Die Leonteq findet keinen Halt. Letzten Sommer noch 230 Franken, war die Aktie der Derivate- und Struki-Anbieterin gestern für weniger als 65 Franken zu haben.
Heute früh nun überraschte der abgestürzte Finanz-Ikarus vom aufstrebenden Google-Areal in Zürich-Süd mit dem Abgang des CFOs. Der Ex-Clariden-Banker geht – nach nicht einmal 4 Jahren.
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Bereits zuvor war einer der Leonteq-Partner, die es auf die Reichsten-Liste der Bilanz gebracht hatten – 650 Millionen, Platz 170 – bereits von Bord gegangen.
Jetzt, da es stürmt und alle Mann an Deck sein sollten, verlassen die Ratten das Schiff. Plötzlich entdecken sie ihre Kids: Finanzchef Kurmann beabsichtigt, mit ihnen „Reisen zu unternehmen“.
Zurück bleibt: Jan Schoch, der Chef, der Visionär, der Absahner.
Und die Raiffeisen. Die Leonteq-Grossaktionärin, die dumm in die Röhre schaut.
Aufstieg und Fall der Leonteq, welche eine Zeitlang mit ihrem Wert an der Börse sogar die traditionsreiche Konkurrentin Vontobel mit ihrer langen Geschichte ausstach, wäre ohne die Genossenschaftsbank aus der Ostschweiz nicht möglich gewesen.
Der Rote Riese von Sankt-Gallen schoss Millionen an Kapital in die Bude ein und verschaffte den Derivate-Jungs vom hippen Google-Quartier mit ihren Struki-Produkten Zugang zu ihren Millionen von Kleinkunden; die kamen zur Welt.
Raiffeisen machte Leonteq gross – und Gründer Jan Schoch und seine Partner reicher als Daniel Vasella und Brady Dougan, die beiden grössten Abkassierer der jüngeren Manager-Geschichte.
Den Schaden trägt der Genossenschafter. Er muss um seinen Einsatz bangen.
Erstmals ist die Beteiligung der Raiffeisen an Leonteq, die in den letzten 3 Jahren schrittweise von 2,5 auf fast 27 Prozent erhöht worden ist, unter ihren Einstandswert gesunken.
Das bestätigte gestern Abend Franz Würth, Sprecher der Raiffeisen-Gruppe. „Aktuell liegt die Leonteq-Beteiligung leicht im Minus“, antwortete Würth auf eine entsprechende Anfrage.
Das sei nicht weiter schlimm, beschwichtigte der Raiffeisen-Sprecher.
„Wir sind zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Leonteq und sind überzeugt, dass sich der Kurs in absehbarer Zeit wieder erholt“, meinte Würth.
„Grundsätzlich“ sei die Leonteq-Beteiligung für die Raiffeisen „kein existenzielles Problem“.
Mit dem einzigartigen Crash der Leonteq-Aktie – allein seit Jahresbeginn sank der Kurs um 53 Prozent, was selbst den Zerfall des CS-Valors in den Schatten stellt – hat die Raiffeisen Hunderte von Millionen an Buchverlusten erlitten.
Wo dieser Verlust im weiten Reich der Genossenschaftsbank verbucht wird, ist nicht klar. Die Raiffeisen-Spitze machte daraus gestern ein Geheimnis.
Die 27-Prozent-Beteiligung wurde letzten Sommer, kurz bevor die Leonteq-Aktie ihren Zenit erreicht hatte, von der Raiffeisen-Privatbankentochter Notenstein in die Mutter Raiffeisen Schweiz verschoben.
Damit müsste eigentlich die Notenstein Privatbank, die gerade damals im Zuge einer Akquisition in Notenstein LaRoche umbenannt wurde, einen exorbitanten Sondergewinn gemacht haben.
Ein solcher wäre hochwillkommen. Auch 4 Jahre nach dem Kauf der alten Wegelin und Umfirmierung in Notenstein verdient die Raiffeisen-Tochter zu wenig und leidet unter hohen Kosten.
Wenn der interne Deal zum Marktpreis abgewickelt wurde, dann wurde die Notenstein stinkreich – und die Mutter in Sankt-Gallen mausarm.
