Vor Wochenfrist meldete die wichtige Retailbank Coop, Hanspeter Ackermann würde neuer CEO. Viele fragten sich: Hanspeter Who?
Ein mittlerer Manager der Credit Suisse, der einen Teil der CS-Region Zürich leitete und vielleicht 50 Leute führte, machte einen Riesensatz.
Mit über 250’000 Kunden zählt die Coop-Bank zu den grossen Inlandinstituten. Und sie steckt nach ihrem Kontoversand-Debakel und Kursmanipulationen der eigenen Aktie unter Beobachtung.
Wie kommt es, dass diese grosse Mittelstandsbank einen Mann ohne eindrückliche Karriere, der mit 54 zudem seinen Zenit überschritten hat, auf den obersten Stuhl setzt?
Die Geschichte wird noch skurriler. Heute verkündet die Coop-Bank den Abgang der Nummer Zwei der Chefetage.
Yves Grütter stiess vor 4 Jahren vom Mutterhaus Basler Kantonalbank als Kreditchef zur Bank Coop und sass seither in der Geschäftsleitung.
Grütter geriet in den Dunstkreis des Skandals um die Aargauer ASE Investment. Dort rechnen die Behörden mit einem Verlust im dreistelligen Millionenbereich für Zehntausende von Kleinanlegern.
Bei der Basler KB führte der ASE-Fall zu einem Köpferollen. Grütter, der vor Ausbruch der Krise das Schiff gewechselt hatte, blieb bis heute davon unberührt.
Dass er jetzt geht, könnte also andere Gründe haben. Wurde er bei der Nachfolge übergangen?
Eine Sprecherin der Bank Coop lobt den Neuen, der vom Kleinmanager der Grossbank zum Bigboss bei der Retailbank aufsteigt.
“Herr Ackermann wurde im Rahmen eines sorgfältigen Evaluationsprozesses ausgewählt, in welchem auch die Führungskompetenz gründlich beurteilt wurde”, sagt Natalie Waltmann.
Seine Führungsaufgaben bei der CS seien zwischenzeitlich umfassend gewesen. “Im Laufe seines Werdegangs hat er erfolgreich Einheiten mit mehreren hundert Mitarbeitern geführt”, meint die Bank-Coop-Sprecherin.
Aus Kreisen der Credit Suisse, wo Ackermann seine Spuren hinterlassen hat, tönt es anders. Er sei nie speziell aufgefallen und habe keine grossen Stricke verrissen.
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Eine zweite Variante für den überraschenden Abgang des Internen Grütter könnten die Kursmanipulationen sein.
Die Aufsicht in Bern hat die Bank Coop vor kurzem wegen “Marktmanipulation” gerügt und ihren Ex-Chef Andreas Waespi für drei Jahre aus dem Verkehr gezogen.
Warum die Finma beim kleinen Waespi die Höchststrafe ausspricht und bei der UBS im Devisen-Betrugsfall lediglich Jagd auf 11 Subalterne macht, gibt auf dem Finanzplatz zu reden.
Das Steuern des eigenen Kurses sei lange üblich gewesen, meint ein hoher Bankchef. “Die Finma hat ja selbst betont, dass sich niemand bei der Bank Coop persönlich bereichert habe”, sagt der Gesprächspartner.
Die Coop-Bank unter ihren Chefs Waespi und dem jetzt zurücktretenden Grütter standen mit eigenen Käufen hin, wenn der Kurs ihrer Bank nach unten zeigte. Umgekehrt verkauften sie, wenn er sich erholte.
Das Manöver muss im Wissen des Mutterhauses passiert sein. Die dortige Führung hatte jahrelang das Gleiche gemacht.
Sie war dabei aber einen bedeutenden Schritt weitergegangen. Ihre Eingriffe in den Markt führten zu Gewinnen für die Bank. Fast 3 Millionen illegaler Gewinne musste sie der Finma abliefern.
Neben dem operativen Mann Grütter gehen heute auch zwei Verwaltungsräte von Bord. Bei der Bank Coop findet somit ein personeller Neuanfang statt.
Die Frage wird sein, ob CS-Middle-Manager Ackermann dem wichtigen Retailplayer auf dem Bankenplatz frischen Schwung und ein neues Image verleihen kann.
Hinter den Kulissen ist die Verärgerung gegen die Bankleitung gross. Inbesondere der falsche Massenversand von Kontoauszügen zu Jahresbeginn gibt weiter zu reden.
Über 40’000 Kunden erhielten Post von Nachbarn. Die Coop-Bank entschuldigte sich – und verschenkte SBB-Reisegutscheine.
