Die UBS sorgt wieder einmal für mehr Aufsehen, als ihr lieb sein dürfte. Ihr neuer CEO, Ralph Hamers, wird sich in den Niederlanden wegen eines grossen Falles von Geldwäscherei vor Gericht verantworten müssen.
Bekannt wurde dies nur wenige Tage nach Antritt seiner neuen Stelle. Doch, wer will schon kleinlich sein in einer Welt, in der man, wenn es politisch opportun ist, nach einer Verurteilung wegen Veruntreuung immer noch Präsidentin der EZB werden kann und einem zur Entlastung sogar Fahrlässigkeit attestiert wird, obwohl man Vollprofi ist und über grosse Bankenerfahrung verfügt?
Genau diese Bankerfahrung ist auch für Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) ein wichtiges Kriterium, wenn sie die Eignung von Kandidaten prüft, die nach Einsitz in Finanzinstitute begehren, die so genannt „systemrelevant“ sind.
2014 verhinderte die Finma die Wahl von Hans Frei, Landwirt, langjähriger Kantonsrat, Präsident der Finanzkommission und Finanzvorstand der Gemeinde Watt-Regensdorf mit ihren immerhin 20’000 Einwohnern, in den Bankrat der Zürcher Kantonalbank (ZKB) mit dem Argument, dieser verfüge nicht über „genügend Bankerfahrung“.
Nun verfügt die ZKB bekanntlich über eine Staatsgarantie, für die sie jedes Jahr eine Prämie bezahlt. Die Zürcherinnen und Zürcher sind also seit 150 Jahren bereit, für „ihre Bank“ geradezustehen, sofern dies nötig sein sollte.
Diese Bereitschaft wurde mehrfach bekräftigt. Eine Privatisierung der ZKB ist nicht mehrheitsfähig. Sollten die Zürcherinnen und Zürcher da nicht auch das recht haben, souverän im Sinne von Artikel 3 unserer Bundesverfassung, wen sie mit der Aufgabe betrauen wollen, dafür zu sorgen, dass sie nicht zur Kasse gebeten werden?
Im Falle von Ralph Hamers gab die Finma ihren Segen, obwohl ihr die Vorwürfe der niederländischen Staatsanwaltschaft gegen ihn bekannt waren. Aber eben: Hamers verfügt über die erforderliche Bankenerfahrung, kann also mit seiner neuen Umgebung auf Augenhöhe verkehren.
Auch die richtige Augenhöhe ist der Branche nämlich ein wichtiges Anliegen. Und so, wie einem Feldprediger in der Armee der Hauptmann „geschenkt“ wird, damit er den Truppenkommandanten auf Augenhöhe entgegentreten kann, ist es in der Bankenwelt das Gehalt, an dem sich die Augenhöhe bemisst.
So kam es, dass sich unsere Grossbanken, von der Sorge geplagt, der Finma-Chef könnte darunter leiden, sie nicht auf Augenhöhe überwachen zu können, in Bundesbern dafür stark machten, dessen Gehalt praktisch zu verdoppeln.
Ganz so weit kam es zwar nicht. Aber für eine gewisse Flexibilität, wenn wieder einmal die Bankenerfahrung eines Kandidaten zu prüfen ist, dürfte gesorgt sein.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ganz einfach auf den Punkt gebracht: Zanetti ist belanglos, nicht intelligent und einfach nur ein Schnurri.
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FINMA, da denkt Frau und Herr Normalo, dass „massgebende“ Personen genau kontrolliert werden, bevor es das okay dazu gibt. Denkste! Da tummeln sich auf dem Bankenplatz Personen mit Macht, welche besser genauer kontrolliert, recherchiert und deren Vergangenheit ohne Deckmäntelchen aufgedeckt hätte werden müssen. Dem ist leider nicht so. Da hat es solche, welche profitiert haben (meiner Meinung nach über Strafgrenze/Korrektheit gegenüber Mandant), sogar in der Presse wird/wurde es so empfunden. Dann scheint es, dass alles was aus FL kommt hochwillkommen und von der FINMA durchgewunken wird, ohne Vorbehalt. Was aus der Bankenwelt von FL kommt, hat doch hie und da Fragezeichen, aber auch hier kein Vorbehalt. Vielleicht ist meine eigene Messlatte höher gelegt, wer weiss, oder ich träume noch immer von der heilen Bankenwelt.
