P.B. übernahm im Frühling vor 2 Jahren die Leitung des weltweiten Family Office der Grossbank UBS. Nun sitzt er in einem Schweizer Gefängnis.
Dies berichtet der Tages-Anzeiger, ohne den Namen zu nennen. Dieser war früher in der Westschweizer Presse und in griechischen Medien aufgetaucht.
Hintergrund sind umfangreiche Korruptionsermittlungen der griechischen Strafbehörden. Der Ex-Verteidigungsminister und dessen Frau sitzen im Gefängnis. Sie waren im Herbst 2013 zu 20 Jahre Haft wegen Geldwäscherei verurteilt worden.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft leistet bei den Ermittlungen umfangreiche Unterstützung. Ihr zuständiger Mann Lienhard Ochsner befragte vor Jahresfrist den Ex-Armeechef in dessen Gefängnis.
Damals tauchte der Name von P.B. in der Presse auf. Der Banker mit Wohnsitz in Küsnacht an der Zürcher Goldküste soll riesige Vermögen aus Waffenanschaffungen bewusst gewaschen haben.
Laut Tages-Anzeiger bestreitet B. die Vorwürfe. Er würde von einem Verwandten des verhafteten Ex-Spitzenpolitikers zu Unrecht angeschwärzt.
Seinen Job bei der UBS habe er freiwillig geräumt, sagte er der Zeitung. Er habe die Bank vor Nachteilen schützen wollen, nachdem er Teil der Ermittlungen geworden sei.
Das wird in der UBS bestritten. B. sei bereits nach wenigen Monaten in Ungnade gefallen, heisst es aus Kreisen der Bank. Vor Jahresfrist hätten ihm seine Chefs nahe gelegt, die UBS zu verlassen.
Weitere Banker, die in den Griechen-Korruptionsstrudel geraten sind, stehen unter Verdacht.
Laut Schweizer Medien seien diese bei der Dresdner Bank, die heute zur LGT gehört, und der französischen BNP auf dem Platz Genf tätig gewesen.
Die UBS sieht im Fall B. schlecht aus. Sie muss sich Fragen zum Zeitpunkt von dessen Anstellung und ihrer Due Diligence für wichtige Funktionen gefallen lassen.
Der Wechsel scheint ohne genügende Abklärungen erfolgt zu sein. Zudem zählen die Vorgesetzten von B., die diesen in dessen Position gehievt hatten, zur obersten Führung.
B. hatte eine der zentralsten Funktionen im globalen Private Banking der UBS inne. Er war dem Chef der Ultrareichen, Joe Stadler, unterstellt.
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Gleichzeitig rapportierte B. an die Leiter der Divisionen Vermögensverwaltung und Investment Banking, Jürg Zeltner und Andrea Orcel.
Vor seinem Wechsel zur UBS war B. oberster Private Banker der Morgan Stanley Schweiz. Er hat einen HSG-Abschluss in der Tasche und galt als Topshot auf dem Finanzplatz Zürich.
Im Global Family Office, das B. leitete, sitzt auch ein enger Vertrauter von UBS-CEO Sergio Ermotti.
Edoardo Spezzotti heisst dieser, und er war mit Ermotti schon bei der US-Investmentbank Merrill Lynch gemeinsam unterwegs.
In der italienischen Grossbank Unicredit, wo Ermotti vor seinem Wechsel nach Zürich den internationalen Bereich leitete, machte Ermotti Spezzotti zu einem seiner Divisionschefs.
Spezzotti gilt in der Beziehung zu Ermotti als dessen väterlicher Freund, wie ein Insider vor einiger Zeit ausführte. Der Südländer hat beste Beziehungen zu sehr vermögenden Kunden.
Nur wenige Monate, nachdem Sergio Ermotti im Herbst 2011 zum Nachfolger des über den Adoboli-Crash gestürzten Oswald Grübel gekürt worden war, installierte der Tessiner seinen Freund und Vertrauten Spezzotti als Spitzenmann im Global Family Office (GFO).
Mit ihrem GFO will der Schweizer Finanzmulti die führende Privatbank der Welt und erste Anlaufstelle der Reichsten bleiben.
Im GFO betreut die UBS alle Kunden, die ihr ein hohes zweistelliges Millionen-Vermögen anvertrauen. Sie erhalten eine Rundumbetreuung, mit Einladungen zu Formel-1-Events, Golfturnieren und umfassender Beratung.
Vor 2 Jahren, als die UBS B., den Mann mit dem Griechen-Background, von der lokalen Morgan-Stanley-Konkurrenz holte, war Spezzotti ein sogenannter „Chairman“ des GFO ohne Führungskompetenz.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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UBS umbenennen zu SS Switzerland! Dies wäre der richtige Name.
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Oh…nein. Er ist doch so gerne Helikopter geflogen. Tja…..damit ist jetzt wohl für den Moment EndeGelände.
Menschlichkeit hat ihm eher gefehlt und wenn man mit den Händen so tief im Dreck wühlt…….des Geldes wegen…..tja. Arme Kinder. Die tun mir bei dieser Misere am meisten.
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Aber, aber, das interessiert doch niemanden! Die UBS, leider ein „S“ im Namen, das sie nicht verdient, hat doch ei treues nicht schweizerisches Aktionariat. Also, ein guter Bericht, Halbwertszeit……….eher schon abgelaufen. Wiiterschaffe gemäss Tagesbefähl!
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Teils tief. Teils oberflaechlich. Ich werde aber den verdacht nicht los, dass kommentare zuweilen fakes sind
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Ich finde es cool, dass so etwas wie diese Platform existiert.
Dank ihr verstehe ich immer besser wie der Finanzsystem wirklich funktioniert. Und es gibt doch so etwas wie die Verhaftungen von gewissen Bänker, die als unberührbar galten.Ich finde die Artikel der Redaktion sehr spannend, gut geschrieben, viel Wissen + Humor.
Niemand hat mir besser als die Redaktion von Insideparadeplatz erklärt, dass die SNB die größte Waschanstalt der Schweiz ist. Danke!
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Das Ganze stinkt doch. Ein Sumpf. Und nun ein kleiner Fisch aus dem Sumpf, der groß spielen wollte, sitzt in der Zelle.
Ich finde es lustig :-). -
Diesen ganzen GFO setup hätte es auch nie gebraucht! Kein kunde schreite danach. Ging nur drum paar IB leute unterzubringen! Seit dem machen sich GFO UHNW nur die gleichen Kunden streitig, was hat der shareholder davon?
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Wo war die HR due diligence über diesen Typen? Kennt Sergio google news search?
Leider läufts so bei den top shots!
Wer bitte trägt konsequenzen?
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Die Aktionäre und die Kunden
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Zu den Gruppen von Leidtragenden:
Aktionäre: haben die freie Wahl, selber schuld
Kunden: haben die freie Wahl, selber schuld
Mitarbeitende: über 50 wird’s schwierig mit der freien Wahl, bewegt euch trotzdem, euer Seelenheil wird es euch danken
Steuerzahler: in angelsächsischer (IB-) Geiselhaft
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Wo war die HR due diligence über diesen Typen? Kennt Sergio google news search? Leider läufts so bei den top…
Diesen ganzen GFO setup hätte es auch nie gebraucht! Kein kunde schreite danach. Ging nur drum paar IB leute unterzubringen!…
Die Aktionäre und die Kunden