Die Schweiz steht Kopf ob der Wahl des Afrikaners Tidjane Thiam zum CS-Chef. Während sich der Neue im „Gala“- und „Bunte“-Stil feiern lässt, kehren Leistungsträger der CS den Rücken.
Besonders im Firmenkundengeschäft, da, wo die CS als „Unternehmerbank“ vorwärtsmachen will. Dessen langjähriger Chef Barend Fruithof schuf dort eine verschweisste Crew.
Nun ist Fruithof weg. Ihm folgen gleich mehrere bekannte Figuren.
Strategiechefin Brigitte Ross zauderte nicht lange. Ross kündigte innerhalb weniger Tagen, nachdem Fruithofs Abgang bekannt geworden war.
Ross war wichtig für interne Grossprojekte wie „Digital Private Banking“. Sie galt als bärbeissig, aber unbestechlich und professionell.
Der zweite Bannerträger im wichtigen Firmenkundengeschäft, der genug von der Grossbank hat, ist Roger Weidmann.
Weidmann hatte als Chef der „Bank for Banks“, des sogenannten „Transaction Bankings“, eine zentrale Führungsfunktion im Firmenkundengeschäft.
Alle Drittbanken, die ihren Handel und andere Grundfunktionen über die CS abwickeln, werden von Weidmanns Team betreut.
In diesem Bereich liefert sich die CS einen scharfen Wettbewerb mit der UBS. Dort sorgte Weidmanns Gegenspieler Andreas Kollegger verschiedentlich für Aufregung.
Roger Weidmann gilt ausserhalb der CS als einflussreicher Banker. So ist er nominiert für das Leitungsgremium der wichtigen schweiz-chinesischen Handelskammer.
Laut Quellen dürften weitere Abgänge in Kürze folgen. Insider rechnen insbesondere mit der Kündigung von Urs Gauch.
Gauch ist der grosse Verlierer des internen Managements-Karussells, das sich nach Fruithofs Kündigung schnell drehte. Er wurde abgesetzt und mit einem Pseudo-Beraterjob abgespiesen.
Gauch gilt als CS-Schlachtross mit über einem Viertel Jahrhundert Einsatz für die Bank. Als Chef der KMU, dem viel zitierten Mittelstand und Rückgrat der Wirtschaft, war er besonders wichtig.
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Gauchs Versetzung ist mehr als die übliche Manager-Rotation ganz oben. Sein Fall wird intern nicht verstanden und kommt einer Demütigung gleich.
Abgelöst wird Gauch durch Andreas Gerber, der von Kunden geschätzt wird. Ob er seinen steilen Aufstieg vom Firmenchef der Region Zürich auf den nationalen KMU-Chefsessel meistert, muss sich zeigen.
Laut Beobachtern überlegen sich noch mehr Schlüsselfiguren des Firmenkundengeschäfts, die CS zu verlassen; dies als Reaktion auf den Abgang ihres Chefs Fruithof.
Das Vakuum an der Spitze des Bereichs könnte zum Problem werden. Dieser lieferte in den letzten Jahren stabile Resultate.
Die Erträge – entsprechend dem Umsatz in einem Industrieunternehmen – betrugen 2011 rund 2 Milliarden Franken, der Vorsteuergewinn lag bei gut 900 Millionen.
Ende des letzten Jahres erzielte der Bereich Firmen- und Institutionellen-Kunden, wie er offiziell heisst, praktisch gleich viel Umsatz und Gewinn.
Das Geschäft mit den reichen Privatkunden entwickelte sich in den drei Jahren seit 2011 hingegen leicht rückläufig. Die Erträge sanken von 8,6 auf 8,3 Milliarden.
Der Vorsteuergewinn stieg hingegen, allerdings war die Abhängigkeit von Sonderfaktoren hoch. Sorgen macht der scharfe Rückgang der Bruttomarge in dieser Zeitspanne von 122 auf 99 Basispunkten.
Die personellen Turbulenzen im Firmengeschäft kommen für die CS zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Auf die bisherige Stabilität folgt Unsicherheit.
Eine rasche Rückkehr in ruhige Gewässer ist nicht wahrscheinlich. Bis der designierte CS-Chef Thiam in die Tiefen des Firmengeschäfts vorstösst, dürfte viel Zeit vergehen.
Thiams Augenmerk wird auf der obersten Führung liegen. Doch auch dort wird es nicht so schnell Nägel mit Köpfen geben.
Die Zeit für die Steuerübergabe ist unüblich lang. Noch-CEO Brady Dougan darf bis Mitte Jahr weitermachen, als ob bei der CS alles in bester Ordnung wäre.