Das soll nicht so gelaufen sein, meinte Sprecher Franz Würth in seiner Antwort. „Die Transaktion Notenstein – Raiffeisen Schweiz erfolgte nicht zum damaligen Kurs“, sagte der Raiffeisen-Mann.
Zu welchem dann? Dazu gab’s keinen Kommentar. „Der bezahlte Kurs ist nicht öffentlich“, sagte Würth lediglich.
Damit tappt der Raiffeisen-Genossenschafter, der das Leonteq-Abenteuer – ebenso wie das Millionengrab rund um Beat Wittmann, die mühsame Aufbauarbeit der Notenstein, das Hin und her mit Vontobel, die riskante IT-Tochter Arizon mit Avaloq, die Misere im Assetmanagement – zu finanzieren hat, weiter im Dunkeln.
Er ist der Dumme im Umzug.
Das zeigte sich exemplarisch im Sommer 2014. Damals liess sich die Raiffeisen von der Leonteq zu einer massiven Kapitalerhöhung bewegen – zu einem miserablen Kurs.
Die Raiffeisen zahlte im Vergleich zum Preis, den sie nach der Ankündigung der Erhöhung an der Börse für den Zukauf hätte leisten müssen, ungleich mehr.
Der Genossenschafter, dieses Wesen, das sich nicht zu wehren weiss, liess den Reibach zu. Profitiert haben andere.
Der grosse Chef. Pierin Vincenz fädelte den ganzen Leonteq-Deal mit potenziellem Risiko für die Raiffeisen nicht nur ein.
Er wurde privat auch reich damit; mit Aktien der Leonteq, und mit einem tollen Honorar, das er als VR-Präsident der Leonteq erhält.
Kaum trat er das Amt an, liess er sich dieses verdoppeln.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ja, ja, der Herr P. Vinzenz, gibt sich volksnah, macht auf Mann vom Volk, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Der weiss immer, wie er sein Scherflein ins Trockene bringt. Da war der Ex-UBS CEO M. Ospel schon fast ein Waisenknabe dagegen und das heisst etwas.
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Herr Vincenz ist letztes Jahr bei der Raiffeisen ausgeschieden. Trotzdem ein toller Typ. Georg, wir wissen, dass Sie bei der UBS arbeiten und sich darum über den Erfolg, dieses früher belächelten Konkurrenten, ärgern.
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Ratten? Immerhin ein ziemlich intelligenter, anpassungsfähiger Säuger…
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… das übliche, halt. ganze legal, scheiss egal…
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Bei Raiffeisen bin ich immer gespalten.
Einerseits die tollen Raiffeisenbänkler draussen, die mit Herzblut und Engagement einen tollen Job machen und sich wirklich für den Kunden einsetzen. Als Raiffeisenkunde, der dort einige Kredite hat, kann ich sagen: Da kann sich manche Privatbank eine dicke Scheibe abschneiden was Service (Flexibilität, Engagement, Stabilität in Beratung) und Kundenorientierung anbelangt.
Auf der anderen Seite: St.Gallen: Ganz schlimme, offensichtlich unüberlegte Investments (Asset Management, Leonteq), riesige Probleme in IT, ein völlig überbezahltes und schlecht qualifiziertes Top-Management und in der Digitalisierung hoffnungslos hinter dem Markt.
Ganz generell: Bei Raiffeisen ist alles gut, was von den Raiffeisenbanken kommt und alles schlecht, was vom Verband kommt. Die Zentrale (die sich groteskerweise – zumindest vor 2-3 Jahren – sogar nach „Departementen“ organisiert) scheint sich an der Qualität und der Arbeitsweise der Bundesverwaltung zu orientieren und als Parasit auf Kosten der Banken zu leben. -
wurde die Leonteq-Beteiligung in die Raiffeisen entsorgt?
Weil der Absturz von Leonteq absehbar war. Die FINMA verurteilte Leonteq, weil diese mit der Manipulation eines Schlusskurses kurz vor dem Auslaufen eines Struki den Kurs über die Barrier-Grenze gedrückt hatte. Den so erzielten illegalen Gewinn zog die FINMA ein. http://www.bilanz.ch/unternehmen/finma-befindet-leonteq-der-marktmanipulation-schuldig-610662
Und jetzt überlegen Sie einmal, wie das mit den Schadenersatzforderungen der geprellten Investoren laufen wird… -
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Die Kunden erhielten 16% bei Verfall anstatt 12% –> diesen Schadenersatz möchte ich sehen!
