Nordea ist nach Fusionen von mehreren skandinavischen Banken die Nummer eins im Norden. Ihr Sitz ist in Stockholm, sie zählt 30’000 Mitarbeiter weltweit.
30 davon sind in Zürich. Nicht mehr lange. Am Mittwoch hat die Nordea-Leitung ihren Schweizer Mitarbeitern die Schliessung der Bank mitgeteilt.
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Per sofort. „Nach der Mittagspause wurden die Mitarbeiter nicht mehr ins Büro gelassen“, sagt eine Quelle.
Ein Sprecher der Nordea-Gruppe war gestern Abend aus privaten Gründen nur kurz zu sprechen und gab danach auf konkrete Fragen per SMS zur Schliessung und deren Folgen zur Antwort:
„No short answers for that … talk tomorrow.“
Das überstürzte Aus der Nordea in Zürich folgt auf einen schleichenden Niedergang. Die grösste Universalbank von Skandinavien hatte in den letzten Jahren immer weniger Personal.
Im 2016 brach auch noch der Gewinn ein, von schon zuvor geringen 4 Millionen auf noch 2 Millionen Euro. Steuern bezahlte die Nordea in der Schweiz im letzten Jahr keine mehr.
Trotzdem malten die Verantwortlichen im Jahresbericht das Bild noch schön.
„An even stronger private banking platform was created by combining the businesses in den nordic markets and the international offices in Luxembourg, Switzerland and Singapore.“
Dass es hinter den Kulissen rumorte, darauf deutete der nächste Satz hin.
„Efforts to enhance productivity in Private Banking are ongoing including activities to streamline processes and upgrade IT systems.“
Auf gut Deutsch: mehr Zentralisierung, weniger Stellen – und damit Abbau und Schliessungen.
Nun hat es Zürich getroffen. Damit setzt sich ein Niedergang bei den Auslandbanken fort, der sich immer stärker beschleunigt.
Waren auf dem Schweizer Finanzplatz im 2010 noch rund 150 Auslandbanken aktiv, so sank diese Zahl jedes Jahr um mehrere Häuser.
Per Ende 2016 gab es nur noch 107 Auslandbanken. Nun verschwindet die Nordea, auch die deutsche DZ Privatbank stand zur Disposition. Sie wollte ihr Geschäft der Raiffeisen verkaufen.
Gut möglich also, dass die Zahl der Auslandinstitute bereits im laufenden Jahr die 100er Grenze durchbrechen wird – im Sturzflug.
Der Negativtrend von Swiss Banking kommt auch im jüngsten internationalen Ranking der führenden globalen Finanzplätze zum Ausdruck.
Dort war Zürich stets in den Topten, meistens mit einem Platz um die Position 5 herum.
Im letzten Ranking geschah nun Dramatisches. Zürich flog erstmals aus den obersten 10 Plätzen heraus und landete auf Platz 11.
Genf hatte schon zuvor massiv an Terrain verloren. Der Finanzplatz der Romandie kämpfte sich nun leicht zurück, von Platz 23 auf Platz 20.
Doch das sei unerheblich, meint Bankenprofessor Hans Geiger im Videointerview. Hingegen müsse der rasante Abstieg von Zürich zu denken geben.
Noch schlimmer sei, dass sich niemand dagegen auflehne. Es gebe keinerlei Aufschrei: Kein grösseres Medium habe über das verheerende Zurückfallen der Limmatstadt berichtet.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Danke E. Widmer Schlumpf!
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Zum Bankenplatz Zürich:
Wenn das marode geführte Bankgewerbe kleiner wird, sind unsere Steuergelder weniger gefährdet, für unsinng riskante und auch illegale Aktionen im grossen Stil geradestehen zu müssen, weil Manager ihren Bonus noch weiter ins Absurde treiben wollen.
Die Bussen, die am Fliessband in der Schweiz eintreffen, sagen ja alles. Und niemand ist schuld.
Heikle Aufträge deutet man schliesslich nur mündlich (im gesicherten Raum) leicht an, wenn man sie erteilt. Wenns schief geht, weiss man von nichts und der Vorgänger/Mitarbeiter ist an allem schuld. Wenn viel Geld reinkommt, ist man der grosse Stratege, der alles allein vollbracht hat und angeblich ohne grosse Bonusaufstockung zur Konkurrenz wechseln würde.
