und weg…..nach mir die Flut! Seit 2005 oder so immer das gleiche Spiel. Wann kommt endlich einer, der hinter der Bank, Mitarbeiter und als erstes den Kunden WIEDER als Kunde sieht? Auch die würden meistens die Kommissionen für die Dienstleistung bezahlen (auch höhere) wenn man sie endlich wieder wahr nimmt und mit dem Betreuer eine Beziehung aufbaut…und nicht alle 6 Monate hören muss, der Herr Müller arbeitet nicht mehr hier 🙂 Nun ist es Frau Weber…aber sie ist gerade in einem Meeting…ha ha ha
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Ja, sie sind halt kein VIP-Kunde. Ab 100Mio betreuen sie den Kunden anders.
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@ swissmen!
haben sie sich schon mal überlegt, warum es seit immer schon Baby/Jugensparkonto gibt ???? Und wie viele Kunden die Bank wechseln ??? Sie binden einem schon ab der Geburt und Bankbeziehung wechseln laut Statistik machen sehr wenige….
Fazit: auch ein Jugendspartkonto kann eines Tages Millionen Wert sein.
Des Weiteren ist es so, dass auch heute die klassische VV nicht nur ab 100 Kisten sich lohnt….beidseitig!
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„Sicher ist, dass es nur einer gibt, der wirklich sagt, wo’s langgeht.“
Na der Akkusativ ist es auf jeden Fall nicht……
Lukas geh in die Ferien oder noch besser in Pension – es wird immer schlimmer…
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Wann warst Du in den Ferien Road Runner?
Oder schon in Pension? -
@ Road Runner: Lukas arbeitet nicht in der geschützten Werkstatt, noch kann er seinen Lebensunterhalt mit Nasenbohren und PowerPointFolien erwerben. Etwas mehr Respekt wäre am Platz. Noch Fragen?
Merci!
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Kikoh Lukas schimpft sich Journalist und beherrscht nicht mal die einfachsten Grammatik Regeln. Seine Einnnahmequelle zieht er aus einem Blog, in welchem er Tag für Tag Leute durch den Dreck zieht. In der „geschützten“ Werkstatt (wie kommen Sie auf so einen Blödsinn?) hat er es nicht geschafft, daher wohl seine Lücke im Lebenslauf…ja eine Frage bleibt: wie können Sie Respekt verlangen und selber ebendiesen komplett vermissen lassen? Bitte …
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@Road Runner, Sie reiten hier auf (unwichtigen) Grammatik Regeln rum und übersehen die (eigentliche) Story. Ist doch pure Absicht. Tippe mal auf McKinsey oder BC Laufbursche? Oder Steigbügelhalter?
Wieso liest man auf IP Story’s, an die sich kein Verlag (= Zeitung) und keine anderen Journalisten mehr heranwagen? Wer verarscht uns Tag für Tag? Die Journalisten hier oder das Top-Management mit seinen Phrasen und leeren Worthülsen? Beispiel Jobabbau:
„Man entlässt niemanden, man baut nur Rollen ab. Ist nichts persönliches, nur Business“, etc., etc.. Ich Frage Sie, was gibt es persönlicheres als die eigene Entlassung? Und das Ganze in Unternehmungen bei der jeder Geschäftsleiter Millionen kassiert im Jahr, Dividendenzuteilungen haben, variable Vergütungen in allen möglichen und unmöglichen Varianten und die Unternehmung trotzdem noch 9 bis 12stellige Gewinne macht?
Die Beispiele kann man ausdehnen auf was Sie wollen. Immer folgen die passenden Phrasen.
Dank perfekter Lobby in Bern kann man entlassen, abzocken und schon fast (keine) Steuern zahlen wie man will. Schalten und walten wie man will.
Wenn sie also (für einmal) bei BC Respekt einfordern, fragen Sie ihn doch bitte auch gleich, ob er eigentlich noch gut schlafen kann. Er wird sicherlich „ja“ sagen. Also ich an seiner Stelle könnte nicht mehr gut schlafen.
