Der gestrige Knall der Financial Times erschüttert die Leonteq. Deren Aktie verlor fast einen Fünftel ihres Werts. Von 875 auf 709 Millionen ist ihre Börsenkapitalisierung zusammengekracht – und heute früh gings weiter bergab.
Grund ist der Verdacht des Finanzblatts, dass die Struki-Firma bei möglicher Geldwäscherei weggeschaut hat. Die NZZ zog einen Vergleich zur deutschen Wirecard, die durch den gleichen FT-Journalisten zu Fall gebracht wurde.
Die Parallelen finden sich auch beim Revisor. Bei Wirecard war EY die Wirtschaftsprüferin, bei Leonteq agierte die Beraterin als „internal auditor“, wie die FT gestern berichtete.
EY will in ein paar Wochen ihren Beratungsteil abspalten und die Senior-Partner zu Hyper-Millionären machen.
Die EY hatte trotz dem Mandat als interner Auditor vom Leonteq-Verwaltungsrat den Auftrag erhalten, die Unregelmässigkeiten rund um zwei Derivate-Deals von Anfang 2021 über total 1,5 Millionen Euro zu untersuchen.
EY fand nur geringfügige Unstimmigkeiten.
Doch die Firma hatte nicht einmal mit dem Käufer der beiden Strukis geredet, einer Kooperative in der französischen Industriestadt Lille.
Der Grund für diese unfassbare Passivität könnte in einer engen personellen Verzahnung der beiden Unternehmen liegen.
Der Finanzchef der Leonteq, Marco Amato, stammt ebenso von EY wie zwei langjährige Verwaltungsräte der Produkte-Anbieterin, die beide bis vor kurzem zentrale Rollen im obersten Gremium spielten.
Hans Isler war bis 2020 Vize-Präsident der Leonteq. Isler war einst via die untergegangene Arthur Andersen zur EY gestossen und galt dort als führender Partner für die EY-Kunden aus der Finanzbranche.
Der Zweite im Bunde ist Jörg Behrens, der bis Frühling 2021 das Risk- und Prüf-Komitee im VR der Leonteq präsidiert hatte. Behrens gehörte als Partner der EY ebenfalls zur Spitzencrew der Beraterin.
Finanzchef ein Ex-EY-Mann, zudem zwei wichtige VR-Mitglieder ebenfalls von der Intern-Prüferin der Leonteq, diese wiederum erhält das Mandat, um den Vorwürfen rund um Geldwäscherei und Steuerhinterziehung auf den Grund zu gehen:
Wie ist das möglich?
„Die Unterstellungen waren uns bekannt, sie wurden intern sowie von einem externen Team von Regulierungsfachleuten umfassend untersucht, wobei die externen Spezialisten von der internen Revision unabhängig arbeiten“, meldete gestern ein Sprecher der Leonteq.
Und weiter: „Das Mandat zur Überprüfung der Vorwürfe wurde vom Verwaltungsrat erteilt. Die von Ihnen erwähnten Ex-VR Mitglieder waren zu dem Zeitpunkt nicht mehr Mitglied vom Verwaltungsrat.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Nur mal so am Rand: Prüfer von Leonteq war bis anhin PwC und nicht EY. Die Rolle sollte in dem Zusammenhang auch mal hinterfragt werden anstatt nur auf EY los zu gehen Herr Hässig. Vermutlich haben jedoch PwC Stories in der Vergangenheit nicht die Anzahl Klicks gebracht… Also doch lieber wieder EY…
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Von Dan Mccrum‘s Feder:
„Stop us if this starts to sound suspicious…
Last year, a workers’ co-operative in Lille invested €1.5mn in a couple of structured products on the advice of a Paris broker who claimed to be doing it for free. Yet €120,000 of commission on the purchases was paid to a firm in the British Virgin Islands whose name wasn’t on the paperwork.