Höchsten Anleger, die das Produkt zu weniger als 12% Gewinn verkauft haben an diesem Tag (mit rund +11%). -
Ausgezeichnet notiert denn, wer lügt der betrügt und wer betrügt, der stielt….et cetera!
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@warum wohl: nicht über die Barriere wurde der Kurs gedrückt, sondern unter die Barriere. Zum Glück gibt’s die FINMA. Die sorgte auch dafür, dass die CS nicht zum Schaden ihrer Aktionäre den einzigen – angeblich – profitablen Bereich in die CS Schweiz AG auslagern konnte.
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Für die Leonteq wäre es viel günstiger gewesen, der Kurs der Zurich-Aktie wäre nicht unter die Barriere gefallen. Dass die Finma hier von Marktmanipulation spricht, ist einfach lächerlich! Denn den Markt zu manipulieren macht nur Sinn, wenn man sich dadurch einen Vorteil verschafften würde. Hier war aber das Gegenteil der Fall. Aber die Finma setzt sich halt gerne mit dem entsprechenden Vokabular in Szene…
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Nach Aussage Ermotti und Thiam ist die Anlagetätigkeit der Kunden am unteren Ende – das hat sicher Einfluss auf eine „Struki-Boutique“. Auch die Minuszinsen werden nicht helfen. Das in einem solchen Umfeld der Aktienkurs fällt, sollte auch die „geschulten“ Schreiber nicht überraschen.
Trifft dies nun auch die Fintech Branche – auf die wir so setzen – zu?
Das wäre mal eine wertneutrale Analyse wert. -
der Artikel laesst offensichtlich Fakten aus, z.B. dass der Aktienkurs der Leonteq im Vergleich zum IPO im Oktober 2012 immer noch 3x hoeher ist (IPO Kurs chf 22.50, heute Aktie bei Chf 63).
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Leonteq ist eben wieder vom Kurs ungefähr Anfang 2014, so wie vieles andere (Banken, Biotech, Automobil, Energie, Chemie, etc.) auch.
Und das, obwohl das monetäre Umfeld heute repressiver ist als damals.
What goes up, must come down.
Unabhängig davon, was Burkhard Varnholt verkündet (Klick mich!).
Aber in Japan ist es schon seit 20 Jahren ähnlich.
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Solche Geschichten sind viel interessanter:
In den «Panama Papers
» taucht auch der Name der
St. Galler Kantonalbank (SGKB)
auf. Sie wird darin in Verbindung
gebracht mit 14 Offshore-Gesellschaften
auf den Seychellen und
auf Samoa. Die Unterlagen erwecken
den Eindruck, dass die
SGKB die Rolle eines Vermittlers
zwischen Bankkunden und diesen
Gesellschaften ausgeübt hat.
Die SGKB kann wegen des
Bankkundengeheimnisses keine
Auskunft geben über Kundenbeziehungen.
Banksprecher Simon
Netzle sagt aber auf Anfrage,
die SGKB habe «keine
derartigen Gesellschaften aufgebaut
». Wenn überhaupt, dann
hätten Bankkunden von sich aus
solche Gesellschaften errichtet.
«Unproblematisch» bis «heikel»
Selbst wenn die SGKB für
Kunden Kontakte zu Offshore-
Gesellschaften hergestellt hätte
respektive zu Dienstleistern, die
solche Briefkastenfirmen gründen,
wäre das laut Peter V. Kunz,
Professor für Wirtschaftsrecht,
«unproblematisch». Die Vermittlung
von Kundengeldern an solche
Briefkastenfirmen wäre dagegen
laut Kunz wegen der Vorschriften
zur Bekämpfung der
Geldwäscherei «heikel». Davon
aber geht der Experte laut aktuellem
Kenntnisstand nicht aus.
Thurgauer KB nicht erwähnt
In den «Panama Papers», deren
Rohdaten das internationale
Journalisten-Konsortium ICIJ
am Montagabend veröffentlicht
hat, werden neben der SGKB
auch die Kantonalbanken von
Baselland, Genf, Waadt und Wallis
genannt, allerdings mit einzelnen
Einträgen. Keine Erwähnung
finden die Thurgauer und
die Appenzeller Kantonalbank.