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Die beliebtesten Kommentare
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so ganz verstehe ich das nicht. vor ein paar Jahren hat man viel Geld investiert, um diese Abteilung aufzubauen, in Ausrüstung und auch in Personen. Und jetzt lässst man alles verfallen. Oder macht man es mutwillig kaputt? Oder ist etwas hinter der Bühne passiert was die CS nicht nach aussen dringen lässt? Nachrichtensperre? Seltsam, sehr seltsam…..
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Die Führungsriege im CIC implodiert weiter. Gestern wurde mitgeteilt, dass auch Jacqueline Keefer, Leiterin Trade Finance, gehen darf. Michael Eidel hatte sie seinerzeit mit unanständig viel Vorschusslorbeeren von der UBS geholt. Mittlerweile sind die Erträge im Trade Finance um einen Drittel eingebrochen. Und es herrscht eine Stimmung, dass Gott erbarm. Wie Keefer mit den Leuten umgesprungen ist, man muss sich einmal umhören, der Originalton lohnt sich. – Sie verlasse CIC „freiwillig“, liest man. Ah ja. Seltsam nur, wie das auch noch schriftlich betont werden muss. Sie erhält immerhin über die Ostertage Zeit, das Büro zu räumen. Aber am nächsten Dienstag ist bereits Ende der Vorstellung. – Diese Aufräumaktion hat System, alle Abgänge laufen nach demselben Muster ab. Fruithofs Haus fällt weiter in sich zusammen. Die Helfershelfer müssen sich warm anziehen.
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CIC war nie besonders gut aufgestellt. Einige guten Selbststeller und Stimmungskanonen dort, die halt jetzt gehen. Sicherlich eine gute Zeit, um dort einen Neuanfang anzugehen.
Ob es dann besser wird ist fraglich, insbesondere wenn man neue Topshots und Regenmacher mit viel Geld, Antrittsbonus und Vorschusslorbeeren einkauft. Warum hat eigentlich der gute Fruihof die Bank verlassen? Wer hat ihm denn in die Beine gekrätscht?
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schon komisch was dort läuft. ich glaube die CS wird nie verraten was dort wirklich gelaufen ist. Anyway, manche der genannten Namen vermisse ich persönlich nicht, aber ich bin auch kein Banker.
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Sehr bald nach dem Knall riefen Meister und Helfenstein das Volk an den Paradeplatz, ins Forum St.Peter. Dort wurden die Entmachteten dem Volke noch einmal vorgeführt. Brav sassen sie alle in der ersten Reihe, und es machte irgendwie keinen allzu freiwilligen Eindruck. Extrem auffällig war, dass nur EINER im St. Peter fehlte, dass der Herrscher fehlte: Fruithof. – Helfenstein hielt seine präzis formulierte, sorgsam abgewägte Antrittsrede. Er setzte die Worte chirurgisch genau. Faszinierend, wie er punktgenau in die Mitte schoss: Er werde sich für Integrität und Respekt einsetzen, versprach er. Mit dem etwas diffusen Wort ‚Integrität‘ dürfe er das gemeint haben, was über lange Jahre Mangelware war in der Führungskultur von CIC: Anstand und Würde.
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Lieber Peer, du bist ein ganz peinlicher Typ. Die Rede von Helfenstein war so etwas von traurig und holprig und man merkt, dasss dieser Mann kaum emotionale Intelligenz hat. Wahrscheinlich bist du ja selber eher eine Niete, oder vielleicht wurdest du übergangen und darum machst du so blöde Kommentare.
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@Reto
ne, Peer hat schon irdendwie Recht. Die Ansprüche an die Führungskultur bei der CS sinken seit Jahren.
wer glaubt den sog. Führungskräften noch was? Nicht einmal Vertreter des amerikanische Senats wollte darauf eingehen. Oder glaubst Du, CB und PB bzw IB unterscheiden sich grundsätzlich voneinander?
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Ah genau, Managing Director Michael Eidel… wer war das noch gleich? Und: War da noch was? Die langjährige Nr. 2 im CIC – zusammen eingeschleust mit Barend Fruithof – hat sich im Dezember auf leisen Sohlen einfach davongeschlichen. GLOBAL FINANCE nannte der Zögling von Fruithofs Gnaden seinen zusammengeschacherten Gemischtwarenladen. Primär produzierte er heisse Luft: Als er sich kleinlaut verdünnisierte, rutschte der ganze Laden von Roger Weidmann einfach einen Notch höher. Und siehe da: Es hatte überhaupt keine Folgen! Es ging ersatzlos ohne den lächerlich-peinlichen GLOBAL-FINANCE-Überbau exakt gleich weiter. Es war, als wäre Eidel nie dagewesen. – Wir müssen den Mitarbeitern beibringen, dass sie jetzt nur noch einen dreistelligen statt einen vierstelligen Bonus erhalten, weil es der armen Bank ja sooo schlecht geht. Gleichzeitig schleppen aber Figuren Millionenbeträge nach Hause für viel heise Luft in Form von Beraterjargon.