The group that paid was Leonteq, a Swiss fintech that structured the trades by immaculate conception: its compliance team found no “audit track”, aka the recorded calls or messages that would explain how they came into being. Could the BVI-based company be a smokescreen to layer funds or hide commission from the French taxman, Leonteq’s compliance team wondered? Should they alert the French authorities? No, Leonteq decided. And to make sure, it called in the accounting firm EY to double check. What EY failed to find was the subject of this investigation from the FT https://lnkd.in/eNKU4xNZ
Leonteq share price has dropped by a fifth since it was published.“
Da bahnt sich ein zweiter Wirecard Fall an…
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Immer wieder EY: Sex Partner Affäre; dann diese Nazi Verschwörung, dann Wirecard…und nun….(applaus)….Leonteq
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Steuerhinterziehung? Staatssprech. Man kann dem Räuber nichts hinterziehen. Verteidigung gegen staatlichen Raub ist das.
Die Leonteq hat ein Mandat zur Untersuchung einer Anschuldigung wegen möglicher Steuerhinterziehung erteilt? Nicht genug, dass die Finanzintermediäre uns im Staatsauftrag ausspionieren und überwachen jetzt mandatieren sie auch auf eigene Millionenkosten Untersuchungen gegen Kunden, weil irgendjemand sie beschuldigt hat sich möglicherweise gegen staatlichen Raub verteidigt zu haben?
Wie weit ist es gekommen?! 1984 war gestern, vorgestern, ach was, vor Jahren schon. Und es wird jeden Tag schlimmer.
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Ojeh, hier wird ganz schön übertrieben. Wegen dem mikrigen Betrag von wenigen CHF10k wird keiner bewusst oder geplant zum Geldwäscher. Eher schätze ich da die Finanzdirektoren der Strukibude als fahrlässig und naiv ein.
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Nicht überteiben. Wegen dem mikrigen Betrag von wenigen CHF10k wird keiner bewusst zum Geldwäscher. Eher schätze ich da die Finanzdirektoren der Strukibude als fahrlässig und naiv ein.
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… oder ein paar fiktive Geschäftszweige. Und wenn Sie trotzdem wunderschön testierte Bilanzen wollen von einer Revisionsfirma, die für Geld vieles testiert, dann wenden Sie sich an EY und sagen Sie „Parole Wirecard“.
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Eigentlich müssen wir den Artikel gar nicht lesen, denn es handelt sich vermutlich wieder um eine dieser endlosen betrügerisch / korrupten Geschichten die nur im System des Fiatmoney-Falschgeld entstehen.
Würden die Menschen endlich die gesetzlichen Zahlungsmitttel des Kartells von Banken und Staaten nicht mehr akzeptieren, würden praktisch alle Schweinereien beendet werden.
Tauschen sie die Falschgeld-Währungen des Bankenkartells und der Staaten in Gold und Silber und steigen aus dem Finanzschneeballsystem der Banken, Notenbanken und Saaten.
Wenn sich die Menschenmassen an diesem Betrugssystem nicht mehr beteiligen wird es zerfallen. Es wäre das Beste was geschehen könnte um sich aus der Schulden- und Zinsversklavung des Bankenkartells zu befreien. -
NiNa halt … Nieten in Nadelstreifen.
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Lukas Ruflin war immer schon schlau. Schon bei EFG mit Mr. Howell. Auch ist er in Steueroptimierung sehr bewandert. Respekt! Ob die FT durch diesen Whistleblower noch mehr Infos hat, ist offen.
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Leonteq: Eine Firma die es nie brauchte und auch in Zukunft nicht braucht!
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Geldwäscherei, ein viel und gerne gebrauchtes Wort. Dafür scheint aber die fragliche Summe,120k?, bisschen mikrig um nur schon als Vortat zur Geldwäscherei zu gelten.
Mehr so der Sturm im Wasserglas.-
Seid doch ehrlich, es handelt sich um
FALSCHGELDWÄSCHEREI!
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Einmal mehr ein Totalversagen der EY!