Und darum sollte man noch trauern?Je weiter hinten in der Bankenplatz-Rangliste, desto weniger Risiko.
Oder glaubt noch einer, dass das hiesige Bankgewerbe aus dem Vorgefallenen viel gelernt hat?
Und wünscht sich jemand Steuereinnahmen und Steuerabflüsse in hohen Summen nach dem Zufallsprinzip?Nicht eine hohe Zahl und eine maximale Grösse der Banken ist erstrebenswert, sondern eine exzellente Qualität mit angemessenen Kosten. Dann läge automatisch auch wieder Wachstum drin.
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Es ist schon etwas müssig hier die Kommentare à la „…unsere Bundesräte, ex-Bundesräte oder sonstigen Politker haben unsere ach so tollen Banken an die USA und andere Länder verkauft/verrraten….“.
Sorry, aber für den Niedergang bzw. das Fingerklopfen beispielsweise der USA sind einzig und allein die Banken selbst verantwortlich. Hier von organisierter Kriminalität zu sprechen ist gar nicht so abwägig.
Und ein Abbau im Bankenbereich läuft in vielen Ländern und Bankenplätzen. Es werden schlicht und einfach nicht mehr so viele Menschen gebraucht. Der Kunde macht heute viel selbst und auch die Systeme verwalten sich mehrheitlich autonom. Es wird in den nächsten Jahren noch einen weit massiveren Stellenabbau im Banking geben. Das was aktuell läuft, ist nur die Spitze des Eisbergs.
Es werden neue Zahlungssysteme (z. B. Blockchain basierende Systeme) Einzug halten und der moderne Kunde braucht für seinen Zahlungsverkehr und die Vermögens- sowie Kreditverwaltung nur noch die Bankingsysteme aber nicht mehr den Berater. Er macht es selbst. Zumindest der Massenkunde.
Die einzigen Mitarbeiter welche eine moderne Bank heute noch braucht und in Zukunft immer mehr brauchen wird, sind IT-Leute. Die Systeme müssen betreut, verwaltet und ausgebaut werden.
Jede Banken-GL, die diesen Richtungswechsel, sagen wir dem mal Banking 4.0, noch nicht erkannt hat, ist wohl am falschen Platz.
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Es gehört zur hiesigen Kultur immer einen Sündenbock zu suchen und mit dem Finger auf ihn zeigen. Jammern, Wunden lecken und die gute alte Zeiten herbeisehnen, damit sind die Bünzlis beschäftigt.
Hoffentlich haben wir nicht zu viel von diesen weltfremden Eidgenossen, sonst zieht bald die ganze Welt an der Schweiz vorbei. -
Ach Florian, haben Sie sich mal gefragt, weshalb denn die ganzen früher in der Schweiz verwalteten Gelder heute in Dubai, HongKong oder den USA liegen? Noch ein Denkhilfe: „America first“ – schon mal gehört? Unabhängig von Donald hat bereits Obama mit seiner Showman-Attitüde zwar die heile Welt gepredigt, aber trotzdem haben die ausländischen Banken nie soviele Bussen an die USA bezahlt wie während Barack’s Zeit im White House.
Natürlich kommen aber von denkfaulen, bequemen und „weltoffenen“ Bürgern wie Ihnen nur linke Parolen, die keine Argumente, dafür aber umso mehr Anwürfe und Polemik enthalten. Klar, es ist einfacher, allen anderen Bünzlitum und Weltfremdheit vorzuwerfen. Womit Sie Recht behalten dürften, ist, dass die Welt an der Schweiz vorbeiziehen wird, aber das verdanken wir hoffnungslos idealistischen Romantikern wie Ihnen, die die Welt aus dem Wohnzimmersessel betrachten und dabei träumen. -
@ezekiel
Oh, da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen! Und da haben wir es wieder den Sündenbock: die bösen, weltfremden Linken.
Ihre Welt ist schwarz oder weiss, die Leute sind links oder rechts, etc. Schubladisieren macht halt die Welt schon einfacher, nicht wahr? Auch wissen Sie bereits von mir, dass ich im Wohnzimmersessel so vor mir so hinträume und von der Welt nichts verstehe. Da Sie ja so fundierte Meinungen bilden und so scharfsinnig sind, bin ich, die Zukunft betreffend, absolut beruhigt.