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Der Vergleich mit dem Feldprediger betreffend Augenhöhe ist köstlich und genial zugleich!
Wie immer das ausgehen wird mit R. Hamers, ich wiederhole es gerne nochmals an dieser Stelle: er wäre garantiert auch für 3 – 4 Mio gekommen, Herr Weber!!
Meine Genugtuung, dass ich mit happigen Kontogebühren nicht mehr an die überirdischen Augenhöhen-Saläre von UBS-Abzockern beitragen muss.
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Völlig belanglose Zusammenfassung von dem, was wir alle schon wissen. Verstehe nicht, was dieser bissfreie Beitrag für eine Botschaft hat. Besonders unwichtig für die IP Leser.
Und wen soll er beraten? Wäre mir neu, wenn Herr Zanetti ein Unternehmen beraten würde. Fast unvorstellbar, da er täglich die Medien basht.
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Diese arrogante Haltung ist kaum zu überbieten. Welche Figur soll der „Gähn“ repräsentieren? Seine Anmassungen sind eines Schweizers unwürdig. Der Mao oder Stalin hätten eine Freude an ihm. Nur ein Dummkopf oder ein Aparatschik würde sich anmassen zu wissen was für die anderen lesenswert sei.
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24 Kommentare sind genug Beweis, dass es kaum jemanden interessiert. Der Inhalt ist tatsächlich extrem schwach und Finanzexperte ist er sowieso nicht.
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„Gähn“ scheint bei seiner inhaltlichen Beurteilung den Nagel auf den Kopf getroffen haben, wenn die Likes hier als Massstab herhalten können. Analysen von ökonomischen Geschehnissen machen in der Tat nur dann wirklich Sinn, wenn sie neue Erkenntnisse liefern und nicht einem aufgekochten Brei gleichen, welcher auch ein kluges Argusauge, so es einen ehrlichen Blick kennt, kaum mental beflügeln kann, gähn. Stalin und Mao sind übrigens historische Persönlichkeiten, die das Weltgeschehen bis heute wesentlich mitformen. Wie anders könnte die unkritische Begeisterung vieler PolitikerInnen in der Schweiz für die kommunistisch-kapitalistische VR China erklärt werden?
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Herr Zanetti ich bin froh, dass sie die Leute auf diese Problem aufmerksam machen. Ich würde ihnen allerdings raten, etwas einfachere Sätze zu bilden. Wer mit der Materie nicht gut vertraut ist, muss zwei Mal lesen bevor er versteht was genau gemeint ist mit : Sollten die Zürcherinnen und Zürcher da …………
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Man fragt sich schon, warum Leute wie Frau Lagarde, Herr Hildebrand oder eben Herr Hamers in so wichtige Positionen gehoben werden. Dies obwohl in ihrer Vergangenheit Dinge geschahen, die möglicherweise Zweifel an der Integrität aufkommen lassen.
Ist das alles Zufall oder werden da im Hintergrund die Fäden gezogen ? Gefährlich an der Sache ist doch, dass diese Personen mit etwas kurioser Vergangenheit erpressbar sein könnten. Das heisst man kann sie möglicherweise steuern weil sie Angst haben vor Enthüllungen.
Dies wäre vermutlich bei Hans Frei, Landwirt, langjähriger Kantonsrat, Präsident der Finanzkommission und Finanzvorstand der Gemeinde Watt-Regensdorf nicht möglich. Daher wird er vielleicht von der Finma auch nicht akzeptiert.-
Integre Menschen in der Wirtschaft, können nur ganz reich werden, wie Warren Buffett, oder ganz arm sterben wie Nikola Tesla….es gibt keine Mittelweg….Erpressbare Leute sind gewünscht, da sie somit gut Malipolierbar sind…das gilt übrigens auch für Politik, oder FINMA….alles zusammen macht diesen schönen angenehm „Stillstand“…. aber gerade diese ist sehr gefährlich!
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Treffend auf den Punkt gebracht!!
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In den Banken herrscht nur noch Geldgier, Gesetzesverstösse, Kundenverarschung und Millionendiebstähle. Die Finma müsste mal erwachen.