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Wir freuen uns schon auf die Neuzugänge, Bänker mit abstand die grösste Gruppe.
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Ich muss immer wieder schmunzeln über Banker die alle2 bis 3 Jahre wechseln und dann immer den Kunden erzählen sie arbeiten bei der „besten“ Bank!
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Das ist ja der Witz. Die erzählen das den Kunden eben nicht, sondern die machen einfach einen guten Job aus Kundensicht und dem Kunden ist dann ziemlich egal welches Firmenlogo zur Anwendung kommt. Das ganze Geschwätz mit der besten Bank ist nur Show und Rechtfertigung für den CEO.
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Private Banking ist ein Vertrauensgeschäft und lebt von der Beziehung zwischen Banker und Kunde. Das „Loslösen der Kundenvermögen von den Beratern“ ist etwas, was dort prinzipiell nicht geht. Wer so etwas postuliert, hat vom Geschäft der Vermögensverwaltung nichts begriffen. Das geht vielleicht bei der Raiffeisenbank, aber nicht bei HNWI Kunden, die eine persönliche 1:1-Beratung brauchen und mit ihren Gebühren auch dafür bezahlen.
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Doch das geht – die grossen Banken machen genau das. UBS nennt’s „Industrialisierung“ – „Robobanking“ mit UBS Advice, CS „Invest“ etc . Das Offering muss skalibar & effizient sein und so teuer wie möglich zum Kunde gelangen. Bei den Grossbank ist für Kunden unter 5 mio Assets ein Kundenberater – Kunden-Ratio von bis zu 500 bereits normal. Und wie bitte soll da die „perönliche Beratung“ funktionieren? Letztere ist mit dem immer engeren, regulatorischen Rahmen so oder so kaum mehr möglich. Die Lösungen sind „Schablone A, B, C – vielleicht noch C+“ – that’s it. Die Zeiten wo die Kundenberater ein bisschen „gewurstelt“ haben sind vorbei. Wo es noch „persönliche Beratung“ gibt ist bei den UHNWs – doch auf diese stürzen sich alle und der Preiskampf führt zu immer kleineren Margen. Die Banken wollen die Bindung Lösung – der Kunde soll mit exklusiven Dienstleistungen an das Institut, nicht die „Einzelmaske“ gebunden werden. Weil letzteres ist teuer und macht die Bank erpressbar. Der Job des „Beraters“ ist nicht mehr beraten sondern administrieren – für die Beratung hat er bei den Grossbanken Spezialisten aus alle Bereichen zur Hand. Und fürs administrieren sind viele Berater nach wie vor hoffnungslos überbezahlt…
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versuchen tun’s die Idioten aber allemal…
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Bei hnwi kunden gehts. Uhwni aber nicht.
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@soisses Tolle Idee, „Industrialisierung“ bei der Vermögensverwaltung, kein Wunder dass denen die Kunden davonlaufen. Aber wie gesagt, es gibt Leute, die es einfach nicht schnallen. Der Markt wird es regeln.
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Die Frage stellt sich was Sie als Private Banking verstehen Herr Geiger. Es reicht nicht zweimal im Jahr ein paar schöne Worte an den Kunden zu richten und die Gebühren einzusacken. Heute gilt es den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden und die entsprechenden Lösungen zu präsentieren. Hier sind auch die Spezialisten gefragt und dies ist vermutlich Teamwork, es sei denn, dass Sie ein Top-Steuerberater, Portfoliomanager, Investmentspezialist, Nachlassverwalter oder kurzum gesagt eine eierlegende Wollmilchsau sind. Wir schwierig auch mit all den Regulatorien etc.