Mal sind MDs die grossen Tiere, mal Teil vom mickrigen Middle Management? Hauptsache, Hässig ist hässig. Mit “Inside” hat das wenig zu tun. Schade.
Leute wie HPA haben immer auch Schattenseiten (wer hat das in solchen Positionen nicht?), aber er bringt viel mit den Job gut zu machen. Es müssen ja nicht immer die geschliffenen, arroganten Manager sein mit McK, BCG oder Investment Bk Background sein.
Sehr geehrter Herr Hässig
Was Sie da über Hanspeter Ackermann schreiben, stimmt einfach nicht. HPA hat innerhalb der CS verschiedene hochkarätige Führungsfunktionen in verschiedenen Bereichen erfolgreich geführt. Er verfügt über alle Fühungsskills, die ein erfolgreicher Chef haben muss. Er ist kein Blender, er ist ein echter Schweizer Chef, dem die Werte Schweiz wichtig sind und auch danach lebt.
Die Coop Bank darf sich glücklich schätzen einen solchen CEO gefunden zu haben:
CH
“der mit 54 zudem seinen Zenit überschritten hat”
Wie alt sind Sie denn, Herr Hässig? Haben Sie Ihren Zenit auch schon überschritten? Bei solchen Artikeln könnte man das denken…
Ich lese Ihre Artikel (fast) jeden Tag gern, manchmal geben diese mehr her, manchmal weniger, das ist auch ok so.
IP hat sicherlich eine breite Leserschaft; insofern hätten Sie, Herr Hässig, viel zu gewinnen, wenn Sie auch mal etwas Positives zu einer Bank oder einer Person schreiben. Es würde Ihre Glaubwürdigkeit und v.a. Ihre Objektivität steigern und entspräche einem vielfach geäusserten Wunsch; Sie wirken bei solchen Berichten irgendwie verbittert.
Meiner bescheidenen Meinung nach würde das den sicherlich weiterhin erscheinenden Berichten mit ‘Bashing-Charakter’ mehr Gewicht verleihen.
Den Laden schliessen. Schon lange!
Hanspeter Ackermann hat bei der CS in all seinen Jobs viel Chaos hinterlassen und ist vor allem durch Günstlingswirtschaft aufgefallen. Darum wurde er auch immer wieder “wegbefördert”… Pech für die Coop Bank. Das nächste Chaos ist vorprogrammiert.
Und Sie haben recht bekommen.
…ein Collardi-Verschnitt (oder auch Bahar-Verschnitt), wenig Schulsack, wirklich wenig geleistet, aber fetter Ferrari zur Kompensation wäre Ihnen wohl lieber gewesen?
Hanspeter Ackermann ist noch nirgends aufgefallen? Vielleicht reisst er nicht bei jedem Meeting das Maul weit auf um sich wichtig zu machen sondern erfüllt seine Aufgaben mehr im Stillen. Bei der CS bleibt man mit dieser Arbeitshaltung im Middle-Management. Die Wichtigtuer und Blender hangeln sich nach oben. Müsste man aus andern Beiträgen schon herausgefunden haben.
Denkanstoss: Herr Grütter könnte ja mal bei der Staatsanwaltschaft Aarau vorbeigehen und dort sein Wissen über die ASE Vorkommnise weitergeben. So würde sich wohl einiges in Bewegung setzen….
Und der Kurs der Aktie Bank Coop dümpelt weiterhin in unergründlichen Tiefen herum… Wie auch jener der BKB.
Gem. Tel.
Wer so qualifiziert und recherchiert, disqualifiziert sich selbst.
Die Kommentare sind treffender, als der untaugliche Artikel.
Ich schätze IN$IDE für gute Recherchen und pointierte Aussagen.
Dieser Beitrag entspricht in keiner Weise meinen Erwartungen,
schadet dem Autor, der Bank und verärgert die meisten Leser.
Ist doch klar, was geschehen ist: BKB-Chef Guy Lachappelle will keinen starken oder aufmüpfigen Mann an seiner Seite, darum wurde ein No-Name zum Bank Coop-CEO gewählt. Was darauf folgt ist klar: Der fähige Grütter geht. VR-Mitglieder, die sich für eine starke Lösung eingesetzt haben, gehen auch. Die Bank Coop wird sich künftig mit einer 2. Garde herumschlagen müssen und weitere Aufgaben/Funktionen dem Mutterhaus übergeben. Wen wundert’s?
Reine Spekulation natürlich…
“der mit 54 zudem seinen Zenit überschritten hat”
Diese unüberlegte und nicht mehr wirklich zeitgemässe Aussage stösst doch gerade heute eine ganze Generation vor den Kopf.