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Leute kommen und gehen, bin seit 13 Jahren „zwangsweise“ bei der CS und hatte in dieser Zeit 8 verschiedene „Kundenberater“. Das einzig konstante bei der CS. die Gebühren werden immer höher und der Service schlechter. Beispiel: machte ich vor 5 Jahren am 25. des Monats Zahlungen über e-banking hatte ich die entsprechenden Belege ca. 6 Tage später, heute ca. 16 Tage!
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Lieber Späher
In der Tat kann dies heute nur noch ein engagierter Berater wettmachen. Doch irgend wann haben die meisten genug davon und machen sich mit Ihren Kunden aus dem Staub und gehen zu einer kleineren Bank oder werden als unabhängige Vermögensverwalter tätig.
Das Geld muss dann nicht zwingend weg von der Bank aber die Betreuung wird unabhängig von den Produkten der Depotbank.
Lassen Sie sich informieren, es lohnt sich wirklich!
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Herr Rohner holen sie bitte den Fruithof wieder zurück. Die Energie hier in unserem Schuppen ist draussen…….
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also doch, der Abbau bei der CS geht weiter. Möchte gerne wissen wer diese Bank am Schlingern noch vor dem Untergang rettet. Oder kommt TT vieleicht deswegen, um diese Firma zu filetieren.
Ich glaub‘ bald. -
Knall auf Fall mussten die beiden Buddies Barend Fruithof und Roger Weidmann unter Zeitdruck ihre Büros räumen, es blieb kaum Zeit für eine flüchtige E-mail und ein paar erratische Handshakes. Beide haben sie gewaltig eine von der CS Geschäftsleitung gescheuert gekriegt: Mehrere Arbeitsgruppen im CIC hatten systematisch das Terrorregime und dessen Mitläufer entlarvt. Anngesichts drohender Veröffentlichung hatte die Geschäftsleitung nun keine andere Wahl mehr. – Kleinlaut und mit eingezogenem Schwanz mussten Fruithof und Weidmann gemeinsam von dannen schleichen. – Mehr dazu folgt. Garantiert.
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@Peer
oha, das wäre eine mögliche Erklärung für die wunderlichen Vorgänge dort. Bin gespannt ob da was dran ist. -
Bin ja ‚mal gespannt, ob die volle Wahrheit jemals ans Tageslicht kommt.
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Endlich hat das Regime ein Ende. Der Herrscher geht und mit ihm seine engsten Vasallen.
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Der Kunde, eigentlich das WICHTIGSTE bei jeder Firma, hat bei gewissen Banken in der Schweiz praktisch keinen Stellenwert (mehr). Ob er Kunde ist oder nicht interessiert die GL oft gar nicht (Zitat eines Beraters am 17.03.2015). Ob ein Kundenberater bei der Bank arbeitet oder auch nicht interesserit ebenfalls die GL oft nicht. Wer so denkt wird aus Arroganz untergehen. Die Frage ist nicht ob sondern nur noch wann.
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Das stimmt leider, daran sind aber nicht unbedingt die Kundenberater schuld, sondern vielfach Legal & Compliance. Jeder potentielle Kunde ist vorerst ein potentieller Verbrecher der nach allen „Regeln der Kunst“ vernommen warden muss. Während man sich früher um neue Kunden bemühte trifft heute das Gegenteil zu. Soll mal jemand versuchen für eine neue Gesellschaft ein Konto zu eröffnen. Gewisse Banken lehnen bereits die Eröffnung eines Aktienkapital-Einzahlungskonto ab, dies mit der Begründung „Reputationsrisiko“. Soweit sind wir gekommen.
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Das hat bei CS schon lange Tradition. Als ich aus einem Beratungshaus kommend dort anfing konnte ich aus nächster Nähe miterleben wie MDs sich schnöde über Kunden äusserten. Wenn einer dieser Kunden gar ein Gespräch mit dem Chef, besagter MD, verlangte wurde er ausfällig, und liess sich alle möglichen Ausreden einfallen. Man möge Genies und solche die sich dafür halten nicht beim Nachdenken stören….