Die Welt hat sich mittlerweile gewandelt. In den Zeiten der Digitalisierung benötigt auch der HNWI oder der UHNWI Kunde nur noch eine Booking-Plattform, die Leistungen bezieht er dort wo die Besten sind und seinen Bedürfnissen gerecht wird. Auch diese Kunden werden mit der Zeit gehen, alles andere wäre eine eklatante Fehleinschätzung. Hier wird eine Loslösung stattfinden. Die Chance besteht im aufgebauten Vertrauen, schafft es ein Berater ein solches Netzwerk aufzubauen und diese Klaviatur zu spielen wird er seine Trümpfe spielen können.
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An all die „Statisten“ dieser Bank: Wann wird im Bär-Theater der Bühnenvorhang heruntergelassen?
Hochmut kommt vor dem Fall! -
Ist Filippo Taddei nicht nur ein Jurist?
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Taddei ist in erster Linie ein Risiko für jede Bank.
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F. Taddei kann nicht viel, versteht wenig von Banking und war bzw. ist ein Risiko. Einer hat es gemerkt und hat gehandelt. Danke
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Dr. Taddei ist einer der wenigen Banker auf dem Zürcher Parkett, denen das Wohl der Kunden wichtig war. Seinen Titel hat er als Dr. jur. aber sein Fokus lag von Anbeginn seiner Karriere im Bereich Finanzen. Ihren unqualifizierten Kommentar, wehrter M.Ross ist schlicht falsch.
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Eine anständige Bank braucht keine Juristen, sondern gute und seriöse Anlageberater. Echte Banker!
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nunja, anständig und Bank ist ja mittlerweile ein Widerspruch in sich, oder? Mir persönlich wäre ein für den Kunden agierender Jurist immer lieber.
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dax hat recht.wo sind sie denn geblieben,die kundenbetreuer die diesen namen noch verdienen?taddei ist noch einer dieser alten spezies,wenn auch noch recht jung.eine iuristische ausbildung mit doktorat und. anwaltspatent mag einige neidisch machen.er mag ein go between zwischen in der wolle gefärbten ellbogen bankern und der philosophie des „bankiers*sein,gut so! more of those,please
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Doch dieser mit der Russin?
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Das Vertrauen kommt und geht mit dem Anlageberater-Vertrauenspersonen und nicht mit der Bank. Da alle Banken sowieso Dreck-am-stecken-haben, ist es umso wichtiger das man eine seriöse Vertrauensperson hat.
Es ist auch Zeit das die FINMA solchen Banken die Lizenzen entzieht.
Ops..-ach ja, die Banken haben ja alle Dreck-am-stecken, dann gibts ja keine Banken mehr….in der Zunkunftvisionen wird unser Handeln sowiso OHNE Banken statt finden.
Cheers,-
Schade, dass Sie offenbar nur Banken kennen, die Dreck am Stecken haben. Wir haben das nicht – dafür aber auch keine Boni, Wealth-Management Diven, Prunkgebäude, Rechtsrisiken, Skandale etc. Und wir sind bestimmt nicht die einzigen!
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Die CS muss sich wohl in Acht nehmen. Der Titel als die „Bad Bank“ der Schweiz ist in akuter Gefahr. Die Bär schleicht sich mit Höchstgeschwindigkeit an. Ursli muss dringend einen Skandal generieren.
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Geduld, die CS arbeitet daran. Wie heisst es so schön“ Gut Ding will Weile haben. Schöne tag dä na
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Der „Ursli“ heisst ja schon Bär und ist höchstselbst der Skandal…
Für die CS eigentlich über-erfüllt, wie die Kurse zeigen!
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Die CS muss sich wohl in Acht nehmen. Der Titel als die "Bad Bank" der Schweiz ist in akuter Gefahr.…
Das Vertrauen kommt und geht mit dem Anlageberater-Vertrauenspersonen und nicht mit der Bank. Da alle Banken sowieso Dreck-am-stecken-haben, ist es…
Ist Filippo Taddei nicht nur ein Jurist?