Christoph Meier und Walter Stürzinger sind zwei UBS-Manager, die alle Höhen und Tiefen der Grossbank der letzten 20 Jahre mitgemacht haben.
Nun gehen beide von Bord. Meier, ein langjähriger Pressesprecher der UBS, disloziert an die Rhône. Er wird im Frühling neuer Medienverantwortlicher der Genfer Privatbank Lombard Odier.
Stürzinger hat Ende Februar offiziell seinen Letzten bei der UBS. Laut einer Quelle ist der Mann, der bei der Subprime-Krise und den späteren Risikofällen entscheidend war, bereits Ende 2013 weggegangen.
Meier und Stürzinger haben unterschiedliche Spuren hinterlassen. Kommunikationsmann Meier musste die Krise erklären, Risikomanager Stürzinger hätte sie verhindern müssen.
Deren zeitgleicher Abgang steht für eine neue Konstante. Bei der UBS verschwinden altgediente Schweizer. Diese werden ersetzt durch globalisierte Eliten, die meistens aus der angelsächsischen Welt oder vermehrt aus Deutschland kommen.
Die jüngsten Wechsel in der weltweiten Kommunikationsabteilung der Grossbank stehen für diesen Trend. Dort sind die Personalweichen unter neuer Führung Richtung Ausland gestellt worden.
Das beginnt mit dem neuen starken Mann der UBS-Kommunikation, Hubertus Kuelps. Kuelps ist Deutscher und machte seinen Weg bei den deutschen Grosskonzernen Allianz und SAP, bevor er vor Jahresfrist zur UBS gestossen war.
Kaum im Amt, kürte Kuelps als Nachfolger von Christoph Meier als Chef für die externen Medien einen Angelsachsen. Tim Cobb heisst dieser, er war kurz bei den Investmentbanken Merrill Lynch und Barclays, um dann im 2011 bei der UBS als Kommunikationsoffizier anzufangen.
Ein weiterer Angelsachse mit steiler Karriere in der neuen UBS-Kommunikation ist Peter Stack. Während Kollege Cobb für die externen Medien zuständig ist, kümmert sich Stack bei der Grossbank neuerdings um die interne Kommunikation.
Stack war bei den US-Multis GE und MetLife. Vor allem die Zeit beim US-Versicherer hat Stack bei den Headhuntern zum gefragten Mann und bei der UBS zur ersten Wahl gemacht.
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Sein Trackrecord klingt besser, als er ist. Bei MetLife war Stack fast 8 Jahre lang. Als Highlight aus dieser Zeit bezeichnet Stack gegenüber Kollegen eine Übernahme im mittleren einstelligen Milliardenbereich.
Aus UBS-Sicht handelt es sich dabei – zumindest was frühere Käufe anbelangt – um Daily business. Für einen Chef in der Kommunikation gehörten solche Transaktionen bei der Grossbank zum Pflichtstoff.
Ebenfalls einen neuen Karrierejob erhielt Rob Stewart. Auch er ein Angelsachse, ist Stewart aus Hong Kong für Medien und Kommunikation im Raum Asien zuständig.
Nicht einmal für den Schweizer Medienchef hat die Bank einen Inländer gewählt. Dort sitzt mit Armin Guhl ein Deutscher, der zwar einst für die Weltwoche geschrieben hat, danach aber seinen Karriereweg bei der Commerzbank in Frankfurt gegangen ist.
Faktisch haben in der weltumspannenden Kommunikation der UBS nur zwei Schweizer sich halten oder verbessern können.
Zum einen ist das Dominik von Arx, der seit Jahren aus London heraus die Kommunikation der UBS Investmentbank leitet.
Zum anderen wurde Mark Hengel eine Stufe hinaufbefördert. Hengel, ein Haudegen der UBS, ist nun der Mann für schwierige Kommunikationseinsätze.
Die Personalwechsel in der Kommunikation stehen stellvertretend für die Gewichtsverschiebungen in der ganzen Grossbank, die fast nur noch mit ihrem Logo an die Schweiz erinnert.
Das Kommando haben mehr und mehr Angelsachsen und Deutsche. Neben Kommunikationsleiter Kuelps leitet der Deutsche Oliver Bussmann seit kurzem die IT, auch er war zuvor beim deutschen Informatik-Multi SAP.
Ins Bild passt der endgültige Abschied von Walter Stürzinger. Der Schweizer blickt auf die wohl wechselvollste Karriere bei der UBS zurück.
Damals dürfte Stürzinger zahlreiche Geheimnisse erfahren haben. Diese konnten ihm in seiner weiteren Karriere nützlich sein.
Ab der Jahrtausendwende stieg Stürzinger in der Risikokontrolle auf. Er wurde Chef der Marktrisiken und war in dieser Funktion mitverantwortlich für den Aufbau gigantischer Subprime-Risiken in den USA.