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Die FINMA Beamten sind nicht intelligent genug, um die Spielereien in den Banken zu unterbinden. Die Privatwirtschaft hat einfach mehr Grips als diese Beamte und deshalb kann die FINMA nichts tun.
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Ich glaube trotz Ihrem Artikel, dass Ralph Hammers über mehr Bankerfahrung verfügt als Hans Frei.
Für einmal hat FINMA alles richtig gemacht.
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Bevor Sie derartig unqualifizierte Aussagen von sich geben empfehle ich Ihnen die Lektüre des gestrigen Artikels von Plender in der FT London. Unter Hamers Aufsicht wurden bei der ING Regelverstöße zugelassen, die es einem russischen Oligarchen und einem Unterwäschefritzen aus Curacao ermöglichten, hunderte Millionen zu waschen. Die ING (d.h. die Aktionäre) musste für die Regelverstöße 775 € bezahlen, und Hamers soll weich fallen, indem er bei der UBS übernimmt? Sie haben ein eigenwilliges Rechtsverständnis, der Mann gehört vor Gericht und für seine Verfehlungen hoffentlich in den Knast. Wenn Sie sich das nächste mal „qualifiziert“ äußern machen Sie sich vorher schlau, denn können Sie vielleicht auch den Namen des Verantwortlichen richtig buchstabieren.
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Hauptsache er hat Bankenerfahrung!
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Die Finma Obrigen fokussieren sich bekanntlich mehr auf kleine Fische, ihre Liebesaffären und Tinder Konti als mit den wirklichen Problemen …
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Wenigstens gesteht der Liebe Ralph genug von Geldwäscherei, wenn es dann in Frankreich zur Verurteilung in gleiche cause kommt!
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Finma: „In der Privatwirtschaft bekleidete Mark Branson vorher verschiedene leitende Funktionen bei der Credit Suisse, SBC Warburg und UBS.“
https://www.finma.ch/de/finma/organisation/geschaeftsleitung/„Hans Frei, Landwirt, langjähriger Kantonsrat, Präsident der Finanzkommission und Finanzvorstand der Gemeinde Watt-Regensdorf“ sollte eigentlich wissen, dass der Stallgeruch in der Bahnhofstrasse und am Paradeplatz edler ist und so möglicherweise wegen seines provinz-ländlichen Geruches die Duft-Harmonie in der hohen Kaste gestört hätte.
Möglich, dass eines Tages nur noch derjenige Bundesrat werden kann, der den richtigen Stallgeruch hat. Auch möglich, dass die grösste Bauernpartei der Schweiz das noch nicht erkannt haben könnte, weil mittlerweile viele Burschen und Mädels in der Partei die Richtung mitbestimmen die einen Paradeplatz-Geruch Geruch.
Gunther Kropp, Basel-
Möglich, dass eines Tages nur noch derjenige Bundesrat werden kann… – das ist doch heute schon so! Besonders die FDP stellt ja diejenigen Parteimizglieder in den Bundesrat ab, welche in der Privatwirtschaft nicht zu gebrauchen sind (Villiger, Schneider-Ammann, Cassis usw., usw,)und die SVP hat natürlich nichts Besseres als Chueli-Ueli und den Weinbauern aus dem Waadtland zu bieten – vom Corona-König Berset und der Klavierspielerin Samenruga vom FVAK (Förder-Verein für abverreckte Akademiker-Karrieren – ehemals SP Schweiz) wollen wir gar nicht reden, aber die Krönung dieses siebenköpfigen Gremiums ist zweifellos die Frau am Herd!
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@Guguseli
Werden Sie aktiv und lassen sich in den Bundesrat wählen, oder haben Sie die Befürchtung Ihre zukünftigen Bundesratskollegen:innen könnten wegen Ihnen den Gluggsi bekommen und das Land wäre führungslos?
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FINMA misst mit zweierlei Mass.
BSI wurde getilgt und Gewinne aus Geldwäsche eingezogen.
Julius Bär, die in mehrere Fälle von schwerer Geldwäsche involviert ist,
kam bis heute ungeschoren davon.-
@Gugus: primitiver geht’s nimmer. Gut bist du nicht im BR!