Die «Panama Papers» enthalten
Angaben zu 214000 Briefkastenfirmen.
Die Daten waren
bei der panamaischen Anwaltskanzlei
Mossack Fonseca entwendet
und Medien zugespielt
worden.-
Wen interessieren schon diese Panama Papers, ausser die sich durchwuselnden Journalisten!
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Die Panama Papers wurden durch die Amis wohl tausend Mal durchgekämmt, und dann wurden nur jene Läuse wieder ausgesetzt, die den Amis nützen (und damit den Nicht-Amis schaden). Wer finanziert ICIJ? Irgendwo habe ich gelesen, zu 80% Soros und zu 20% die Henry-Ford-Stiftung…. Stimmt das? – Aber sorry, wir wären an sich bei Leonteq. Financial Weapons of Mass Destruction? Wer investiert denn da?
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Absoluter no brainer, nicht der rede wert und wird auch keine folgen haben. die „richtigen“ strukturen werden eh anders aufgezogen, sodass eine benötigte kontoverbindung problemlos bei der L&C abteilung einer UBS und CS durchgewinkt wird, sicher nicht mittels einer PA gesellschaft, früher vielleicht mal.
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Man kriegt den Eindruck Zampano, Clude und Yves sind die selbe Person. Na ja auch Wurscht. Ich mag die RF …
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Am 18.01.2016 notierte ich Zitat Beginn: „Irgendwo vor etwa 6 Monaten oder so, wurde schon mal zutreffend berichtet über Leonteq. Die Beteiligung der Raiffeisen an Leonteq dürfte wohl als eine der unüberlegtesten Akquisitionen der Erstgenannten sein. Leonteq war, ist und bleibt ein völlig überbewertetest Gebilde deren innerer Wert immer wieder (noch) von interessierten Aktionären überdotiert wird. Die Aktie ist nicht, wenn überhaupt, CHF 55.00 Wert.“Zitat Ende.
Schau Euch doch einfach mal die Mitspieler an…… Wer auf Haserer setzt das zeigt die Geschichte, verliert immer!
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Ist es nicht auffällig, wenn jemand stets bereit ist, Höchstpreise zu zahlen? Bei Raiffeisen unter Vincenz irgendwie notorisch. Man erinnere sich an den absurden Preis für Wegelin-Notenstein, welche damals kurz vor dem Aus stand. Es folgten Wittmanns Luftschlösser und eben Leonteq. Es ist kaum abwegig, dahinter ein System zu vermuten. Die Frage ist: cui bono?
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Ein Preis von 0.75% für die Assets von Wegelin war und ist ein Schnäppchen.
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@Falkenschweif (das Original?): Vincenz legte damals offen, dass er für die Kundenvermögen 155 Mio. bezahlt hat, entsprechend ca. 0.75%. Dank der US-Busse für Wegelin & Co. wurde später bekannt, dass der volle Kaufpreis 560 Mio. betrug. Es wäre nicht uninteressant zu erfahren, wofür genau die zusätzlichen 405 Mio. bezahlt wurden.
http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/so-viel-zahlte-raiffeisen-fuer-notenstein
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@Sandra Niggli: Da wären zum Beispiel die verschiedenen Geschäftsstandorte (Immobilien) –> mindestens ein Teil davon erklärbar http://www.notenstein-laroche.ch/de/ueber-uns/adresse-standorte
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Einmal mehr eine wenig fundierte Analyse der Tatsachen, die einzig daraufzielt PV und Raiffeisen zu diskretitieren. Leonteq’s Announcement im Zusammenhang mit dem CFO mag im Kontext des aktuellen Aktienkurses ungluecklich erscheinen – aber wegen der Ad-hoc Publizitaet gibt es keinen anderen Weg. Mit Ratten, die das sinkende Schiff verlassen hat dies nichts zu tun – die Guys sind immer noch substanzielle Shareholder der Leonteq und leiden mit diesen Aktienkursen mit! Anstatt doof Unternehmer zu bashen, wuerde der ’schlaue‘ Haessig – der by the way nur im Ruecklick Recht zu glauben hat – besser Unternehmertum auf dem Finanzplatz propagieren – Leonteq waere so ein Beispiel!