Ab Mitte der 2000er Jahren leitete Stürzinger das gesamte UBS-Risiko und sass als Chief Risk Officer in der Konzernleitung.
Als es Ende 2007 zum Crash kam, durfte Stürzinger als einer der wenigen UBS-Kapitäne an Bord bleiben. Er wurde COO im Stabsbereich.
Als dieser im 2009 von Ulrich Körner übernommen wurde, erlebte Stürzinger seinen dritten Frühling in der Bank.
Er wurde zu Körners Mädchen für alles, war Chef des Stabs und leitete unter anderem die Aufarbeitung des Adoboli-Crashs ab 2011.
Mit Stürzingers Ausscheiden endet ein weiteres Kapitel in der bewegten Geschichte der Bank. Stürzinger stand für grosse Fehler, kannte die Bank aber in- und auswendig.
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Die beliebtesten Kommentare
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Anstatt zu jammern und die Amis und Germannen anmotzen sollten die Eidgenossen die noch einen Job haben bei UBS und CS einfach froh sein das Sie noch einen Job haben bei UBS und CS. Es hat noch nie eine Schweizer Bank gegeben mit nur Schweizer Arbeitnehmern und wird es in MultiKulti Zukunft sicher auch nicht geben. Also Kopf runter Eidgenossen und chnuetle. Ich chnuetle als Schwiizer au aber ide USA bei USA Firma mit Schwiizer in Management.
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was für eine provinz posse hier in den kommentaren. mit solch jammeri bänklern kann es ja wirklich nichts werden. selbst auf dem bau und in der landwirtschaft langet schwyyyzerdüüütsch nümmmeee! naja vielleicht bei der landi… also schaltet mal bitte auf vorwärts, wie ihr es mal gelernt habt, setzt euch durch, idealerweise mit kopf, hand und herz!
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@jacob – mit kopf, hand und herz gäge rücksichtslosi, ignoranti ellböge und gspalteni zunge – probiers doch zerscht emol sälber uus, bevor du eus als jammeri bezeichnisch!
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Mag sein, dass Schweizer von Bord gehen. Dafür kommen andere Schweizer. zB Stephan Murer als neuer IT Chefsrchitekt, der einen nich wirklich erfolgreichen Angelsachsen ablöst.
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Wie hier kürzlich zu lesen war, gehört die CS zu Katar, die UBS sei amerikanisch. Die Schweizer verschwinden immer mehr in den Führungsetagen. Also wäre es nur in Ordnung, wenn beide Grossbanken sitzmässig aus der Schweiz verschwinden. Denn warum soll die Schweizerwirtschaft für ausl. beherrschte Banken haften? Die Manager sind ja fast alle Ausländer, am Land Schweiz nicht interessiert, nur an ihren zu erwartenden Boni.
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Herr Lacher
Da stimme ich Ihnen voll und ganz bei. Die beiden Grossbanken sind nur an den guten Margen des Schweizergeschäfts interessiert (ja in der Tat der Bereich Schweiz rentiert, was man vom Investmentbanking nicht wirklich sagen kann). Der Rest ist Ihnen sch….egal. Wie die Schweiz tickt, Rücksichtnahme auf die föderalistischen Strukturen und auf die vielfältigen Ausprägungen ist diesen Bankmanagern egal. Hauptsache die Schweizer Steuerzahler zahlen wenn’s wieder mal schief geht und in der Zwischenzeit holt man wieder die fetten Boni ab.
Die Schweiz braucht diese beiden Grossbanken nicht. Die CS soll doch den Sitz nach Katar verlegen (warum sollte ich den Scheich von Katar unterstützen ?) und die UBS in die USA verreisen (am besten nach Delaware, dem Steuerparadies der USA).
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Iverstande mini herre aber de stürzinger und all die komminukationslüt wird niemer vermisse…
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Buebe, Buebe, Buebe
Viel Schwiizer findet’s ungemein toll, wenn sie uf Englisch chönd talke. Wiiter bruuchte zahlriichi Landslüüt, dass mir völlig unverchrampft chan Ass-licking mache – was leider Ami-, Anglo-Boys und Deutsche-Burschen eifach besser chönet 🙁
SVP-Initiative wird eus nöd helfe, da nur Lüüt, wo „Billig-Jobs“ (z.B. uf em Feld) machet fern blibet und CS & Co. via Lobbing wiiteri TOP-Flops „importieret“. Falls es no Questions git, immer drah denke, wer bi Entscheidige und Initiative versecklet wird: Die eifach Frau/De eifach Ma us em Volk (AKA mir)!
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@ bruno schmid: total iiverstande. Die sölled mindestens eusi sprach verstah und suscht diheime bliibe. Mich reget alli Schwiizer uf die sich müeh gänd HOCHDÜTSCH zspreche. Im verglich zum Dütsche stönds denn wie Schuelbuebe zum Lehrer da – und das wird denn de Schwiizer als Inkompetenz usgleit. Und sowieso: warum hämmer internationali spitze unis (hsg, uni zh, uni bs), notabene vo eus stürzahler zahlt, damit mier amis/engländer & dütschi müend innehole?