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@ Florian:
Schwarz weiss? Schubladisieren?
Sie meinen so, wie Sie die „hiesige Kultur“ pauschalisieren? Die „Bünzlis“ verballhornen? „Diese weltfremden Eidgenossen“ diffamieren?
Danke für Ihre Aufklärung. Und die vielen sachlichen Argumente… -
@ezekiel
Und Ihre Argumente? Wo bleiben sie?
Oder zählt die Feststellung, dass die Gelder jetzt in Dubai, Hong Kong, USA liegen als Argument? Oder dass die Banken in den USA Bussen bezahlt haben? Ist das eine Argumentation?
Trotzdem danke für die Mitteilung, jetzt wissen wir es auch.Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!
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keine frage die bankenwelt ist im umbruch und es wird sich sicherlich noch vieles ändern müssen. durch die neuen Technologien wird es auch weniger arbeitsplätze geben. ich glaube aber, dass wir auch in den nächsten Jahrzehnten noch von einem menschen betreut werden möchten und nicht von einem Roboter bzw. einer Maschine. es wird daher auch in Zukunft Geschäftsstellen geben (eher Agenturen) um sich dort mit dem kunden zu treffen. IT leute sind und werden wichtig bleiben allerdings wird es auch wieder kundenberater benötigten welche sich um kompliziertere anliegen der kunden kümmern. ich persönlich denke dass zu viele Schliessungen von Geschäftsstellen kontraporduktiv sind
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Kein Verlust. Genügend marode Gesellschaften hier im Ba(n)king & Finance. Der Finanzplatz Schweiz ist erledigt.
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ja was soll man dazu noch sagen….. vielen dank an unseren Bundesrat
wir machen auf weissgeld und die ganze welt arbeitet weiter mit Schwarzgeld……… -
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Was will man in einem sozialisten-und Kommunisten Staat (Demokratie, ha, ha ) wie die Schweiz ist wo man immer mehr die Planwirtschaft implementiert wird. Es gibt kein Land auf der Welt, das soviel Vorschriften hat. Es kommt die Zeit des „BLACKRAINS“
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Liebe IP-Gemeinde…nennt mir nur einen Grund, wieso ich bei der Nordea (als Schweizer mit Wohnsitz Schweiz) Kunde sein soll!?
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oder bei der Deutschen Bank oder bei der Societe GEneral oder bei der Berenberg oder bei der HSBC oder…..
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Telefonisch bei Nordea gefragt, ob die Berichte wahr sind. Langes Warten. Dann von einer anderen Person: Man dürfe keine Auskunft geben….Tel. aufgehängt.
Sagt genug aus. -
Der Niedergang des Finanzplatzes könnte auch durch dieses „einzigartige“ Newsportal hier mitverursacht sein. Welche internationale Firma setzt sich dem schon aus? IP kostet vermutlich Schweizer Arbeitsplätze, schon mal darüber nachgedacht?
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also so ein quatsch und dies am freitag nachmittag. nein ich habe nicht darüber nachgedacht muss ich auch nicht. das Problem ist viel komplexer udoberlin, vielleicht selber mal nachdenken….
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Nord(kor)ea
Hat auch einen Bezug zur Schweiz.
Ich bin Nachrichten-geschädigt …
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Nordea Schweiz erreichte doch massive Effizienzsteigerungen dank der (für wen) äusserst erfolgreichen Einführung von Temenos durch ein führendes Beratungshaus. Wieso schliessen die?
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Alt Bundesrätin hat mit dem Verrat von CHer Bankangestellten an die USA den Niedergang des CH Private Banking eingeleitet. Die Gute ist heute bei einer üppigen Pension bezahlt vom Steuerzahler am Wandern im schönen und beschaulichen Bündnerland. Gleichzeitig haben viele aus der Bankbranche inzwischen Existenzängste. Die Schweiz verliert im internationalen Bankgeschäft sehr schnell an Boden währenddem z.B. die USA einen wahren Boom im Private Banking erleben. Unsere Weicheier im Bundesrat haben sich von den USA gewaltig über den Tisch ziehen lassen zum Schaden der Schweiz versteht sich.