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Ach, das wird nach dem ersten Rütteln rasch wieder weitergehen. Helfensteins Stil ist sicherlich anders und Fruithof hat mehr Charisma. Dennoch: bei vielen anderen Gelegenheiten hat man über die Chefwechsel geklagt oder sich gefreut – whatever – das Business ist aber relativ robust, da kommt es auf die Wechsel auch nicht so stark an. Während die Topshots wirklich grosse Disaster anrichten können, hält sich der Einfluss schon auf Stufe N-2 in Grenzen. Die Leute sind angesichts dessen viel zu gut bezahlt. Den grössten Einfluss können sie über Reorgs nehmen, deshalb passiert das auch dauernd. Fruithof war einer der wenigen, die darüber hinaus ihren Laden beeinflussen konnten. Was übrigens auch für Brunner zutrifft. Und damals auch für Vayloyan. Noch eine Info als Insider: Ross hatte praktisch keine andere Wahl. Ohne Fruithof ist sie ein Nichts, das für schlechte Laune sorgt. Dieser Abgang wird schnell vergessen sein.
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Wer solche Informationen anonym verbreitet und nicht offen zu seiner Meinung steht, ist aus meiner Sicht noch viel weniger, als ein Nichts. Ein Möchtegern. Bestenfalls.
Ich habe übrigens persönlich mit Brigitte Ross zusammengearbeitet und sage: ja, sie polarisiert und kann sehr unbequem sein, aber sie ist auch eine der kompetentesten Personen, die ich je getroffen habe.
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@Thomas R.
kann es sein dass Du nicht viele Menschen triffst? Ich persönlich habe schon bessere gesehen -
@Thomas R.
Anonym sind hier alle.
Nur weil die Ross gescheit daherredet und manchmal polarisiert, macht sie noch nicht zu einer fähigen MD. Ich gebe zu dass sie Fortschritte gemacht hat in den letzten Jahren (kurz: sie wurde ruhiger) aber Hand aufs Herz: was hat sie schon wirklich erreicht bzw umgesetzt mit ihrer vermeindlichen Kompetenz? -
vielleicht ist es einfach die Firmenkultur bei der CS, dass sich manche Menschen so benehmen.
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Ich habe mehrere Jahre mit Brigitte Roos zusammengearbeitet. Sie war direkt, vielleicht unangenehm aber sie hat die Projekte auf den Boden gebracht. Die Dame kann was. Und bitte nicht immer so neidisch sein.
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kaum ist geflüchtet dieser deserteur
wird offenbar das berufliche malheur
einer gewissen dame namens ross
die verloren ihren boss
nicht jeden hat die zusammenarbeit gefreut
hat sie doch keinen konflikt gescheut
der laden macht sicherlich nicht gleich dicht
ein schaden ist ihr weggang nicht
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Jeder, der kann, wird gehen, weil Helfenstein wenig Ahnung vom Geschäft hat und neben Fruithof leider wie ein Schluck Tee wirkt. Herr Meister, was haben sie da für eine Sauce veranstaltet?
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wohl nicht jeder aber sicher die Faehigen werden sich umschauen….
Helfenstein und Fruithof das sind mindestens 5 Ligen unterschied und auch Urs Gauch ist Helfenstein meilenweit ueberlegen. Es wird glaube ich unterschaetzt, dass man vom Firmenkundenchef erwartet, dass er seine wichtigsten Kunden kennt…
Von Helfenstein hoert man insbesondere, dass er die Marketregion Zurich auf der Privatkunden Seite nicht im Griff hatte, wie soll er dann das Firmenkundengeschaeft im Griff haben…
Bin da nicht sicher, ob da wirklich Meister am Werk war, der muesste das ja wissen…
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HUM umgibt sich halt gern mit Pfeiffen, dann kann er umso heller strahlen.
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die rette-sich-wer-kann Stimmung besteht schon bei der CS schon drei oder vier Jahre. die einfachen Mitarbeiter wussten schon länger dass in dieser Bank etwas nicht stimmt.Jetzt bekommen es die top-shots auch schon mit.
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Afroafrikaner? Was ist denn das für ein Wort? Ein Pleonasmus sondergleichen.
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…. genau wie Putzfrau.
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Als CFO arbeite ich mit den vom VR genehmigten Banken als Gegenparteien. Die RM´s kommen und gehen… Darum ist das Logo auf der Visitenkarte auch immer grösser als die Schriftgrösse des jeweiligen Namens…
Knall auf Fall mussten die beiden Buddies Barend Fruithof und Roger Weidmann unter Zeitdruck ihre Büros räumen, es blieb kaum…
Das hat bei CS schon lange Tradition. Als ich aus einem Beratungshaus kommend dort anfing konnte ich aus nächster Nähe…
@Peer oha, das wäre eine mögliche Erklärung für die wunderlichen Vorgänge dort. Bin gespannt ob da was dran ist.