…hoffe ALLE denken im kommenden Jahr bei den NR / SR – Neuwahlen ebenfalls in Alters- und Sesselkleber-Kategorien. Die Bisherigen über 54 Jahre sind damit “höchst gefährdet” und das ist auch gut so.
Und die Neuen sollen bitte im Vorfeld kundtun (auf dem Plakat) welche Initiativen sie umsetzen wollen (KPI-Faktor) und bei welchen sie einfach ein bisschen mittun. Das beeinflusst bereits heute deren politischen Zenit.
im ganzen geht es doch bloss darum alle mitwisser über die vergangenheit in der BKB geschichte los zu werden. innerhalb der BKB in Basel, im Konzern, schliessung der niederlassung ZH etc. etc. Die Herren Sturm und Lappachelle leisten ganze arbeit um sich den a…..zu decken.
Schade ist nur, dass die FINMA dies so zulässt ohne den geschädigten anlegern zu helfen.
der ganze BKB konzern ist eine riesen katastrophe und hätte längst unter verwaltung der FINMA gestellt werden sollen. bei einer privatbank wäre das sicher die folge der vorkommnisse gewesen. es wäre zudem zu überprüfen, wer sich wo persönlich bereichert. alte wie neue GL im konzern mauert und manipuliert den informationsfluss. die zahnlose FINMA schaut zu, wie die anleger abgekocht werden.
Lieber Herr Hässig
Bis vor 4 Monaten habe ich mehrere Jahre unter der Führung von Hanspeter Ackermann gearbeitet. Ich kenne ihn unterdessen recht gut und auch seine ehemaligen Führungsaufgaben sind mir bekannt. Insofern muss ich dieses Mal sagen, Sie haben schlecht recherchiert. Er leitete bereits Bereiche in Singapore mit mehreren Hundert Angestellten und hat neue Einheiten (vor allem auch im Kreditwesen) aufgebaut. Von allen MD’s (wie Sie es nennen: mittlerer Manager) darf ich ganz offen und ehrlich verlauten lassen, dass ich jederzeit wieder unter seiner Führung arbeiten würde! Er besitzt genau das, was für mich ein Chef ausmacht und hat excellente Führungsqualitäten. In der CS hat er öfters in Schieflage geratene Bussiness Areas in ruhigere See manövriert. Die Coop kann sich insofern absolut glücklich schätzen, dass sie HP als neuen CEO hat! Da geht es nämlich aufwärts, denn er versteht wie man eine Bank führt!
Gruss
MK
Völlig einverstanden. Hier wird ein ehrlicher, fleissiger Familienvater der mit viel Verantwortung und Erfolg sein Geschäft führt verunglimpft.
Der Mann ist Schweizer, kein Blender und fährt keinen Ferrari. Das ist Ihnen in ihren anderen Artikeln sonst auch wichtig. Jetzt ist das ein Nachteil. Welche Banker wollen Sie eigentlch?
Auch ich bin völlig einverstanden. Habe 8 Jahre im Ausland unter HP gearbeitet und würde sofort wieder unter ihm arbeiten.
Nicht einverstanden. Meine Erfahrung: Klassischer Konzernsoldat ohne eigenes Profil. Wie er da eine Bank von doch nicht unerheblicher Grösse und enormen Problemen leiten soll erschliesst sich mir beim besten Willen nicht…
Aber auf der anderen Seite: Schlimmer kann es bei dem Trauerspiel namens BKB/Bank Coop auch nicht mehr kommen.
Bravo MK
Ich kenne HPA auch persönlich und kann Ihren Post vollumfänglich bestätigen. Herr Hässig hat sich da massivst verspekuliert und auf ein sehr tiefes Niveau begeben.
Hanspeter Ackermann hat sich bei der Credit Suisse wie in einem Selbstbedienungsladen bedient: wenig Integrität und stark Machtgierig
MK, kann Ihnen nur beipflichten. HPA hat sehr viel geleistet ich kenne ihn seit Jahren und habe auch unter ihm gearbeitet. Er war für mich Vorbild eines Chefs.
Hampi Du schaffst das !
Diese Witzbanker bei der Bank Coop interessieren doch niemanden wirklich.
Ah, und noch ‘was. Viele sogenannte Middle-Manager haben oft viel mehr ‘drauf als die sogenannten Spitzenmanager, die irgendwie in ihre Positionen gekommen sind (z.B. mit A-kriechen, Headhunter-Hype, Beziehungen, Familie und Clubs etc.).