Guten Morgen FINMA….schon aufgestanden oder seid Ihr alle in einem Weiterbildungsseminar? -
Die Faktenlage ist insgesamt nicht klar. Die Leonteq hat immerhin eine Untersuchung durch EY eingeleitet, was richtig war. Ob die EY einfach so einen Persilschein ausstellt nach dem Wirecard Fall wage ich zu bezweifeln. Vielleicht wollen sich auch frustrierte Ex Mitarbeiter/ Whistleblower am ehemaligen Arbeitgeber rächen. Der CEO L. Ruflin, der mit 8% an Leonteq beteiligt ist, hat sicher kein Interesse, dass unter seiner Führung kriminelle Machenschaften (Steuerhinterziehung) durchgeführt werden. Nun ist die FINMA gefragt um via Untersuchung Klarheit zu schaffen über diese Vorwürfe.
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Marco „Elon“ Amato? Immer wieder diese lächerlichen Spitznamen-Angeber! Alle bunten Pfaue, Angeber, Blender machen das, unglaublich! Und das gemeine Volk fällt immer wieder auf diese Leute rein und lässt sich blenden, schöner Walter, Walti, „Elon“ Amato etc etc!
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Das sind die alten „Connections“ aus der „Ära Stalder“ (nach seinem unrühmlichen Abgang ist er jetzt bei Claudio Cisullo tätig). Amato kommt auch aus diesem Umfeld und hat immer noch gute Beziehungen zu den alten Netzwerken von Stalder.
Merke: Die höchsten Vertreter mussten wegen dem Skandal vor 2-3 Jahren gehen. Aber auf der 2. Ebene hat es noch ganz viele Nachtschattengewächse. -
Je mehr Revionsgesellschaft, je gefangener und inkompetenter der Verwaltungsrat.
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Toller Artikel, danke Herr Hässig.
Es ist schon auffällig, wie grosszügig die Alumni-Zirkel der Big4 gepflegt und geführt werden. Jetzt ist mir auch klar wieso! Die schieben ihrem alten Arbeitgeber Aufträge zu. Womöglich noch mit Kick-Backs 😉
Auf der anderen Seite zeigt die Story die Gier-Kultur bei den Züricher Struki-Buden. Was sich da wohl noch alles verbirgt..
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Verfilzt ? Wo ist das anders ? Das nennt man Schweizer Wirtschaftspolitik, man muss wenn kennen und nichts können
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Wann werden endlich diese Brüder zur Rechnenschaft gezogen und diesem Spekulantenladen wird der Stecker gezogen entweder von den Amerikanern, Engländern oder sogar von unserer dauerschlafenden Finma.
Dass dieser Laden noch von Vincenz mit/-aufgebaut wurde, erstaunt eigentlich nicht und passt als Geldwäscherbude vollends in Bild.
Bin gespannt, ob es gleich geht wie Wirecard am Ende.
Die strahlenden Büros an der Europaallee gleichen dem Turmhaus zu Babel kurz vor dem Untergang…!-
Nein – da wird keiner was tun … Amis dahinter, Die haben alle irres Interesse, aus der Schweiz im Zahlungsverkehr und der Bankenwelt Daten zu erhalten – was meinen all die Dummkunden von Leon-Schrott denn, wo und über welche Servernetzwerke ihre Daten & Transaktionen verarbeitet werden? Billig Service = Gewinn durch User Profiling …
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Wirecard und FT, gabs da nicht auch eine Verbindung zu einem Shortseller….auch hier respektive mit dem Kursverlauf von Leonteq sind die parallelen sehr ähnlich. Die Kurskorrektur im Verhältnis angeblichen Deliktsumme macht überhaupt keinen Sinn…ausser für den Gewinn des Shortsellers.
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EY ist seit Jahren eine Katastrophe, nur Filz Brüder.
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Auf der Leonteq Webseite findet man folgenden Satz: „Leonteq tritt als direkte Emittentin von eigenen Produkten wie auch als Partnerin von anderen Finanzinstituten auf.“ Sollte sich der Verdacht der vorsätzlichen Geldwäsche erhärten oder ausweiten, kann dies einen enormen Domino Effekt erzeugen. Das Vertrauen ist durch diese offensichtliche EY – Leonteq Verstrickungen schon mal weg. Audit kommt ursprünglich von Kontrolle, nicht Komplizenschaft.