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Na dann… Hoffen wir mal, dass dieser Vorzeigeunternehmer nicht zu viele Aktien auf Kredit besitzt…
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@Alice: Der gute Mann wird doch wohl noch etwas übrig haben von der Raiffeisenkohle, um ein paar Margin Calls abzudecken…
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@Pamela
Ein guter Teil der Kohle dürfte in ein Hotel, Immobilienprojekte, ein vermutlich nicht billiges Fintech-Projekt (dass anscheinend noch weit weg vom Markt ist) und ein paar weitere teure Hobbys geflossen sein. Wieviel Substanz da wohl noch da ist?
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Wurde diese Geschichte von frustrieten Kantonalbänklern zu Handen Herrn Hässig zugespielt!? 😉 Ja, die Konkurrenz schaut mit viel Neid auf die Entwicklung von Raiffeisen. Jeder Neiderfüllte Kommentar hier unten beweist es ein Stück mehr.
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Woher kommt Ihr sublimierter Hass auf die KB? Für einen Psychologen wohl sehr aufschlussreich.
Ich als KB-Mitarbeiter schätze meine Kolleginnen und Kollegen von der Raiffeisen (insb. die von den Raiffeisenbanken!) sehr. Die machen einen guten Job, genauso wie meine auf den KB-Geschäftsstellen. Ob das bei Raiffeisen Schweiz auch immer so ist? Da sind Zweifel angebracht…
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Tja. Selber schuld. Wer pumpt auch Millionen in eine Firma (Leonteq), deren Geheimnis ein äusserst ausgeklügeltes Excel-Sheet ist? Wenn das verreist – dann gute Nacht.
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Gratulation den jungen Burschen, mit einem Excel Sheet zu Multimillionären zu werden. Steckt nicht mehr dahinter? http://structuredproducts.leonteq.ch/product/list/index/type/reverseconvertibles
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Es zählen nur Zahlen und Fakten –> erblasst vor Neid:
http://www.raiffeisen.ch/web/kennzahlen-
Und wem sind die Zahlen zu verdanken? Den Raiffeisenbänklern vor Ort, die sich täglich in Kleinarbeit um ihre Kunden kümmern und auf denen der Ruf von Raiffeisen aufbaut! Denen könnten Sie mal ein Kränzchen winden.
Aber sicherlich nicht den meisten sogenannten „Managern“ aus St. Gallen. Dass da vieles schief läuft ist offensichtlich. Das sage sogar ich als ansonsten zufriedener Raiffeisen-Kunde.
Nehmen Sie diese „Strukturierten Produkte“: mein Kundenberater konnte mir die Funktionsweise nicht wirklich erklären, und die Preisgestaltung ist völlig intransparent. Irgendjemand (und zwar NICHT die Raiffeisen-Leute in den Banken auf dem Land!) verdient da auf Kosten anderer ein Heidengeld. Und das ärgert mich gewaltig. -
Wenn Ihnen der Berater die Funktionsweise nicht erklären kann, empfehle ich Ihnen einen Anderen zu suchen. Auf den Termsheets der Strukis werden ausserdem die Kosten aufgeführt. Transparenter als bei jedem Autok, Brötchen oder weiss nicht was.
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Alles transparent? OK, dann legen Sie mir doch bitte offen, mit welchen Volatilitätsannahmen, risikofreien Zinssätzen etc. Sie die Optionskomponente bei einem Struki einpreisen.
DAS verstehe ich unter Transparenz, und nicht Ihre leeren Worthülsen (betrifft übrigens nicht nur Leonteq, sondern alle Struki-Anbieter!)
Von wegen so transparent wie bei einem Brötchen – ehrlich gesagt scheinen Sie scheinen keine Ahnung zu haben, was ein Struki wirklich ist. -
@emmentaler: Ihre Fragen in Ehren, aber fragen Sie den Fust-Verkäufer auch, welches Kühlmittel Ihr potenziell neuer Gefrierschrank eingefüllt hat, woher die Rohstoffe für das Plastik und die Isolierung stammt, welcher Zulieferer das Stromkabel beisteuert und welcher Nationalität der Arbeiter war, der den Freezer zusammengeschraubt hat?