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Welche Sprachen stehen eigentlich nochmal als Amtssprachen in der Verfassung? 😉 Tolle Comedy hier. Mehr davon!
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@ ‚kein bünzli‘: nennen sie mir bitte EINE kompetenz, die die herren aus d, usa und gb mitnehmen, die wir in der ch nicht haben. aus meiner sicht ist es einfach vetternwirtschaft unter dem deckmantel ‚made in switzerland’…
und: in der kaffeepause, im verein, am postschalter, in der gemeinde etc. sprechen sie selbstversändlich schriftsprache, italienisch oder französisch. schon mal was von sitten gehört?
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… Und die Erde ist eine Scheibe! Jammern nützt nichts. Unser Finanzplatz war viel zu groß. Swiss Banking performed oft nicht. Früher war das egal, da gesparte Steuern einen Vergleich mit dem Benchmark überflüssig machte. Die Mär von dem minimalen Schwarzgeld glauben Sie hoffentlich nicht. Dieses wurde in der Zwischenzeit teilweise materialisiert (Immobilien – siehe Preise, Kunst, Autos etc.), zu anderen Booking-Centern geschoben etc.
D, UK, US über einen Kamm zu scheren, ist zudem völliger Schwachsinn. Ein Land mit 8 Mio. Einwohnern bringt nunmal nicht genug Talente, um die Größe des BIPs zu bearbeiten. Was meinen Sie denn, wo unser Wohlstand herkam seit den 70ern? Aus dem Binnenmarkt?
Aber machen Sie sich keine Sorgen. UK, D etc. werden gehen, denn unser Wohlstand wird sich in den nächsten 20 Jahren signifikant nach unten bewegen. Bei den Salären im Bankengwerbe ist dies bereits der Fall. Bei den Budgets auch. An jedem Bankerjob in der Schweiz hängen 5 in den KMUs. Aber diese Zusammenhänge werden sie nie begreifen. Stattdessen diese weinerliche „Sitte“ hier. Es ist belustigend. Bitte drucken Sie sich diese Zeilen aus und lesen sie in 20 Jahren nochmal….
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Die UBS will schon lange keine Schweizer Bank mehr sein! Die Aktien sind grossmehrheitlich in ausländischem Besitz. Die neue Führungskräfte glauben, dass nur noch das Investment Banking sexy ist! Das Investment Banking wird zwar (offiziell) nicht ausgebaut aber IB Leute haben mehr und mehr das Sagen im WM Business. Mit anderen Worten die Angelsachsen sitzen im WM an den Schalthebeln, die IB Leute definieren die Anlagestrategie. Der einzige Unterschied: früher zockten die IB trader mit dem Bankvermögen und heute „spielen“ sie mit den Kundengeldern. Wir werden mit Sicherheit wider negative Schlagzeilen hören. Falls alle Stricke reißen, darf der Schweizer Steuerzahler wieder eingreifen. Es wäre dann aber zu hoffen, dass der Staat die Bank übernimmt. Erfolg wird die heutige Bank nicht (mehr) haben! Zu kurzfristig und egoistisch ist die Denkweise geworden!
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Dies ist die logische Folge der anhaltenden Globalisierung, von der die Schweiz – gemäss einer Studie des WEF – bisher nur profitiert hat…. Die Frage ist nur, wer am meisten davon profitiert hat (nur die Multis??).
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Genau aus diesen Gründen lege ich für die Masseneinwanderungsinitiative der SVP ein Ja in die Urne.
Wenn das Management der Deutschen und der Amis in die Binsen geht, – das ist so sicher wie das Amen in der Kirche – dann darf der schweizerische Steuerzahler wieder bluten. Wann verlegt die UBS AG den Firmensitz nach Deutschland oder in die USA ? Dann könnte ich wieder ruhiger schlafen.-
…. es isch jetzt gnueg heu dunde. Jetzt chömm er eus äntli wehre mit dere Initiative gäge diä Anglo Raubritter und Normanne Schnorri.
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Anglosachsen und Deutsche. Leider hat die Bank so keine Zukunft. Bona notte UBS.
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Liebi Eidgenosse,
wehred eu endli gäge die Bankster – reded nume no schwyzerdütsch mit ene. I dene irne Länder muess es glii überall heisse, dass es sich nümme lohnt id Schwiz go.
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was für eine provinz posse hier in den kommentaren. mit solch jammeri bänklern kann es ja wirklich nichts werden. selbst…
Anglosachsen und Deutsche. Leider hat die Bank so keine Zukunft. Bona notte UBS.
Genau aus diesen Gründen lege ich für die Masseneinwanderungsinitiative der SVP ein Ja in die Urne. Wenn das Management der…