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Der Niedergang haben die Banken selber zu verantworten. Sie waren es, die nicht ruhten alle Regulieren zu umgehen, die Gesetze nicht einzuhalten usw. Die Bestrebungen der linken Parteien das Bankgeheimnis abzuschaffen waren immer fruchtlos, das haben die Banken gleich selber getan. Der persönliche Angriff auf Alt Bundesrätin Widmer und Bundesrat ist gar völlig aus der Hüfte geschossen. Sie musste kurzfristig das zuständige Departement übernehmen und hat immerhin aus der Ausganglage das Beste machen können. Auch Ihr Vorgehen zur Rettung der UBS AG gilt unbestritten (ausser die SVP, die sich immer noch rächen möchte). Ohne Frau Widmer Schlumpf müssten noch mehr Bankmitarbeitende zittern. Die Schuld liegt nicht an den von sogenannten Weicheiern – sondern allein am brüskierenden Verhalten der Banken alle Moralvorstellungen über Bord zu werfen und Gesetze zu brechen. Für die Retourkutsche der geschädigten Staaten musste dann unsere Regierung den Kopf hinhalten während die verursachenden Bankmanager sich auf die Golfplätze zurück zogen.
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@Michel Baudois
So ein absoluter Schwachsinn habe ich noch selten gelesen…Die Schweizer Banken sollen diejenigen sein, welche alle Regulierungen umgehen? Und was machen denn die amerikanischen Anwälte (alles keine Appenzeller wenn Sie verstehen was ich meine), welche seit Jahren den Schweizer Bankplatz erpressen? Ja genau das machen sie in Delaware: Beihilfe zur Steuerhinterziehung; Waschen von Schwarzgeld etc. Wacht mal Auf!!!!!!!!!!!!und die bösen Schweizer kann man ja easy abzocken, mit dem Segen der Bünderin!
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„Niedergang von Swiss Banking“
“ Es gebe keinerlei Aufschrei“Erwarten diese überbezalten und unfähigen Manager etwa eine Grossdemonstration fürs Swiss Banking? Es ist ja nicht gerade so dass die Arbeit der Bankster das Volk stolz machen würde. Die breite Masse nimmt die Banken heute nur noch als notwendiges Übel wahr, aber mehr nicht. Die Auswüchse und Eskapaden der Verantwortlichen werden _noch_ toleriert oder höflich ignoriert.
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When you’re finished changing, you’re finished.
Benjamin Franklin
* 17. Januar 1706 † 17. April 1790 -
And the Oscar goes to… Eveline!
Die Arbeitslosen- und Sozialämter werden sich dank der Glubschaugendame aus Felsberg nicht über mangelnde Arbeit beklagen dürfen. Dafür ein herzliches Dankeschön von einem Steuerzahler!-
@Rudi: Hoffen wir dass die Zeit des Vorsprechens bei Arbeitslosen- und Sozialämtern aus Altersgründen kurz sein wird. Pro Senectute und die Stiftungsratspräsidentin Widmer-Schlumpf freuen sich über jeden neuen Klienten. Früher waren wir stolz, Bündner zu sein.
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„das Karussell dreht sich munter weiter:
„Dabei wird es noch wolkiger, nicht heiter.
Eines ist sicher, die viel zu vielen Banken,
Ausländer und Schweizer, sind am Wanken!
Wer dies nicht längstens erkennen wollte:
übersah den Zeitgeist der dies Malheur holte!“And who is the next?
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Who is the next – das tut mir ja beim lesen weh…
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diesen fideli sollte man als ersten entlassen
ich kenne ihn er kann nichts
ausser *** lecken
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And the Oscar goes to... Eveline! Die Arbeitslosen- und Sozialämter werden sich dank der Glubschaugendame aus Felsberg nicht über mangelnde…
Alt Bundesrätin hat mit dem Verrat von CHer Bankangestellten an die USA den Niedergang des CH Private Banking eingeleitet. Die…
"Niedergang von Swiss Banking" " Es gebe keinerlei Aufschrei" Erwarten diese überbezalten und unfähigen Manager etwa eine Grossdemonstration fürs Swiss…