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Alles nur Zufall, war nicht so gewollt. ?????????
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Grund für den Niedergang von EY ist die Aufnahme von Arthur Andersen (AA) im Jahre 2002. Bei AA herrschte eine Raffkultur, welche in der Prüfungsbranche einzigartig war. Prüfungen wurden durch AA nur sehr oberflächlich vorgenommen, den Partnern ging es nur um die Optimierung ihres eigenen Einkommens. Für Geld tat man vieles. Nach dem Zusammenschluss von AA mit EY (AA durfte gem. Verfügung der SEC ab 2002 keine Prüfungen mehr durchführen ) führte AA ihre „Kultur „ bei EY ein und besetzte die Schlüsselpositionen. Nun ist EY dank dieser AA Kultur gleich weit wie AA im 2002. Wirecard lässt grüssen, die Geschichte wiederholt sich.
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Hier kommt doch die Arbeitsweise sehr gut zum Vorschein: Unstimmigkeiten/Ireggularien, die (noch) nicht herausgefunden wurden galten als in Ordnung, auch wenn einer etwas (intern) bemerkt hat.
Für mich zeugt es davon, dass diese Art von Firmen (EY, PWC, KPMG, Deloitte, u.ä.) in erster Linie im Sinn haben die Mandate als Sauber darzustellen, auch dann noch, wenn intern eigntlich klar ist, dass Unstimmigkeiten vorhanden sind.
Dass diese Firmen ein so hohes Ansehen geniessen ist nicht nachvollziehbar, ausser man nimmt an, dass sowohl Staat wie Industrie und Wirtschaft solchem unehrlichen Treiben zustimmen.
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Frontleute der Firmen wie Leonteq bzw. sämtliche Struckie Häuser leben nur kurzfristig – das Wort Nachhaltigkeit kennen diese Drei Wetter Taft Blender nicht, schnell Kohle verdienen und nach mir die Sintflut ist ihr Motto. Nur schon beim Anblick dieser geschleckten Typen bekommt jeder normale Bürger Brechreize. Das schöne an der momentanen Börsenlage ist das auch bei diesen dubiosen Firmen die Umsätze vehement eingebrochen sind. Dieses Firmen überleben auch nur da immer noch 2/3 der verkauften Produkte mit Retro unterlegt sind, was heisst das die Käufer bzw. die Vermögensverwaltungsfirmen diese Produkte primär aus Eigeninteresse und nicht als Mehrwert für den Endkunden kaufen.
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EY hat gegen die professionellen Standards der Unabhängigkeit verstossen. Wie damals Arthur Andersen (AA) dieser Firma wurde damals die Zulassung entzogen, börsenkotierte Firmen zu prüfen) gehört EY liquidiert. AA fand damals Unterschlupf bei EY und implementierte ihre geldgierige, unprofessionelle Kultur. Glaubwürdigkeit gleich null. Sehr interessant ist auch die frühere Vergangenheit eines VR der Alpiq – dieser war in höchster Position bei AA, dem Revisor der Enron!!
EY strapaziert die Glaubwürdigkeit unseres Finanzplatzes. -
Lieber Herr Hässig. Wenn Sie weiter suchen, finden Sie sicherlich noch weitere ehemalige EY Mitarbeiter, welche bei Leonteq arbeiten oder arbeiteten. Sie sind hier einer sehr grossen Sache auf der Spur, suchen Sie bitte weiter!
Einmal mehr ein Totalversagen der EY! Guten Morgen FINMA....schon aufgestanden oder seid Ihr alle in einem Weiterbildungsseminar?
Wann werden endlich diese Brüder zur Rechnenschaft gezogen und diesem Spekulantenladen wird der Stecker gezogen entweder von den Amerikanern, Engländern…
Leonteq: Eine Firma die es nie brauchte und auch in Zukunft nicht braucht!