Diesen Sommer haben wir 100’000 Schweizer Franken mit unserer Methode in zwanzig Aktien investiert. Vorletzte Woche habe ich die Verluste genauer angeschaut, und diese Woche spreche ich über die Gewinne.
Valora ist im Wert am meisten gestiegen. Ich kaufte Valora, weil sie auf der Top 10 Liste stand und weil ein Freund, der den Aktienhandel von ganzem Herzen liebt, schon lange stark auf Valora setzt.
Soll man auf Freunde überhaupt hören? Ja, solange Sie die wichtige Regel „Nicht alles auf eine Karte setzen“ befolgen. Das heisst, Sie investieren drei bis fünf Prozent Ihrer gesamten Investitionssumme in jede einzelne Aktie, so wie ich das in meinem Portfolio auch mache. Hat zudem die empfohlene Aktie einen guten Rang, dann nichts wie los. Kaufen Sie die Aktie.
Auch mit BASF, Conzzeta, Amadeus, Airbus und Yara habe ich diesen Sommer Gewinne erzielt.
Sind diese Gewinne verdient? Nein, denn Valora war unter anderem ein Tipp eines Freundes und BASF musste einen tödlichen Unfall in einer ihrer Fabriken hinnehmen.
Genauso wenig, wie Sie etwas gegen die Verluste machen können, haben Sie die Gewinne in Ihrem Portfolio „verdient“. Denn die Gewinne wurden von anderen Aktionären „gemacht“, die bereit waren, mehr für Ihre Aktien zu bezahlen. Freuen Sie sich einfach darüber.
Gewinne und Verluste einzelner Aktien spielen nur eine geringe Rolle. Solange Sie gut diversifiziert sind, können Sie ähnliche Renditen wie diejenigen des Gesamtmarkts erwarten. Und das ist doch primär das, was Menschen, deren Leben sich nicht hauptsächlich um Aktien dreht, primär wollen.
Langfristig dürfen Sie eine Wertsteigerung auf Ihren Aktien erwarten, weil Legionen von Führungskräften und Verwaltungsräten nichts anders wollen, als für Sie eine Rendite zu erzielen. So sieht es das Gesetz vor, und so sind die meisten Führungskräfte veranlagt, sonst hätten sie einen anderen Job gewählt.
Man darf nur in den großen Märkten wie USA, Deutschland, Schweiz quasi blind eine längerfristige Wertsteigerung auf Aktien erwarten, weil dort die internationalen (!) Marktführer in einzelnen Wirtschaftsbereichen (z. B. USA: Internet, Software, Chips, High Tech, Deutschland: Premium – Automobile, Chemie, Schweiz: Chemie & Pharmazie) ihren Sitz haben und börsennotiert sind. Momentan geht fast aller internationale Fortschritt von diesen Ländern aus (obwohl sich das mittelfristig auch ändern kann).
Es gibt viele nationale Indizes, die auf sehr lange Sicht (20 Jahre) erheblich verloren haben (obwohl es zwischendurch stets Phasen mit erheblichen Übergewinnen gab):
Japan – Nikkei 225 bzw. Topix
Italien – FTSE MIB
Spanien – IBEX 35
Portugal – PSI 20
Griechenland – Athex 20
Polen – WIG 20
Andererseits gibt es in diesen Ländern internationale Champions, die den Index auf Längen geschlagen haben wie z. B. Kikkoman oder Meiji in Japan oder Inditex in Spanien.
Auch darf der Einfluß der in der westlichen Welt geringen Teuerung nicht übersehen werden bzw. der Umstand, daß man in Ländern mit einer hohen Teuerung bei mäßig ansteigendem Index gemessen an einer Hartwährung nichts verdient, weil der geringe Anstieg nicht die Teuerung ausgleicht:
Brasilien – Bovespa
Türkei – ISE National 30 bzw. 100
Rußland – Micex (in Rubel) bzw. RTS (in US-Dollar)
Am glücklichsten ist immer noch eine Investition in profitabel stark wachsende Unternehmen bzw. kurz vor dem Ende einer großen internationalen Krise.
Nur wird das von Seiten der Banken nicht beworben, da diese so nicht regelmäßig die erhofften hohen Abschluß- und Verwaltungsgebühren verdienen, um damit ihren Betrieb dauerhaft zu finanzieren.