Riskfree Zinssatz ist bei Minussätzen der SNB vermutlich null, aber sicherlich in Erfahrung zu bringen, wenn man im Trading nachfragt. Implied vola sagt es aus: implizit! Google it, my friend!
Die ganzen Optionsmodelle sind nichts als Mathe, nach Prinzip GIGO.
Weshalb Zampano eben doch recht hat – transparenter als jeder Autokauf! -
Also mir als durchschnittlicher Anleger reichen diese Angaben völlig aus: http://structuredproducts.leonteq.ch/filedb/deliver/xuuid/g00144e6d9640db4a8ed502c1cfd26af93f3/CH0314681393_Termsheet+%28DE%29.pdf
Entscheidend für mich ist das Endresultat – dieses kann ich auch vergleichen (z.B. mittels Multi Issuer Plattform). Ihre Pseudowissenschaften nutzen gar nichts, da diese grösstenteils vom Markt bestimmt sind.
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@however: schon klar, habe ich auch gemacht. Lustigerweise komme ich dann unweigerlich zum Schluss, dass die Kunden über den Tisch gezogen werden – nach meinen Berechnungen müsste ich einen wesentlich höheren Coupon erhalten!
Kommt dann noch dazu, dass Händler die Märkte manipulieren (vgl. Bilanz). Insofern doch nicht so transparent… -
@emmentaler: gut. das mit dem über den tisch gezogen werden ist aber eine andere diskussion!
um ein beispiel zu nennen: wollen Sie ein Samsung S7 Edge kaufen, kostet das heute bei der post 819.–, bei digitec 769.– und bei microspot 733.–! die post ist also 11.7% teurer als microspot, und digitec noch immer 4.9% teurer!
ist hier transparenz gegeben? nein, aber wer nicht vergleicht, wird halt -wie Sie es formulieren- über den tisch gezogen.
und ich sage: warum auch nicht? wer zu bequem ist, zu vergleichen, soll nehmen, was er kriegt!
es steht Ihnen völlig frei, sich z.b. einen BRC mit option-writing und deposits selber zu konstruieren. Aber wenn Sie das die bank machen lassen, darf diese auch was daran verdienen, oder? und das sind bestimmt keine 4.9% aufschlag und schon gar nicht 11.7%!!!
was für ein abzockerladen, diese post! 😉 -
@ h.owever: Ich stimme Ihnen zu 😉 Trotzdem bin ich der Meinung, dass zwischen einem Handy und einem Struki Unterschiede bestehen. Das Handy ist immer genau (!) dasselbe, ein Struki nicht. Natürlich darf eine Bank auch etwas verdienen (muss sogar). Die Frage ist nur, warum alle Welt (auch die Raiffeisen-KuBe) mich zur Zeichnung von Strukis bewegen will. Vielleicht weil die Margen dort mangels Vergleichbarkeit noch überproportional sind?
@ Zampano: Ich hoffe, die Portfolio-Manager bei Raiffeisen haben mehr Ahnung als Sie. Wenn bei Ihnen Investitionsentscheidungen allein auf Basis des Termsheets getroffen werden, dann viel Spass 😉 Und auch ein Vergleich auf einer MIP zeigt nur die relative Vorteilhaftigkeit, nicht die absolute. Nochmals: Transparenz bestünde, wenn alle Volatilitäts- und Korrelationsannahmen offengelegt würden. Denn (Gratis-Nachhilfe ;-)): DIE SIND EBEN GRAD NICHT VOM MARKT BESTIMMT, sondern der Emittent kann das nach Gusto festlegen. Dann könnte ich bei jedem Struki sehen, wieviel die Bank dabei verdient.
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@Zampano: und hier – ebenfalls gratis 😉 – noch ein kleiner Link, welche Komponenten zur Bewertung eines Quantos (Bestandteil des Strukis, das Sie als Beispiel gewählt haben) nötig sind: http://www.fuw.ch/article/quantoinstrumente-bieten-dem-investor-eine/
Vorsicht: Sie könnten etwas lernen… 😉 -
Lieber Emmentaler, wenn Sie sich immer so viele Gedanken machen, dann viel Spass!