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Lieber Lukas, Du musst nicht mal die nur sprachgewaltige Chefin der EZB erwähnen, Lachnummern gibt’s bei uns genug, sei es der Herr Lauber oder der ehemalige oberste Bänker der SNB, aus dem Amt gejagt, jetet er jetzt mit dem Bundesratsfliegerli im Zeugs rum……kein Esel kümmerts!
Samichlaus-
Sorry Clsudio natürlich 🙂
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Lieber LH
Liebe EU-kritischen Schreiberlinge auf IP
Schreibt doch einmal darüber, warum bei der grössten „Schweizer“ Bank ein Deutscher VRP einen Holländischen CEO organisiert, um den eskalierten Strafprozess in Frankreich zu lösen. Da dies noch nicht reicht, stellt nun ein Holländisches Gericht genau jetzt sicher, dass der Holländische CEO in den nächsten 12 Monaten zumindest etwas abgelenkt wenn nicht in einer schwachen Position ist. Die „Schweizer“ FINMA schaut nicht nur zu, sie hilft hier auch noch mit. Zudem erhält die zweitgrösste „Schweizer“ Bank einen Portugisischen VRP.Böse Zungen könnten fast zum Schluss kommen, dass die EU gerade heimlich die Kontrolle über den Schweizer Finanzplatz übernimmt. Wer hats gemerkt, wer unternimmt etwas dagegen?
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@Rechner: Nein, die EU ist nicht so fähig sondern die Verräter sitzen in den eigenen Reihen. Die Lethargie und Naivität der Stimmbürger scheint grenzenlos sein.
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@Rechner
Das Ausland und ausländische Manager sind die Schuldigen? Habe ich Sie richtig verstanden? Helfen Sie mit bei der Wahrheitsfindung. Ist es nicht die UBS die über 30 Mrd. CHF unversteuerten französischen Assets in ihren Büchern hatte???. Sehen Sie, damals wie heute, während dieser Pandemie, sorgen sich die Eliten in unserem Land angeblich um Wirtschaft und Tourismus – und verdrängen unabweisbare Fakten. Man klopft sich gegenseitig auf die Schulter, in dem man die Realität und vor allem die Wahrheit ausblendet – während die Zahl der Corona-Toten in unserem Land höher als in den meisten Ländern Europas ist. Ich zitiere Sie:
„Wer hats gemerkt, wer unternimmt etwas dagegen?“
Richtig. Anfangs der 2000er Jahre war den „Insidern“ (Politik, Banken und Schweizer-Filz) klar, dass Schwarzgeldaktivitäten mit Kunden einiger Länder zum Problem werden könnte. Was tat man? Man nahm eine Risikoabschätzung à la Suisse vor. Ergo: übersteigt der zu erwartende Ertrag einen zu erwartenden Schaden?. Man nahm dabei keinerlei Rücksicht auf politische und volkswirtschaftliche Folgen. Heute (wie damals) wo sich die zweite Welle der Pandemie in der Schweiz türmt ist es an der Zeit den meterhochen Müll vor der eigenen Haustür zu kehren, will man nicht das die bereits bedrohlich mit täglich steigenden Infektionszahlen in die Höhe schiessenden Toten und Kranken das noch übriggebliebene Körnchen an Würde und Reputation endgültig vernichten. Wenn wir als Land mit einer eigenen Währung im Recht wären, könnten wir unsere Banken&.Co schützen, in dem unsere Schweizer Regierung mit der Wiedereinführung des Bankgeheimnisses droht und der Kündigung der FATCA und AIA Abkommen. Haben Sie in den letzten Jahren etwas in dieser Richtung gelesen oder gehört?
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Völlig belanglose Zusammenfassung von dem, was wir alle schon wissen. Verstehe nicht, was dieser bissfreie Beitrag für eine Botschaft hat.…
Man fragt sich schon, warum Leute wie Frau Lagarde, Herr Hildebrand oder eben Herr Hamers in so wichtige Positionen gehoben…
Lieber LH Liebe EU-kritischen Schreiberlinge auf IP Schreibt doch einmal darüber, warum bei der grössten "Schweizer" Bank ein Deutscher VRP…