Sie haben auch keine Ahnung, wie viel Gewinn bei Ihrem Auto gemacht wurden, wie viel Gewinn der Bäcker beim Weggli hat, die Migros beim Joghurt etc. und kaufen es trotzdem 😉
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@ Lieber Zampano: Das Problem ist, dass ich Brötchen und Autos viel besser vergleichen kann als Strukis. Und wenn ich das Gefühl habe, übers Ohr gehauen zu werden (weil höherer Preis bei Bäcker A im Gegensatz zu Bäcker B bei schlechterer Qualität), dann wechsle ich einfach. Dies ist bei Strukis halt nicht so einfach möglich.
Und ich hoffe SEHR, dass Sie sich bei Raiffeisen Schweiz auch bei jeder Fragestellung soviel Gedanken machen. Ansonsten kann es böse enden 😉
Aber einigen wir uns doch drauf, a) dass die Raiffeisenbanken einen tollen Job machen und b) Raiffeisen im Hinblick auf Ehrlichkeit und Transparenz den Grossbanken meilenweit voraus ist. Ich fände es einfach gut, wenn die Raiffeisen-Gruppe die Finger vom Eigenhandel und – indirekt über die L-Beteiligung – auch von der Struki Emission lassen würde. Der Erfolg wäre dann zwar etwas tiefer, aber dafür auch keine Interessenkonflikte. In diesem Sinne einen schönen Tag!
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@emmentaler & zampano: vorab: er freut mich sehr, mal auf netter, konstruktiver und höflicher basis eine diskussion führen zu dürfen hier in diesem portal…!
zur sache: ich will nicht klugscheisserischer sein als nötig, aber das mit dem exakt gleichen handy ist ein trugschluss, denn swisscom verkauft teilweise das gleiche modell mit gebrandeter software, während man bei digitec etc „neutrale“ handys kriegt. egal.
trotz allem sollte es bei gleicher laufzeit, identischen underlyings etc. auch auf den gleichen preis rauslaufen. ansonsten man halt -wie beim gipfeli- nur fast das identische bekommt und dann bei buchmann oder coop auch das fast identische gipfeli deutliche preisunterschiede aufweist.
was ich damit sagen will, sind zwei dinge:
a) wenn wir als konsumenten nicht mehr fähig sind, dinge und preise zu vergleichen und das dem staat überantworten wollen, brauchen wir uns nicht wundern, wenn wir auch in andern bereichen des lebens immer mehr bevormundet werden (erinnern wir uns an die erziehungsprüfung für grosseltern für kleinkinder?)
b) wer den banken absolute transparenz aufs auge drücken will, darf sich nicht über steigende gebühren und minimierten service aufregen – denn das wären zwangsläufig die folgen davon!
in diesem sinne: schönes pfingstwochenende allen! -
Lieber H.Owever, Interessant, das mit den Handys wusste ich tatsächlich nicht. Und über die konstruktive Diskussion habe ich mich auch gefreut. Man lernt nie aus!
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Eine Geschichte die niemanden interessiert. Beteiligungserfolg +, Beteiligungserfolg -, spielt niemandem eine Rolle. Wichtig ist, was langfristig passiert.
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Ist es wirklich relevant, ob eine Minderheitsbeteiligung mehr oder weniger Wert hat!?
Mir fehlt das Fleisch am Knochen dieser Story!
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Tja, da kommen Altlasten vom Steinbock-Tschingg, Pierin Vincenz, zum Vorschein. Irgendwie kommt da ein ungutes Raiffeisen-Gefühl hoch. Mit der völlig veralteten IT und dem angeschlagenen Avaloq-Projekt geht es nicht vorwärts. Starbanker Vincenz’s Stern ist gesunken.
Ja, ja, der Herr P. Vinzenz, gibt sich volksnah, macht auf Mann vom Volk, hat es aber faustdick hinter den…
Tja, da kommen Altlasten vom Steinbock-Tschingg, Pierin Vincenz, zum Vorschein. Irgendwie kommt da ein ungutes Raiffeisen-Gefühl hoch. Mit der völlig…
Ist es wirklich relevant, ob eine Minderheitsbeteiligung mehr oder weniger Wert hat!? Mir fehlt das Fleisch am Knochen dieser Story!